Psalmenkommentar von Charles Haddon Spurgeon
PSALM 124 (Auslegung & Kommentar)
Überschrift
Ein Lied Davids im höhern Chor. Die Sprachgelehrten halten dieser Überschrift entgegen, dies kleine Lied weise mancherlei sprachliche Neubildungen und Zierformen auf, die der davidischen Zeit unbekannt gewesen seien. Dem mag so sein; doch haben die Herren Gelehrten so manches äußerst Fragliche behauptet, dass wir ihren Erklärungen gegenüber Vorsicht anzuwenden wohl berechtigt sind. Unbestreitbar ist, dass der Psalm in seinem ganzen Ton und so manchen seiner Bilder den davidischen sehr ähnlich ist.
Einteilung. Der kurze Psalm enthält ein Bekenntnis der in herrlicher Errettung erfahrenen Gnade, V. 1-5, sodann einen anbetenden Lobpreis Jehovahs, V. 6.7, und zum Schluss eine Erklärung des Vertrauens auf den HERRN im Blick auf gegenwärtige und künftige Prüfungen. Mögen unsere Erfahrungen uns zu dem gleichen seligen Schlusse führen, den die Gläubigen der alten Zeit aus ihren Erlebnissen gezogen haben, und mögen auch wir durch solch heiliges Vertrauen auf unseren Gott von allem Vertrauen auf Menschen erlöst werden.
Auslegung
1. | Wo der HERR nicht bei uns wäre, so sage Israel, |
2. | wo der HERR nicht bei uns wäre, wenn die Menschen sich wider uns setzen, |
3. | so verschlängen sie uns lebendig, wenn ihr Zorn wider uns ergrimmte, |
4. | so ersäufte uns Wasser, Ströme gingen über unsre Seele; |
5. | es gingen Wasser allzu hoch über unsre Seele. |
1. Wo der HERR nicht bei uns (für uns, auf unserer Seite, vergl. 1. Mose 31,42) gewesen1 wäre, so sage Israel. Meist übersetzt man: Wäre es nicht Jehovah gewesen, der für uns war usw. Jehovah, der Hohe und Herrliche, ward unser Verbündeter; er stellte sich auf unsere Seite und machte unsere Sache zu der seinen. Wenn er nicht unser Beschützer gewesen wäre, wo wären wir? Nur seine Macht und Weisheit konnten uns beschirmen vor der List und Bosheit unserer Widersacher; darum spreche sein ganzes Volk das auch aus und gebe ihm dadurch öffentlich die Ehre für seine Güte, der es einzig seine Erhaltung verdankt. Da haben wir zwei Wenn (in V. 1 und V. 2), und doch ist kein Wenn in der Sache selbst, denn die Voraussetzung wird mit Nachdruck als nicht erfüllt hingestellt. Und sie wird nie eintreten, solange Jehovah Jehovah ist. Der HERR war auf unserer Seite, er ist noch unser Verteidiger und wird auch ferner schützend über uns walten, ja nun und immerdar. Lasst uns mit heiliger Zuversicht über diese herrliche Tatsache frohlocken! Wir sind mit dem Bezeigen unseres Dankes viel zu langsam; darum die Aufforderung: So sage Israel. Klagen und Seufzer entfahren unseren Lippen leicht, dazu braucht uns niemand erst aufzufordern; aber das Danken bedarf des Ansporns, und es ist gut, wenn ein Freund, dem das Herz warm ist, uns mahnt, dem, was wir fühlen, auch geziemenden Ausdruck zu geben. Ja, stellen wir uns nur recht lebhaft vor, was mit uns geschehen wäre, wenn der HERR uns hätte fahren lassen, und blicken wir dann darauf, was wirklich geschehen ist, weil er sich an uns so treu erwiesen hat. Sehen wir da nicht eine Fülle von solchem vor uns, das uns zu einem begeisterten Liede anregen kann? O lasst uns dem HERRN singen!
2. Wo der HERR nicht bei uns gewesen wäre, als die Menschen sich wider uns setzten. Als alle sich verbanden, als das ganze Menschengeschlecht darauf versessen schien, das Haus Israel zu vertilgen, wie hätte es uns ergehen müssen, wenn unser Bundesgott nicht dazwischengetreten wäre? Als sie sich gegenseitig aufhetzten und sich zusammenrotteten, um uns in unserer Ruhe und Sicherheit anzugreifen, was hätten wir tun sollen, als sie sich also erhoben, wenn der HERR sich nicht auch erhoben hätte? Niemand war uns nahe, der uns hätte helfen können oder wollen; aber die erhobene Hand des HERRN genügte, um die Seinen gegen alle die verbündeten Heere der Feinde zu schützen. Darüber ist kein Zweifel, wer uns befreit hat. Wir können unsere Errettung nicht irgendwelcher Ursache zweiten Grades zuschreiben, denn nichts Geringeres als die Allmacht und Allweisheit selbst vermochte sie zustande zu bringen. Wir sprechen jedem, der irgendein Verdienst in dieser Hinsicht in Anspruch nehmen möchte, das Recht dazu ab, und bekennen mit Freuden als unsere einzige Hilfe, dass der HERR auf unserer Seite stand.
3. So hätten sie uns lebendig verschlungen, da ihr Zorn über uns ergrimmte. Sie waren so gierig, uns zu vernichten, dass sie uns mit einem Bissen hinuntergeschnappt, uns lebendig mit Haut und Haaren in einem Nu verschlungen hätten, wenn sie nur hätten an uns kommen können. Die Wut der Feinde des Volkes Gottes kennt keine Mäßigung; nur die gänzliche Ausrottung der Auserwählten kann ihr Genüge tun. Ihr Ingrimm ist wie ein Feuer, das in voller Lohe ist und so mächtig brennt, dass nichts es zu löschen vermag, bis es alles Brennbare verschlungen hat. Der Hass und Zorn des Menschenherzens flammt nie heftiger auf, als wenn er sich gegen das Volk Gottes richtet. Funken werden zu Feuergarben und der Ofen wird siebenmal heißer gemacht denn sonst, wenn Gottes Auserkorene in die feurige Glut geworfen werden sollen (Dan. 3,19). Die grausame Welt würde es mit dem göttlichen Samen ganz und gar aus machen, wenn der Ewige nicht ihr in den Weg träte. Wenn der HERR auf den Plan tritt, dann können auch die blutdürstigsten Rachen die Beute nicht verschlingen, die alles verzehrenden Flammen nicht vernichten. Ja freilich, wenn Jehovah nicht wäre, wenn unsere Hilfe von den Geschöpfen kommen müsste, so gäbe es für uns kein Entrinnen, auch wenn die ganze Kreatur uns helfen wollte; einzig weil der HERR lebt, ist sein Volk noch am Leben.
4. So hätte uns (das) Wasser ersäuft. Unaufhaltsam anschwellend gleich dem Nil, würde die Flut der Feindschaft uns bald über das Haupt gegangen sein. Über die mächtige Wasserwüste würden wir angsterfüllt unsere Blicke haben schweifen lassen, aber vergeblich hätten wir nach Rettung ausgeschaut. Wir hätten nicht sagen können: Von Wogen umschlungen, doch nicht verschlungen! Nein, wir würden von der Flut unwiderstehlich fortgeschwemmt worden und in die Tiefe gesunken sein, um nie wieder emporzutauchen. Ströme wären über unsre Seele gegangen. Der reißende Sturzbach würde all unsere Hoffnung, ja unser Leben selbst begraben haben. Wir haben in unserem Vers nacheinander zwei Bilder, erst die unaufhaltsam steigende Flut, dann den vom Regen oder der Schneeschmelze hoch angeschwollenen, wild dahinstürzenden Gießbach. Wer vermöchte diesen beiden allgewaltigen Mächten zu widerstehen? Alles wird von ihnen mit unbezwinglicher Gewalt, sei es überschwemmt, sei es weggeschwemmt. Wenn die Feindschaft der Welt einmal durchbrechen darf, so ist sie wie ein Bergsee, der seine natürlichen Dämme zerreißt und sich nun in tosendem, immer höher schwellendem Strom rasenden Laufs in das blühende Tal ergießt und alles mit sich fortreißt, nichts schonend, nichts als eine Wüste hinter sich lassend. Und wenn sich die großen Wasserfluten der Verfolgung und Trübsal daherwälzen, wer anders kann da helfen als Jehovah? Wäre er nicht unser Retter gewesen, wo wären wir zur heutigen Stunde? Auch wir haben Zeiten erlebt, wo die verbündeten Mächte der Erde und der Hölle es mit uns wahrlich ein Ende gemacht hätten, wenn die allmächtige Gnade nicht ins Mittel getreten wäre und uns befreit hätte.
5. So wären über uns dahingegangen die hoch trotzenden Wasser. (Wörtl.) Der Dichter stellt die Wasser als stolz dar, und in der Tat, welch ein Bild des trotzenden Übermutes sind die Wogen, wenn sie die schützenden Planken des Schiffes überspringen und die gebrechliche Barke jeden Augenblick in die Tiefe zu versenken drohen. Die Feindschaft der Menschen verschärft sich häufig noch zu hochmütigem und übermütigem Spott, der alle unsere Bemühungen, ein gottseliges Leben zu führen und Gottes Wahrheit zu vertreten, als bloßen Fanatismus oder aus der Unwissenheit geborenen Eigensinn verlacht. Bei allen Verfolgungen der Gemeinde Gottes hat sich verächtlicher Hohn und grausamer Spott zu der rohen Bedrückung und Vergewaltigung gesellt, und das ist in der Tat fast mehr, als ein Mensch ertragen kann. Wenn Gott nicht bei uns gewesen wäre, so hätten unsere hochmütigen, uns aus tiefster Seele verachtenden Widersacher uns gar zunichte gemacht und wären über uns hergestürzt, wie ein Bergstrom einen Abhang hinabstürzt, alles vor sich hertreibend. Nicht nur all unser Hab und Gut jeder Art hätte man uns entrissen, sondern auch unser Mut, unsere Hoffnung würde uns bei dem ungestümen Angriff genommen und unter den Beschimpfungen unserer Gegner begraben worden sein. Lasst uns hier einen Augenblick innehalten, und da wir nun deutlich sehen, was unser Los hätte sein können, die bewahrende Macht anbeten, die uns mitten in den Fluten erhielt, ja uns den Kopf über Wasser hielt, dass wir nicht versanken.
6. | Gelobt sei der HERR, dass er uns nicht gibt zum Raub in ihre Zähne! |
7. | Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Stricke des Voglers; der Strick ist zerrissen, und wir sind los. |
6. Gelobt sei der HERR, dass er uns nicht gab zum Raub in ihre Zähne. Der Dichter verlässt das Bild der tosenden Flut und vergleicht die Feinde Israels jetzt mit wilden Tieren. Gleich solchen sind sie bereit, mit scharfen Zähnen den Frommen zu zermalmen, den sie schon als ihre Beute betrachten. Herzlich wird der HERR dafür gepriesen, dass er es nicht zuließ, dass seine Knechte in Stücke zerrissen und verschlungen wurden, als sie sich schon in dem Rachen der vor Wut rasenden Feinde befanden. Darin liegt die so tröstliche Wahrheit, dass niemand uns schaden kann, bis der HERR es erlaubt; wir können auch den grimmigsten Widersachern nicht zur Beute fallen, es sei denn, dass der HERR uns ihnen preisgebe, und das wird unser liebender Herr niemals tun. Bisher hat er noch jedem Feind die Erlaubnis verweigert, uns zu verderben; gelobt sei sein Name! Je stärker die Gefahr, desto mächtiger auch die Gnade, die nicht zulässt, dass die Seele darin umkomme. Gott sei ewig gepriesen, dass er uns vor dem Unheil bewahrte, dass er der Wut der Feinde Halt gebot und die Seinen errettete. Der Vers redet wie die vorhergehenden dem Wortlaut nach nur von solchem, was nicht geschehen, was durch Gottes Gnade verhütet worden ist; aber in dieser Rettung sind die kostbarsten Segnungen eingeschlossen. Derselbe, der uns niemals unseren Feinden hingeben wird, hat uns seinen eingeborenen Sohn und mit ihm die Fülle des Heils gegeben.
7. Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Strick des Voglers. Unsere Seele gleicht einem Vogel in mancher Hinsicht; in dem vorliegenden Fall aber liegt der Vergleichungspunkt in der Schwäche und Torheit und der Leichtigkeit, mit der daher die Vögel in die Schlinge gelockt werden. Die Vogelsteller haben gar mancherlei Weisen, wie sie die Vöglein fangen, und der Satan ist desgleichen in vielerlei Kunstgriffen bewandert, um Seelen zu betören. Die einen lassen sich durch schlechte Gesellschaft anlocken, andere werden durch ihre Vorliebe für Leckerbissen geködert; der Hunger treibt viele in die Schlingen, und andere Scharen werden durch Furcht veranlasst, in das verderbliche Netz zu fliegen. Die Vogler kennen ihre Vögel und wissen, wie sie sie kriegen können; die Vögel hingegen sehen das Netz nicht, so dass sie es meiden könnten, und haben nicht die Kraft, es zu zerreißen, dass sie ihm zu entrinnen vermöchten. Das Vöglein kann sich glücklich schätzen, dem ein Befreier kommt, der stark und mächtig ist und gerade im Augenblick der Gefahr zu Hilfe eilt; noch glücklicher aber ist die Seele, über der der HERR Tag und Nacht wacht, um ihre Füße aus dem Netz zu ziehen. Welche Freude klingt uns doch aus dem Gesang entgegen: Unsre Seele ist entronnen! Wie fröhlich singt das befreite Vögelein, während es sich auf zum Himmel schwingt, und immer höher steigt es, und immer jubelnder klingt sein Lied. O Gott sei Dank, auch unser viele können dieses Jubellied anstimmen! Unsre Seele ist entronnen. Entronnen aus der Sklaverei, in der wir geboren waren; entronnen der Schuld der Sünde, ihrer Erniedrigung, ihren Fesseln der Gewohnheit, ihrer grausamen Herrschaft, entronnen dem eitlen Trug und der Zaubermacht Satans, entronnen dem zeitlichen und ewigen Verderben. Wahrlich, ist das nicht Wonne, was wir erlebt haben? Welch ein Wunder der Gnade ist es! Welch wunderbares Entrinnen, dass wir, die wir so leicht zu verführen sind, dennoch nicht durch des schrecklichen Vogelstellers Hand umgebracht wurden. Gott hat es nicht zugelassen; er hat das Gebet erhört, das er uns selber beten lehrte, er hat uns erlöst von dem Bösen. Der Strick ist zerrissen, und wir sind los. O selige Freiheit! Der Jubelgesang ist der Wiederholung wert; es ist gut, bei einer so herrlichen Tatsache zu verweilen. Der Strick, das Netz, darin man uns fangen will, kann sehr verschiedenartig sein: diese oder jene Irrlehre, Hochmut, böse Lust oder eine Versuchung, sich leidenschaftlich in die Politik zu stürzen, oder aber dass wir Versuchungen ausgesetzt werden, sei es zur Verzweiflung, sei es zur Vermessenheit. Doch, wie immer das Netz heiße, das uns besonders gefährlich wird, welch eine Gnade, wenn es vor unseren Augen zerrissen daliegt, so dass es keine Macht mehr hat, uns gefangen zu halten. Solange wir in der Schlinge sind, sehen wir freilich die Gnade nicht, sind wohl gar so töricht, es zu beklagen, wenn der satanische Zauber zerrissen wird; die Dankbarkeit kommt erst, wenn wir uns gerettet sehen und erkennen, welch schrecklichem Schicksal wir entronnen und durch wessen Hand wir in Freiheit gesetzt sind. Dann singen wir dem HERRN mit Herz und Mund, und Himmel und Erde hallen wider von unserem Jubellied: Der Strick ist zerrissen, und wir sind los! Wir wurden wohl schwer angefochten, aber nicht überwunden, wir wurden unterdrückt, aber wir sind nicht umgekommen, wir kamen wohl in bange Verlegenheit, aber nicht in ewige Verzweiflung, waren oft in Todesnöten, und siehe, wir leben; gepriesen sei der HERR!
Dieses Lied hätte sich trefflich geeignet als Danklied des ganzen englischen Volkes zu der Zeit der spanischen Armada, des deutschen Volkes in den Freiheitskriegen, der Gemeinde des Herrn in den Zeiten der Inquisition und ähnlicher Verfolgungen, und es passt ebenso für den einzelnen Gläubigen, wenn er mächtigen Versuchungen und Gefahren entronnen ist.
8. | Unsre Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. |
8. Unsre Hilfe, unsere Hoffnung für die Zukunft, unsre Zuflucht in allen gegenwärtigen wie noch kommenden Trübsalen, steht im Namen des HERRN. Jehovahs Name, sein geoffenbartes Wesen, ist der feste Grund unserer Zuversicht, seine Person ist der Quell unserer Kraft. Der Himmel und Erde gemacht hat. Unser Schöpfer ist unser Erhalter. Er ist unermesslich groß in seinem Schöpfungswerk, er schuf nicht nur einige kleine Dinge, sondern alle Himmel und das ganze Erdenrund sind das Werk seiner Hände. Wenn wir ihn als den Schöpfer anbeten, so nehme dadurch auch unser Vertrauen zu ihm zu als unserem Beschützer und Tröster und Helfer in jeder Not. Hat er alles das, was wir sehen, erschaffen, sollte er uns dann nicht auch bewahren können vor den Gefahren und Übeln, die wir nicht zu sehen vermögen? Gelobt sei sein Name, er, der uns gebildet hat, wird auch über uns wachen; ja er hat es getan, hat uns in dem Augenblick der höchsten Gefahr Hilfe gebracht. Er ist uns Hilfe und Schild, er allein. Er wird bis ans Ende jeden Strick zerreißen. Er hat den Himmel für uns bereitet und wird uns für den Himmel zu bewahren wissen; er hat die Erde gemacht und wird uns hienieden zu Hilfe kommen, bis die Stunde unseres Abscheidens vorhanden ist. Jedes der Werke seiner Hand predigt uns sowohl von unserer Pflicht, ihm allein zu vertrauen, als von der Seligkeit, die darin liegt. Die ganze Schöpfung ruft uns zu: Verlasset euch auf den HERRN ewiglich; denn Gott der HERR ist ein Fels ewiglich (Jes. 26,4). So tröstet euch nun mit diesen Worten untereinander (1. Thess. 4,18).
Erläuterungen und Kernworte
Zum ganzen Psalm. Gerade weil der Psalm keine zeitgeschichtlichen Einzelheiten anführt, sondern in lebhaften, aber allgemein passenden Bildern die Errettung des Volkes Gottes besingt, ist er so trefflich geeignet als Jubellied der Erlösten aller Zeiten und Zonen. Noch immer ist die Gemeinde des HERRN von grimmigen Feinden umringt und wird sie nur durch Gottes Macht erhalten, darum veraltet dieser Lobgesang nie. Wo ist ein Land, da man diese Töne freudigen Dankes nicht gehört hätte! Er ist gesungen worden am Jordan und am Nil, am Euphrat und Tigris, an der Tiber wie am Rhein, an der Themse und dem Forth, am Ganges und Indus, am Mississippi und Irawadi, und wird noch auf jeder Insel und in jedem Lande unseres Erdballs erklingen. Das große Jubeljahr der Erlösten des HERRN muss kommen, wo alle Nationen ihrem Erlöser jauchzen mit Psalmen und Lobgesängen. N. Mac-Michael 1860.
Im Jahre 1852 wurde dieser Psalm bei einer denkwürdigen Gelegenheit in Edinburgh gesungen. Ein Prediger des Evangeliums, John Durie, war eben aus dem Gefängnis freigekommen und wurde am Eingang der Stadt von zweihundert seiner Freunde bewillkommt. Die ihn geleitende Menge wuchs immer mehr an, bis ihrer wohl zweitausend waren, die, als sie die lange Hauptstraße hinanzogen, diesen Psalm anstimmten, und zwar vierstimmig, nach der allen wohlbekannten Melodie. Feierlich klang der Psalm, die Sänger wurden selber tief davon ergriffen, und die Bewegung pflanzte sich auch auf die Zuhörer weiter; ja man sagt von einem der eifrigsten Verfolger, dass er von diesem Anblick und dem Gesange mehr in Unruhe versetzt worden sei als von irgendetwas, das er je in Schottland erlebt habe. Andrew Alexander Bonar 1859.
V. 1. Gott der Vater (Röm. 8,31.33), der Sohn (V. 34), der Heilige Geist (V. 27) sind für uns. Was würde sonst aus uns werden! John Gill † 1771.
V. 1.2. Der Psalm ist ein Echo des Gesanges, der an dem Gestade des Schilfmeeres war gesungen worden (2. Mose 15), und wir hören in ihm schon Töne aus dem neuen Liede am gläsernen Meer (Off. 15,3 f.). Der Preis und Dank erschallen Jehovah, dem Offenbarungsgott, dem Schöpfer, dem allmächtigen Beschützer (1. Mose 17,1), dem Bundesgott, dem Erlöser. Es ist Israel, das auserwählte Volk des HERRN, Gottes Kleinod (Mal. 3,17), hingegen das odium generis humani (der Gegenstand des Abscheues und Hasses der ganzen Menschheit, wie schon die Rabbinen sagen), gegen das der Mensch (nicht Einzelne, sondern die Menschheit insgesamt) sich erhebt, um es zu vernichten. Israel ist es aber auch, Gottes auserkorenes Bundesvolk, das sich in der vollen Seligkeit persönlicher Zueignung seines Gottes freut und singt: Wenn der HERR nicht unser wäre, nicht auf unserer Seite stände! Darin bestand Israels Sicherheit, sein Segensstand und seine Freude. Und das alles gilt nun von dem Volk des Neuen Bundes im vollsten Maße. So ist der Psalm typisch-prophetisch. Edw. Th. Gibson † 1880.
V. 1.7.8. Folgende drei Stücke will ich im Herzen bewahren, o HERR: Der HERR war mit uns, das gilt für die Vergangenheit. Der Strick ist zerrissen, das gilt für die Gegenwart. Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN, das gilt für die Zukunft. Ich will und kann nicht mutlos werden, weder in dem Kampf mit dem Satan noch bei der Bosheit der Welt, noch bei all dem, was aus meinem argen Herzen aufsteigt, solange ich mich an diese dreifältige Schnur halten kann oder vielmehr von ihr gehalten werde. Alfred Edersheim 1877.
Woran mag das doch liegen, mag jemand fragen, dass die Frommen nicht unterzukriegen und auszurotten sind, sondern immer wieder über Wasser kommen, ja sogar ihre Feinde besiegen? Lehrt doch die Erfahrung, dass sie so viel geringer an Zahl sind als die Gottlosen, dass ihnen die weltlichen Machtmittel nicht zur Verfügung stehen, dass sie einfältige Leute sind, denen die Klugheit und List der Gottlosen abgeht, und dass sie auch an scharfer Achtsamkeit hinter ihren Gegnern zurückstehen? Die Antwort gibt uns der Prophet Jesaja Kap. 8,10 in den kurzen Worten: Hier ist Immanuel, d. i. Gott mit uns! Das ist das Geheimnis. Er ist stärker, weiser, wachsamer als alle, und ihm gelingt alles, was er unternimmt. Wo diese vier Stücke sich bei einem Feldherrn beisammen finden, da ist der Sieg gewiss. Thomas Stint 1621.
V. 3-5. Die Feinde werden zuerst mit einem Meerungetüm verglichen, vergl. V. 6; Jer. 51,34. Dies Bild führt dann V. 4 das zweite von dem überflutenden und alles mit sich fortreißenden Wasser herbei, vergl. Ps. 18,17; 69,3.16; Jes. 8,8. Mit dem Strom, V. 4b, ist der vom geschmolzenen Schnee angefüllte, alles mit sich fortreißende Gießbach gemeint. Dem Wasser wird V. 5 Übermut zugeschrieben, wie Hiob 38,11 Stolz; hier besonders passend, weil Personen damit gemeint sind. Prof. Friedr. Bäthgen 1904.
V. 4.5. So ersäufte uns Wasser usw. Dies ist ein gemein, aber dennoch ein sehr sein und deutlich Gleichnis. Es ist gar ein gräulich Ding um ein Feuer, wenn es überhandnimmt; aber dennoch ist es viel erschrecklicher anzusehen, wenn irgendein Wasser ausreißet und mit Gewalt ausläuft, welches mit keinem Schutz kann aufgehalten werden. Gleichwie nun ein Wasser, sagt er, mit großer Ungestümigkeit dahergehet und alles ausreißt und zunichte machet: also kann auch das Wüten derjenigen, die da der christlichen Kirche feind sind, mit keiner menschlichen Macht gestillet und aufgehalten werden. Müssen derohalben lernen, Gottes Hilfe und Beistand gebrauchen. Denn was ist die christliche Kirche anders als ein kleines Schifflein, das an das Ufer gebunden ist und zuletzt durch einen Sturm abgerissen und weggeführt wird? Was ist sie anders als ein Sträuchlein, das am Ufer stehet und ohne alles Widerstreben durch die Ergießung und Flut des Wassers ausgerissen wird? So ist auch das Volk Israel zur Zeit des David gegen die andern Völker zu rechnen gewesen. Also ist noch jetzt die christliche Kirche, so man ihre Feinde ansiehet. Also sein wir noch alle miteinander, wenn wir die Gewalt des bösen Geistes bedenken; wir sind als eine Staude, die ungefähr daher wächset und nicht fest an dem Ufer stehet; er aber ist gleichwie die Elbe, wenn sie sich ergießt und mit großer Ungestümigkeit alles zerstreuet. Wir sind nicht anders als ein dürres Blatt, das da nicht fest an dem Baume hänget; er ist wie der Nordwind, der mit großer Gewalt die Bäume aus der Erden reißet und dahinwirft. Wie mögen wir uns denn mit unseren Kräften erhalten und schützen? Müssen derohalben mit unserm Glauben das Wort ergreifen lernen; denn unser Sieg ist nichts anders als der Glaube (1. Joh. 5,4). Martin Luther 1531.
V. 6.7. Wiederum zwei Bilder, zu zeigen, wie augenscheinlich der Untergang nahe war und unfehlbar eingetreten wäre ohne Gottes Eingreifen. Das erste Bild ist das eines wilden Tieres. Das Bild berührt sich mit dem in V. 3 gebrauchten; doch ist die Dringlichkeit der Gefahr hier noch stärker geschildert. Das Raubtier lauerte nicht nur, es war nicht nur bereit, sich auf eine Beute zu stürzen, sondern es hatte sie schon gepackt, das Lamm war schon zwischen seinen Zähnen. Welch anschauliche Schilderung! Noch ein Augenblick, so ist alle Hilfe vergeblich. Aber Jehovah erscheint, er geht auf die wütende Bestie zu und nimmt ihr das zitternde Opfer aus dem blutgierigen Rachen. Die Gefahr ist ungeheuer groß; aber dem HERRN ist nichts zu schwer. Vergl. Ps. 57,5; 22,2; 56,4; 57,4. Das zweite Bild ist das eines Voglers. Der Vogelsteller hat die Schlinge oder das Netz in der geschicktesten Weise hergerichtet. Das Vöglein geht hinein, keine Gefahr ahnend; das Netz schließt sich über ihm, und im selben Augenblick hat es seine Freiheit verloren. Da liegt es, das arme Vögelein, das Herzchen schlägt ihm ungestüm, und vergeblich flattert es gegen das Netz. Es ist ganz in der Gewalt des Voglers, entfliehen ist unmöglich. Aber wieder erscheint der HERR, und seine Gegenwart bedeutet Rettung. Er tritt an das Netz, hebt es auf, zerreißt es, und der Vogel fliegt aus, schwingt sich auf einen benachbarten Baum und singt zwischen den Zweigen. "Denn er errettet dich vom Strick des Jägers". (Ps. 91,3.) Ja, Gott rettet die Seinen ebenso von den Listen und Ränken seiner Feinde wie von der rohen Gewalt. N. Mac-Michael 1860.
V. 7. xpIa (Luther: Strick) ist das Klappnetz, zwei vierseitige Rahmen, wie Buchdeckel verbunden, jeder mit bauschigem Netz bespannt. Daraus erklärt sich der Ausdruck ist zerrissen, eigentlich zerbrach, der sich auf den hölzernen Rahmen bezieht. Da in solchem Netz mehrere Vögel zugleich gefangen werden, und da im Psalm die Gemeinde redet, so ist "Vogel" kollektivisch zu verstehen (wie 8,9): Unser Leben entkam wie Vögel dem Netz der Vogler; das Netz zerriss, und wir sind frei. Prof. Frieder. Bäthgen 1904.
Ich bin ganz gewiss, dass es nicht einen Tag in unserem Leben gibt, da der Satan nicht unserer Seele das eine oder andere Netz stellt. Diese sind umso gefährlicher, als man sie nicht sieht; und selbst wenn man etwas davon wahrnimmt, achtet man es vielleicht doch nicht. Und auch dessen bin ich gewiss, dass wenn irgendjemand am Abend mit einem Gott und Menschen gegenüber reinen Gewissen in seine stille Kammer einkehren kann, das nicht irgendwie seiner eigenen Kraft oder seinem Verdienst zuzuschreiben ist; nein wahrlich, wenn der HERR nicht sein Beschützer gewesen wäre, so würde er den Zähnen des Löwen zur Beute geworden sein, ja er hätte sich selbst in den Rachen der Schlange gestürzt. Ich glaube, es gibt selbst unter den auserlesenen Heiligen wenige, die nicht zur einen oder andern Zeit sehr lebhaft die Erfahrung unseres Verses erlebt haben. In schwerer Prüfungszeit, da der Satan all seine List und Bosheit gegen sie losließ, da er Einflüsterung auf Einflüsterung, Versuchung auf Versuchung bei ihnen folgen ließ, wie er es bei Hiob tat, und sie ganz daran waren, zu verzagen und dem Verderben zu verfallen - da auf einmal, als sie vielleicht gar nichts mehr zu hoffen wagten, da musste der Satan weichen, geschlagen und zu Schanden gemacht mit allen seinen Anschlägen. Das Netz war zerrissen, und der Vogel war frei und konnte sich jubelnd in die Lüfte erheben. Ja, verlassen wir uns darauf, unsre beste, unsre einzige Hilfe steht im Namen des HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. Barton Bouchier † 1865.
Vielerlei Schlingen drohen der Seele. Eine der schlimmsten Gefahren, gegen die Gottes Volk besonders auf der Hut sein muss, ist die Verweltlichung, die der Tod aller geistlichen Gesinnung und Empfindung ist. Ferner werden wir umgarnt von den feinen Banden der Selbstsucht, die die Liebe und das herzliche Erbarmen, den Edelmut und Wohltätigkeitssinn in uns ersticken. Drittens sucht uns der Unglaube zu umstricken, der unser Gebetsleben, die freimütige Zuversicht und die freudige Arbeit im Reiche Gottes lahmzulegen bestrebt ist. Das sind keine eingebildeten Gefahren; wir erfahren sie im täglichen Leben, sie drohen uns allerorten, und oft müssen wir die Verwüstungen beklagen, die sie in unserem Herzen anrichten. George Barlow 1879.
Wir werden in unserem Leben immer den Schlingen Satans ausgesetzt sein und sind gleich den leicht betörten Vögeln jeden Augenblick in Gefahr, hingerafft zu werden; aber wenn der Satan unser am sichersten zu sein wähnt, wird das Netz zerrissen, und wir sind los. Wie bezeugt das doch auch namentlich die Erfahrung vieler innerlich bedrängten, von Schwermut hart angefochtenen Seelen. Wenn sie in der äußersten Verzweiflung sind, schon im Begriff zu verderben, ja wenn ihr geistliches Leben in den letzten Zügen zu liegen scheint, dann kommt in der höchsten Not auf einmal der süße Trost des Heiligen Geistes und richtet sie wieder auf. Ja, wo die Not am größten, da ist Gott mit seiner Hilfe am nächsten. Ps. 94,17. Und ferner lasst mich Folgendes zum Trost für die schwachen Gewissen sagen. Der Satan beunruhigt viele mit großer List, indem er ihnen weismacht, sie seien, weil noch fleischliche Verderbtheit in ihnen ist, noch in seiner Gewalt, gehörten gar nicht Christo an. Damit spielt er den Betrüger; er versucht uns da durch irrige Anwendung der Lehre von der völligen Heiligung. Diesen Maßstab sollte man an die Glieder Christi anlegen, die der triumphierenden Gemeinde im Himmel angehören, nicht an die, die noch auf Erden streiten. Dass in mir noch Sünde ist, kann nicht beweisen, dass ich deshalb nicht in Christo bin, sonst hätte Christus überhaupt keine Glieder auf Erden; vielmehr beweist die neue Gesinnung in mir, die von der Natur nie hätte hervorgebracht werden können, sondern das Werk der Gnade ist, unzweifelhaft, dass ich in Christo Jesu bin. Thomas Stint 1621.
V. 8. Unsre Hilfe steht usw. Die schönste Frucht, die aus der Erfahrung der Vergangenheit erwachsen kann, ist, dass wir im Blick auf die Zukunft Gott durch Vertrauen ehren, wie es hier geschieht. David Dickson † 1662.
Also setzt er allhier wider die große Gefahr und Anfechtung Gott den Allmächtigen, und verschlinget zugleich in einem Atem alle Bosheit der ganzen Welt und der Hölle, gleichwie ein großes Feuer ein kleines Tröpflein Wassers verzehret. Martin Luther 1531.
Homiletische Winke
V. 1. | Wer ist er, der für uns war? Warum war er auf unserer Seite? Wie hat er das bewiesen? Wozu verpflichtet uns dies? |
V. 1-3. | Betrachten wir diese Vers in dem Lichte 1) des Lebens des Stammvaters Jakob, 2) der Geschichte des Volkes Israel, 3) der Erlebnisse der Gemeinde des Herrn, und 4) unserer eigenen Lebenserfahrungen. |
V. 1-5. | 1) Was hätte sich zutragen können? 2) Warum hat es sich nicht zugetragen? I. Was wäre aus dem Volke Gottes geworden, wenn der HERR nicht mit ihm gewesen wäre? 1) Wenn es seinen Feinden preisgegeben worden wäre (V. 2.3), dem Pharao und seinem Heer zur Zeit Moses, den Kanaanitern zur Zeit Josuas, den Midianitern zur Zeit Gideons, den Assyrern zur Zeit Hiskias: "so hätten sie uns verschlungen lebendig usw." 2) Wenn es sich selber überlassen worden wäre: "so wäre der Strom über unsre Seele gegangen" (V. 4.5). II. Wie steht es aber mit dem Volke Gottes, da der HERR mit ihm ist? 1) Alle Anschläge der Feinde werden zunichte. 2) Die Traurigkeit verwandelt sich in Freude. 3) Die inneren und äußeren Nöte dienen ihm zum Besten. George Rogers 1890. |
V. 2.3. | 1) Uns lebendig zu verschlingen, das ist der Wunsch unserer grimmigen Feinde. 2) Uns lebendig zu erhalten, das ist das Werk unseres treuen Gottes. |
V. 4.5. | Wassergefahr. Manche gute Gedanken lassen sich der Ähnlichkeit unserer Trübsale mit Wasserfluten und Sturzbächen entnehmen. |
V. 6. | 1) Das Lamm. 2) Der Löwe. 3) Der Retter. 1) Wie gerne würden die Feinde uns zerreißen und verschlingen. 2) Sie können es nicht ohne Gottes Zulassung. 3) Gott sei gelobt, dass er ihnen nicht gestattet, uns zu verletzen. I. Der böse Wille der Menschen gegen die Gerechten. Er ist darauf gerichtet, 1) sie zum Raube zu machen, 2) sie zu vertilgen. II. Der gute Wille Gottes. 1) Allerdings können die Gottseligen bis zu einem gewissen Maße und für eine Weile der Gewalt der Bösen anheimgegeben werden. 2) Aber Gottes Liebe verbürgt, dass sie ihr nicht ganz und für immer preisgegeben werden. George Rogers 1890. |
V. 7. | I. Die Seele umgarnt. 1) Durch wen? Durch die Vogelsteller, nämlich durch böse Menschen und durch den Satan. 2) Wie? Durch mannigfaltige Versuchungen, zu Stolz, Eitelkeit, Trunksucht, Fleischeslust, oder Abfall zu Irrlehren usw., je nach den Neigungen, Anlagen und Gewohnheiten des Einzelnen. II. Die Seele entronnen. Der Strick ist zerrissen, nicht durch unsere Kraft, sondern durch die Hand des HERRN. George Rogers 1890. 1) Das Vöglein. 2) Die Schlinge. 3) Der Fang. 4) Die Befreiung. |
V. 8. | Der Schöpfer unser Helfer. Mannigfacher reicher Trost ist aus Gottes Eigenschaft als Schöpfer im Blick auf unsere Nöte zu entnehmen. I. Der Helfer: Der HERR, der Himmel und Erde gemacht hat, der also in seinen Werken so reiche Beweise davon gegeben hat, was er vermag. II. Wem geholfen wird. 1) Die Hilfe ist uns verheißen in seinem Namen; 2) wir suchen sie in seinem Namen, denn dadurch wird sie unser. George Rogers1890. I. Wir haben eine Hilfe. Wir erfahren sie als bekümmerte Sünder, als schwache Schüler, als zagende Jünger, als unerfahrene Wanderer, als wenig taugliche Arbeiter. II. Unsere Hilfe steht im Namen des HERRN: in seinen Vollkommenheiten (4. Mose 6,27), in seiner Offenbarung im Evangelium (Apg. 9,15), in seiner Kraft und der Vollmacht, die er uns gegeben (Apg. 3,6) usw. III. Darum stehen wir fest und unbeweglich und nehmen immer zu in dem Werk des Herrn (1. Kor. 15,58). William Jackson 1882. |
Fußnoten
1. Wir fassen die Aussagen als Rückblick auf die Vergangenheit und ändern dementsprechend die Übers. Luthers durchweg