Psalmenkommentar von Charles Haddon Spurgeon

PSALM 70 (Auslegung & Kommentar)


Überschrift

Dem Vorsänger, (ein Psalm) Davids. So weit lautet die Überschrift derjenigen des 40. Psalms ähnlich, dessen Schlussverse 14-18 wir mit kleinen Änderungen hier als selbständiges kleines Gebet wiederfinden. Zu dem letzten Teil der Überschrift: Zum Gedächtnis, vergleiche man das bei Ps. 38 Bemerkte. David bringt sich in seinem Elend durch diesen Hilferuf bei Gott in Erinnerung; aber wir mögen darin auch die Stimme des Davidssohnes vernehmen. Selbst wenn der HERR uns zu vergessen scheint, dürfen wir ihn nicht vergessen. Der Psalm ist ein Bindeglied zwischen den beiden ihn umgebenden Klage- und Bittpsalmen und bildet mit ihnen einen herzbeweglichen Dreiklang in der Molltonart.


Auslegung

2. Eile, Gott, mich zu erretten,
HERR, mir zu helfen!
3. Es müssen sich schämen und zuschanden werden,
die nach meiner Seele stehen;
sie müssen zurückkehren und gehöhnet werden, die mir Übels wünschen,
4. dass sie müssen wiederum zuschanden werden,
die da über mich schreien. Da, da!
5. Sich freuen und fröhlich müssen sein an dir, die nach dir fragen;
und die dein Heil lieben, immer sagen: Hochgelobt sei Gott!
6. Ich aber bin elend und arm.
Gott, eile zu mir,
denn Du bist mein Helfer und Erretter;
mein Gott, verzeuch nicht!


2. Dieser Psalm ist der zweite, welcher die Wiederholung eines andern ist. Der erste war Ps. 53, der den 14. mit einigen Abänderungen wiedergab. Auch der vorliegende weist einige Abweichungen von seinem Original, dem Schlussteil des 40. Psalms, auf. So schon im Anfang. Psalm 40,14 begann mit der Bitte: Lass dir’s gefallen, HERR, usw., dieser dagegen mit dem unvermittelt ausgestoßenen Ruf: Gott, mich zu retten, HERR, zu meiner Hilfe eile herbei! (Wörtl.) Es ist uns nicht verwehrt, in Stunden furchtbarer Not in Gott zu dringen, dass er uns doch eilend zu Hilfe kommen möge. Die einzige andere Abweichung dieses Verses von Psalm 40,14 ist, dass hier zu Anfang Elohim (Gott) statt Jehova (HERR) steht. Die gleiche Abänderung finden wir mehrmals in Ps. 53 gegenüber Ps. 14. Jene beiden Psalmen 14; 40 stehen in dem ersten Psalmbuch (Ps. 1-41), in welchem bei sämtlichen Psalmen der Name Jehova vorherrscht. Ebenso stark überwiegt dagegen in den folgenden Psalmen, Ps. 42-83, Elohim als Gottesname. Nach einigen Psalmen, in denen der Gebrauch schwankt, folgen von Psalm 90-150 wieder lauter Jehova-Psalmen. Dass diese Tatsache nicht zufällig sein kann, leuchtet ein; ebensowenig können wir sie der willkürlichen Laune eines Überarbeiters zuschreiben. Dagegen spricht schon, dass neben dem jeweils vorherrschenden Gottesnamen auch der andere gebraucht wird, wie auch in dem uns vorliegenden Psalm, und in der Mehrzahl der Fälle so, dass die Wahl augenscheinlich mit gutem Bedacht getroffen ist. Die einander widerstreitenden Anschauungen der Gelehrten über diese Frage auseinanderzusetzen ist in dieser praktischen Psalmenerklärung nicht am Platze. - Wie wir die Worte dieses Psalms zwiefach im Psalter haben, so lasst sie uns auch zwiefach uns ins Herz einprägen. Ist es für uns Menschenkinder doch so geziemend, Tag für Tag um Errettung und Hilfe zu Gott zu schreien! Unsere Gebrechlichkeit und die vielfältigen Gefahren, in denen wir uns befinden, machen dies zu einer beständigen Notwendigkeit.

3. In diesem Vers sind ausgelassen die Worte: insgesamt (nach zuschanden werden, bei Luther auch in Ps. 40,15 weggelassen) und: dass sie die (meine Seele) umbringen. Wer es sehr eilig hat, macht kein Wort mehr, als nötig ist. (Die übrigen kleinen Abweichungen des deutschen Textes sind nur in der Übersetzung vorhanden.) Die Widersacher des Psalmisten wollten seinen Glauben zuschanden machen; darum bittet er inbrünstig, dass sie enttäuscht und selber mit Schamröte bedeckt werden möchten. Das wird geschehen; wenn nicht früher, dann an jenem Schreckenstage, da die Gottlosen zu ewiger Schmach und Schande aufwachen werden. Es müssen sich schämen und zuschanden werden, die nach meiner Seele stehen; sie müssen zurückkehren und gehöhnet werden, die mir Übels wünschen. Wenn Menschen darauf hinarbeiten, andere vom guten Wege zurückzubringen, so ist es Gottes gerechte Vergeltung, dass er sie von dem Ziel, auf das sie losgehen, zurücktreibt.

4. Es müssen umkehren ob ihrer Schande. (Grundtext) Ein milderer Ausdruck als der in Ps. 40 gebrauchte, wo der gequälte Knecht des HERRN ausruft: Es müssen erstarren ob ihrer Schande usw. Hat David selber die Änderung vorgenommen, so wäre uns das vielleicht ein Fingerzeig, dass sein Gemüt mit den Jahren milder geworden sei. Doch ist der Unterschied nicht sehr groß: müssen die Feinde den Rücken kehren, weil ihre Bosheit an dem Schützling Jehovas ohnmächtig abprallt, so ist es nicht weit dahin, dass sie vor Schrecken gelähmt werden. Die da über mich schreien: Da, da! Sie hatten gemeint, den frommen David in Schande stürzen zu können; aber es geriet ihnen selber zur Schande. So wird es stets gehen, wenn die Gottlosen sich über die Kinder des Höchsten lustig zu machen gedenken. Was haben die Menschen doch für eine Freude an spöttischen Bemerkungen, und wenn es auch nur ein dummes Haha! ist, mehr einem tierischen Laut als menschlicher Rede gleich, - das kümmert solche Geister nicht, wenn es nur ihrer Spottlust wohl tut und dem armen Opfer wehe tut. Des mögen wir aber versichert sein, dass die Feinde Christi und seines Volkes für ihr Tun ihren Lohn empfangen werden, wie hier manche buchstäblich übersetzen: ob des Lohns ihrer Schande, d. h. ob der Schande, die ihr Lohn ist. Sie werden in ihrer eigenen Münze ausbezahlt werden: sie liebten das Schmähen, und Schmach soll ihr Teil sein, ja sie werden ein Sprichwort sein in aller Munde.

5. Die Entrüstung über unsere Feinde darf uns unsere Freunde nicht vergessen lassen; denn es ist besser, einen einzigen Zionsbürger zu erhalten, als tausend Feinde zu töten. Sich freuen und fröhlich müssen sein an dir, die nach dir fragen. Alle wahren Gottesverehrer sollen Ursache zu jubelnder Freude haben. Ob auch das Fragen nach Gott, das Suchen seiner Gnade, im Dunkel beginnt, es führt zum Licht. Und die dein Heil lieben, immer sagen: Hochgelobt sei Gott! Diejenigen, welche Gottes Gnade geschmeckt haben und mit ihr in ewigem Liebesbund vermählt sind, empfinden nicht nur Freude im Herzen, sondern fühlen sich auch getrieben, mit heiliger Unermüdlichkeit andern von dem Heil zu reden, das ihre Seele mit solcher Wonne erfüllt, und die Menschen aufzurufen, mit ihnen Gott zu preisen. Wie unendlich viel menschenwürdiger und edler ist doch der Jubelruf: Hochgelobt sei Gott! als das Hundegebell: Haha, haha!

6. Ich aber bin elend und arm. Genau die gleiche Begründung des Flehens um Hilfe wie im 30. Vers des vorhergehenden Psalms. Dies Argument scheint bei geprüften Gotteskindern besonders beliebt zu sein. Beim Flehen ist unsere Armut offenbar unser Reichtum, gerade wie im Kampf und in der Arbeit unsere Schwäche unsere Stärke ist. Mögen wir alle dies Rätsel gut lernen. Gott, eile zu mir, oder: eile mir zugut. So steht hier statt der Worte "der Herr wird für mich sorgen" oder "liebend mein gedenken", die wir in Ps. 40 lesen, und die Änderung ist begründet, denn nach dem Schlüsselwort des Psalms richtet sich häufig auch der Schluss. Nun singt aber Ps. 40 von Gottes Gedanken (vergl. besonders V. 6) und endet darum auch mit Gottes Gedenken; in unserm Psalm jedoch tritt die Bitte "Eile" in den Vordergrund; so ist es denn natürlich, dass diese gegen den Schluss noch einmal wiederkehrt. Denn du bist mein Helfer und Erretter, meine Hilfe in der Drangsal, mein Erretter aus derselben. Mein Gott, verzeuch nicht! so setzt Luther hier nach Ps. 40; doch steht im Grundtext statt mein Gott an unserer Stelle Jehova, obwohl der Psalm, wie vorhin bemerkt, zu denjenigen gehört, welche es vorziehen, Gott als Elohim anzureden. Wir sind berechtigt, die verschiedenen Namen Gottes zu gebrauchen, denn jeder derselben hat seine eigene Schönheit und Majestät, und wir sollen jeden derselben ehren, sowohl durch den rechten Gebrauch als durch Enthaltung von jedem Missbrauch. Wir schließen die kurze Auslegung mit einem aus der Losung des Psalms "Eile" hervorgegangenen kleinen Gebetsliede.

  Eile, Gott, o eile mich zu segnen,
  Du, auf den mein Hoffen ich gesetzt!
  Eil’, der bangen Seele zu begegnen;
  Dringend ist die Not - o hilf mir jetzt.

  Eile, Gott, mein Gott, mich zu erretten!
  Schnell entflieht die Zeit - der Tod ist nah.
  Eile, dass sie nicht ins Grab mich betten,
  Eh’ mein Aug’ das ew’ge Leben sah.

  Eile, Gott, zu mir, dem Schwachen, Armen;
  Satan spottet auf mein bittres Schrein.
  O verziehe nicht, dich zu erbarmen,
  Reiße mich ans aller Furcht und Pein!

  Eile eile, Gott! Erhör’ mein Flehen,
  Dass ich rühmen möge hocherfreut
  Mit den Seelen, die dein Heil gesehen:
  Hochgelobt sei Gott in Ewigkeit! .

   (Nach C. H. Spurgeon)


Erläuterungen und Kernworte

V. 2. Eile. Gott, mich zu erretten, HERR, mir zu helfen! Johannes Cassanus hat weitläufig von der Kraft und dem Nutzen dieses Verses geschrieben, und machen von demselben täglich alle Mönche und Nonnen im Papsttum den Anfang bei all ihren horis und officiis, nicht ohne mannigfaltigen Missbrauch und Aberglauben, so dabei mit unterläuft. J. Frisch 1719.
  Diese Psalmworte sang der Diakonus Matthäus Ulitzky auf seinem letzten Gange am 11. September 1627. Er war einer der evangelischen Geistlichen in Böhmen, die nach der Schlacht am weißen Berge 1620 aus ihren Gemeinden vertrieben worden waren und von denen sich viele dann in allerlei Verstecken, Wäldern und Höhlen in der Nähe ihrer bisherigen Gemeinden aufhielten, um sie heimlich zu bedienen und ihren Glauben zu stärken. Nach wiederholter Folterung, bei der man gern ein Geständnis des Aufruhrs wider den Kaiser von ihm erpresst hätte, besiegelte er seinen Glauben mit seinem Blut. Keinem Bürger ward gestattet, ihn zu begleiten, und damit niemand hören möchte, was er sagte oder sänge, wurde Trommelschlag angeordnet. Erst wurde ihm die rechte Hand abgehauen, mit der er beim Abendmahl den Kelch gereicht hatte; dann wurde er enthauptet, sein Körper gevierteilt und an Pfähle gesteckt, das Haupt aber an einen fünften Pfahl unter den Galgen gesteckt. Sein Vater, ein achtzigjähriger Greis, verlor ebenfalls sein Leben um seines Glaubens willen. - Nach Chr. Ad. Pescheck, Geschichte der Gegenreformation in Böhmen, 1840.


V. 4. Da, da! oder Ha, ha! Solche Ausrufe sind Ausbrüche schadenfrohen Übermuts, siehe Ps. 35,21. Sie können nur den Lippen solcher entschlüpfen, die dazu nicht nur Frechheit, sondern auch boshafte Grausamkeit genug haben und mithin alles menschlichen Empfindens und Schicklichkeitsgefühls bar sind. Ohne Zweifel beliebten solche Ausdrücke dem rohen Haufen, der den Verräter bei seinem schimpflichen Feldzug gegen die menschgewordene Liebe geleitete, wie auch dem entmenschten Aristokratenpöbel, der über den Gesandten des Himmels jene Karikatur eines kirchlichen Gerichts veranstaltete, sowie der noch zahlreicheren, noch erregteren und erbitterteren Menge, die ihn mit Beleidigungen zum Kreuz geleitete und ihn, als er schmachbedeckt und doch so voller Majestät am Fluchholz hing, verspottete, über ihn den Kopf schüttelte und allerlei Lästerungen ausgoss. Wie mussten die leidenschaftlichen und erbarmungslosen Bemerkungen und Ausrufe, mit welchen seine Feinde die Luft erfüllten, ihm mit schneidiger Schärfe in Ohr und Herz dringen! James Frame 1869.


V. 5. Nicht nur eine Errettung und daraus entstehende Zufriedenheit, sondern Freude und Frohlocken ist den Gerechten bereitet. Sie müssen und werden in Gott sich freuen und frohlocken; denn es ist den Rechten seines Reichs gemäß, und er hat’s ihnen verheißen. Was davon nicht in dieser Welt vorkommt, wird in der zukünftigen nach einem vollen und überfließenden Maß vorhanden sein. Welches sind aber die Leute, die sich unfehlbar noch in dem HERRN freuen und seinetwegen frohlocken müssen? Es sind solche, die vielleicht heute wie David V. 6 bekennen und beten müssen: Ich bin elend und arm. Gott, eile zu mir, denn Du bist mein Helfer und Erretter; mein Gott, verzeuch nicht! Indem sie so klagen und beten, frohlocken sie noch nicht; doch fragen sie nach dem HERRN, suchen sein Antlitz, wenden sich bei ihrer geistlichen Armut zu ihm und lieben sein Heil. Das ist ihnen nämlich lieb, dass sie einen Gott haben, der da hilft, und dass er Jesus als einen Held erweckt hat, der allen Elenden helfen soll (Ps. 89,20). Sie bitten also ihn um das Heil, das er zu erweisen pflegt, und um die Hilfe, die er den Elenden erzeigt, und wenn diese Hilfe verzieht, so sprechen sie ihren Seelen so zu, wie David tat, da er Ps. 42,12 sagte: Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir? Harre auf Gott, denn ich werde ihm noch danken, dass er meines Angesichts Hilfe und mein Gott ist. Sie lieben dieses Heil und diese Hilfe Gottes, weil sie dieselbe schon vorher erfahren haben und weil sie sowohl aus dem Wort Gottes, als auch aus der Erfahrung wissen, dass Gott den Elenden herrlich helfe, dass er zur rechten Zeit helfe und dass er sein Heil und seine Hilfe so erzeige, dass es eine gute Folge für die Ewigkeit hinein hat, weil die durchs Elend geläuterte Seele zugleich erleuchtet, gestärkt und zur Empfahung des himmlischen Erbes zubereitet wird. Die ungläubige Welt betet nicht und liebt das Heil Gottes nicht. Sie will nicht, dass er ihr helfe, weil er zu spät und nicht nach dem Willen des Fleisches und der Vernunft zu helfen scheint; ja sie traut es ihm bei ihrem Unglauben gar nicht zu, dass er helfen werde. Sie sucht sich also selber zu helfen, wie Israel, da es einen König begehrte (1. Samuel 8), und Ahas, da er einen Bund mit den Assyrern machte (Jes. 7; 2. Könige 16) und die Hilfe, die ihm Gott durch den Propheten Jesaias anbieten ließ, verachtete. Wer so gesinnet ist, fürchte den Fluch und bedenke den Segen, der Jer. 17,5-8 von dem HERRN selbst ausgesprochen ist. Diejenigen, die nach dem HERRN fragen und sein Heil lieben, müssen sich zuletzt in ihm freuen und frohlockend immer sagen: Hochgelobt sei Gott! Denn es muss erfüllt werden, was Spr. 10,28 steht: Das Warten der Gerechten wird Freude werden; aber der Gottlosen Hoffnung wird verloren sein. Was hiervon in der Zeit der Pilgrimschaft zurückbleibt, wird in dem himmlischen Vaterland nachgeholt werden. Prälat M. Fr. Roos 1790.


V. 6. Du bist mein Helfer im Himmel, weil ich keinen Helfer und Erretter auf Erden habe. Darum verziehe nicht. Ich weiß, du wirst die rechte Zeit treffen und mich nicht versäumen. Denn das schließt unser Glaube gewiss: Sorgt Gott für dich (Ps. 40,18), so wird er die rechte Zeit treffen und nicht über die Zeit verziehen. Joh. Arnd † 1621.
  Darf man denn dem lieben Gott so Zeit zur eilfertigen Hilfe vorschreiben? Es ist beim Gebet so, wie es Röm. 8,27 heißt: Der die Herzen forschet, weiß, was des Geistes Sinn ist. Es ist beim Beten um eilfertige Hilfe doch im Herzensgrund eine innige Aufopferung an Gott und seinen Willen. Und so kann oft umgekehrt die Bitte den Worten nach sehr gelassen scheinen und doch ein harter Eigenwille und verwerflicher Zweifelmut dahinterstecken. Man fühlt freilich das bekannte Wort: "Vernunft wider den Glauben ficht, aufs Künftige will sie trauen nicht," niemals beschwerlicher als um solche Zeit, wo uns eilfertige Hilfe Not zu sein dünkt. Karl Heinrich Rieger †1791.


Homiletische Winke

V. 2. 1) Der Anlass der Bitte: a) die Anfechtung durch die Feinde, b) die eigene Hilflosigkeit (vergl. V. 6). 2) Der Gegenstand der Bitte: Errettung, Hilfe. 3) Die Dringlichkeit der Bitte. Die Zeit, wann die Befreiung kommt, kann ebensogut wie die Befreiung selbst Antwort auf Gebet sein.
  1) Zeiten, in denen solch ungestümes Bitten erlaubt, empfehlenswert oder tadelnswert ist. 2) Gründe für das Erwarten einer schnellen Antwort. 3) Trostgründe, wenn die Antwort verziehen sollte.
V. 3. 1) Es gibt solche, die Gotteskindern nach der Seele stehen, auch solche, die wenigstens gern ihr Unglück haben. 2) Wir müssen ihnen widerstehen, dürfen weder mit ihnen unterhandeln, noch ihnen weichen. 3) Unsere beste Waffe in diesem Kampfe ist das Gebet. 4) Ihre Niederwerfung wird uns hier geschildert.
V. 4. 1) Wer sind die, welche über die gebeugten Gotteskinder schreien: Da, da? 2) Welchem Meister dienen sie? 3) Was wird ihr Lohn sein?
V. 5. Der gewisse Ausgang alles ernstlichen Begehrens nach Gott und seiner Errettung. Wer die jeweilige Rettung vom HERRN sucht, wird an ihm nie zuschanden werden; das Ende jeder betend bestandenen Notzeit wird sein: Preis Gottes.
V. 6. 1) Wer bedarf Hilfe? 2) Wer bringt Hilfe? 3) Was heißt erretten? 4) Welche Bitte legt der Drang der Not in den Mund?
  1) Geständnis der Schwachheit: Ich bin elend usw. 2) Bekenntnis des Glaubens: Du bist usw. 3) Bitte: Eile, verziehe nicht.

Fußnoten

1. Wir verweisen auch auf die Auslegung und die Erläuterungen zu Ps. 40,14-18 im I. Band der Schatzkammer Davids, Seite 774 ff.