Bibel-Kommentar: Das erste Buch der Chronik
In diesem Buch der Chronik samt dem Folgenden, werden etliche Sachen erzählt, die in anderen biblischen Büchern und besonders in den Büchern Samuels und der Könige ausgelassen wurden. So viel denn den Schreiber dieses und des folgenden Buches betrifft hält man es davor das es Esra war: Weil das Ende des 2. Buches und der Anfang des Buches Esra einerlei Wort haben. So erstreckt sich das Geschlechter Register der israelitischen Könige und Fürsten, wie dasselbe zu Anfang des dritten Kapitels beschrieben wird bis nach der Wiederkunft aus der Babylonischen Gefangenschaft. Wie auch das zehnte Kapitel der als damals längst bereits ausgestandenen gefänglichen Enthaltung zu Babel Meldung tut, samt vielen anderen mehr Sachen. Zudem regt das letzte Kapitel des anderen Buches die Wiederkunft ins gelobte Land ausdrücklich an, daraus genügend zu lesen ist, dass alle beiden Bücher nach der wieder Heimkunft von Babel geschrieben wurden. Ich halt es aber dafür, dass Esra aus Anregung und Anleitung des Heiligen Geistes die alten Bücher zusammengesucht, in denen die Geschichte des Volkes Gottes aufgezeichnet gewesen, und habe solche Sachen in Schriften verfasst, die entweder in den Büchern der Könige gar nicht zu finden, oder doch nur kürzlich angefasst wurden: Weil auch in während der Gefangenschaft eine große Unordnung unter den israelitischen Stämmen vorgefallen, hat er in den ersten etliche Kapiteln des ersten Buches den alten Geschlechter-Registern der Stämme mit großem Fleiß so viel immer möglich nachgeforscht, auf dass man die Heiden so unter die Israeliten sich verheiratetet, von denselben unterscheiden und absondern könnte, und die Israelitische Stämme nach ihren Geschlechtern abgeteilt beschrieben würden. Welche Erhaltung der Geschlechter-Register in der Kirche des Volkes Gottes eine Notdurft gewesen, auf dass unseres Heilandes Christi Herkunft nicht in der Finsternis verborgen bliebe. Dass aber beide Bücher der Chronik neben den anderen Haupt-Büchern der Heiligen Schrift in gleichem Ansehen sind, ist daraus gut zu lesen, dass Christus selbst {Mt 23}. die Historie vom Zacharia aus diesen Büchern anzieht der zwischen dem Tempel und Altar der Regierung des Königs Joas gesteinigt wurden, weil er wider desselben Königs Abgötterei gepredigt. So findet man ohne das viel Dinge darin die zum bessern Verstand der vorigen Bücher von den Königen ganz viel helfen und der Kirche Gottes viel nützliche Lehren und liebreichen Trost geben können.
Das 1. Kapitel
- Des Adams Nachkommen werden erzählt, bis auf Abrahams Binder, v 1.
- Danach wird angezeigt, was für Könige und Fürsten in Edom regiert haben, v. 43.
1. Adam, Seth, Enos {1Mos 5v3},
Adam: Weil Gott von wegen der Menschwerdung Christi, die Geschlechter-Register im Alten Testament erhalten wollte, und derselbe unseren ersten Eltern verheißen war, so wird hier sein Geschlechter-Register von Adam angefangen, und bis auf Noah vom Vater auf den Sohn ausgeführt. [Und macht der Schreiber den Eingang seines Buches von des Herrn Christi Geschlechter-Register, auf dass wir lernen, wie das der vornehmste Zweck der ganzen Heiligen Schrift sei, dass wir Christus darin suchen, und daraus recht erkennen lernen.)
2. Kenan, Mahalaleel, Jared,
3. Henoch, Methusalah, Lamech,
4. Noah, Sem, Ham, Japheth.
Sem, Ham, Japhet: Dies sind drei Brüder, des Noah Söhne gewesen, unter denen der erste zu des Herrn Christi Geburt oder Geschlechter-Register gehört. Der andere, weil er den Vater verspottet, verflucht wurde. Der dritte, der Heiden Patriarch ist, die zu Christo sollten bekehrt werden.
5. Die Kinder Japheths sind diese: Gomer, Magog, Madai, Javan, Thubal, Mesech, Thiras.
Kinder Japhet: Welchen die Heiden Japetum genannt. Es nimmt aber der Schreiber hier durch die Erzählung der Kinder Noah Anlass und Gelegenheit von der Heiden Herkunft und Ursprung zu reden, so nicht zum Volk Gottes gehörten, und darum unter der Israeliten Gemeinde nicht mussten gemengt werden, vor der Zukunft Christi.
Thiras: Weil eben diese und etliche folgende Namen, 1. Mose 10. auch gefunden, und da erklärt wurden, will ich den Leser dahin gewiesen haben.
6. Die Kinder aber Gomers sind: Askenas, Riphath, Thogarma.
7. Die Kinder Javans sind: Elisa, Tharsisa, Chitim, Dodanim.
8. Die Kinder Hams sind: Chus, Mizraim, Put, Kanaan.
9. Die Kinder aber Chus sind: Seba, Hevila, Sabtha, Ragema, Sabthecha. Die Kinder aber Ragemas sind: Scheba und Dedan.
10. Chus aber zeugte Nimrod; der fing an gewaltig zu sein auf der Erde.
11. Mizraim zeugte Ludim, Anamim, Lehabim, Naphthuhim,
12. Pathrusim, Kasluhim (von welchen sind ausgekommen die Philistim) und Kaphthorim.
13. Kanaan aber zeugte Zidon, seinen ersten Sohn, und Heth,
14. Jebusi, Amori, Girgosi,
15. Hevi, Arki, Sini,
16. Arwadi, Zemari und Hemathi.
17. Die Kinder Sems sind diese: Elam, Assur, Arphachsad, Lud, Aram, Uz, Hul, Gether und Masech {1Mos 10v22 11v14}.
Kinder Sem: Jetzt wendet sich der Schreiber dieses Buches wieder zu des Herrn Christi Geschlechter-Register, der von dem Patriarchen Sem nach dem Fleisch hergekommen.
Masech: Der in 1. Mose 10. Maß genannt wird.
18. Arphachsad aber zeugte Salah; Salah zeugte Eber.
19. Eber aber wurden zwei Söhne geboren; der eine hieß Peleg, darum dass zu seiner Zeit das Land zerteilet wurde; und sein Bruder hieß Jaktan.
20. Jaktan aber zeugte Almodad, Saleph, Hazarmaveth, Jarah,
21. Hadoram, Usal, Dikla,
22. Ebal, Abimael, Scheba,
23. Ophir, Hevila und Jobab. Das sind alle Kinder Jaktans.
24. Sem, Arphachsad, Salah,
Sem, Arphachsad: Jetzt wird des Herrn Christi Geburts-Linie weiter ausgeführt vom Vater auf den Sohn, von dem Patriarchen Sem, bis zu dem Patriarchen Abraham.
25. Eber, Peleg, Regu,
26. Serug, Nahor, Tharah,
27. Abram, das ist Abraham.
Abraham: Denn ihm Gott seinen Nahmen also geändert {1Mos 17}.
28. Die Kinder aber Abrahams sind: Isaak und Ismael.
Die Kinder: Folgt jetzt von des Abrahams Nachkommen, und wird zuerst des Ismaels Geschlechter erzählt, den er mit seiner ägyptischen Magd der Hagar gezeugt {1Mos 16}.
29. Dies ist ihr Geschlechter: der erste Sohn Ismaels Nebajoth, Kedar, Adbeel, Mibsam {1Mos 5v12},
30. Misma, Duma, Masa, Hadad, Thema,
31. Jethur, Naphis, Kedma. Das sind die Kinder Ismaels.
Kinder Ismaels: Welche alle miteinander zwölf Fürsten gewesen, deren jeder eine Stadt samt etlichen Dörfern zu regieren hatte. Denn es hatte Gott dem Abraham verheißen {1Mos 17}, dass Ismael zwölf Fürsten zeugen würde. [Denn die Kinder dieser Welt haben ein Zeit lang mehr Glück auf Erde, als die Kinder Gottes, und nehmen schnell zu.)
32. Die Kinder aber Keturas, des Kebsweibes Abrahams: die gebar Simran, Jaksan, Medan, Midian, Jesbak, Suah. Aber die Kinder Jaksans sind: Scheba und Dedan.
Ketura: Jetzt werden auch die anderen Kinder und Nachkommen des Abrahams, welche er mit seinen anderen Kebsweibern der Ketura erzeugt, von dem Geschlechtsregister Christi, und vom israelitischen Volk abgesondert.
Kebsweibs: Die er nach der Sara Absterben genommen, und auch vor Gott sein rechtes Eheweib gewesen: Aber ihre Kinder haben nicht zu gleichem Teil geerbt mit dem Isaac der Sara Sohn.
33. Und die Kinder Midians sind: Epha, Epher, Henoch, Abida, Eldaa. Dies sind alle Kinder der Ketura.
Alle Kinder: Von derer Namen und Nachkommen man sonst nichts findet, ohne das {Jes 60}, des Midian und Epha gedacht wird. Und welche von Midian herkommen, haben im steinigte, Arabia gewohnt gegen Ägypten, und gegen dem Schilfmeer oder Roten Meer zu. Welche aber von Epha entsprungen, die haben ein Stück vom Reich Arabia besessen.
34. Abraham zeugte Isaak. Die Kinder aber Isaaks sind: Esau und Israel {1Mos 25v19}.
Israel: Der sonst mit einem anderen Namen auch Jakob hieß. Und damit die Geburtslinie Christi unzerrüttet, und für sich selbst ganz bliebe, auch das israelitische Volk, aus denen der Heiland der Welt sollte geboren werden, von allen anderen Völkern unterschieden würden, so werden auch des Isaaks Nachkommen abgesondert, welche nicht zum Volk Gottes gehörten, nämlich, des Esaus Geschlechter.
35. Die Kinder Esaus sind: Eliphas, Reguel, Jeus, Jaelam, Korah.
36. Die Kinder Eliphas sind: Theman, Omar, Zephi, Gaetham, Kenas, Thimna, Amalek.
Amalek: Welchen Sohn er mit seinem Kebsweibe Thimna gezeugt {1Mos 36}.
37. Die Kinder Reguels sind: Nahath, Serah, Samma und Misa.
38. Die Kinder Seirs sind: Lothan, Sobal, Zibeon, Ana, Dison, Ezer, Disan.
Die Kinder: Es werden hier auch zugleich des Esaus Schwäger mit eingeführt, welche Kanaaniter gewesen. Denn obwohl Esau wusste, dass seine Eltern zu der Kanaaniter Schwägerschaft keine Lust hatten, so achtete er sich doch der Eltern Befehl wenig. [Inmassen die Weltkinder zu tun pflegen, dass sie weder Gott noch ihre Eltern in Ehren halten.)
Seir: Eines Kanaaniters, dessen Tochter Thimna, des Esaus Sohnes Eliphas zur Ehe hatte, dass sie sein Kebsweib war.
Ana: Welcher der erste gewesen, der einen Esel mit einem Mutterpferde zusammen gelassen, daher die Maul-Esel kommen {1Mos 36}. Welche Vermischung der mancherlei Art Gott im Gesetz verboten hat.
39. Die Kinder Lothans sind: Hori, Homam; und Thimna war eine Schwester Lothans.
40. Die Kinder Sobals sind: Alian, Manahath, Ebal, Sephi, Onam. Die Kinder Zibeons sind: Aja und Ana.
41. Die Kinder Anas: Dison. Die Kinder Disons sind: Hamran, Esban, Jethran, Cheran.
Hamram: Oder Hemdan, wie er {1Mos 36} genannt wird. Und darf sich der Leser nicht beirren lassen, dass bisweilen die Namen an einem Ort etwas anders lauten, als am anderen. Denn es befindet sich unter etlichen hebräischen Buchstaben eine große Gleichheit, dass leicht einer vor den anderen mag gelesen werden, besonders in den Namen, die einer so, der anderer anders ausspricht, welches doch nichts zu bedeuten hat, weil es dem Verstand nichts benimmt.
42. Die Kinder Ezers sind: Bilhan, Saewan, Jaekan. Die Kinder Disans sind: Uz und Aran.
43. Dies sind die Könige, die regiert haben im Lande Edom, Ehe denn ein König regierte unter den Kindern Israel: Bela, der Sohn Beors; und seine Stadt hieß Dinhaba. {1Mos 36v31}
Ehe denn: Denn die Edomiter, so vom Esau herkamen, haben ganz zeitliche Könige gehabt, und lange zuvor ehe die Israeliten zum Königreich gekommen, welche von dem frommen Jakob, des Esaus Bruder ihre Herkunft hatten. [Und geht es also, dass die, welche mit zeitlichem Segen von Gott begabt werden, viel eher hervorkommen als andere, die Gott der himmlischen Güter teilhaftig machen will.)
Stadt: Da er seinen königlichen Sitz hatte.
44. Und da Bela starb, wurde König an seiner statt Jobab, der Sohn Serahs, von Bazra.
Jobab: Von welchen etliche meinen, dass es der fromme Hiob gewesen sei. [Denn es pflegt bisweilen wohl zu geschehen, dass auch aus einem gottlosen Geschlecht ein frommer Mann geboren wird.)
45. Und da Jobab starb, wurde König an seiner statt Husam aus der Themaniter Lande.
46. Da Husam starb, wurde König an seiner statt Hadad, der Sohn Bedads, der die Midianiter schlug in der Moabiter Felde; und seine Stadt hieß Awith.
Midiamter: Welche seine Blutsverwandte gewesen, als die auch vom Abraham, aus der Ketura seinem Kebsweibe ihre Herkunft hatten. [Denn weil die Gottlosen nach Blut dürstet, so verschonen sie auch ihrer eignen Blutsfreunde nicht.)
47. Da Hadad starb, wurde König an seiner statt Samla von Masrek.
48. Da Samla starb, wurde König an seiner statt Saul von Rehoboth am Wasser.
49. Da Saul starb, wurde König an seiner statt Baal-Hanan, der Sohn Achbors.
50. Da Baal-Hanan starb, wurde König an seiner statt Hadad, und seine Stadt hieß Pagi; und sein Weib hieß Mehetabeel, eine Tochter Matreds, die Mesahabs Tochter war.
Mehetabeel: Dieses königlichen Ehegemahls wird vielleicht ihrer Frömmigkeit halben besonders im Ansehen gewesen sein. Denn es ist wohl zu glauben, dass unter des Esaus Nachkommen etliche fromme Leute Manns- und Weibspersonen sich gefunden, weil sie ohne Zweifel die Beschneidung lange behalten, welche als ein Sakrament und Zeichen des göttlichen Bundes von Gott selbst eingesetzt wurde, obwohl später ihrer etliche zu der heidnischen Abgötterei, andere in ein unordentliches Wesen geraten, und also aus der Art geschlagen.
51. Da aber Hadad starb, wurden Fürsten zu Edom: Fürst Thimna, Fürst Alwa, Fürst Jetheth,
Fürsten: Also, dass die Städte und Dörfer, so zuvor unter einem Haupt gewesen, jetzt eine jede ihren besonderen Fürsten hatte, und also die Regierung sich geändert. [Es pflegen aber solche Zerteilungen der Landschaften oft den Untertanen ganz beschwerlich zu sein. Und sind die vielfältigen Veränderungen der Fürstentümer und Herrschaften eine Strafe Gottes {Spr 28}.]
Fürst Thimnah: Es sieht ihm gleich, als ob diese Fürsten ihre Namen von denen Örtern bekommen, da sie regiert haben. Gleichwie auch heutigen Tages noch der Brauch ist, dass die Fürsten und Herren von ihren Herrschaften sich nennen.
52. Fürst Ahalibama, Fürst Ela, Fürst Pinon,
53. Fürst Kenas, Fürst Theman, Fürst Mibzar,
54. Fürst Magdiel, Fürst Iram. Das sind die Fürsten zu Edom.
Zu Edom: In demselben Lande, welches Esau, des Isaaks ältester Sohn besessen, und von ihm also genannt worden, denn er mit dem Zunamen Edom geheißen.
Das 2. Kapitel
- Des Stammes Juda Geschlechter-Register wird beschrieben, v. 1
- Und etwas von der Schreiber Freund- oder Verwandtschaft hinten an gehängt, welche die Bücher der Heiligen Schrift für die Nachkommen aufbehalte, und in Verwahrung hatte, v. 53.
1. Dies sind die Kinder Israels: Ruben, Simeon, Levi, Juda, Isaschar, Sebulon {1Mos 29v32 30v5 35v24},
Dies: Nach dem die Schrift alle andere Völker ausgeschätzt und abgesondert, so nicht zum Volk Gottes gehörten, wendet sie sich jetzt und zu den Israeliten und ihren Nachkommen, so von dem Patriarchen Jakob her entsprungen.
Israel: Der also mit einem Zunamen von Gott genannt wurde, sonst aber Jakob hieß.
2. Dan, Josef, Benjamin, Naphthali, Gad, Asser.
Asser: Dies sind die zwölf Patriarchen, von denen die zwölf Stämme im Volk Gottes ihren Anfang haben.
3. Die Kinder Judas sind: Ger, Onan, Sela. Die drei wurden ihm geboren von der Kanaanitin, der Tochter Suas. Ger aber, der erste Sohn Judas, war böse vor dem Herrn, darum tötete er ihn.
Die Kinder: Jetzt wird zuerst des Herrn Christi im Stamm Juda, aus welchem der Siloh und Heiland der Welt sollte geboren werden, nach der Weissagung des Patriarchen Jakobs {1Mos 49} Geschlechter-Register ausgeführt bis auf den König David, dem die Verheißung von dem Messias wiederum erneuert worden.
Tötet: Also, dass er ohne Erben in seiner blühenden Jugend von dem Tode hingerissen wurde. [Ist deswegen die beste Arznei vor den unzeitigen Tod die Frömmigkeit und Gottseligkeit.) Weil aber der andere Sohn, Onan, eben so kein nütze war, ist er auch mit gleicher Strafe, durch den zeitlichen Tod abgeschieden {1Mos 39}.
4. Thamar aber, seine Schwiegermuttertochter, gebar ihm Perez und Serah, dass aller Kinder Judas waren fünf.
Schwiegermuttertochter: Die dem Ger erstlich, und danach auch den Onan zur Ehe hatte. Und weil sie gesehen, dass der dritte Sohn Sela, da er groß geworden, ihr dennoch nicht zur Ehe gegeben war, nach der Israeliten Brauch, da einer seines ohne Leibeserben verstorbenen Bruders Witwe ehelichen musste, hat sie in verstellte Kleidern und unbekannter Weise, den Juda selbst zu ihr gelassen, dass er mit ihr beigelegen, der sie für eine Gemeinde Metz angesehen, aus welchem Beischlaf die beide Zwilling Perez und Seroh geboren wurden. [Daher zu sehen, was für große Ärgernisse vorzeiten in der Kirche Gottes entstanden, weil die beide Söhne Juda von wegen ihrer Bosheit eines unzeitigen Todes sterben, und Juda seine eigene Schwiegermuttertochter, obwohl unwissend, schwängert {1Mos 38}.
Fünf: Von denen ihrer zwei, ohne Leibeserben gestorben, obwohl von dem dritten Sela auch nichts gemeldet wird, dass er Kinder hatte.
5. Die Kinder Perez sind: Hezron und Hamul.
6. Die Kinder aber Serahs sind: Simri, Ethan, Heman, Chalkol, Dara. Der aller sind fünf.
Fünf: Von deren einem Zabdi hergekommen, der des Charmi Vater gewesen.
7. Die Kinder Charmis sind Achan, welcher betrübte Israel, da er sich am Verbannten vergriff.
Betrübte: Da er gemeine Landstrafen über die Israeliten gebracht, dass sie vom Feinde überwunden und geschlagen wurden {Jos 7}.
Vergriff: Nämlich, an der Ausbeute der Stadt Jericho, die dem Herrn geheiligt war, und er etwas davon für sich behielt. Darüber er getroffen, gesteinigt, und später verbrannt wurde.
8. Die Kinder Ethans sind Asarja.
Chalubai: Der bald später Kaleb genannt wird, und vielleicht eben derselbe gewesen, welcher sonst ein Sohn Jephunne geheißen, und mit Josua ist ins Land Kanaan gekommen.
10. Ram aber zeugte Amminadab. Amminadab zeugte Nahesson, den Fürsten der Kinder Juda.
Fürsten: Denn er zu seiner Zeit im Stamm Juda der Oberste und Vornehmste gewesen, gleichwie auch die andere Stämme ihre besondere Obersten oder Fürsten hatte.
11. Nahesson zeugte Salma. Salma zeugte Boas.
12. Boas zeugte Obed. Obed zeugte Isai.
13. Isai zeugte seinen ersten Sohn Eliab, Abinadab den anderen, Simea den dritten {1Sam 16v10}.
14. Nethaneel den vierten, Raddai den fünften {1Sam 17v12}.
15. Ozem den sechsten, David den siebten.
David: Aus welches Nachkommen Christus geboren wurde.
16. Und ihre Schwestern waren: Zerujas und Abigail. Die Kinder Zerujas sind: Abisai, Joab, Asahel, die drei.
Schwestern: In Beschreibung des Geschlechts David wird auch etlicher vortrefflicher und berühmter Personen Meldung getan, so zum Teil des Davids Blutsverwandten, zum Teil seine Schwäger gewesen.
Die drei: Welche des Davids Hauptleute gewesen.
17. Abigail aber gebar Amasa. Der Vater aber Amasas war Jether, ein Ismaeliter.
Amasa: Einen streitbaren und tapferen Helden.
Ismaeliter: Der nicht von den Kindern Israel seine Herkunft hatte.
18. Kaleb, der Sohn Hezrons, zeugte mit Asuba, seiner Frau, und Jerigoth; und dies sind derselben Kinder: Jeser, Sobab und Ardon.
Kaleb: Der kurz zuvor Cholubai genannt worden.
Jerigoth: Die auch sein Weib gewesen.
Derselben: Nämlich, der vorgemeldeten beider Weiber.
19. Da aber Asuba starb, Name Kaleb Ephrath; die gebar ihm Hur.
20. Hur gebar Uri. Uri gebar Bezaleel.
Bezaleel: Der ein künstlicher Werkmeister bei der Stiftshütte gewesen {2Mos 31}.
21. Danach beschlief Hezron die Tochter Machirs, des Vaters Gileads; und er nahm sie, da er war sechzig Jahre alt; und sie gebar ihm Segub.
Nahm sie: Nämlich, da er sie zuvor beschlafen hatte, welches er zwar getan, da er schon sechzigjährig gewesen. [Welche Weise zu ehelichen, dass man vom Beischlaf anfängt, frommen und ehrliebenden Leuten nicht wohl ansteht. Ob gleich alte Leute auch bisweilen solche Unweise begehen: Denn das Alter hilft vor Torheit nicht.)
22. Segub aber zeugte Jair, der hatte dreiundzwanzig Städte im Lande Gilead.
23. Und er kriegte aus denselben Gesur und Aram, die Flecken Jairs, dazu Kenath mit ihren Töchtern, sechzig Städte. Das sind alle Kinder Machirs, des Vaters Gileads.
Sechzig Städte: Das ist: Er kriegte so lang, bis er sechzig Städte zusammen und unter sich brachte. Es nennt aber die Schrift auch Städte, was vornehme Flecken sind.
Kinder Machir: Welche Kinder oder Enkelin er von seiner Tochter bekommen, die den sechzigjährigen Hezron genommen.
24. Nach dem Tode Hezrons in Kaleb-Ephratha ließ Hezron, Abia, sein Weib, die gebar ihm Ashur, den Vater Thekoas.
Kaleb: Welches hier ein Name eines Städtleins ist.
Abia: Die er neben den Vorigen auch geheiratet hatte.
Gebar ihm: Vielleicht nach seinem Tode.
Thekoa: Von dem vielleicht das Städtlein Thekoa den Namen bekommen.
25. Jerahmeel, der erste Sohn Hezrons, hatte Kinder: den ersten Ram, Buna, Oren und Ozem und Ahia.
26. Und Jerahmeel hatte noch ein anderer Weib, die hieß Atara, die ist die Mutter Onams.
Anderer Weib: Denn Gott duldete damals, dass einer viel Weiber hatte.
27. Die Kinder aber Rams, des ersten Sohnes Jerahmeels, sind: Maaz, Jamin und Eker.
28. Aber Onam hatte Kinder: Samai und Jada. Die Kinder aber Samais sind: Nadab und Abisur.
Onam: Dessen kurz zuvor Meldung geschehen.
29. Das Weib aber Abisurs hieß Abihail, die ihm gebar Achban und Molid.
30. Die Kinder aber Nadabs sind: Seled und Appaim; und Seled starb ohne Kinder.
Ohne Kinder: Es wurde aber die Unfruchtbarkeit im Alten Testament für ein Fluch gehalten: Heutigen Tages halten es ihrer viel, die Gott nicht trauen, für ein Glück und Segen, ist aber Unrecht.)
31. Die Kinder Appaims sind Jesei. Die Kinder Jeseis sind Sesan. Die Kinder Sesans sind Ahelai.
32. Die Kinder aber Jadas, des Bruders Samais, sind: Jether und Jonathan; Jether aber starb ohne Kinder.
33. Die Kinder aber Jonathans sind: Peleth und Sasa. Das sind die Kinder Jerahmeels.
34. Sesan aber hatte nicht Söhne, sondern Töchter. Und Sesan hatte einen ägyptischen Knecht, der hieß Jarha.
Sesan: Dessen kurz zuvor auch gedacht wurde, Jesei Sohn.
Nicht Söhne: Denn ob er wohl einen Sohn hatte, mit Namen Ahelai, wie zuvor gemeldet, so wird doch derselbe vor dem Vater gestorben sein.
35. Und Sesan gab Jarha, seinem Knechte, seine Tochter zum Weibe, die gebar ihm Athai.
Weibe: Sind also zu jederzeit etliche aus den Heiden durch Heirat unter das Volk Gottes gekommen, damit anzuzeigen, wie damals auch die Heiden zu der Erbschaft des Himmelreichs gelangen würden. Und handeln die Hausväter löblich, welche ihrer ehrbaren Knechte getreue Dienste reichlich belohnen. So sollen auch die Knechte durch dergleichen Beispiel aufgemuntert werden, dass sie ihren Herren Glauben holten, und Treue sind, mit Hoffnung einer gewissen Belohnung, wo nicht von der Menschen, so widerfährt es ihnen doch von Gott. Es sollen auch hier die, so etwas höheres Standes sind, lernen, dass sie der geringeren Schwägerschaft nicht allerdings ausschlagen sollen.
36. Athai zeugte Nathan. Nathan zeugte Sabad.
37. Sabad zeugte Ephlal. Ephlal zeugte Obed.
38. Obed zeugte Jehu. Jehu zeugte Asarja.
39. Asarja zeugte Halez. Halez zeugte Eleasa.
40. Eleasa zeugte Sissemai. Sissemai zeugte Sallum.
41. Sallum zeugte Jekamia. Jekamia zeugte Elisama.
Elisama: Dies sind also die Kinder und Nachkommen Jerahmeel des ersten Sohnes Hezron.
42. Die Kinder Kalebs, des Bruders Jerahmeels, sind: Mesa, sein erster Sohn, der ist der Vater Siphs, und der Kinder Maresas, des Vaters Hebrons.
Maresa: Das ist: Mesa hat Siph und Maresa gezeugt, welcher Maresa auch etliche Kinder hatte, unter denen Hebron namhaft gemacht wird.
43. Die Kinder aber Hebrons sind: Korah, Thapuah, Rekem und Sama.
44. Sama aber zeugte Raham, den Vater Jarkaams. Rekem zeugte Samai.
45. Der Sohn aber Samais hieß Maon, und Maon war der Vater Bethzurs.
Bethzur: Von dem Maon und Bethzur haben später die Örter, da sie gewohnt, den Namen bekommen, dass sie auch also genannt wurden.
46. Epha aber, das Kebsweib Kalebs, gebar Haran, Moza und Gases. Haran aber zeugte Gases.
Kebsweib: Die zwar auch sein rechtes Eheweib gewesen, aber nicht in so hohem
Stand und Ansehen, als die vornehmsten Hausfrauen.
47. Die Kinder aber Jahdais sind: Regem, Jotham, Gesan, Pelet, Epha und Saaph.
Jahdai: Von dem ich glaube, dass es eben der Moza sei, der Epha des Kebsweibes Kalebs Sohn. Denn Moza heißt gezogen, Jahdai aber kommt vom ausdehnen oder ausstrecken her. So ist es gewiss, dass viel Juden zwei Namen hatte.
Kinder Kaleb: Samt den Kindeskindern.
Vater: Das ist, Er war der Oberste oder Fürst in derselben Stadt.
48. Aber Maecha, das Kebsweib Kalebs, gebar Seber und Thirhena;
49. und gebar auch Saaph, den Vater Madmannas, und Sewa, den Vater Machbenas, und den Vater Gibeas. Aber Achsa war Kalebs Tochter.
50. Dies waren die Kinder Kalebs: Hur, der erste Sohn von Ephratha; Sobal, der Vater Kiriath-Jearims;
51. Salma, der Vater Bethlehems; Hareph, der Vater Beth-Gaders.
52. Und Sobal, der Vater Kiriath-Jearims, hatte Söhne, der sah die Hälfte Manuhoths.
Sah: (Nach Luther) Die Propheten heißen Seher oder Schauer in der Schrift, und sehen heißt lehren oder predigen. Also ist dieser Sobal ein Prophet oder Prediger gewesen in dem halben Manuhoth, dass ist ein Name eines Ländleins, das vielleicht still und wohl gelegen ist, darum es Manuhoth, das ist, Ruhe heißt.
Manuhoth: Ist ein Name eines Ländleins. Und ist die Meinung: Sobal hat neben der Regierung auch eines Propheten oder Lehrers Amt in dem halben Teil desselben Landes versehen. Denn die Propheten worden vorzeiten in der Heiligen Schrift Seher oder Schauer geheißen, dieweil sie entweder durch Gesichte, oder andere Offenbarungen von dem Willen Gottes verständigt wurden. Daher machen sie nichts anderes ist, als lehren und predigen. [Und schämten sich damals die Regenten nicht, dass sie auch mit geistlichen Sachen umgingen, nachdem sie die Gaben an ihnen empfangen, und ihr Beruf leiden möchte.)
53. Die Freundschaften aber zu Kiriath-Jearim waren die Jethriter, Puthiter, Sumathiter und Misraiter. Von diesen sind ausgekommen die Zaregathiter und Esthaoliter.
Freundschaften: Oder Geschlechter, so vom vorgemeldeten Sobal her entsprungen.
Esthaoliter: Nämlich, die Einwohner der beide Städtlein Zarea und Esthaol. Es ist aber kein Wunder, dass in solcher Verwirrung der Geschlechter, so durch die babylonische Gefängnis verursacht wurden, man später alle Geschlechtsregister nicht richtig finden können, welches doch auch so ganz hoch nicht vonnöten gewesen.
54. Die Kinder Salmas sind Bethlehem und die Netophathiter, die Krone des Hauses Joabs, und die Hälfte der Manahthiter von dem Zareither.
Bethlehem: Das ist, die in dem Städtlein Bethlehem gewohnt haben.
Nethophatiter: Die von einem Städtlein, darin sie gewohnt, also geheißen.
Krone: Das ist, es sind etliche vortreffliche und berühmte Männer von ihnen hergekommen, die dem Geschlechter Joab eine besondere Zierde gewesen, unter denen die Vornehmsten sich gefunden des Joabs Brüder, Abisai und Asahel, und war Joab selber ein streitbarer Held, der viel herrliche Siege wider die Feinde erhalten, wenn er nur auch vom unbilligen Mord sich enthalten hätte.
Zareither: Das ist die Einwohner der Stadt Zarea haben den halben Teil desselben Landes innen hatten, und besessen.
55. Und die Freundschaften der Schreiber, die zu Jabez wohnten, sind die Thireathiter, Simeathiter, Suchathiter. Das sind die Kiniter, die da gekommen sind von Hamath, des Vaters Beth-Rechabs.
Schreiber: Die mit der Erklärung und Beschreibung des Gesetzes umgingen.
Bethrechab: Das ist, Von dem Hamath haben die Rechabuer ihren Ursprung, derer Voreltern nicht zwar Israeliten, aber doch Einkömmlinge gewesen. Ihrer wird auch gedacht {Jer 35}, da sie von wegen ihrer Standhaftigkeit und Gottseligkeit gerühmt werden. An diesem Ort aber geschieht ihrer darum Meldung, dass sie nicht allein unter den Israeliten gewohnt, sondern auch das Gesetz erhalten und befördern helfen. [Denn welche die Bücher der Heiligen Schrift unverfälscht begehren zu erhalten, und auf die Nachkommen fortzupflanzen, die verdienen sich um die Kirche Gottes sehr wohl, welches heutigen Tages fleißige Buchdrucker und der Heiligen Schrift getreue Lehrer und Prediger tun.)
Das 3. Kapitel
- Des Königs Davids Nachkommen werden beschrieben, und wird sein Geschlecht durch des Salomons Linie bis auf den Fürsten Zerubabel erstreckt, der nach dem babylonischen Gefängnis geboren worden.
1. Dies sind die Kinder Davids, die ihm zu Hebron geboren sind: der erste Amnon, von Ahinoam, der Jesreelitin; der andere Daniel, von Abigail, der Karmelitin {2Sam 3v2};
Dies sind: Weil von wegen der Schreiber außer dem Stamm Juda zu Ende des vorigen Kapitel etwas neben zu mit eingeführt wurden. So wendet sich die Schrift jetzt wiederum zum ersten Vorhaben, und beschreibt des Königs Davids Nachkommen, der aus dem Stamm Juda gebürtig waren, erstreckt auch sein Geschlecht durch viel Könige und Fürsten, bis auf das babylonische Gefängnis, und eine gute Zeit später.
Amnon: Welchen Absalom über der Mahlzeit umbringen lassen, weil er seine des Absaloms leibliche Schwester geschändet hatte.
Daniel: Der sonst auch Chileab genannt wird, weil die Israeliten oft zwei Namen hatten.
Carmelitin: Denn sie mit ihrem Ersten man Nabal auf dem Berge Carmel gewohnt.
2. der dritte Absalom, der Sohn Maechas, der Tochter Thalmais, des Königs zu Gesur; der vierte Adonia, der Sohn Haggiths;
Absalom: Welcher schändlich umgekommen, da er wider seinen Vater einen Aufruhr erregt, dass er an einer Eiche hängen blieb, und durchstochen wurde.
Adonia: Der bei Lebzeiten seines Vaters nach dem Königreich getrachtet, und später aus Salomons Befehl erwürgt worden, da David gestorben war.
3. der fünfte Saphatja, von Abital; der sechste Jethream, von seinem Weibe Egla.
Weibe Egla: Diese wird allein Davids Weib genannt, vielleicht, dass sie die erste und einzige ist gewesen, da er noch die Schafe gehütet hat. Der Michal aber Sauls Tochter, wird ganz nicht gedacht, weil sie dem David keine Kinder geboren {2Sam 6}. [Und hat Gott das viele Weiber nehmen an den frommen Patriarchen vielmehr geduldet, als recht geheißen. Weil auch David unter seinen Söhnen etliche böse Buben hatte, die aus der Art geschlagen, so sollen fromme Eltern bei seinem Beispiel Geduld lernen, da ihre Kinder nicht allerdings nach dem sie hoffte, und wie sie wohl erzogen wurde, geraten.)
4. Diese sechs sind ihm geboren zu Hebron; denn er regierte dort sieben Jahre und sechs Monden; aber zu Jerusalem regierte er dreiunddreißig Jahre.
5. Und diese sind ihm geboren zu, Jerusalem: Simea, Sobab, Nathan, Salomo, die vier, von der Tochter Suas, der Tochter Ammiels {2Sam 5v14};
Nathan: Dieser ersten drei Mütter werden nicht namhaft gemacht.
Tochter Sua: Welche Bath Seba geheißen, und des Hethiters Uria Eheweib gewesen war. Des anderen Sohnes aber, so vor dem Salomo im Ehebruch aus Bath Seba geboren wurde, gedenkt die Schrift nicht, weil er in seiner Kindheit gestorben.
6. dazu Jebehar, Elisama, Eliphalet,
7. Noga, Nepheg, Japia,
8. Elisama, Eliada, Eliphalet, die neun.
Elisama: Der ohne Zweifel ein anderer ist von dem vorigen Elisama, welcher irgend gestorben, ehe dieser geboren wurde.
Eliphaleth: Der auch ein anderer gewesen von dem vorigen, weil jener zeitlich gestorben.
9. Das sind alles Kinder Davids, ohne was der Kebsweiber Kinder waren. Und Thamar war ihre Schwester {2Sam 5v14}.
Kebsweiber: Es waren aber die Kebsweiber keine Huren, sondern rechte Eheweiber, aber den anderen Standeshalben nicht gleich. [Dass aber solcher Brauch mit dem viel Weiber nehmen, so den Alten vorzeiten zugelassen worden, im Neuen Testament nicht wieder aufzubringen sei, ist oft gesagt.)
Thamar: Die des Absaloms leibliche Schwester gewesen von Vater und Mutter, und von Amnon ihrem Stiefbruder mit Gewalt geschändet worden. Sind deswegen in des Davids Geschlechter, mit seiner großen Bekümmernis, gräuliche Sünden, Schande und Laster vorgegangen. [Wenn darum in einem heiligen Geschlechter dergleichen etwas sich zuträgt, so soll ein frommer Hausvater nicht ganz zu kleinmütig werden.)
10. Salomos Sohn war Rehabeam; des Sohn war Abia; des Sohn war Assa; des Sohn war Josaphat {Mt 1v6}.
Sohn war: Jetzt wird das Geschlechter Register Christi vom Salomo weiter ausgeführt, bis auf Zerubabel, der nach dem babylonischen Gefängnis geboren wurde. Und obwohl diese Erzählung mit des Evangelisten Matthäus nicht allerdings übereinkommt, besonders in denen Namen, die nach dem Zerubabel folgen. So halte ich doch dafür, dass man vielmehr auf den Evangelisten Matthäus achthaben müsse. Denn es ist vermutlich, dass die Geschlechtsregister in diesen Büchern der Chronik zwar aus den alten und mancherlei Büchern zusammen gesucht, aber von den Schreibern nicht aufs fleißigste abgeschrieben wurden, wie leicht geschehen kann bei so vielen und mancherlei Namen. Und sollen wir an diesem Ort auch des Apostels Paulus Erinnerung bedenkt sein, welcher verbietet, dass man der Geschlechter Register halben keinen Hader anfangen soll {1Tim 1 Tit 3}. Und ist unleugbar, dass der Evangelist Matthäus aus den bewährten Büchern, nach Anleitung des Heiligen Geistes, des Herrn Christi Geschlechter Register also beschrieben habe, dass sie kein frommer Mensch wird richtig tadeln können. [Es werden aber auch in diesem Geschlechter Register vom Salomo an bis auf die Babylonische Gefangenschaft viel Könige erzählt, unter denen der wenigste Teil sich zur rechten Religion gehalten, der meiste Teil aber hat sich mit Abgötterei und anderen groben Sünden besudelt. Dabei wir erstlich zu lernen, dass Gott wahrhaftig sei in seinen Verheißungen, denn er dem Abraham versprochen, dass unter seinen Nachkommen auch Könige sein würden {1Mos 17}. Danach werden wir hier erinnert, dass es eine zwar seltsame, aber ganz herrliche Gabe Gottes sei, um einen recht frommen König der Fürsten. Weiter, weil Christus es geschehen lassen, dass in seinem Geschlechter Register etliche gottlose Könige erzählt wurden, darunter doch etliche wenig sich bekehrt, hat er damit anzeigen wollen, dass er darum in diese Welt geboren sei, die Sünder selig zu machen {1Tim 1}. Es soll sich auch niemand darüber viel Angst und Sorge machen, da er in seinem Geschlecht hat, die ihm mehr eine Schande als Ehre sind, weil dergleichen Personen auch ins Geschlechter Register Christi erzählt werden.)
11. des Sohn war Joram; des Sohn war Ahasja; des Sohn war Joas;
12. des Sohn war Amazia; des Sohn war Asarja; des Sohn war Jotham;
13. des Sohn war Ahas; des Sohn war Hiskia; des Sohn war Manasse;
14. des Sohn war Amon; des Sohn war Josia.
15. Josias Söhne aber waren: der erste Johanan, der andere Jojakim, der dritte Zidekia, der vierte Sallum.
16. Aber die Kinder Jojakims waren Jechanja; des Sohn war Zidekia.
17. Die Kinder aber Jechanias, der gefangen wurde, waren: Sealthiel,
18. Malchiram, Phadaja, Senneazar, Jekamja, Hosama, Nedabja.
19. Die Kinder Phadajas waren: Zerubabel und Simei. Die Kinder Zerubabels waren: Mesullam und Hananja und ihre Schwester Selomith;
20. dazu Hasuba, Ohel, Berechja, Hasadja, Jusab-Hesed, die fünf.
21. Die Kinder aber Hananjas waren: Platja und Jesaja; des Sohn war Rephaja, des Sohn war Arnan; des Sohn War Obadja; des Sohn war Sachanja.
22. Die Kinder aber Sachanjas waren Semaja. Die Kinder Semajas waren: Hattus, Jegeal, Bariah, Nearja, Saphat, die sechs.
23. Die Kinder aber Nearjas waren: Elioenai, Hiskja, Asrikam, die drei.
24. Die Kinder aber Elioenais waren: Hodaja, Eliasib, Plaja, Akub, Johanan, Delaja, Anani, die sieben.
Das 4. Kapitel
- Des Stammes Juda Geschlechter wird weitläufiger ausgeführt.
1. Die Kinder Judas waren: Perez, Hezron, Karmi, Hur und Sobal {1Mos 38v29 46v12}.
Die: oben im anderen und dritten Kapitel sind des Stammes Juda Geschlechter Register erzählt worden. Davon jetzt etwas kürzlich wiederholt, und noch mehr hinzugetan wird.
Kinder: Samt den Kindeskindern und Nachkommen.
Hezron: Der des Juda Enkel und Perez Sohn gewesen.
Charmi: Welcher samt den folgenden zwei auch nicht Juda Söhne gewesen, sondern im vierten und ferneren Glied in absteigender Linie ihm verwandt, darum sie auch nicht Söhne, sondern Kinder, das ist, Nachkommen, genannt werden.
2. Reaja aber, der Sohn Sobals, zeugte Jahath. Jahath zeugte Ahumai und Lahad. Das sind die Freundschaften der Zaregathiter.
Zaregathiter: Die, nämlich, zu Zarega gewohnt habe.
3. Und dies ist der Stamm des Vaters Etam: Jesreel, Jesma, Jedbas; und ihre Schwester hieß Hazlelponi;
Vaters: Der doch nicht namhaft gemacht wird, liest aber ohne Zweifel auch aus dem Stamm Juda gebürtig gewesen.
4. und Pnuel, der Vater Gedors, und Eser, der Vater Husas. Das sind die Kinder Hurs, des ersten Sohnes Ephrathas, des Vaters Bethlehems.
Pnuel: Von dem auch nicht gesagt wird, wer sein Vater gewesen, obwohl er zum Stamm Juda gehört.
Vater Gedor: d.i. Er war Regent im selben Städtlein.
Kinder: Das ist: Söhne und andere Nachkommen.
Ephrata: Die des Kalebs Weib gewesen.
Vaters: Nämlich, des obersten Fürsten und Regenten. Es wird aber Hur der Vater oder Fürst zu Bethlehem genannt, obwohl sein Sohn Salma der erste Regent im selben Städtlein gewesen, wie im vorigen anderen Kapitel dieses Buches zu sehen. [Aber die Altväter besaßen das Land Kanaan, welches ihnen von Gott verheißen war, im Glauben, und waren dessen so gewiss, als ob sie es allerdings eingenommen, und wirklich besessen hätten. Also sollen wir der Besitzung des ewigen Lebens vielmehr vergewissert und versichert sein, dass wir uns bereits ganz wohl Erben des Himmelreichs nennen und schreiben mögen.)
5. Ashur aber, der Vater Thekoas, hatte zwei Weiber: Hellea und Naera.
Ashur: Welcher des Hezron Sohn war, aus dem Stamm Juda.
Thekoa: Das ist: Der im selben Städtlein Herr war.
6. Und Naera gebar ihm Ahusam, Hepher, Themni, Ahastari. Das sind die Kinder Naeras.
7. Aber die Kinder Helleas waren: Zereth, Jezohar und Ethnan.
8. Koz aber zeugte Anub und Hazobeba und die Freundschaft Aharhels, des Sohnes Harums.
Koz: Ein vornehmer Mann im Stamm Juda, dessen Vater und Großvater doch nicht namhaft gemacht werden.
Harum: So vielleicht des Koz Engel gewesen.
9. Jaebez aber war herrlicher denn seine Brüder; und seine Mutter hieß ihn Jaebez, denn sie sprach: Ich habe ihn mit Kummer geboren.
Jaebez: Von dessen Vätern oder Voreltern auch nichts gemeldet wird, obwohl er aus dem Stamm Juda gebürtig gewesen.
Brüder: Die er an Frömmigkeit und von wegen seiner männlichen Taten übertraf.
Geboren: Er ist mir in der Geburt Blut sauer geworden, also, dass ich mich auch des Lebens erwägen, darum will ich ihn zum ewigen Gedächtnis so nennen. Derselbe ist später ein vornehme und berühmter man worden. [Denn es geschieht oft, dass diejenigen Kinder, welche mit großer Gefahr geboren werden, später in der Kirche oder im weltlichen Regiment große Ding verrichten, welches, weil es der Satan merkt, so wollte er sie gern in der Geburt umbringen, wie auch geschehe, wenn sie Gott nicht besonders erhielte.)
10. Und Jaebez rief den Gott Israels an und sprach: Wo du mich segnen wirst und meine Grenze mehren, und deine Hand mit mir sein wird und wirst mit dem Übel schaffen, dass mich‘s nicht bekümmere. Und Gott ließ kommen, das er bat.
Segnen: Dass du mir mit Gnaden gewogen sein, und wohltun wirst.
Mehren: Dass ich die benachbarten Völker, die gottlose Kanaaniter ausrotte, und für die Meinigen einen bequemen Ort zur Wohnung einnehmen möge.
Nicht bekümmere: Wenn du mit deiner allmächtigen Hilfe mir beistehen wirst, dass ich alle Mühe und Beschwernisse überwinde, darin ich jetzt stecke, von wegen der Feinde des Volkes Gottes in der Nachbarschaft herum. [Denn ein böser Nachbar ist eine große Beschwerde.) Alsdann (muss man weiter darüber verstehen) will ich mich für solche große Wohltat dankbar gegen dir erzeigen, und deine rechten Gottesdienste mit Fleiß obliegen, dich rühmen und preisen, und deinen Geboten gehorche.
Lies kommen: Also, dass er die benachbarten Feinde entweder vertrieben, oder doch zurückgehalten hat. [Denn Gott erhört der Frommen Gebet.)
11. Kalub aber, der Bruder Suhas, zeugte Mehir; der ist der Vater Esthons.
12. Esthon aber zeugte Beth-Rapha, Paseah und Thehinna, den Vater der Stadt Nahas; das sind die Männer von Recha.
Vater: Das ist: Fürsten oder obersten Regenten.
Recha: Die später in derselben Stadt gewohnt haben.
13. Die Kinder Kenas waren: Athniel und Seraja. Die Kinder aber Athniels waren Hathath.
Kenas: Der des Kalebs, des Sohnes Jephunne, Verwandter gewesen.
Athmel: Der die Israeliten von der Tyrannei des Königs in Mesopotamien, Cusan Risathaim errettet. Auch die Stadt Kiriath Sepher oder Debir erobert, und von wegen solcher Heldentat des Kalebs Tochter Achsa zur Ehe bekomme {Jos 15}.
14. Und Meonothai zeugte Ophra. Und Seraja zeugte Joab, den Vater des Tals der Zimmerleute, denn sie waren Zimmerleute.
Meonothai: Dessen Vater unbewusst, ist doch auch vom Stamm Juda gebürtig gewesen.
Seraja: Ob dieser der vorige des Athniels Bruder oder ein anderer gewesen, hat man keine gewisse Nachricht, aber einer wie der andere zum Stamm Juda gehört.
Vater: d.1. Er war der Oberste unter den Zimmerleuten, der die anderen anrichtete, so am selben Ort wohnten, und meistenteils lauter Zimmerleute waren. [Denn es lässt ihm Gott allerlei Handwerk Wohlgefallen, welche besondere Gaben des Heiligen Geistes sind, und sind der Glieder in der Kirche Gottes mancherlei Ämter, deren keines das anderer verachten soll {1Kor 12}.
15. Die Kinder aber Kalebs, des Sohnes Jephunnes, waren: Jru, Ela und Naam. Die Kinder Elas waren Kenas.
Kaleb: Der aus starkem Glauben an seinem Gott treulich gehalten, da die andere Israeliter meistenteils ein Aufruhr wider Gott und wider Mose erregten {4Mos 13}.
Waren: Nämlich, ohne die, so zuvor im anderen Kapitel erzählt worden.
Kenas: Und vielleicht andere mehr, aber weil es an diesem Ort zum Geschlechtsregister genug war, so wird dieser nur allein gesetzt.
16. Die Kinder aber Jehaleleels waren: Siph, Sipha, Thirja und Asareel.
Jehaleleel: Von dessen Vater nichts gesagt wird.
17. Die Kinder aber Esras waren: Jether, Mered, Epher und Jalon, und Thahar mit Mirjam, Samai, Jesbah, dem Vater Esthemoas.
Esra: Dessen Vater man auch nicht wissen kann, ob er wohl ein vornehmer Mann im Stamm Juda gewesen sein mag.
Vater: Das ist: Dem Regenten derselben Stadt.
18. Und sein Weib Judija gebar Jered, den Vater Gedors, Heber, den Vater Sochos, Jekuthiel, den Vater Sanoahs. Das sind die Kinder Bithjas, der Tochter Pharaos, die der Mared Name.
Sein Weib: Nämlich, des Kalebs. Denn er viel Weiber hatte, wie oben Kapitel 2. zu sehen.
Vater: Das ist: Fürsten oder Regenten solcher Stadt Gedor. Vor welchem einer mit Nahmen Pnuel über sie geherrscht, wie zu Anfang dieses Kapitel gemeldet wurde.
Vater Sanoah: Welcher samt den vorigen vom Kaleb hergekommen, darum er ganz ein glückseliger Vater gewesen, weil Gott seine Kinder zu solchen hohen Ehren erhoben. [Denn Gott vergilt denen ihre Frömmigkeit, welche in schweren Sachen der Kirche Gottes und der Regierung treulich beistehen, und an ihrem möglichen Fleiß nichts überwinden lassen.)
Pharao: Nicht zwar des Königs in Ägypten, sondern eines Israeliten, der also geheißen.
19. Die Kinder des Weibes Hodijas, der Schwester Nahams, des Vaters Kegilas, waren: Garmi und Esthemoa, der Maechathiter.
Hodi Ja: Das ist: Welche Hodi Ja zum Weibe hatte, und Nahams eines Fürsten zu Kegila Schwester gewesen.
Maechathiter: Der von derselben Landschaft, darin er vielleicht gewohnt, den Namen bekommen.
20. Die Kinder Simons waren: Amnon, Rinna und Ben-Hanan, Thilon. Die Kinder Jeseis waren: Soheth und der Ben-Soheth.
Simon: Dessen Vater nicht gesetzt wird, ist aber auch aus dem Stamm Juda gebürtig gewesen.
Jesei: Der ebenmäßig seine Herkunft aus dem Stamm Juda hatte.
21. Die Kinder aber Selas, des Sohnes Judas, waren: Er, der Vater Lechas, Laeda, der Vater Maresas, und die Freundschaft der Leinweber unter dem Hause Asbea;
Vater Lecha: Das ist: Der in derselben Stadt der vornehmste war, wie auch der folgende in seiner Stadt Maresa.
Linweber: Das ist: Es sind im selben Geschlecht kunstreiche Weber gewesen, unter denen doch das Geschlechter Asbea für anderen den Vorzug hatte.
22. Dazu Jokim und die Männer von Koseba, Joas und Saraph, die Hausväter worden in Moab, und Jasubi zu Lahem; wie die alte Rede lautet.
Lahem: Davon etliche halten, dass es Bethlehem sei.
Alte Rede: Will so viel sagen: Ich rede jetzt von alten Geschichten, so vor Menschen denken sich begeben.
23. Sie waren Töpfer und wohnten unter Pflanzen und Zäunen bei dem Könige zu seinem Geschäfte; und kamen und blieben dort.
Könige: Das ist: Sie hatten ihre Wohnung und Hütte nicht weit vom königlichen Schloss, damit sie der König an der Hand hätte, wenn er ihrer bedürfte. [Es wird aber hier der Weber und Töpfe darum gedacht, und vom Heiligen Geist etwas von ihnen erzählt, auf dass wir wissen, wie man in einem Regiment mancherlei Leute haben müsse, darum sollen die höheres Standes Personen die geringere nicht verachten, weil sie derselben nicht entbehren können {1Kor 12}.)
Das 5. Kapitel
1. Die Kinder Simeons waren: Nemuel, Jamin, Jarib, Serah, Saul;
2. a Nemuel: Dieser wird {1Mos 46} Jemuel genannt. Es mag aber im Hebräischen leicht geschehen, dass man eins fürs anderer liest.
Jarib: Der vielleicht des Simeons Enkel einer gewesen weil er unter seine Söhne nicht gezählt wird {1Mos 46}.
3. des Sohn war Sallum; des Sohn war Mibsam; des Sohn war Misma.
4. Die Kinder aber Mismas waren Hamuel; des Sohn war Zachur; des Sohn war Simei.
5. Simei aber hatte sechzehn Söhne und sechs Töchter; und seine Brüder hatten nicht viel Kinder; aber alle ihre Freundschaften mehrten sich nicht als die Kinder Judas.
Nicht viel: Also dass dieser allein unter seine Geschlechts- und Blutsverwandten von wegen viele der Kinder etlichermaßen berühmt worden.
Sich nicht: Dass er an Menge des Volkes dem Stamm Juda keineswegs zu vergleichen war. Denn der Patriarch Jakob hatte aus Eingeben des Heiligen Geistes den Stamm Simeon verflucht. Darum dass Simeon wieder zugesagte Treue und Glauben und wieder die gemachte und eingegangene Bündnis die Sichimiter erwürgt hatte {1Mos 34}. [Wer deswegen nicht ihm allein, sondern auch seinen Nachkommen begehrt Rat zu Schafen der fürchte Gott und lebe gottselig.)
6. Sie wohnten aber zu Berseba, Molada, Hazar-Sual,
Sie: Nämlich des Simeons Nachkommen.
7. Bilha, Ezem, Tholad,
8. Bethuel, Harma, Ziklag,
9. Beth-Marchaboth, Hazar-Susim, Beth-Birei, Saaraim. Dies waren ihre Städte, bis auf den König David.
Städte bis: In denen sie gewohnt bis zu des Königs Davids Zeiten da er zu der Regierung kommen.
10. Dazu ihre Dörfer bei Etam, Ain, Rimmon, Thochen, Asan, die fünf Städte.
11. Und alle Dörfer, die um diese Städte her waren, bis gen Baal, das ist ihre Wohnung und ihre Sippschaft unter ihnen.
12. Und Mesobab, Jamlech, Josa, der Sohn Amazias.
Und: Jetzt erzählt die Schrift etliche vortreffliche Männer die in dem Stamm Simeon für anderen berühmt gewesen.
13. Joel, Jehu, der Sohn Josibjas; des Sohnes Serajas, des Sohnes Asiels,
14. Elioenai, Jaekoba, Jesohaja, Asaja, Adiel, Ismeel und Benaja,
15. Sisa, der Sohn Sipheis, des Sohnes Allons, des Sohnes Jedajas, des Sohnes Simris, des Sohnes Semajas.
16. Diese wurden namhaftige Fürsten in ihren Geschlechtern des Hauses ihrer Väter und teilten sich nach der Menge.
Teilten: Denn weil der Ort da sie wohnten, ihnen zu enge wurde, in dem sie sich von Tag zu Tage mehrten und so viel vortreffliche Männer nicht zugleich in der Nähe beisammen wohnen könnten, mussten etliche sich nach anderen Gelegenheiten umsehen und neue Sitze suchen. [Es ist aber hier wohl in acht zu nehmen, dass dennoch in diesem Stamm der vorzeiten verflucht wurde, Gott auch etliche vortreffliche Leute erweckt hat. Denn es ist kein Geschlecht so liederlich und gering aus dem nicht auch bisweilen vornehme und berühmte Männer der Kirche Gottes und dem Regiment zu nutzen herkommen. Und dass diese ansehnlichen Leute neue Sitz zu suchen gedrungen wurden, wird damit zu verstehen geben, dass man seinen Nutzen und Frommen zu schaffen, bisweilen einen Ort ändern muss. Denn wir können nicht allesamt an einem Ort leben, anderswo ist auch gut Brot essen. So suchten vorzeiten die Fürsten und Herren ihre Einkommen und Nahrung vom Ackerbau und von der Viehzucht damit sie sich und die Ihrigen unterhielten und erschöpften die Untertanen nicht so ganz mit übermäßigen Schatzungen und Beschwerden.
17. Und sie zogen hin, dass sie gen Gedor kämen, bis gegen Morgen des Tals, dass sie Weide suchten für ihre Schafe.
Des Tals: Das ist: Bis zu den Ort, der das Tal gegen Morgen hieß, damit sie desto bequemere Wohnung haben könnten.
18. Und fanden fette und gute Weide und ein Land weit von Raum, still und reich; denn vorhin wohnten dort die von Ham.
Still und reich: Also dass sie da ruhig bleiben konnten. | Es sind aber auch besonders herrliche Gaben Gottes wen man ein fruchtbares weites Land bewohnt, in dem die Nachbarn einem keinen Überdrang tun, welche Guttaten die Leute doch nicht eher erkennen, als bis sie dieselben verloren haben.)
Ham: Der des Noah gottloser Sohn gewesen und weil seine Nachkommen nicht um ein Haar besser waren als er, so sind sie aus Gottes Befehl von den Israeliten vertrieben worden. [Denn Gott straft auch in dieser Welt der gottlosen Leute böse Nachkommen und vertilgt sie.)
19. Und die jetzt mit Namen beschrieben sind, kamen zur Zeit Hiskias, des Königs Judas, und schlugen jener Hütte und Wohnungen, die dort gefunden worden, und verbannten sie bis auf diesen Tag und wohnten an ihrer statt; denn es war Weide dort für Schafe.
Beschrieben: Nämlich die zuvor genannten vornehmen Männer im Stamm Simeon.
Hütte: Das ist: Sie überfielen die Nachkommen des Hams in ihren Wohnungen oder Hütte. Denn man wohne zur selben Zeit ganz viel in Hütte weil es die Not erforderte von wegen der Weide dass man desto eher und leichter von einem Ort zum anderen ziehen konnte.
Verbannten: Sie erwürgten alle Einwohner da und vertilgten sie, dass derselben keiner mehr später da wohnte. [Denn Gott vertreibt bisweilen die Gottlosen aus ihren Nestern und setzt bessere ein an ihre statt.)
Tag: Da dies geschrieben worden.
20. Auch gingen aus ihnen, aus den Kindern Simeons, fünfhundert Männer zu dem Gebirge Seir mit ihren Obersten, Platja, Nearja, Rephaja und Usiel, den Kindern Jeseis,
21. und schlugen die übrigen Entronnenen der Amalekiter; und wohnten dort bis auf diesen Tag.
Entronnene: Welche noch im Lande Kanaan übergeblieben waren nach etlichen Schlachten die sie von den Israeliten ausgestanden.
Diesen Tag: Nämlich da dies geschrieben worden oder bis auf die babylonische Gefängnis. [Gleichwie aber das Volk Gottes mit gutem Fug und Recht die gottlosen Völker aus göttlichem Befehl hat können aus ihrem Land vertreiben: Also soll man sich wiederum hüten und vorsehen dass niemand wieder Recht und Gerechtigkeit eines anderen Güter anfalle. Denn welche Fremden Gut mit Gewalt zu sich reißen und besitze die sind vor Gott ein Gräuel.)
Das 6 Kapitel
- Des Rubens Nachkommen und ihre Wohnungen werden beschrieben, v. 1
- Wie auch ihr Sieg wieder die Hagarirer, v. 10
- Und wird der Kinder Gad Erbteil ernannt, v. 11
- Desgleichen der Kinder Manasse Wohnungen, v. 18. V. Und wie sie gefangen in Assyrien weggeführt worden, v. 25.
1. Die Kinder Rubens, des ersten Sohnes Israels (denn er war der erste Sohn, aber damit, dass er seines Vaters Bett verunreinigte, wurde seine Erstgeburt gegeben den Kindern Josephs, des Sohnes Israels; und er wurde nicht gerechnet zur Erstgeburt {1Mos 49v5};
Verunreinigt: Dass er seine Stiefmutter Bilha beschlief {1Mos 35}.
Erste Geburt: Das ist: Das Recht und die Freiheit der ersten Geburt. Denn da solches alles sonst dem Ruben und seinen Nachkommen zugestanden wäre, nämlich, dass er zwei Teile von seinem väterlichen Erbgut empfangen sollte, und die Regierung verwalten, so hat er beides verscherzt, und sind an seiner statt geordnet worden, des Josephs Söhne, Manasse und Ephraim. So gab auch Jakob dem Stamm Josef die Landschaft und Stadt Sichem zum Voraus {1Mos 38}. Und obwohl die Herrschaft auf dem Stamm Juda gekommen, so hat doch auch der Stamm Ephraim, welcher von Josef herkam, viel mächtigere Könige in Israel hatte, wie die Bücher der Könige bezeugen. [Weil deswegen Gott des Rubens Blutschande bis in viele hunderte Jahre an seinen Nachkommen gestraft, so sollen wir zum wenigsten unsere Kinder schonen, wenn wir ja unser selbst nicht schonen wollen, und sollen uns hüten, dass wir Gottes Zorn mit unseren Sünden nicht auf uns laden.)
2. denn Juda, der mächtig war unter seinen Brüdern, dem wurde das Fürstentum vor ihm gegeben und Josef die Erstgeburt).
Mächtig: Dass sein Stamm sich sehr mehrte und ausbreitete, dazu bessere Kriegsleute im selben Stamm gefunden wurden, als in den anderen allen, darum hat Gott die Regenten seines Volkes aus diesem Stamm erwählt. Denn David und seine Nachkommen, die Könige in Juda sind aus demselben Stamm gebürtig gewesen.
3. So sind nun die Kinder Rubens, des ersten Sohnes Israels: Hanoch, Pallu, Hezron und Charmi {4Mos 26v5}.
So: Jetzt fängt die Schrift an, des Rubens Geschlechter-Register zu erzählen.
4. Die Kinder aber Joels waren Semaja; des Sohn war Gog; des Sohn war Simei;
Joel: Der des Rubens Enkel, oder sonst seiner Nachkommen einer gewesen.
5. des Sohn war Micha; des Sohn wer Reaja; des Sohn war Baal;
6. des Sohn war Beera, welchen führte weggefangen Thiglath-Pilneser, der König von Assyrien; er aber war ein Fürst unter den Rubenitern.
Gefangen: Denn die Juden, welche unter den Königen Israel lebten, verunreinigten sich neben anderen schweren Sünden, besonders mit der Abgötterei: Und solches viel mehr und gräulicher als die, so unter den Königen Juda wohnten. Darum sie auch eher aus dem Lande Kanaan gefangen weggeführt wurden. [Sollen wir uns deswegen vor einer jeden Abgötterei mit allem Fleiß hüten.)
7. Aber seine Brüder unter seinen Geschlechtern, da sie unter ihre Geburt gerechnet worden, hatten zu Häuptern Jeiel und Sacharja.
8. Und Bela, der Sohn Asans, des Sohnes Semas, des Sohnes Joels, der wohnte zu Aroer und bis gen Nebo und Baal-Meon;
9. und wohnte gegen dem Aufgang, bis man kommt an die Wüste ans Wasser Phrath; denn ihres Viehs war viel im Lande Gilead.
War viel: Darum sie ihre Grenzen weiter erstreckt, dass sie Weide haben könnten. [Zu wünschen wäre es, dass auch noch jetziger Zeit die Leute viel mehr durch die Viehzucht, als mit Wucher, und anderen verbotenen Künsten begehrten reich zu werden.)
10. Und zur Zeit Sauls führten sie Krieg wieder die Hagariter, dass jene fielen durch ihre Hand, und wohnten in jener Hütte gegen dem ganzen Morgenort Gilead.
Saul: Des ersten Königs in Israel.
Hagarlter: Welche von der Hagar und ihrem Sohn Ismael, den sie dem Abraham geboren, ihre Herkunft hatten. [Es hatte aber die Schrift zuvor verkündigt, dass die Ismaeliter oder Hagariter dem Volk Gottes überlästig sein würden {1Mos 16}. Welches der Apostel Paulus von den Feinden des Evangeliums, und von den rechten Christen auslegt {Gal 4}. Darum pflegt unter den Hagaritern (den Feinden der Kirche) und rechten Israeliten (den Christen) nie ein beständiger Fried zu sein.)
Hütte: Denn es wohnten zur selben Zeit meistenteils Leute, und besonders die Hagariter oder Hagarener, wie sie später genannt worden, in Hütten, welche ihnen die Rubeniter abgerungen, und an ihrer statt bewohnt haben.
11. Die Kinder Gads aber wohnten gegen ihnen im Lande Basan bis gen Salcha.
Gegen ihnen: Nämlich, gegen den Rubenitern.
12. Joel der vornehmste und Sapham der andere, Jaenai und Saphat zu Basan.
Vornehmste: So aus dem Stamm Gad gebürtig gewesen.
Anderer: Der nächste nach ihm, in der Würde.
Basan: In welchem Lande sie berühmt gewesen.
13. Und ihre Brüder des Hauses ihrer Väter waren: Michael, Mesullam, Seba, Jorai, Jaekan, Sia und Eber, die sieben.
Ihrer Väter: Das ist: In ihren Geschlechtern, darunter die später benennte, die Vornehmste gewesen.
14. Dies sind die Kinder Abihails, des Sohnes Huris, des Sohnes Jaroahs, des Sohnes Gileads, des Sohnes Michaels, des Sohnes Jesisais, des Sohnes Jahdos, des Sohnes Bus.
Dies: Nämlich, die sieben erstgemeldeten Brüder.
15. Ahi, der Sohn Abdiels, des Sohnes Gunis, war ein Oberster im Hause ihrer Väter;
Oberster: Ein vortrefflicher berühmter Mann im Stamm Gad. [Es ist aber besondere große Gnade und Guttat Gottes, wenn Gott jetzt in diesem, und denn wiederum in einem anderen Geschlecht vornehme Leute erweckt, die ein Ansehen haben, und mit göttlichen Gaben geziert sind, dass sie der Kirche und dem weltlichen Regiment wohl vorstehen können.)
16. und wohnten zu Gilead in Basan und in ihren Töchtern und in allen Vorstädten Sarons bis an ihr Ende.
Töchtern: Das ist: Dörfern und kleinen Städtlein, oder Flecken.
17. Diese worden alle gerechnet zur Zeit Jothams, des Königs Judas, und Jerobeams, des Königs Israels.
18. Die Kinder Ruben, der Gaditer und des halben Stammes Manasse, was streitbare Männer waren, die Schild und Schwert führen und Bogen spannen konnten und streitkundig waren, der waren vierundvierzigtausend und siebenhundertundsechzig, die ins Heer zogen.
Der waren: Nämlich, da sie zum letzten Mal gezählt wurden. [So wahrhaft ist Gott in seinen Verheißungen, der dem Abraham versprochen, dass er seine Nachkommen mehren wollte, wie die Sterne am Himmel, und wie den Sand am Ufer des Meers.)
Zogen: Die im Fall der Not wider den Feind ins Feld sich konnten gebrauchen lassen.
19. Und da sie stritten mit den Hagaritern, halfen ihnen Jetur, Naphes und Nodab.
Sie: Nämlich, die Rubemter, Gadditer, mit dem halben Stamm Manasse.
Stritten: Davon kurz zuvor auch Anregung geschehen, jetzt aber weiter ausgeführt wird.
20. Und die Hagariter wurden gegeben in ihre Hände, und alles, das mit ihnen war. Denn sie schrien zu Gott im Streit; und er ließ sich bitten, denn sie vertrauten ihm.
bitten: (Nach Luther) Siehe, wie der Glaube alles vermag, wie Christus spricht {Mt 21v22}.
Vertrauten: [Wird deswegen der Sieg nicht erlangt mit Gotteslästerungen und Fluchen, sondern mit einem gottseligen Gebet, und ein rechtschaffenes Vertrauen auf Gott lässt nicht zuschanden werden.)
21. Und sie führten weg ihr Vieh, fünftausend Kamele, zweihundertundfünfzigtausend Schafe, zweitausend Esel und hunderttausend Menschenseelen.
22. Denn es fielen viel Verwundete; denn der Streit war von Gott. Und sie wohnten an ihrer statt bis zur Zeit, da sie gefangen worden.
Von Gott: Der für die Israeliten gestritten, daher sie eine solche große Schlacht getan. [Denn es geschieht, dass bisweilen in wenig Stunden eine solche große Anzahl der Feinde erlegt wird, dass alle Verständigen bekennen müssen, es wäre nicht möglich gewesen, dass ein solcher Haufen Volkes hätte können umgebracht werden, wenn sie gleich bloß und wehrlos da gestanden, und keinen Widerstand zu tun begehrten, wo Gott nicht selber wunderlicher Weise wider die Feinde gestritten.)
Nach Luther: Nämlich, durch Salmanasser.
Gefangen wurden: Da, nämlich, die Israeliten um ihrer Sünde willen in Assyrien gefangen hinweg geführt wurde.
23. Die Kinder aber des halben Stammes Manasse wohnten im Lande, von Basan an bis gen Baal-Hermon und Senir und den Berg Hermon; und ihrer war viel.
War viel: Die zum selben halben Stamm gehörten, darum sie auch ein großes Land besessen. [Denn Gott weiß, nach dem der Leute viel sind, auch die Länder auszuteilen, wenn wir ihm nur Vertrauen, und in der Furcht Gottes unserem Amt fleißig dienen.)
24. Und diese waren die Häupter des Hauses ihrer Väter: Epher, Jesei, Eliel, Asriel, Jeremia, Hodawja, Jahdiel; gewaltige, redliche Männer und berühmte Häupter im Haus ihrer Väter.
Häupter: Das also die Manassiter glückselige Leute gewesen, wenn sie es erkannt, und in der Furcht Gottes beharrt hätten.
25. Und da sie sich an dem Gott ihrer Väter versündigten und hurten den Götzen nach der Völker im Lande, die Gott vor ihnen vertilgt hatte,
Götzen nach: Dass sie den rechten Gottesdienst des ewigen Gottes verließen, und mit den Abgöttern sich versündigten, da doch Gott die vorigen Völker um eben derselben Ursache willen durch die Israeliten vertilgen lassen, da er ihnen das Land Kanaan zu besitzen eingeben. Es wird aber die Abgötterei in der Schrift eine Hurerei genannt, weil Gott dieselbe an seinem Volk eben so wenig leiden kann, als ein ehrlicher Mann seines Weibes Ehebruch. Und ist es ein wunderlicherweise Handel gewesen, dass die Israeliten eben dieselben Götter verehrt und angebetet, welche ihre Anbeter, für die Israeliten nicht schützen oder retten können. [Aber wenn Gott die Leute mit der Regierung seines Heiligen Geistes verlässt, so ist keine Blindheit so groß, darin man aus Antrieb des Satans nicht geraten könnte. Darum sollen wir beten und wachen, dass wir nicht in Versuchung fallen.)
26. erweckte der Gott Israels den Geist Phuls, des Königs von Assyrien, und den Geist Thiglath-Pilnesers, des Königs von Assyrien, und führte weg die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse und brachte sie gen Halah und Habor und Hara und an das Wasser Gosan bis auf diesen Tag.
Geist: Das ist: Er hat derselben Könige Gemüter dahin gerichtet, dass sie die Israeliten überzogen, und aus ihrem Lande gefangen weggeführt haben {2Sam 15 16}.
Diesen Tag: Da dies beschrieben wurde. Denn es sind sonst auch aus diesen Stämmen, obwohl etliche wenige, in der Wiederkunft von Babel, wieder ins Land Kanaan kommen. Und wird dies hier von der gefänglichen Wegführung vorher gesagt, weil in Erzählung der Geschlechter-Register es bis dahin gekommen, welche sonst allererst über viele Jahre nach Davids Zeiten sich begeben, da die Könige Azarja und Ahas in Juda regiert {2Sam 15 16}. [Gleichwie nun die Abgötterei die allergrößte Sünde ist, also verursacht sie auch den Abgöttischen die größten Strafen. Darum die abgöttischen Katholiken nicht viel fragen dürfen, warum die Christen jetzt so viele Jahre her, in denen sie die Abgötterei treiben und verteidigen, so wenig Glück und Sieg wider die Türken haben? Weil Gott die Abgötterei straft.)
Das 7. Kapitel
- Des Stammes Levi Nachkommen werden beschrieben, vom Aaron an, bis auf den Jozadak, der gen Babel gefangen weggeführt worden, v. 1.
- Und wird von den heiligen Sängern und ihrem Amt gehandelt, v. 31.
- Es werden auch der Priester und Leviten Städte erzählt, unter denen die sechs Freistädte gewesen, v. 50.
1. Die Kinder Levis waren: Gersom, Kahath und Merari {1Mos 46v11 2Mos 6v16}.
Die: Jetzt wird des Stammes Levi Geschlechter-Register vom Aaron durch des Zadoks, und nicht Abjathars Linie ausgeführt, bis auf den Jozadak, der gefangen gen Babel gekommen, sind darum nicht alle Hohepriester gewesen, die in dieser Linie namhaft gemacht werden, und werden auch neben denselben etliche andere namhafte und berühmte Männer in diesem Stamm beschrieben, wie wir jetzt hören werden.
2. Die Kinder aber Kahaths waren: Amram, Jezehar, Hebron und Usiel.
3. Die Kinder Amrams waren: Aaron, Mose und Mirjam. Die Kinder Aarons waren: Nadab, Abihu, Eleasar und Ithamar {2Mos 2v1}.
Nadab, Abihu: Welche beide in der Wüste gestorben, da sie mit fremdem Feuer geräuchert {3Mos 10}.
4. Eleasar zeugte Pinehas. Pinehas zeugte Abisua.
Pinehas: Der den israelitischen Hurer samt der midianitischen Hure mit seiner Hand erwürgt {4Mos 25}. Es wird aber hier der Hohepriester Geschlechter-Register ausgeführt, doch nicht durch des Abjathars Linie, welcher unter des Königs Salomo Regierung vom Hohepriesteramt abgesetzt wurden {1Sam 2}, wie denn solches Gott dem Hohepriester Eli drohen lassen {1Sam 2}, sondern durch des Zadoks Linie, der anstatt des Ab Jathars das Hohepriesteramt verwaltet, bei welches Nachkommen auch dieselbe Würde blieben, bis zur babylonischen Gefängnis.
5. Abisua zeugte Buki. Buki zeugte Usi.
6. Usi zeugte Seraja. Seraja zeugte Merajoth.
7. Merajoth zeugte Amarja. Amarja zeugte Ahitob.
8. Ahitob zeugte Zadok. Zadok zeugte Ahimaaz.
9. Ahimaaz zeugte Asarja. Asarja zeugte Johanan.
10. Johanan zeugte Asarja, den, der Priester war im Hause, das Salomo baute zu Jerusalem.
Priester war: Ist deswegen dieser Asarja der erste Priester gewesen, der im Tempel zu Jerusalem den Gottesdienst verrichtet hat.
11. Asarja zeugte Amarja. Amarja zeugte Ahitob.
12. Ahitob zeugte Zadok. Zadok zeugte Sallum.
13. Sallum zeugte Hilkija. Hilkija zeugte Asarja.
Hilkija: Der zu des Königs Josia Zeiten im Tempel das Buch des Gesetzes Gottes gefunden, nach welchem der fromme König Josia, da er es gelesen, die Reformierung der Kirche mit größerem Eifer fortgetrieben, und vollzogen, als zuvor {2Sam 22} zu sehen.
14. Asarja zeugte Seraja. Seraja zeugte Jozadak.
15. Jozadak aber wurde mit weggeführt, da der Herr Juda und Jerusalem durch Nebukadnezar ließ gefangen wegführen.
Weggeführt: Gen Babel, ins Gefängnis.
Juda und: Nämlich, die vornehmsten Bürger des Königreichs Juda, und die Einwohner der königlichen Stadt Jerusalem.
Nebukadnezar: Den König zu Babel. [Denn wenn Gott die Sünden seines Volkes strafen will, so pflegt er oft gottlose Leute, als eine Geisel, dazu zu gebrauchen.) Es wird aber dies hier von dem babylonischen Gefängnis vorher erzählt, welche allererst lange nach Davids Zeiten geschehen.
16. So sind nun die Kinder Levis diese: Gersom, Kahath, Merari.
So: Jetzt wird ein Stück vom Geschlechter-Register des Stammes Levi wiederholt, auf dass die folgenden Geschlechter desto füglicher könne erzählt werden.
Merari: Von denen kurz zuvor auch gesagt ist.
17. So heißen aber die Kinder Gersoms: Libni und Simei {2Mos 6v17}.
18. Aber die Kinder Kahaths heißen: Amram, Jezehar, Hebron und Usiel.
Usiel: Von denen oben auch kürzlich Meldung geschah.
19. Die Kinder Meraris heißen: Maheli und Musi. Das sind die Geschlechter der Leviten unter ihren Vätern.
20. Gersoms Sohn war Libni; des Sohn war Jahath; des Sohn war Sima;
21. des Sohn war Joah; des Sohn war Iddo; des Sohn war Serah; des Sohn war Jeathrai.
22. Kahaths Sohn aber war Amminadab; des Sohn war Korah; des Sohn war Assir;
23. des Sohn war Elkana; des Sohn war Abiassaph; des Sohn war Assir;
24. des Sohn war Thahath; des Sohn war Uriel; des Sohn war Usija; des Sohn war Saul.
25. Die Kinder Elkanas waren Amasai und Ahimoth;
Elkana: Dessen kurz zuvor gedacht wurde. Derselbe hatte neben dem vorgemeldeten auch diese Söhne.
26. des Sohn war Elkana; des Sohn war Elkana von Zoph; des Sohn war Nahath;
Von Zoph: Der einen solchen Zunamen hatte, damit er von den vorigen desto besser zu unterscheiden wäre.
27. des Sohn war Eliab; des Sohn war Jeroham; des Sohn war Elkana;
28. des Sohn war Samuel; des Erstgeborener war Vasni, und Abija.
Samuel: Den er aus seinem Weibe Hanna gezeugt, die zuerst unfruchtbar gewesen {1Sam 1}. Welcher später ein vortrefflicher Lehrer und Prophet wurde. [Denn wo man oft am wenigsten hofft, da erzeigt sich es später in der Tat am meisten.)
Vasni: Dieser wird {1Sam 8} Joel geheißen, hatte darum zwei Namen.
29. Meraris Sohn war Maheli; des Sohn war Libni; des Sohn war Simei; des Sohn war Usa;
Maheli: Welcher einen Bruder hatte, der Mussi geheißen, dessen hier weiter nicht gedacht wird, weil er vielleicht ohne Leibes Erben gestorben.
Libni: Dieser ist ein anderer als der vorige, welcher oben des Gersons Sohn genannt wird.
30. des Sohn war Simea; des Sohn war Haggija; des Sohn war Asaja.
31. Dies sind aber, die David stellte, zu singen im Hause des Herrn, da die Lade ruhte;
Zu singen: Das ist: Die den Chor regierte, und acht hatten, dass die Psalmen in der Hütte des Herrn zu Gottes Lob, und Verrichtung des Volkes, recht und ordentlich gesungen würden.
Ruht: Nämlich, in der Hütte des Herrn, welche David ihr ein Zeit lang in seiner Burg Zion aufgerichtet hatte.
32. und dienten vor der Wohnung der Hütte des Stifts mit Singen, bis dass Salomo das Haus des Herrn baute zu Jerusalem; und standen nach ihrer Weise an ihrem Amt.
Weise: Also, dass ein jeder wusste, wenn die Ordnung an ihm war, dass er sein Amt in der Hütte versehen sollte. Denn die Leviten dienten in der Hütte einer um den anderen.
33. Und dies sind sie, die da standen, und ihre Kinder. Von den Kindern Kahaths war Heman, der Sänger, der Sohn Joels, des Sohnes Samuels,
standen: Zu singen mit Psalmen und Lobgesängen.
Heman: Welcher ein vortrefflicher Mann und herrlicher Komponist gewesen, der etliche Psalmen und Lobgesänge machte{1Sam 4}. [Und sieht man hier, wie eine ganz alte und löbliche Gewohnheit es sei, dass man in den Kirche Psalmen singe. Und wurden zwar damals die Psalmen in der Israeliten hebräischen Muttersprache gesungen. Werden darum die von keinem guten Geist getrieben, welche das Singen entweder mit einer oder viel Stimmen aus der Kirche ausmustern, weil es die Herzen und Gedanken aufzumuntern viel hilft. Und lehren die gesungenen Psalmen oft eben so viel, als eine gute lange Predigt. So spürt man auch hier, dass es andere besondere Personen gewesen, die den Gesang und Chor regiert haben, und aber andere, die die geistlichen Gesänge gemacht, dass also bisweilen die Komponisten und Kapellmeister, wie man sie nennt, unterschiedliche Leute waren. Denn Gott teilt die Gaben und Ämter in der Kirche ungleich aus.) Es muss sich aber auch an diesem Ort der Leser das nicht irren lassen, dass die hier gesetzten Namen mit dem oben gesetzten Geschlechtsregister Samuels nicht allerdings übereinstimmen, und einerlei Personen mit etwas veränderten Namen genannt werden, weil es bei den Juden sehr gebräuchlich gewesen, dass einer zwei Namen hatte, und bisweilen etliche Personen, so nicht besonders berühmt gewesen, ausgelassen werden.
34. des Sohnes Elkanas, des Sohnes Jerohams, des Sohnes Eliels, des Sohnes Thoahs,
35. des Sohnes Zuphs, des Sohnes Elkanas, des Sohnes Mahaths, des Sohnes Amasais,
36. des Sohnes Elkanas, des Sohnes Joels, des Sohnes Asarja, des Sohnes Zephanjas,
37. des Sohnes Thahaths, des Sohnes Assirs, des Sohnes Abiasaphs, des Sohnes Korahs,
38. des Sohnes Jezehars, des Sohnes Kahaths, des Sohnes Levis, des Sohnes Israels.
39. Und sein Bruder Assaph stand zu seiner Rechten. Und er, der Assaph, war ein Sohn Berechjas, des Sohnes Simeas,
Bruder: Das ist: Des Hemans Mitgehilfe.
Assaph: Der auch etliche Psalmen machte.
Stand: Wenn man Gott mit Lobgesängen preiste, und das Volk darin unterrichtet wurde.
40. des Sohnes Michaels, des Sohnes Baesejas, des Sohnes Malchijas,
41. des Sohnes Athnis, des Sohnes Serahs, des Sohnes Adajas,
42. des Sohnes Ethans, des Sohnes Simas, des Sohnes Simeis,
43. des Sohnes Jahaths, des Sohnes Gersoms, des Sohnes Levis.
Jahath: Dessen sonst, so viel mir bewusst, die Schrift nirgends gedenkt, Und sieht ihm gleich, als ob durch des Schreibers Unfleiß ein solcher Name mit hinein gesetzt wurde.
44. Ihre Brüder aber, die Kinder Meraris, standen zur Linken: nämlich Ethan, der Sohn Kusis, des Sohnes Abdis, des Sohnes Malluchs,
Brüder: Ihre Mitgehilfen und Verwandten.
Zur Linken: Im Hause des Herrn. Denn es sind ohne Zweifel der Sänger zwei Chöre gewesen, da sie die Verse der Psalmen eins ums andere gesungen.
Ethan: Der vornehmsten Sänger einer, der auch Psalmen geschrieben {1Sam 4}. Diese haben des Gottesdienstes gepflegt und abgewartet mit Psalmen singen, und Unterweisung des Volkes in ihrer Muttersprache. [Heutigen Tages aber werden die Psalmen im Papsttum also gesungen, dass nicht allein das Volk die Sprache nicht versteht, sondern auch die Sänger selbst keinen rechten Verstand daraus schöpfen können. Darum nutzt ein solcher Gottesdienst, wo weiter nicht gebessert wird, nichts, weder zur Ehre Gottes, noch zu des Nächsten Erbauung.)
45. des Sohnes Hasabjas, des Sohnes Amazias, des Sohnes Hilkias,
46. des Sohnes Amzis, des Sohnes Banis, des Sohnes Samers,
47. des Sohnes Mahelis, des Sohnes Musis, des Sohnes Meraris, des Sohnes Levis.
48. Ihre Brüder aber, die Leviten, waren gegeben zu allerlei Amt an der Wohnung des Hauses des Herrn.
Gegeben: Nämlich, von Gott, der sie dem Hohepriester Aaron und seinen Nachkommen geschenkt, dass sie in Verrichtung des Gottesdienstes ihm die Hand böten, wo er ihrer nötig sein würde. [Also können auch noch heutigen Tages unter den Christen, diejenigen, welche man sonst für geringschätzig und unachtsam hält, ihre statt in der Kirche und bei der weltlichen Regierung vertreten, und anderen dienen, denn es bedarf immer eines des anderen.)
49. Aaron aber und seine Söhne waren im Amt, anzuzünden auf dem Brandopferaltar und auf dem Räucheraltar und zu allem Geschäfte im Allerheiligsten und zu versöhnen Israel, wie Mose, der Knecht Gottes, geboten hatte.
Anzuzünden: Nämlich, die Opfer, so man auf den Brandopfers Altar opfern musste, und das Räucherwerk auf den Rauchaltar.
Allerheiligsten: Das ist: Ihr Amt war, dass sie dieselben Sachen verrichteten, welche im allerheiligste Ort des Tempels zu verrichten waren, darin sonst niemand gehen durfte, als Aaron und seine Söhne, samt derselben Nachkommen. [Soll der wegen ein jeder wahrnehmen, und in Achthaben, was sein Amt ausweist, und sich nicht freventlich in ein fremdes Amt eindringen. Es sind aber die ganz gottlos mit ihrem Tun, welche sich rühmen, dass sie für die Sünde der Lebendigen und der Toten opfern, da doch solche Ehre allein Christo, als dem rechten Hohepriester gebührt.)
Versöhnen: Mit Beten und Opfern. [Denn es waren Aaron und seine Söhne ein Vorbild Christi, der mit seinem Opfer, so er durch sich selbst am Kreuz verrichtet, das menschliche Geschlecht mit seinem himmlischen Vater wiederum versöhnt hat.)
50. Dies sind aber die Kinder Aarons: Eleasar, sein Sohn; des Sohn war Pinehas; des Sohn war Abisua;
Dies sind: Jetzt wird der Hohepriester Geschlechter-Register bis auf den Ahimaaz abermals erzählt und ausgeführt, weil der Ort ihrer Wohnung beschrieben wird. Und haben es die Israeliten im Brauch, wenn sie eine Historie ausführen wollen, dass sie von den vorigen etwas wiederholen, dass die ganze Geschichte desto besser aufeinander gehe.
51. des Sohn war Buki; des Sohn war Usi; des Sohn war Serahja;
52. des Sohn war Merajoth; des Sohn war Amarja; des Sohn war Ahitob;
53. des Sohn war Zadok; des Sohn war Ahimaaz.
54. Und dies ist ihre Wohnung und Sitz in ihren Grenzen, nämlich der Kinder Aarons, des Geschlechts der Kahathiter; denn das Los fiel ihnen {Jos 21v10}.
Grenzen: Da sie sich in ihrem Bezirk enthalten, wie derselbe ihnen bezeichnet wurde.
Geschlechts: Das ist: Die von Kahath ihre Herkunft haben, und unter seine Nachkommen ihre Wohnung hatte.
Fiel ihnen: Nämlich, zur Wohnung. Weil wie allen Israeliten, also auch den Leviten ihre Behausungen durch das Los ausgeteilt wurden, auf dass niemand richtig sich beklagen könne, man wäre Unrecht mit der Sachen umgegangen, und hätte aus Gunst oder Neid einem mehr gegeben, als dem anderen.
55. Und sie gaben ihnen Hebron im Lande Juda und derselben Vorstädte umher.
Umher: Drei tausend Ellen von der Mauer an im Umkreis {4Mos 35}.
56. Aber das Feld der Stadt und ihre Dörfer gaben sie Kaleb, dem Sohn Jephunnes.
Feld: So außerhalb den vorgemeldeten dreitausend Ellen lag.
Dörfer: Zu der Stadt Hebron gehörig.
Kaleb: Und seinen Nachkommen. [Im Papsttum haben die Geistlichen, wie man sie nennt, der weltlichen Obrigkeit zwar die Städte und Schlösser gelassen, aber die besten Einkommen von den Äckern haben sie meistenteils zu sich gerissen.)
57. So gaben sie nun den Kindern Aarons die Freistädte, Hebron und Libna samt ihren Vorstädten, Jather und Esthemoa mit ihren Vorstädten {5Mos 19v2 Jos 21v12},
Freistädte: Dass sie in derselben Sicherheit hätten, welche ungefähr und wider ihren Willen einen Totschlag begangen {4Mos 35}. Unter denen Hebron eine gewesen.
58. Hilen, Debir,
59. Asan und Beth-Semes mit ihren Vorstädten;
60. und aus dem Stamm Benjamin Geba, Alemeth und Anathoth mit ihren Vorstädten; dass aller Städte in ihrem Geschlechter waren dreizehn.
Benjamin: Sind, nämlich, den Kindern Aaron nachfolgende Städte eingeräumt worden.
dreizehn: Sind darum zwei Städte, vielleicht durch des Schreibers Unfleiß ausgelassen worden, weil nur elf namhaft gemacht werden. Und haben solche Städte des Aarons Kinder samt ihren Nachkommen und Verwandten bewohnt, und sie aufs Beste und füglichste unter ihnen ausgeteilt.
61. Aber den anderen Kindern Kahaths ihres Geschlechts, aus dem halben Stamm Manasse, wurden durch das Los zehn Städte.
Anderen: Die nicht von des Aarons Geschlecht waren, und doch vom Kahath herkamen.
zehn Städte: Darin sie gewohnt, und in welcher Vorstädten sie ihr Vieh unterhalten. [Denn man soll die Kirchendiener nicht allein mit Nahrung, sondern auch mit notdürftiger Wohnung, so viel möglich, versehen. Und sollen sie, die Kirchendiener, auch mit einer ziemlichen Wohnung für gut haben, in Betrachtung, dass wir in dieser Welt keine bleibende statthaben.)
62. Den Kindern Gersoms ihres Geschlechts worden aus dem Stamm Isaschar und aus dem Stamm Asser und aus dem Stamm Naphthali und aus dem Stamm Manasse in Basan dreizehn Städte.
In Basan: Nämlich, in dem halben Stamm Manasse, der über den Jordan wohnte.
63. Den Kindern Meraris ihres Geschlechts wurden durch das Los aus dem Stamm Ruben und aus dem Stamm Gad und aus dem Stamm Sebulon zwölf Städte.
Städte: Was von den Geschlechtern Gerson und Merari hier kürzlich angefasst wurde, dass wird bald später weitläufiger ausgeführt.
64. Und die Kinder Israel gaben den Leviten auch Städte mit ihren Vorstädten,
Leviten: Welche nicht vom priesterlichen Stamm waren, auch nicht die vornehmsten Ämter im Hause Gottes zu verwalten hatten, aber dennoch auch zum Gottesdienst gebraucht würden, weil sie vom Stamm Levi waren.
65. nämlich durch das Los aus dem Stamm der Kinder Juda und aus dem Stamm der Kinder Simeon und aus dem Stamm der Kinder Benjamin die Städte, die sie mit Namen bestimmten.
Los: Damit sich keiner einiger Unbilligkeit zu beklagen hätten.
Bestimmten: Das ist: Man hat den Leviten Städte geben, die sie mit Namen begehrt, welche später jedem Geschlecht der Leviten durch das Los ausgeteilt wurden. Und ist dies also von den Leviten hier gesagt. Jetzt kommt die Schrift wieder zu dem Geschlecht der Kahathiter.
66. Aber den Geschlechtern der Kinder Kahaths worden Städte ihrer Grenze aus dem Stamm Ephraim.
Kinder Kahath: Welche, nämlich, ohne die vorgemeldeten noch übrig waren.
Grenze: Welche dreitausend Ellen begriff im Umkreis, um die Städte her.
67. So gaben sie nun ihnen, dem Geschlechter der anderen Kinder Kahaths, die freien Städte: Sichem auf dem Gebirge Ephraim, Geser {Jos 21v21},
Gaben: Nämlich, dass sie darin wohnen könnten.
68. Jakmeam, Beth-Horon,
69. Ajalon und Gath-Rimon mit ihren Vorstädten;
70. dazu aus dem halben Stamm Manasse: Aner und Bileam mit ihren Vorstädten.
Halben Stamm: Der, nämlich, diesseits des Jordans im Lande Kanaan wohnte, wurden den vorgemeldeten Kindern Kahath die beiden Städte zur Wohnung eingeräumt.
71. Aber den Kindern Gersoms gaben sie aus dem Geschlechter des halben Stammes Manasse: Golan in Basan und Astharoth mit ihren Vorstädten.
Kindern: Die seine Nachkommen und seines Geschlechtes waren.
Halben Stammes: Der jenseits dem Jordan wohnte, davon oben kürzlich auch Anregung geschehen.
Golan: So auch eine Freistadt gewesen.
72. Aus dem Stamm Isaschar: Kedes, Dabrath,
Isaschar: Sind den Gersoniten folgende Städte zugestellt wurden, dass sie ihren Aufenthalt darin hätten.
Kedes: Welche eine andere Stadt ist, als die in Galiläa, so bald später im anderen Stamm genannt wird.
73. Ramoth und Anem mit ihren Vorstädten.
Ramoth: Ist auch eine andere, als die in Gilead, derer bald später gleichfalls Meldung geschieht.
74. Aus dem Stamm Asser: Masal, Abdon,
75. Hukok und Rehob mit ihren Vorstädten.
76. Aus dem Stamm Naphthali: Kedes in Galiläa, Hammon und Kiriathaim mit ihren Vorstädten.
77. Den anderen Kindern Meraris gaben sie aus dem Stamm Sebulon: Rimmono und Thabor mit ihren Vorstädten;
Anderen: Die noch keinen Ort zur Wohnung empfangen, denen hat man die später benannten Städte übergeben. [Dass also die Leviten durch alle Stämme zerstreut wurden, damit die Weissagung des Patriarchen Jakobs erfüllt würde, der da gesagt {1Mos 46}. Ich will sie zerstreuen in Israel. Welcher Fluch, durch die wunderbare Barmherzigkeit und Güte Gottes, zu des israelitischen Volkes Wohlfahrt, und zur Beförderung ihrer Seligkeit gerichtet wurde: Das, nämlich, in allen Stämmen Leviten wären, die das Volk im Gesetze Gottes, und von den Verheißungen des zukünftigen Messias unterrichteten. Denn es will Gott die Menschen durch das äußerliche Predigtamt selig machen. Danach soll man hier auch das wohl in Acht nehmen, dass alle sechs Freistädte, aus dem Befehl Gottes {4Mos 35}, den Leviten zur Wohnung bestimmt wurden. Es waren aber die Leviten in ihrem Amt ein Vorbild Christi des wahren und rechten Priesters. Gleichwie aber die Totschläger, so in die zuvor genannten Städte der Leviten flohen, sicher waren, also, wenn wir mit Glauben zu unserem Hohepriester Christo Zuflucht haben, so entfliehen wir dem gestrengen Urteil des göttlichen Gerichts.)
78. und jenseits des Jordans gegen Jericho, gegen der Sonnen Aufgang am Jordan, aus dem Stamm Ruben: Bezer in der Wüste, Jahza,
79. Kedemoth und Mepaath mit ihren Vorstädten.
80. Aus dem Stamm Gad: Ramoth in Gilead, Mahanaim,
81. Hesbon und Jaeser mit ihren Vorstädten.
Das 8. Kapitel
- Jetzt werden etlicher Stämme Geschlechter-Register erzählt, als Isaschar, v. 1.
- Benjamin, v. 6.
- Naphthali, v. 13.
- Manasse, v. 14.
- Ephraim, dessen Sitz und Wohnungen auch verzeichnet wurden, v. 20.
- Und das Geschlechter-Register des Stammes Asser, v. 30.
1. Die Kinder Isaschars waren: Thola, Pua, Jasub und Simron, die vier.
Jasub: Der sonst Job genannt wird {1Mos 46}.
2. Die Kinder aber Tholas waren: Usi, Rephaja, Jeriel, Jahemai, Jebsam und Samuel, Häupter im Hause ihrer Väter von Thola und gewaltige Leute in ihrem Geschlechter, an der Zahl zu Davids Zeiten zweiundzwanzigtausend und sechshundert.
Gewaltige: So im Kriege sich könnten gebrauchen lassen.
Zeiten: Da er das Volk zählen lassen.
3. Die Kinder Usis waren Jesraja. Aber die Kinder Jesrajas waren: Michael, Obadja, Joel und Jesia, die fünf, und waren alle Häupter.
Häupter: Nämlich, der Vater Jesraja und seine vier Söhne, waren fünf vornehme Leute in diesem Geschlecht.
4. Und mit ihnen unter ihrem Geschlecht im Hause ihrer Väter waren gerüstet Heervolk zum Streit sechsunddreißigtausend; denn sie hatten viele Weiber und Kinder.
Gerüst: Dass sie Wehr und Waffen tragen konnten, und zum Kriege tauglich waren.
Weiber: Weil Gott damals zuließ, dass einer viel Weiber nehmen durfte, darum sie auch viel Kinder zeugten, und einen großen Haufen Kriegsleute ausrüsten konnten, ob er wohl nicht der vornehmsten Stämme einer im Volk Israel war. Auf dass die Wahrheit der göttlichen Verheißungen desto besser bekannt würde, und an Tag käme, da zum Abraham gesagt wurde, Gott wollte seine Nachkommen mehren, wie den Sand am Meer. [Wie viel meint man aber wohl, dass ohne die starken Kriegsleute, noch im selben Stamm Kinder, junge Knaben und Mädchen, gestandene Weibspersonen, und alte Männer gewesen sind? Dennoch hat sie Gott alle ernährt. Welche darum die teure Zeit der großen Menge der Leute, und nicht ihren Sünden zumessen, die geben ihren Unglauben damit an Tag.)
5. Und ihre Brüder in allen Geschlechtern Isaschars, gewaltige Leute, waren siebenundachtzigtausend, und worden alle gerechnet.
6. Die Kinder Benjamins waren: Bela, Becher und Jediael, die drei.
Drei: Im (1. Buch Mose Kapitel 46) werden mehr erzählt, aber diese sind vielleicht die Vornehmsten gewesen.
7. Aber die Kinder Belas waren: Ezbon, Usi, Usiel, Jerimoth und Iri, die fünf, Häupter im Hause der Väter, gewaltige Leute. Und wurden gerechnet zweiundzwanzigtausend und vierunddreißig.
Gewaltige: [Es ist aber eine besondere Gabe Gottes, wenn in einem Geschlecht viel vortreffliche berühmte Leute gefunden werden.)
Gerechnet: Die vom Bela hergekommen waren.
8. Die Kinder Bechers waren: Semira, Joas, Elieser, Elioenai, Amri, Jerimoth, Abia, Anathoth und Alameth; die waren alle Kinder des Becher.
Becher: Des anderen Sohnes Benjamin.
9. Und wurden gerechnet in ihren Geschlechtern nach den Häuptern im Hause ihrer Väter, gewaltige Leute, zwanzigtausend und zweihundert.
10. Die Kinder aber Jediaels waren Bilhan. Bilhans Kinder aber waren: Jeus, Benjamin, Ehud, Knaena, Sethan, Tharsis und Ahisahar.
Jediael: Des dritten Sohnes Benjamin.
Bilhan: Mehr werden hier nicht erzählt, entweder dass ihrer nicht mehr gewesen, oder dass die anderen nicht ein so groß Ansehen hatten.
11. Die waren alle Kinder Jediaels, Häupter der Väter, gewaltige Leute, siebenzehntausend zweihundert, die ins Heer auszogen zu streiten.
12. Und Supim und Hupim waren Kinder Irs; Husim aber waren Kinder Ahers.
Irs: Der zuvor Iri genannt wird, und des Bela Sohn gewesen.
Aher: Der ohne Zweifel auch zum Stamm Benjamin gehört, obwohl sein ganzes Geschlechter Register nicht gesetzt wird.
13. Die Kinder Naphthalis waren: Jahziel, Guni, Jezer und Sallum, Kinder von Bilha.
Kinder: Das ist: Nachkommen des Jakobs, aus seinem Kebsweibe, der Bilha.
14. Die Kinder Manasses sind diese: Esriel, welchen gebar Aramja, sein Kebsweib; er zeugte aber Machir, den Vater Gileads.
Er: Nämlich, Manasse zeugte mit seinem erstgemeldeten Kebsweibe Aramja.
15. Und Machir gab Hupim und Supim Weiber; und seine Schwester hieß Maecha. sein anderer Sohn hieß Zelaphehad; und Zelaphehad hatte Töchter.
Anderer Sohn: Nämlich, seines Enkels Sohn, von Hepher, der des Manasse Enkel gewesen {4Mos 27}.
Töchter: Von denen {4Mos 27} Meldung geschieht. Denn er hat keinen männlichen Leibeserben hinterlassen.
16. Und Maecha, das Weib Machirs, gebar einen Sohn, den hieß sie Peres; und sein Bruder hieß Sares, und desselben Söhne waren Ulam und Rakem.
Maecha: Welche nicht die vorige seiner Schwester gewesen, sondern eine andere ungefähren Namens.
17. Ulams Sohn aber war Bedan. Das sind die Kinder Gileads, des Sohnes Machirs, des Sohnes Manasses.
Bedan: Mehr werden nicht namhaft gemacht, weil vielleicht ihrer nicht mehr gewesen, oder dass man ihrer nicht besonders geachtet hat.
18. Und seine Schwester Molecheth gebar Ishud, Abieser und Mahela.
19. Und Semida hatte diese Kinder: Ahjan, Sichem, Likhi und Aniam.
Semida: Von dem ich auch glaube, dass er aus dem Stamm Manasse hergekommen, obwohl sein ganzes Geschlechter-Register nicht ausgeführt wird. [Es ist aber auch so ganz viel nicht daran gelegen, von welchen Eltern einer geboren wurde, wenn einer nur in seinem Leben und Wandel sich also verhält, dass er bei den Leuten ein gutes Lob hat, und bei Gott in Gnaden ist.)
20. Die Kinder Ephraims waren diese: Suthelah; des Sohn war Bered; des Sohn war Thahath; des Sohn war Eleada; des Sohn war Thahath;
Suthelah: Und vielleicht andere mehr, aber dieser ist der Vornehmste gewesen.
21. des Sohn war Sabad; des Sohn war Suthelah; des Sohn war Eser und Elead. Und die Männer zu Gath, die Einheimischen im Lande, erwürgten sie, darum dass sie hinabgezogen waren, ihr Vieh zu nehmen.
Suthelah: Nicht der Vorige, sondern ein anderer.
Elead: Und sind des Ephraims Nachkommen ohne Zweifel mehr gewesen, aber die vornehmste, so an Mannheit und Stärke des Leibes ein groß Ansehen hatte, werden hier genannt.
Einheimische: Nämlich, die Philister, so zu Gath wohnte.
Sie: Nämlich, des Ephraims Kinder, und Nachkommen.
Zu nehmen: Sie haben denen zu Gath das Vieh wollen wegtreiben, darüber ist ihnen die Haut zerklopft worden. Denn die Ephraimiter wussten, dass des Abrahams, Isaaks und Jakobs Nachkommen das Land Kanaan verheißen war: Aber sie hätten nicht sollen aus Übermut vor der von Gott bestimmten Zeit, dasselbe Land anfallen. Darum ist ihnen ihr Vorhaben nicht gelungen, und übel ausgeschlagen. [Sollen wir deswegen auf die göttlichen Verheißungen uns also verlassen, dass wir nicht aus einem unzeitigen Vorsatz, ohne ordentlichen Beruf, große Sachen uns unterstehen, und darüber zuschanden werden. Und sieht es ihm gleich, als ob er die Ephraimiter aus einem besonderen Hochmut solches angefangen, weil sie ihres Altvaters des Josephs sich überhoben, der in Ägypten in großem Ansehen gewesen. Der Gestalt straft Gott etlicher Leute Übermut, die von wegen ihrer berühmten und mächtigen Voreltern oder Verwandten, über andere sich erheben.)
22. Und ihr Vater Ephraim trug lange Zeit Leid; und seine Brüder kamen, ihn zu trösten.
Leid: Nicht allein, dass er so viel seiner Söhne und Enkel verloren, sondern weil es das Ansehen gewonnen, als ob es mit seinen Nachkommen ganz und gar aus sein würde.
Trösten: [Denn es ist ein gottseliges und Gott wohlgefälliges tun, wenn man den Traurigen tröstlich zuspricht.)
23. Und er beschlief sein Weib, die wurde schwanger und gebar einen Sohn, den hieß er Bria, darum dass es in seinem Hause übel zuging.
Beschlief: Nämlich, nach dem er endlich sich trösten lassen, da er zuvor ein Zeit lang von der ehelichen Beiwohnung sich enthalte. [Denn die Frommen sollen in der Traurigkeit maß halten.)
Bria: Welcher Name eben so viel heißt, als Trübsal. Und hat solchen Sohn also genannt zum Gedächtnis des Unfalls, der sich in seinem Geschlecht begeben. [Denn wir sollen die Strafen Gottes in frischem Gedächtnis behalten, und uns derselben oft erinnern, auf dass wir zukünftig desto vorsichtiger wandeln.)
24. Seine Tochter aber war Seera, die baute das niedere und obere Beth-Horon, und Usen-Seera.
baute: Darum es eine vortreffliche Weibsperson muss gewesen sein und ist ohne Zweifel mit einem vornehmen Mann verheiratetet worden. Mit was Gelegenheit aber diese Weibsperson so zeitlich ins Land Kanaan kommen, meldet die Schrift nicht, ist vielleicht durch eine Heirat zugegangen.
25. Des Sohn war Rephah und Reseph; des Sohn war Thelah; des Sohn war Thahan;
Des Sohn: Nämlich, des Bria Sohn, und Ephraims Enkel.
26. des Sohn war Laedan; des Sohn war Ammihud; des Sohn war Elisama;
27. des Sohn war Nun; des Sohn war Josua.
Josua: Des Mose Diener und Nachkommen im Regiment, der die lieben Kinder Israeles Land Kanaan geführt.
28. Und ihre Habe und Wohnung war Bethel und ihre Töchter und gegen dem Aufgang Naeran und gegen Abend Geser und ihre Töchter, Sechem und ihre Töchter bis gen Azza und ihre Töchter;
Töchter: Das ist: Die Stadt Bethel samt den umliegenden Dörfern. Und sind diese Örter den Ephraimiten, des Josephs Nachkommen, zur Wohnung ernannt, und zu seiner Zeit eingeräumt worden, auf dass die Weissagung des Patriarchen Jakob erfüllt würde, welcher zuvor geweissagt {1Mos 48}, dass die Stadt Sichem dem Josef heimfallen soll. [So gewiss sind die göttlichen Verheißungen, dass sie nicht fehlen können, obwohl bisweilen die Erfüllung aufgeschoben wird.)
29. und an den Kindern Manasse Beth-Sean und ihre Töchter, Thaenach und ihre Töchter, Megiddo und ihre Töchter, Dor und ihre Töchter. In diesen wohnten die Kinder Josephs, des Sohnes Israels.
Anden: Das ist: Auf der Seite neben dem Erbteil der Kinder Manasse, hatten die Ephraimiter etliche Städte.
Kinder Josef: Nämlich, die Manassiter und Ephraimiter, deren Geschlechter-Register und Wohnungen bisher beschrieben wurden.
30. Die Kinder Assers waren diese: Jemna, Jeswa, Jeswi, Bria und Serah, ihre Schwester.
31. Die Kinder Brias waren: Heber und Malchiel, das ist der Vater Birsawiths.
32. Heber aber zeugte Japhlet, Somer, Hotham und Sua, ihre Schwester.
33. Die Kinder Japhlets waren: Passah, Bimehal und Aswath; das waren die Kinder Japhlets.
34. Die Kinder Somers waren: Ahi, Rahga, Jehuba und Aram.
35. Und die Kinder seines Bruders Helem waren: Jophah, Jemna, Seles und Amal.
36. Die Kinder Zophahs waren: Suah, Harnepher, Sual, Beri, Jemra,
37. Bezer, Hod, Sama, Silsa, Jethran und Beera.
38. Die Kinder Jethers waren: Jephunne, Phispa und Ara.
Jether: Der zuvor allererst Jethran genannt wurde.
39. Die Kinder Ullas waren: Arah, Haniel und Rizja.
Ulla: Dessen Geschlechter-Register und hergekommen nicht gesetzt wird, ob er wohl auch vom Stamm Asser gebürtig gewesen.
40. Diese waren alle Kinder Assers, Häupter im Hause ihrer Väter, auserlesene, gewaltige Leute und Häupter über Fürsten. Und wurden gerechnet ins Heer zum Streit an ihrer Zahl sechsundzwanzigtausend Männer.
Kinder: Das ist: Seine Enkel und Nachkommen.
Gewaltige: Die zum Krieg im Fall der Not sich konnten gebrauchen lassen, und vor anderen berühmt waren. [Denn dass einer einen großen Namen bekommt, geschieht nicht mit Faulheit, sondern durch Redlichkeit und Tugend.)
Das 9. Kapitel
Des Stammes Benjamin Geschlechter-Register wird weitläufiger beschrieben.
1. Benjamin aber zeugte Bela, seinen ersten Sohn, Asbal den anderen, Ahrah den dritten {1Chr 8v6},
Benjamin: Im vorhergehenden Kapitel sind etliche Kinder und Kindeskinder des Benjamins erzählt worden. Jetzt werden seine Nachkommen ausführlicher beschrieben. Und soll der Leser sich es nicht irren lassen, dass hier etliche des Benjamins Enkel gesetzt sind {1Mos 46}, seine Kinder genannt werden, weil es bei den Hebräer ganz gebräuchlich ist, dass sie die Kindeskinder auch Kinder heißen. Und darf man sich nicht so hoch darüber verwundern, dass hier Kinder und Kindeskinder namhaft gemacht werden, die in 1. Mose 46. nicht stehen. Denn da werden nur die Kinder und Kindeskinder gesetzt, welche mit dem Jakob in Ägypten gezogen, hier aber werden auch die gezählt, so später in Ägypten geboren worden. So soll sich auch keiner daran stoßen, dass etliche mit mancherlei Namen genannt werden, weil auch in Deutschland der Brauch ist, dass ihrer viel zwei Namen haben.
2. Noha den vierten, Rapha den fünften.
3. Und Bela hatte Kinder: Addar, Gera, Abihud,
4. Abisua, Naeman, Ahoah,
5. Gera, Sephuphan und Huram.
Und Huram: Hat deswegen Gott den Israeliten viel Kinder gegeben, auf dass die Verheißung erfüllt würde, von der Vermehrung des Samens Abraham. [Denn Gott betrügt nie in seinen Verheißungen, darum sollen wir auf sein Wort, als auf einen festen Felsen, bauen.)
6. Dies sind die Kinder Ehuds, die da Häupter waren der Väter unter den Bürgern zu Geba und zogen weg gen Manahath:
Ehud: Der auch zum Stamm Benjamin gehörte.
Väter: Das ist: Die Vornehmsten in ihrem Geschlechter.
7. nämlich Naeman, Ahia und Gera, derselbe führte sie weg; und er zeugte Usa und Ahihud.
Derselbe: Nämlich, der zuvor genannten Ehud, ihr Vater.
8. Und Saharaim zeugte im Lande Moab (da er jene von sich gelassen hatte) von Husim und Baera, seinen Weibern.
Saharaim: Der auch des Ehuds Sohn war.
Jene: Seine Brüder und Verwandten. Warum sie aber also voneinander gezogen, wird nicht ausgedrückt: Ob sie vielleicht beieinander sich nicht vertragen können, oder sonst Ursache hatte. [Denn der Satan sucht mancherlei Gelegenheit, Uneinigkeit zu erregen, und die Leute zu trennen.)
Weibern: Was er für Kinder von ihnen gezeugt, und wie sie geheißen, wird hier nicht gemeldet.
9. Und er zeugte von Hodes, seinem Weibe: Jobab, Zibja, Mesa, Malcham,
10. Jeuz, Sachja und Mirma. Das sind seine Kinder, Häupter der Väter.
11. Von Husim aber zeugte er Abitob und Elpaal.
12. Die Kinder aber Elpaals waren: Eber, Miseam und Samed. Derselbe baute Ono und Lot und ihre Töchter.
Und Lot: Die beiden Städte, samt ihren umliegenden Dörfern und Flecken. [Denn welche neue Städte aufbauen, sind eines bessern Lobes wert, als welche die Alten zerstören.)
13. Und Bria und Sama waren Häupter der Väter unter den Bürgern zu Ajalon; sie verjagten die zu Gath.
Bria und: So auch aus dem Stamm Benjamin ihre Herkunft hatten.
Verjagten: [Denn Gott steht seinem Volk bei, wenn es in seinem Beruf sein Amt tut.)
Bria: Dessen kurz zuvor gedacht wurde.
Simei: Welcher, meines Erachtens, eben derselbe ist, der zuvor Sama genannt wurde.
14. Ahjo aber, Sasak, Jeremoth,
15. Sebadja, Arad, Ader,
16. Michael, Jespa und Joha; das sind Kinder Brias.
17. Sebadja, Mesullam, Hiski, Heber,
18. Jesmerai, Jeslia, Jobab; das sind Kinder Elpaals.
19. Jakim, Sichri, Sabdi,
20. Elioenai, Zilthai, Eliel,
21. Adaja, Braja und Simrath; das sind die Kinder Simeis.
22. Jespan, Eber, Eliel,
23. Abdon, Sichri, Hanan,
24. Hananja, Elam, Anthothja,
25. Jephdeja und Pnuel; das sind die Kinder Sasaks.
26. Samserai, Seharja, Athalja,
27. Jaeresja, Elia und Sichri; das sind Kinder Jerohams {1Chr 10v35}.
Jeroham: Der auch aus dem Stamm Benjamin gebürtig gewesen, und vielleicht der ist, so zuvor Jerimoth geheißen.
28. Das sind die Häupter der Väter ihrer Geschlechter, die wohnten zu Jerusalem.
29. Aber zu Gibeon wohnte der Vater Gibeons; und sein Weib hieß Maecha.
Wohnten: Nämlich, eines teils Benjamiter.
Vater: Das ist: Der Oberste oder Regent in derselben Stadt, welcher im folgenden Kapitel Jeiel genannt wird.
30. Und sein erster Sohn war Abdon, Zur, Kis, Baal, Nadab,
31. Gedor, Ahjo und Secher.
32. Mikloth aber zeugte Simea; und sie wohnten gegen ihren Brüdern zu Jerusalem mit ihnen.
Mikloth: Der auch aus dem Stamm Benjamin gebürtig gewesen.
Brüdern: Derer Namen an diesem Ort mit stillschweigen übergangen werden.
33. Ner zeugte Kis. Kis zeugte Saul. Saul zeugte Jonathan, Malchisua, Abinadab und Esbaal {1Sam 14v51}.
Ner: Der des vorgemeldeten Regenten zu Gibeon, Jeiels Sohn gewesen, wie im folgenden Kapitel steht.
Saul: Den ersten König in Israel.
34. Der Sohn aber Jonathans war Meribaal. Meribaal zeugte Micha.
Meribaal: Der sonst Mephi Boseth hieß.
35. Die Kinder Michas waren: Pithon, Melech, Thaerea und Ahas.
36. Ahas aber zeugte Joadda. Joadda zeugte Alemeth, Asmaveth und Simri. Simri zeugte Moza.
37. Moza zeugte Binea; des Sohn war Rapha; des Sohn war Eleasa; des Sohn war Azel.
38. Azel aber hatte sechs Söhne, die hießen: Esrikam, Bochru, Jesmael, Searja, Obadja, Hanan. Die waren alle Söhne Azels.
39. Die Kinder Eseks, seines Bruders, waren: Ulam, sein erster Sohn, Jeus der andere, Eliphelet der dritte.
40. Die Kinder aber Ulams waren gewaltige Leute und geschickt mit Bogen; und hatten viele Söhne und Sohnes Söhne, hundertundfünfzig. Die sind alle von den Kindern Benjamins.
Gewaltige: Tapfere und streitbare Helden, und die zum Kriege tauglich waren.
Und fünfzig: Welches ein herrlicher Segen Gottes gewesen, dass von einem Menschen so viel vornehmen Leute hergekommen sind. [Ist deswegen der Ehestand, besonders, wenn er glückselig und fruchtbar ist, eine besondere vortreffliche und große Gabe Gottes, zu der Kirche Beförderung nützlich, und zur Erhaltung des weltlichen Regiments nötig.)
Alle: So viel ihrer in diesem Kapitel namhaft gemacht wurden.
Das 10. Kapitel
- Es werden etliche vornehmen Leute, aus unterschiedlichen Stämmen erzählt, die vor dem babylonischen Gefängnis zu Jerusalem gewohnt, v. 1.
- Und werden der Priester, Leviten, Türhüter des Tempels Ämter beschrieben, v. 10.
- Danach wendet sich die Schrift wieder zu dem Stamm Benjamin, und erklärt des Sauls Geschlechter weitläufiger, v. 35.
1. Und das ganze Israel wurde gerechnet, und siehe, sie sind angeschrieben im Buch der Könige Israels und Judas, und nun weggeführt gen Babel um ihrer Missetat willen,
Buch: Nämlich {2Sam 24}, dass hier vielleicht gemeint wird, steht, dass zu des Königs Davids Zeiten im ganzen israelitischen Königreich sich gefunden dreizehn mal hunderttausend Mann, die zum Kriege sich konnten gebrauchen lassen.
Weggeführt: Nämlich, über viele Jahre nach des Davids und vieler seiner Nachkommen Absterben.
Missetat: Weil sie im Königreich Juda und Israel sich mit Abgötterei und anderen abscheulichen Sünden befleckt. Und ob sie wohl von den Propheten des Herrn zur Busse berufen wurden, so haben sie doch nicht gehorcht. Dies wird hier vorher gesagt, und später zu Ende des anderen Buches weitläufiger beschrieben. Ist aber hierbei zu lesen, dass alle beide Bücher der Chronik nach dem babylonischen Gefängnis geschrieben wurden.
2. die zuvor wohnten auf ihren Gütern und Städten, nämlich Israel, Priester, Leviten und Nethinim.
Nethimm: Von welchen etliche meinen, dass es die übrigen gewesen, so noch von den Gibeonitern übergeblieben, denen die Israeliten unter des Josua Regierung Frieden zugesagt, dass sie nicht mit den anderen Heiden vertilgt wurden, doch mit der Bedingung, dass sie Holz hauen und Wasser tragen sollten zu der Stiftshütte, und zum Brauch des Gottesdienstes {Jos 9}. Daher sie auch den Namen bekommen, dass man sie Nethinim, das ist, die Übergebene oder Geschenkte geheißen.
Nach Luther: Nethinim heißt die Gegebene oder Geschenkte, und waren die Leviten, die sich insbesondere zum Gottesdienst ergeben hatten, wo Gottes Hütte und die Lade war unter den Priestern.
3. Aber zu Jerusalem wohnten etliche der Kinder Juda, etliche der Kinder Benjamin, etliche der Kinder Ephraim und Manasse {Neh 11v4}.
Etliche: Dass also nicht nur eines Stammes Leute, sondern ihrer viel aus unterschiedlichen Stämmen dort gehaust. [Also besteht auch das himmlische Jerusalem, nämlich, die Kirche Christi nicht nur aus einem Volk, aber doch auf einen Glauben.)
4. Nämlich aus den Kindern Perez, des Sohnes Judas, war Uthai, der Sohn Ammihuds, des Sohnes Amris, des Sohnes Imris, des, Sohnes Banis.
5. Von Siloni aber Asaja, der erste Sohn, und seine anderen Söhne.
Siloni: Der auch aus dem Stamm Juda seine Herkunft hatte.
6. Von den Kindern Serahs: Jeguel und seine Brüder, sechshundertundneunzig.
7. Von den Kindern Benjamin: Sallu, der Sohn Mesullams, des Sohnes Hodawjas, des Sohnes Hasnuas;
Benjamin: Wohnten zu Jerusalem.
8. und Jebneja, der Sohn Jerohams; und Ela, der Sohn Usis, des Sohnes Michris; und Mesullam, der Sohn Sephatjas, des Sohnes Reguels, des Sohnes Jebnejas.
9. Dazu ihre Brüder in ihren Geschlechtern, neunhundertundsechsundfünfzig. Alle diese Männer waren Häupter der Väter im Hause ihrer Väter.
Brüder: Das ist: Ihre Verwandten, Stammes halben, so mit ihnen aus dem Stämme Benjamin entsprungen waren.
Häupter: Das ist: Die Vornehmsten in ihrem Geschlecht.
10. Von den Priestern aber: Jedaja, Jojarib, Jachin;
Priestern: Wohnten auch zu Jerusalem.
11. und Asaria, der Sohn Hilkias, des Sohnes Mesullams, des Sohnes Zadoks, des Sohnes Merajoths, des Sohnes Ahitobs, ein Fürst im Hause Gottes;
Fürst: Das ist: Der Oberste und Hohepriester.
12. und Adaja, der Sohn Jerohams, des Sohnes Pashurs, des Sohnes Malchias; und Maesai, der Sohn Adiels, des Sohnes Jachseras, des Sohnes Mesullams, des Sohnes Mesillemiths, des Sohnes Immers.
13. Dazu ihre Brüder, Häupter im Hause ihrer Väter, tausend siebenhundertundsechzig fleißige Leute am Geschäfte des Amtes im Hause Gottes.
14. Von den Leviten aber aus den Kindern Meraris: Semaja, der Sohn Hasubs, des Sohnes Asrikams, des Sohnes Hasabjas.
Leviten: Wohnten ebenmäßig in der Stadt Jerusalem.
15. Und Bakbakar, der Zimmermann, und Galal und Mathanja, der Sohn Michas, des Sohnes Sichris, des Sohnes Assaphs.
16. Und Obadja, der Sohn Semajas, des Sohnes Galals, des Sohnes Jeduthuns; und Berechja, der Sohn Assas, des Sohnes Elkanas, der in den Dörfern wohnte der Netophathiter.
17. Die Pförtner aber waren: Sallum, Akub, Talmon, Ahiman mit ihren Brüdern und Sallum, der Oberste.
Pförtner: Welche des Tempels hüteten, weil ein großer Schatz im selbigen aufbewahrt wurde.
18. Denn bisher hatten am Tor des Königs gegen dem Aufgang gewartet die Kinder Levi mit Lagern.
Königs: Dadurch der König pflegte in den Tempel zu gehen.
Lagern: Weil ihrer viel sein mussten, die der Hut an den Türen des Tempels warteten.
19. Und Sallum, der Sohn Kores, des Sohnes Abiassaphs, des Sohnes Korahs, und seine Brüder aus dem Hause seines Vaters, die Korhiter am Geschäfte des Amtes, dass sie warteten an der Schwelle der Hütte; und ihre Väter im Lager des Herrn, dass sie warteten des Eingangs.
Brüder: Die verrichteten ihr Amt in Verwahrung des Tempels.
Des Amtes: Dass ein jeder an seinem Ort bei dem Tempel diente.
Lagerdes: Das ist: Im Tempel, da die heiligen Kriegssachen des Gottesdienstes verrichtet wurden.
Eingangs: Damit niemand in das heilige Haus Gottes ging, dem es nicht gebührte.
20. Pinehas aber, der Sohn Eleasars, war Fürst über sie, darum dass der Herr zuvor mit ihm gewesen war.
Mit ihm: Dass er einen gnädigen Gott hatte, der ihm beigestanden in allem seinem Tun. Derselbe hat in der Wüste einen israelitischen Hurer samt einer midianitischen Hure, in ihrer Übeltat erwürgt {4Mos 25}.
21. Sacharja aber, der Sohn Meselemjas, war Hüter am Tor der Hütte des Stifts.
22. Alle diese waren auserlesen zu Hütern an der Schwelle, zweihundertundzwölf, die waren gerechnet in ihren Dörfern. Und David und Samuel, der Seher, stifteten sie durch ihren Glauben,
Dörfern: Dass sie wussten, was ihnen für Dörfer zugeeignet waren, zu ihrem Aufenthalt, wenn sie nicht in der Stadt beim Gottesdienste sein durften.
Seher: Das ist: Der Prophet. Denn die Propheten wurden zur selben Zeit Seher genannt, von wegen der Offenbarung zukünftiger Sachen.
Stifteten sie: Zu solche Amt des Gottesdienstes, dass sie demselben in ihrer Ordnung weiter vorstanden mehr denn zuvor je.
Glauben: Denn sie taten solche Stifts nicht aus menschlicher Andacht, und guter Meinung, sondern glaubten und wussten gewiss, aus Offenbarung des Heiligen Geistes, dass sie in Aufrichtung und Erhaltung solcher Ordnung der Torhüter, Gott ein angenehmes und wohlgefälliges Werke taten, so der Kirche Gottes zu Nutzen und Wohlstand gereichte. [Denn was nicht aus Glauben geschieht, das ist Sünde {Röm 14}.
Nach Luther: Das ist gesagt: Solche Stifts Taten sie nicht aus menschlicher Andacht und guter Meinung, sondern aus Gottes Befehl und ihrem Glauben. Denn in Gottes Sachen soll keine menschliche Stiftung oder Werke gelten.
23. dass sie und ihre Kinder hüten sollten am Hause des Herrn, nämlich an dem Hause der Hütte, dass sie sein warteten.
24. Es waren aber solche Torwärter gegen die vier Winde gestellt: gegen Morgen, gegen Abend, gegen Mitternacht, gegen Mittag.
Vier Winde: Das ist: Gegen die vier Örter der Welt. [Und bedeuteten solche Torwärter und Wächter, der Heiligen Engel Hut und Wacht, vor der Kirche Wohlfahrt {Ps 34}.
25. Ihre Brüder aber waren auf ihren Dörfern, dass sie hereinkämen, je des siebten Tages, immer bei ihnen zu sein.
Dörfern: Die ihnen zur Wohnung bestimmt waren.
Zu sein: Das ist: Die zuvor genannten Torhüter hatten ihre Brüder zu Gehilfen im Wachen, deren etliche aus ihren Dörfern zum Tempel kamen, und sieben Tage da blieben, wenn dieselbe vorüber, so kamen andere aus denselben Geschlechtern an ihre statt.
26. Denn die Leviten waren diesen viererlei obersten Torhütern vertraut, und sie waren über die Kasten und Schätze im Hause Gottes.
Viererlei: Nämlich, wie sie oben mit Namen genannt wurden, Sallum, Akub, Talmon, Ahiman.
Kasten: In denen das köstliche Gerät des Tempels verwahrt wurde.
Schätze: Dass sie dieselben samt ihren Mitgehilfen verwahrten. [Und soll eine Obrigkeit achthaben, was sie für Leute zu den heiligen Schätzen und Gütern, oder zu den Einkommen der Kirche bestellen, damit nicht die Hüter selber anderer Hüter bedürfen, die auf sie Achtung geben müssen.)
27. Auch blieben sie über Nacht um das Haus Gottes; denn es gebührte ihnen die Hut, dass sie alle Morgen auftäten.
Gebührt: [Also soll ein jeder sein Amt versehen.)
Auftäten: Denn die Schlüssel des Tempels waren ihnen vertraut.
28. Und etliche aus ihnen waren über das Geräte des Amtes; denn sie trugen es gezählt aus und ein.
Geräte: So die Priester in Verrichtung des Gottesdienstes gebrauchten.
Und ein: Nach dem es die Notdurft erforderte, trugen dieselben Hüter den Priestern ihre Sachen, die sie gebrauchten, heraus, und schlossen sie danach wieder ein.
29. Und ihrer etliche waren bestellt über die Gefäße und über alles heilige Geräte, über Semmelmehl, über Wein, über Öl, über Weihrauch über Räucherwerk.
Räucherwerk: Dessen samt der vorigen Materie immer viel im Tempel aufbewahrt wurde, weil man solche Sachen zu den Speiseopfern und zum räuchern täglich gebrauchte.
30. Aber der Priester Kinder machten etliche das Räucherwerk.
31. Mathithja aus den Leviten, dem ersten Sohn Sallums, des Korhiters, waren vertraut die Pfannen.
Korhiters: Der aus dem Geschlechter Korah gebürtig war.
Pfannen: Er hatte acht, dass die Speiseopfer, so man in der Pfannen backen musste, ehe sie verbrannt wurden, recht zugerichtet würden.
32. Aus den Kahathitern aber, ihren Brüdern, waren über die Schaubrote zuzurichten, dass sie sie alle Sabbat bereiteten.
Schrotbroten: Denn man musste alle Sabbat zwölf frische Brot auf den heiligen Tisch, der vergoldet war, legen, und die alten wegnehmen. Von welchen Broten und ihrer Bedeutung man lesen mag {3Mos 24}.
33. Das sind die Sänger, die Häupter unter den Vätern der Leviten, über die Kasten ausgesondert; denn Tag und Nacht waren sie darüber im Geschäfte.
Das: Jetzt folgt ein kurzer Beschluss alles dessen, was bisher in diesem Kapitel von den Priestern geredet wurde.
Sänger: Welche Psalmen und Lobgesänge in den Tempel Gott zu Ehren sangen.
Geschäft: Bei dem Tempel, dass sie desselben hüten, oder mit Lobgesängen Gott preisten.
34. Das sind die Häupter der Väter unter den Leviten in ihren Geschlechtern. Diese wohnten zu Jerusalem.
Zu Jerusalem: Die anderen aber ihre zugeordneten Mitgehilfen waren in den umgelegenen Dörfern. [Dass deswegen die Ämter also ordentlich ausgeteilt wurden, und einem jeden sein Ort und Stelle zu versehen bestimmt gewesen, lernen wir dabei, wie in der Kirche ein jeder seinem Beruf nachkommen soll, und sich nicht in fremde Händel mischen. Denn die Unordnung steht der Kirche übel an, und dient nicht zu derselben Erbauung.)
35. Zu Gibeon wohnten Jeiel, der Vater Gibeons, sein Weib hieß Maecha,
Jeiel: Der aus dem Stamm Benjamin gebürtig gewesen, wie denn im vorigen neunten Kapitel von seinem Geschlecht auch Anregung geschehen, wird aber hier ausführlicher wiederholt von wegen des Königs Sauls und seiner Nachkommen. Und will der Schreiber dieses Buches von des Sauls Untergang (den er kaum unter die Könige Israel zählen mag) die Historie der israelitischen Könige anfangen, und besonders die Sachen beschreiben, welche entweder in den Büchern der Könige nicht zu finden, oder nur kürzlich angefasst wurde.
36. und sein erster Sohn Abdon, Zur, Kis, Baal, Ner, Nadab,
37. Gedor, Ahjo, Sacharja, Mikloth.
38. Mikloth aber zeugte Simeam; und sie wohnten auch um ihre Brüder zu Jerusalem unter den Ihren.
Wohnten: Nämlich, etliche von denen, so hier genannt werden, die übrigen aber hatten ihr Wesen zu Gibeon, wie vorgemeldet.
39. Ner aber zeugte Kis. Kis zeugte Saul. Saul zeugte Jonathan, Malchisua, Abinadab, Esbaal {1Chr 9v3}.
Saul: Den ersten König in Israel.
40. Der Sohn aber Jonathans war Meribaal. Meribaal aber zeugte Micha.
Meribaal: Der sonst Mephi Boseth hieß.
41. Die Kinder Michas waren: Pithon, Melech und Thaherea.
42. Ahas zeugte Jaera. Jaera zeugte Alemeth, Asmaveth und Simri. Simri zeugte Moza.
Ahas: Der auch des Micha Sohn gewesen, wie aus dem vorigen Kapitel zu sehen.
Jaera: Der im vorigen Kapitel Joadda genannt wird.
43. Moza zeugte Binea; des Sohn war Raphaja; des Sohn war Eleasa; des Sohn war Azel.
44. Azel aber hatte sechs Söhne, die hießen: Asrikam, Bochru, Jismael, Searja, Obadja, Hanan; das sind die Kinder Azels.
Kinder Azel: Diese sind des gottlosen Königs Sauls Nachkommen gewesen, darunter sich doch auch etliche fromme Leute gefunden, wie besonders vom Jonathan und Mephi Boseth offenbar. [Denn es ist nicht bald ein Geschlecht im Volk Gottes so gottlos, dass nicht etwa fromme Leute sich auch darunter finden sollten. Darum soll man sich hüten, dass man nicht einem ganzen Geschlecht übel nachrede.)
Das 11. Kapitel
- er König Saul kommt in der Schlacht um, mit seinen Söhnen, v. 1.
- Die Philister hängen sein Haupt auf im Tempel Dagon, v. 10.
- Des Sauls und seiner Söhne Gebeine werden von den Bürgern zu Gabes in Gilead ehrlich begraben, v. 11.
- Und werden seine Sünden erzählt, um welcher willen er gestraft worden, v. 13.
1. Die Philister stritten wieder Israel. Und die von Israel flohen vor den Philistern, und fielen die Erschlagenen auf dem Berge Gilboa {1Sam 31v1}.
Die: Hier fängt der Schreiber dieses Buch an, von des Sauls Tod, die Geschichte der Könige im Volk Gottes zu erzählen, besonders aber solche Sachen, die in den vorigen Büchern der Könige entweder nur kürzlich angefasst wurden, oder ganz nicht begriffen sind.
Stritten: Nämlich, bei des Sauls Regierung.
Erschlagene: [Denn es wird das Volk Gottes bisweilen überwunden, um ihrer und der Obrigkeit Sünde willen.)
2. Aber die Philister hingen sich an Saul und seine Söhne hinter ihnen her und schlugen Jonathan, Abinadab und Malchisua, die Söhne Sauls.
Ihnen her: Also, dass sie keinen Platz mehr hatten zu entrinnen.
Jonathan: Welcher fromme und heilige Mann auch mit draufgegangen. [Aber solchen Leuten schenkt Gott im künftigen Leben viel ein besseres zu, ob sie gleich hier jämmerlich ums Leben kommen.)
3. Und der Streit wurde hart wieder Saul; und die Bogenschützen kamen an ihn, dass er von den Schützen verwundet wurde.
Wurde hart: Also, dass der Feind je länger je mehr auf ihn drang, und ihm mit großem Ernst nachsetzte.
4. Da sprach Saul zu seinem Waffenträger: Zieh dein Schwert aus und erstich mich damit, dass diese Unbeschnittenen nicht kommen und schändlich mit mir umgehen. Aber sein Waffenträger wollte nicht; denn er fürchtete sich sehr. Da nahm Saul sein Schwert und fiel hinein.
Sprach: Aus lauter Verzweiflung, da er sah, dass er nicht entgehen konnte.
Umhergehen: Dass sie mir nicht alle Schmach anlegen, wenn ich ihnen lebendig in die Hände gerate. [Es wäre ihm aber viel besser gewesen, dass er eine kurze von den Leuten zeitliche Schmach gelitten hätte, als dass er aus Verzweiflung sich in die ewige Pein gestürzt.)
Wollte nicht: Weil er über eine solche schreckliche Tat sehr bestürzt wurde, und einen Abscheu davor hatte, dass er seinen Herrn und König erwürgen sollte.
Fiel hinein: Ist also an Leib und Seele gestorben und verdorben. [Einen solchen traurigen Ausgang hatte er, weil er das Gebot Gottes zuvor verachtet, und nach seinem Wohlgefallen tyrannisch regierte, die Priester des Herrn unmenschlicher Weise erwürgen lassen, den unschuldigen David ins Elend verjagt, und ihn aufs heftigste verfolgt, und endlich bei den Wahrsagern Rat und Trost gesucht, Aber an keine wahre Buße nie gedacht hat.)
5. Da aber sein Waffenträger sah, dass Saul Tod war, fiel er auch ins Schwert und starb.
Er auch: Folgt also seinem Herrn aus einem Gottlosen verzweifelten Wahn nach. [Wir können aber diejenigen des Himmelreichs nicht vertrösten, welche, wenn sie bei Sinnen, und noch bei guter Vernunft sein, aus Verzweiflung an sich selbst Hand anlegen, denn sie sterben in einer Todsünde. Welche aber aus einer Melancholie oder überaus großen Schwermütigkeit dergleichen etwas tun, dessen sie später bereuten, von denen muss man nicht so urteilen.)
6. Also starb Saul und seine drei Söhne und sein ganzes Haus zugleich.
Ganzes Haus: Oder Geschlecht. Denn obwohl sein Sohn Isboseth nach des Sauls Tode eine Weile des Königs Namen behalten, und Jonathan einen lahmen Sohn, mit Namen Mephi Boseth, hinterlassen, So ist doch Isboseth später auf seinem Bette jämmerlich erwürgt worden {2Sam 4}. Und ist Mephi Boseth aus lauter Erbarmen an des Königs Davids Hofe aufgenommen, und erhalten worden, dass er ganz und gar keine Gewalt hatte. Darum von des Sauls Geschlechter recht gesagt wird, dass es mit ihm zugleich zugrunde gegangen, weil es niemals mehr zum Königreich noch zu großen Ehren aufkommen könne.
7. Da aber die Männer Israels, die im Grunde waren, sahen, dass sie geflohen waren, und dass Saul und seine Söhne Tod waren, verließen sie ihre Städte und flohen; und die Philister kamen und wohnten darin.
Dass sie: Nämlich, die israelitische Kriegsleute, nachdem sie die Schlacht verloren.
Verließen: Aus Furcht. [Denn wenn Gott sein Volk strafen will, so nimmt er ihnen den Mut, dass sie fliehen, wenn sie gleich niemand jagt.)
8. Des anderen Morgens kamen die Philister, die Erschlagenen auszuziehen, und fanden Saul und seine Söhne liegen auf dem Berge Gilboa;
9. und zogen ihn aus und hoben auf sein Haupt und seine Waffen und sandten es ins Land der Philister umher und ließen es verkündigen vor ihren Götzen und dem Volk;
Sein: Nämlich, des Königs Saul.
Sandten es: Das Haupt samt den Waffen.
Verkündigen: Sie ließen die fröhliche neue Nachricht überall ausbreiten, und hießen in den Tempeln ihrer Götzen den erlangten Sieg öffentlich ausrufen.
10. und legten seine Waffen ins Haus ihres Gottes, und seinen Schädel hefteten sie an das Haus Dagons.
Legten: Zum Siegeszeichen.
Dagon: Von diesem Götzen wollen etliche, dass er oberhalb eines Menschen Gestalt hatte, und unten als ein Fisch formiert gewesen. Und haben solchen Götzen vielleicht darum geehrt, damit sie aller Dinge einen Überfluss erlangen möchten. Denn das Wörtlein Dagon bedeutet einen Fisch, eine Vermehrung, und Getreide. [Es gereichte aber dieser Ruhm, damit sie den Sieg ihrem Götzen zuschrieben, dem wahren Gott Israels zur Schmach. Dennoch kann Gott seiner Feinde Übermut ein Zeit lang zusehen, bis er seines Namens Ehre einmal aufs Ernstlichste rächt und rettet.)
11. Da aber alle die zu Jabes in Gilead hörten alles, was die Philister Saul getan hatten,
Getan: Wie unrecht und unmenschlich sie mit den toten Körpern umgegangen {1Sam 31}. Da sind sie der Guttat bedacht gewesen, die sie vorzeiten von dem Saul empfangen, da er zu Anfang seiner Regierung, sie von der beschwerlichen Belagerung der Ammoniter befreit hatte {1Sam 11}.
12. machten sie sich auf, alle streitbaren Männer, und nahmen den Leichnam Sauls und seiner Söhne und brachten sie gen Jabes und begruben ihre Gebeine unter der Eiche zu Jabes; und fasteten sieben Tage {1Sam 31v12 v13}.
Nahmen: Von der Mauern zu Bethsan, dahin sie die Philister zur Schmach aufgehängt hatten, welches sie nicht länger dulden konnten, sondern ihr Leben viel eher wagen, und die Leichname abholen wollten.
Fasteten: Zum Zeichen ihres großen Leides also, dass sie die sieben Tage über keine Speise noch Trank zu sich nahmen, vor Abends und, bis die Sterne ausgegangen waren. Welche Dankbarkeit später David, durch seine Gesandten an ihnen rühmen lassen {2Sam 2}. [Denn welchen wir bei ihren Lebzeiten nichts Gutes tun können, gegen denen sollen wir zum wenigsten nach ihrem Tode, wenn wir Gelegenheit haben, uns dankbar erzeigen. Das doch nicht mit Vigilien oder Seele-Messen geschieht, sondern wenn wir sie ehrlich zur Erde bestatten, gebührlich von ihnen reden und ihren Nachkommen gutes zu tun uns bemühen.)
13. Also starb Saul in seiner Missetat, die er wieder den Herrn getan hatte an dem Wort des Herrn, das er nicht hielt, auch dass er die Wahrsagerin fragte
Nicht hielt: Denn er des Propheten Samuels Zukunft nicht erwartet, mit dem opfern, wie ihm war befohlen worden {1Sam 13}. Und hat die Amalekiter mit keinem gebührenden Ernst vertilgt, wie ihm Gott geboten hatte {1Sam 15}. Dazu den unschuldigen David mit einem unversöhnlichen Hass und Neid verfolgt {1Sam 19}. Und die unschuldige Priester des Herrn jämmerlich erwürgte {1Sam 22}.
Fragte: Von dem Ausgang des Kriegs, als ob das vorige alles nicht genug gewesen wäre, Gott zu erzürnen, so hat er auch noch diese Sünde dazu begehen müssen, darum er jämmerlich umgekommen ist.
14. und fragte den Herrn nicht; darum tötete er ihn und wandte das Königreich zu David, dem Sohn Isais.
Herrn nicht: Denn obwohl {1Sam 28} steht, dass Saul den Herrn zwar gefragt, der Herr ihm aber nichts geantwortet: So hätte er darum nicht sollen zu den zauberischen Teufelskünsten seine Zuflucht haben, sondern vielmehr Busse tun, und darauf abermals den Herrn fragen, so hätte er eine väterliche Antwort empfangen. Aber was soll ein übergebener gottloser Mensch tun, der Gott nie wahrhaftig und von Herzen gefürchtet hatte?
Tötet er: Der Herr, nämlich dergestalt, dass Saul ihm selber aus Verzweiflung den Tod antät. [Sollen wir darum Gott mit Ernst fürchten, und ihm so wohl in Widerwärtigkeit als glücklichem Zustand Vertrauen. So werden wir ihn zum Beschützer und Beistand haben, und nicht wie Saul von seinem Angesicht verstoßen werden.)
Das 12. Kapitel
- David wird von den Israeliten zum Könige aufgenommen, v. 1.
- Der erobert die Stadt Jerusalem mit Gewalt, welche die Heiden bisher noch innen behalten hatten, v. 4.
- Danach werden etliche Helden in des Davids Königreich, samt derselben vortrefflichen Heldentaten erzählt, v. 10.
1. Und ganz Israel sammelte sich zu David gen Hebron und sprach: Siehe, wir sind dein Bein und dein Fleisch.
Sammelte sich: Da, nämlich, David fast in die sieben Jahr nach Sauls Tod über den Stamm Juda zu Hebron regiert hatte {2Sam 2}
Dein Fleisch: Wir erkennen dich für unseren Bruder, weil du aus dem israelitischen Volk, dazu aus dem vornehmsten Stamm hergekommen bist. Darum tragen wir gegen dir als unserem Blutsverwandten einen geneigten Willen, und lieben dich als unser eigen Bein und Fleisch.
2. Auch vorhin, da Saul König war, führtest du Israel aus und ein. So hat der Herr, dein Gott, dir geredet: Du sollst mein Volk Israel weiden, und du sollst Fürst sein über mein Volk Israel.
Aus und ein: Wir haben dich befunden, als einen treuen und glückhaften Hauptmann und Obersten.
Geredet: Durch den Propheten Samuel.
Weiden: [Denn eine fromme Obrigkeit trägt eines Hirten Amt, aber nicht eines Räubers oder Mörders.)
Fürst sein: Darum hat Gott durch dich Sieg geben, weil du von Gott zu solchem Amt besonders berufen warst. So wissen wir jetziger Zeit keinen, dem die Regierung besser zu Vertrauen wäre, als dir.
3. Auch kamen alle Ältesten Israels zum Könige gen Hebron. Und David machte einen Bund mit ihnen zu Hebron vor dem Herrn. Und sie salbten David zum Könige über Israel nach dem Wort des Herrn durch Samuel {1Sam 16v13}.
Ältesten: Die Vornehmsten und Ansehnlichsten im Volk.
Bund: Das ist: David hat sich mit einem öffentlichen Eid gegen dem Volk verpflichtet, dass er dem Regiment recht und angemessen vorstehen wollte. Und hat das Volk wiederum beeidigt, dass sie ihm sollten treu sein, und Gehorsam leisten. [Solche Eidschwüre sind unserem Herrn Gott keineswegs zuwider, was auch die Wiedertäufer schwätzen.)
Salbten: Denn bei den Israeliten wurden die Könige mit dem heiligen Öl gesalbt, wie man sie bei uns krönt. [Aber der Papst zu Rom hat die Salbung abergläubischerweise ins Neue Testament wieder eingeführt, welche doch nur zum Alten Testament gehörig gewesen, und hat bedeutet, dass Christus unser rechte König mit dem Öl des Heiligen Geistes gesalbt wurde für alle seine Gesellen {Ps 45}.
Nach dem Wort: [Denn es werden die göttlichen Verheißungen endlich vollkommen erfüllt, wenn wir nur in guter Hoffnung mit Geduld derselben erwarten. Und wird den Gläubigen an Christus, das Himmelreich so gewiss zuteilwerden, als gewiss dem David das israelitische Königreich hat müssen zufallen.)
4. Und David zog hin und das ganze Israel gen Jerusalem, das ist Jebus; denn die Jebusiter wohnten im Lande.
Gen Jerusalem: dieselbe Stadt zu bekriegen und in seine Gewalt zu bringen, darum er sich mit einem Kriegsvolk davor gelegt.
Jebus: Wie man dieselbe Stadt vor Alters, und noch zu Davids Zeiten genannt hat.
Jebusiter: Welche von den kanaanitischen Völkern noch übergeblieben waren, und die Israeliten nicht vertilgt hatten, die hat David nicht länger dulden wollen.
5. Und die Bürger zu Jebus sprachen zu David: Du sollst nicht hereinkommen! David aber gewann die Burg Zion, das ist, Davids Stadt.
Sprachen: Aus großem Stolz und Übermut, dass sie seiner noch dazu spotteten.
Nicht herein: Du sollst diese Stadt nie erobern, denn unsere Götter, die wir auf der Mauern gestellt haben, werden dich abtreiben, wie (2, Sam. 5) gelesen wird, dass sie sich verlauten lassen.
6. Und David sprach: Wer die Jebusiter am ersten schlägt, der soll ein Haupt und Oberster sein. Da erstieg sie am ersten Joab, der Sohn Zerujas, und wurde Hauptmann.
Burg: Welche am oberen Teil der Stadt lag, daraus er später die Stadt desto leichter erobern konnte, wie er denn nicht abgelassen, bis er sie in seine Gewalt gebracht. [Darum handeln die ganz töricht, welche den Feind mit großem Übermut verachten, und haben selten Glück. Also überwindet Christus durch das Predigtamt alle Beschwernisse, die sich dem Evangelium widersetzen {2Kor 10}.
Davids Stadt: Also ist dieselbe Burg später genannt worden, weil der König David seine Wohnung und Hofhaltung da hatte.
Schlägt: Wer zum ersten die Mauer ersteigen, und einen Anfang machen wird zur Eroberung der Stadt.
Oberster sein: Über das Kriegsvolk, von wegen seiner Tapferkeit. [Denn man soll die Tugend mit Guttaten belohnen, dadurch die vortrefflichen Helden desto mehr aufgemuntert werden.)
wurde: [Denn man soll die Zusagen halten, welches Fürsten und Herren besonders wohl ansteht.)
7. David aber wohnte auf der Burg; daher heißt man sie Davids Stadt.
8. Und er baute die Stadt umher, von Millo an bis ganz umher. Joab aber ließ leben die übrigen in der Stadt.
baut: Das ist: Er hat die Stadt ausgebessert, und die Mauern wiederum erbaut, welche vielleicht in der Stadt Belagerung zerschellt und baufällig wurden. [Und ist viel löblicher eine Stadt aufbauen und befestigen, als dieselben Verwüsten und zerstören.)
Millo: Welches der vornehmste Ort der Stadt gewesen.
Ließ leben: Das ist: Obwohl die Stadt mit Gewalt erobert wurde, und man deshalb alle Einwohner, so man darin antraf, besonders, weil sie Kanaaniter gewesen, hätte sollen erwürgen, so hat er doch nichtsdestoweniger ihrer verschont. [Und ist Joab ein Beispiel derjenigen, die eine unzeitige Gnade erzeigen denen, so es nicht wert sind, wiederum aber gegen andere wüten, die es nicht verschuldet haben, und welche man hätte sollen erhalten.)
9. Und David fuhr fort und nahm zu; und der Herr Zebaoth war mit ihm.
Nahm zu: Dass sein Königreich immer mächtiger und stärker wurde. [Also wächst auch das Reich Christi, und wird immer weiter ausgebreitet mitten unter seinen Feinden, wider aller Teufel Willen.)
Mit ihm: Dass er ihm als einem frommen Könige mit seiner gegenwärtigen Hilfe beistand, und ihn schützte.
10. Dies sind die Obersten unter den Helden Davids, die sich redlich mit ihm hielten in seinem Königreich bei dem ganzen Israel, dass man ihn zum Könige machte nach dem Wort des Herrn über Israel.
Hielten: Die ihm treulich beigestanden waren, und viel dazu geholfen, damit David zum Königreich käme.
Wort: Denn es war deshalb ein göttlicher Bericht vorhanden, dass David über Israel regieren sollte. Darum haben diese tapferen Männer aus Glauben an dem Worte Gottes, mit höchstem Fleiß dahin getrachtet, dass David zum König gemacht würde. [Es ist aber eine große Guttat Gottes, wenn Fürsten und Herren tapfere und treue Leute bei sich haben.)
Über Israel: Dies ist als eine Vorrede vorher gesetzt, zu der nachfolgenden Erzählung der Helden und ihrer Taten.
11. Und dies ist die Zahl der Helden Davids: Jasabeam, der Sohn Hachmonis, der Vornehmste unter dreißigen; er hob seinen Spieß auf und schlug dreihundert auf einmal.
Dreihundert: (Nach Luther) {2Sam 23v8} stehen achthundert. Wer aber einen Haufen von achthundert angreift, und schlägt drei hundert Tod, und die fünfhundert in die Flucht, der hat sie alle achthundert geschlagen. Also da hier (dreißigsten) steht, hat oben {2Sam 23v8} der Text unter dreißigen. Denn welcher unter den besten drei der Vornehmste ist, der ist auch unter den dreißiegen allen der Vornehmste.
12. Nach ihm war Eleasar, der Sohn Dodos, der Ahohiter; und er war unter den drei Helden.
War: Nämlich, der nächste und vornehmste Held.
drei: Welche unter Dreißigen die Vornehmsten waren.
13. Dieser war mit David, da sie Hohn sprachen, und die Philister sich dort versammelt hatten zum Streit. Und war ein Stücke Ackers voll Gerste; und das Volk floh vor den Philistern.
Floh: [Also weichen auch bisweilen des rechten Davids unseres Herrn Christi, geistliche Kriegsleute den Versuchungen eine Zeit lang, aus Schwachheit des Fleisches.)
14. Und sie traten mitten auf das Stück und erretteten es und schlugen die Philister. Und der Herr gab ein groß Heiligen
Sie: Nämlich, die zuvor genannten beiden Helden.
Erretteten es: Vor der Feinde Einfall. [Also erweckt Gott noch vortreffliche Leute und Helden beide in der Kirche und im weltlichen Regiment, darunter die ersten mit Predigen und Schriften die Ketzer und den Antichristen widerlegen, die andere unterdrücken die Stifter der Unruhe und Verwirrung und Regiment mit Rat und Waffen.)
Schlugen: Taten also nicht allein tapferen Widerstand wider ihre Feinde, sondern setzten auch mit Gewalt in sie, und trieben sie zurück, bis die Israeliten von der Flucht umkehrten, den Streit wieder angefangen und die Philister erschlagen.
Heil: Dass er seinem Volk mit Gnaden beistand, und ihnen half, bis sie einen herrlichen Sieg vom Feinde erlangten. [Denn wenn die Gottseligen vom Heiligen Geiste gestärkt, und von ihren Mitbrüdern beherzt gemacht werden, so treten sie den geistlichen Kampf wieder an, und erhalten den Sieg wider das Fleisch, Welt und Teufel.)
15. Und die drei aus den dreißig Vornehmsten zogen hinab zum Felsen, zu David, in die Höhle Adullam. Aber der Philister Lager lag im Grunde Rephaim.
Drei: Nämlich, Jesabeam, Eleasar, und der Dritte, so hier nicht namhaft gemacht. Aber 2. Sam. 23. Samma genannt wird, welche unter vielen tapferen Helden, so später mit Namen gesetzt werden, die Vornehmste gewesen.
Felsen: Darauf ein alter Burgstall gewesen, in dem sich David enthalten.
16. David aber war in der Burg; und der Philister Volk war damals zu Bethlehem.
Zu Bethlehem: Nämlich, nahe bei derselben Stadt hatten die Philister ein Anzahl Kriegsleute auf der Wacht stehen, vor der Israeliten Einfall oder Streif.
17. Und David wurde lüstern und sprach: Wer will mir zu trinken geben des Wassers aus dem Brunnen zu Bethlehem unter dem Tor?
Lüstern: Vielleicht, dass er sich nicht ganz wohl befunden: Doch hat er solche Wasser auch nicht dergestalt begehrt, dass es ihm jemand bringen soll, sondern hat nur zu verstehen geben, wie er ihm einen frischen Trunk Wassers aus demselben Brunnen wünschen möchte. Denn er nicht gemeint, dass jemand sich unterstehen würde, solche Wasser mitten durch die Feinde heraus zu bringen.
18. Da rissen die drei in der Philister Lager und schöpften des Wassers aus dem Brunnen zu Bethlehem unter dem Tor; und trugen‘s und brachten es zu David. Er aber wollte es nicht trinken, sondern goss es dem Herrn
Die drei: Nachdem sie des Königs Begehren vernommen, und heimlich sich mit einander verglichen, aber öffentlich gar nichts davon vernehmen lassen, was sie im Sinne hätten.
Goss: Er opferte es dem Herrn zum Trankopfer, dass er es für jedermann ausschüttete, und gleichsam Gott weihte oder heiligte.
19. und sprach: Das lasse Gott ferne von mir sein, dass ich solches tue und trinke das Blut dieser Männer in ihres Lebens Gefahr; denn sie haben es mit ihres Lebens Gefahr hergebracht. Darum wollte er es nicht trinken. Das taten die drei Helden.
Trinke: Das ist: Wenn ich dies Wasser trinke, welches die Männer mit ihrem Leben und großer Gefahr daher gebracht, so würde es das Ansehen gewinnen, als ob ich ihr Blut und Leben, gräulicherweise verschlingen wollte. [O wie würde es in den Regierungen so wohl stehen, und fein zugehen, wenn die Untertanen so willig wären ihrer Obrigkeit zu dienen, und die Obrigkeit wiederum ihre Untertanen Leben, Schweiß, und Blut so hoch achtete, dass sie mit dessen Untergang nicht begehrten ihren bösen Gelüsten nachzuhängen.)
Drei Helden: Welche mit dieser tapferen Heldentat ihnen einen ewigen Namen gemacht. [Und ist solches viel besser gewesen, als da man mit einem viehischen Volltrinken, begehrt einen Ruhm zu erjagen.)
20. Abisai, der Bruder Joabs, der war der Vornehmste unter drei; und er hob seinen Spieß auf und schlug dreihundert. Und er war unter drei berühmt,
Joab: Des Feldhauptmanns über das Kriegsheer des Königs.
drei: Nämlich, unter anderen drei Vorhaben Helden, die nach den ersten drei, die Nächsten waren.
Dreihundert: Von den Feinden.
21. und er der dritte, herrlicher denn die zwei, und war ihr Oberster, aber bis an die drei kam er nicht.
Oberster: [Denn welche sich vorzeiten tapfer und wohl hielten, die wurden von der Obrigkeit immer zu höheren Ämtern erhoben, Aber heutzutage zieht man oft das Geschlecht und hergekommen der Tapferkeit vor.)
Er nicht: Er war den ersten drei Helden nicht gleich. [Denn es sind im Reich Christi die Gaben des Heiligen Geistes also ausgeteilt, dass je einer den anderen übertrifft. Jedoch soll der Obere den Unteren nicht verachten, noch der Untere den Oberen neide.)
22. Benaja, der Sohn Jojadas, des Sohnes Ishails, von großen Taten, von Kabzeel. Er schlug zwei Löwen der Moabiter; und ging hinab und schlug einen Löwen mitten im Brunnen zur Schneezeit.
Großen Taten: Um welcher willen er sehr und weit berühmt war.
Löwen: Das ist: Tapfere und gewaltige Männer, die beherzt waren, wie die Löwen.
Einen Löwen: Ein grausames Tier.
Schneezeit: Im Winter, wenn man die ungeheuren wilden Tiere am meisten fürchten muss.
23. Er schlug auch einen ägyptischen Mann, der war fünf Ellen groß und hatte einen Spieß in der Hand wie ein Weberbaum. Aber er ging zu ihm hinab mit einem Stecken und nahm ihm den Spieß aus der Hand und erwürgte ihn mit seinem eigenen Spieß.
Stecken: Dass er keine andere Wehr noch Waffen damals in der Hand hatte.
24. Das tat Benaja, der Sohn Jojadas, und war berühmt unter drei Helden;
drei: Nämlich, unter den drei in der anderen Ordnung, welche waren, Abisai, er Benaja, und Asahel.
25. und war der herrlichste unter dreißigen, aber an die drei kam er nicht. David aber machte ihn zum heimlichen Rat.
Dreißigen: Wie sie später mit Namen abgezählt werden, unter denen war er der Vornehmste und Berühmteste.
Die drei: Nämlich an die ersten drei, Jasabeam, Eleasar, und Samma.
Rat: [Es sind aber dies große und besondere Gaben Gottes, so sich nicht immer beisammen finden, dass an einem Kriegsmann Stärke des Leibes, und ein weiser Verstand gespürt wird.)
26. Die streitbaren Helden sind diese: Asahel, der Bruder Joabs. Elhanan, der Sohn Dodos von Bethlehem.
Helden: Ohne die vorher erzählten.
Asahel: Welcher in der Schlacht vom Abner erstochen wurde.
Von Bethlehem: Welches sein Vaterland gewesen. Und zeigen die letzten Namen hier oft den Ort an, daher die Helden ihre Herkunft hatten. [Es ist aber eine ganz alte Gewohnheit, dass vornehmen Leuten von ihrem Vaterland genannt werden, und dasselbe mit ihren Taten berühmt machen. Wie auch bei uns in Deutschland etliche Adelspersonen von den Orten sich nennen, die ihre Voreltern besessen. Und wenn Gott einem Lande wohlwill, so gibt er ihm viel vortreffliche Helden, die ihr Vaterland mit Raten und Taten schützen. Wenn er aber ein Land um der Einwohner Sünde willen strafen will, so nimmt er die besten Leute zuvor durch den zeitlichen Tod hinweg, damit also das Land entblöst, desto eher in die Gewalt der Feinde komme {Jes 3}. Und muss man sich hier nicht unrecht darüber verwundern, dass unter den Christen sich finden, bei denen Manlius, Torquatus, Corvinus, Hector, Achilles, und dergleichen Helden unter den Heiden in großem Ansehen sind, da sie unterdes dieser vortrefflichen Helden, davon uns die Heilige Schrift gewisse und wahre Sachen erzählt, sich wenig achten, und ihrer in ihren Predigten schier ganz keine Meldung tun, da doch derselben Taten viel herrlicher und rühmlicher sind, als jener, weil sie meistenteils von frommen Leuten aus wahrem Glauben und rechtschaffenem Vertrauen zu Gott verrichtet wurden.)
27. Samoth, der Haroriter. Helez, der Peloniter.
28. Ira, der Sohn Ekes, der Thekoiter. Abieser, der Anthothiter.
29. Sibechai, der Husathiter. Ilai, der Ahohiter.
30. Maherai, der Netophathiter. Heled, der Sohn Baenas, der Netophathiter.
31. Ithai, der Sohn Ribais, von Gibea der Kinder Benjamin. Benaja, der Pirgathoniter.
32. Hurai, von den Bächen Gaas. Abiel, der Arbathiter.
33. Asmaveth, der Baherumiter. Eljahba, der Saalboniter.
34. Die Kinder Hasems, des Gisoniters. Jonathan, der Sohn Sages, der Harariter.
Kinder: Von denen man nicht wissen kann, wie sie geheißen, oder wie viel jeder gewesen, weil nichts weiteres davon gesagt wird.
35. Ahiam, der Sohn Sachars, der Harariter. Eliphal, der Sohn Urs.
36. Hepher, der Macherathiter. Ahia, der Peloniter.
37. Hezro, der Karmeliter. Naerai, der Sohn Asbais.
38. Joel, der Bruder Nathans. Mibehar, der Sohn Hagris.
39. Zelek, der Ammoniter. Naherai, der Berothiter, Waffenträger Joabs, des Sohnes Zerujas.
40. Ira, der Jethriter. Gareb, der Jethriter.
41. Uria, der Hethiter. Sabad, der Sohn Ahelais.
Uria: Den der König David von den Amonitern zu erwürgen verschafft, nach dem er ihm sein Weib verfällt {2Sam 11}.
42. Adina, der Sohn Sisas, der Rubeniter, ein Hauptmann der Rubeniter, und dreißig waren unter ihm.
Dreißig: So aus seinem Stamm gebürtig, und auch vornehmen Leute waren.
43. Hanan, der Sohn Maechas. Josaphat, der Mathoniter.
44. Usia, der Asthrathiter. Sama und Jaiel, die Söhne Hothams, des Aroeriters.
45. Jediael, der Sohn Simris. Joha, sein Bruder, der Thiziter.
46. Eliel, der Maheviter. Jeribai und Josawja, die Söhne Elnaams. Jethma, der Moabiter.
47. Eliel, Obed, Jaesiel von Mezobaja.
Das 13. Kapitel
- Es werden noch andere mehr Helden erzählt, die eins teils mit dem David im Elend herum gezogen, v. 1.
- Und ihn danach, mit Bewilligung und fröhlicher Zuschreiung des Volkes zu Hebron, zum Könige gemacht haben, v. 38.
1. Auch kamen diese zu David gen Ziklag, da er noch verschlossen war vor Saul, dem Sohn Kis. Und sie waren auch unter den Helden, die zum Streit halfen
Verschlossen: Dass er sich für ihm heimlich halten und verbergen, und gleichsam verschließen musste, auf dass er ihm nicht einmal in die Hände geriete.
Halfen: Die dem David treulich beistanden, wenn er einen Streit antreten soll, und hielten sich stets bei ihm, als seine getreuen Spießgesellen.
2. und mit Bogen geschickt waren zu beiden Händen, auf Steine, Pfeile und Bogen. Von den Brüdern Sauls, die aus Benjamin waren:
Geschickt: Sie waren gute Schützen.
3. der Vornehmste Ahieser und Joas, die Kinder Samaas, des Gibeathiters; Jesiel und Pelet, die Kinder Asmaveths; Baracha und Jehu, der Anthothiter.
Brüdern: Oder Stammes-Verwandten. Es ist aber dies dem David ein großer Trost gewesen in seinem Elend, da er gesehen, dass auch seiner Feinde Verwandten etliche es mit ihm gehalten. [Also richtet es Gott, dass immer etliche von den Feinden des Evangeliums zu der reinen Religion treten, und viel lieber mit Christo wollen Ungemach leiden, als in des Satans Reich alles vollauf haben.)
4. Jesmaja, der Gibeoniter, gewaltig unter dreißigen und über dreißig. Jeremia, Jahesiel, Johanan, Josabad, der Gederathiter.
Über dreissig: Das ist: Der nicht unrecht unter andere dreißig tapfere Helden zu zählen, ja auch ihnen vorzuziehen gewesen. [Und haben diese vortrefflichen Männer sich freiwillig zu dem David geschlagen, da er noch im Elend herum gezogen. Denn Gott schafft, dass den frommen verjagten Personen die Leute gewogen werden, und ihnen von denen Gutes widerfährt, da sie es nicht hoffen dürfen.
5. Eleusai, Jerimoth, Bealja, Samarja, Saphatja, der Harophiter.
6. Elkana, Jesija, Asareel, Joeser, Jasabeam, die Korhiter.
7. Joela und Sabadja, die Kinder Jerohams von Gedor.
8. Von den Gaditern sonderten sich aus zu David in die Burg in der Wüste starke Helden und Kriegsleute, die Schild und Spieß führten, und ihr Angesicht wie der Löwen und schnell wie die Rehe auf den Bergen:
Führten: Sie waren mit ihren Rüstungen nach Notdurft wohl versehen.
Löwen: Dass sie schrecklich anzusehen waren, und einem eine Furcht einjagten.
Schnell: Sie waren nicht allein beherzt, sondern auch schnell und schnell. [Und ist die Schnelligkeit auch eine besondere Tugend an einem Kriegshelden, weil mit ganz zu langem Verzug man oft die Gelegenheit aus den Händen lässt, etwas nützliches auszurichten.)
9. Der erste Eser, der andere Obadja, der dritte Eliab,
10. der vierte Masmanna, der fünfte Jeremia,
11. der sechste Athai, der siebte Eliel,
12. der achte Johanan, der neunte Elsabad,
13. der zehnte Jeremia, der elfte Machbanai.
14. Diese waren von den Kindern Gad, Häupter im Heer; der Kleinste über hundert und der Größte über tausend.
Häupter: Es waren nicht Gemeinde oder schlechte Kriegsleute, sondern solche, die andere anführen konnten, und für Obersten sich gebrauchen ließen.
Kleineste: Der geringste und unansehnlichste, hatte einen Vorhaben ehrlichen Befehl.
15. Die sind es, die über den Jordan gingen im ersten Monden, da er voll war an beiden Ufern, dass alle Gründe eben waren, beide gegen Morgen und gegen Abend.
Gingen: Nämlich, dass sie die Füße dadurch setzten, ohne Brück oder Schiff.
Ersten Monden: Der zum Teil mit unserem März, zum Teil mit dem April eintrifft.
Voll war: Dass man nicht ohne große Gefahr des Lebens können hindurch setzen.
Eben waren: Weil er alle Tal überschwemmte. [Es wird aber hier nicht die Verwegenheit, sondern der beherzte Mut an diesen Helden gerühmt. Denn wenn man ohne dringende Not sich in Gefahr begibt, so ist es eine Verwegenheit. Aber die Gefahr überwinden und verachten, wenn es die Not fordert, das ist ein Zeichen eines rechten Heldenmuts.)
16. Es kamen aber auch von den Kindern Benjamin und Juda zu der Burg Davids.
Kamen: Nämlich, noch andere mehr Helden.
Burg: darin er sich enthielt aus Furcht vor dem Könige Saul.
17. David aber ging heraus zu ihnen und antwortete und sprach zu ihnen: So ihr kommt im Frieden zu mir, und mir zu helfen, so soll mein Herz mit euch sein; so ihr aber kommt auf List und mir wieder zu sein, so doch kein Frevel an mir ist, so sehe der Gott unserer Väter hinein und strafe es!
Im Friede: Dass ihr es treulich und gut mit mir meint, und mir in meinen Verrichtungen beistehen wollt, da ich mich entweder für unbillige Gewalt begehre zu schützen, oder auf die Feinde des Volkes Gottes einen Streif zu tun, zu meiner und eurer Unterhaltung.
Mit euch: Ich will nichts Geteiltes von euch haben. Es soll ein Herz und ein Gemüt sein.
List: Dass ihr unter dem Schein der Freundschaft mich begehrt den Feind zu verraten.
Kein Frevel: Dass ich niemand jemals Unrecht oder Gewalt getan, und darum dergleichen Untreue nicht verschuldet habe.
Strafe es: Das ist, Gott wolle solche eure Bosheit an euch rächen, und mich aus euren Händen erretten. [Denn obwohl die Liebe alles Gutes von den Nächsten hofft, so soll sie doch auch vorsichtig und behutsam sein, damit nicht, wenn man einem jeden ohne Unterschied traut, man sich selber und andere in Gefahr bringe.)
18. Aber der Geist zog an Amasai, den Hauptmann unter dreißigen: Dein sind wir, David, und mit dir halten wir es, du Sohn Isais. Friede, Friede sei mit dir! Friede sei mit deinen Helfern! Denn dein Gott hilft dir. Da nahm sie David an und setzte sie zu Häuptern über die Kriegsleute.
Zogan: Das ist: Gott hat mit seinem Geist den Amasai erweckt, welcher unter anderen ein freudiger Held gewesen, dass er dem David herzlich und tröstlich dürfen zusprechen, und in aller seiner Mitgefährten und Spießgesellen Namen, sein Treue und Glauben dem David angeboten.
Halten wir es: Denn wir sind nicht darum zu dir kommen, dass wir dich beleidigen wollen, sondern wir ergeben uns dir hiermit ganz und gar, und wollen dir beistehen, so lange wir eine Ader in unserem Leibe regen können.
Friede: Wir wünschen dir und deinen Mitgesellen alle glückliche Wohlfahrt.
Hilft dir: Wir erkennen und spüren, dass du von Gott regiert wirst, der dir beisteht, und dich schützt, darum wollen wir mit dir leben und sterben. [Obwohl man nun sein Vertrauen nicht auf Menschen setzen soll, so erweckt aber doch Gott gutherzige Leute, die den Frommen in ihrer Trübsal mit Worten einen Trost machen, und mit der Tat Hilfe leisten.)
Zu Häuptern: Er hat Befehlsleute aus ihnen gemacht. [Denn man soll Vorsehung tun, dass die, welche mit sonderbaren Gaben für anderen geziert sein, den anderen vorgesetzt werden, und ihnen nicht unterwürfig sein müssen. Weil es ein ungereimter Handel wäre, wenn die Adler kriechen, und die Esel fliegen sollten.)
19. Und von Manasse fielen zu David, da er kam mit den Philistern wieder Saul zum Streit und half ihnen nicht. Denn die Fürsten der Philister ließen ihn mit Rat von sich und sprachen: Wenn er zu seinem Herrn Saul fiele, so möchte es uns unseren Hals kosten.
Fielen: Nämlich, vornehmen Leute und tapfere Helden.
Wider Saul: Nämlich, zur selben Zeit, da David mit seinen Leuten, auf des Philister Königs aufbot, mit ihm zog, weil er sich an seinem Hof enthielte, wider den König Saul zu streiten, welches doch durch Gottes sonderbare Schickung verhindert wurde {1Sam 28}.
Von sich: Dass er auf freiem Felde ausgemustert wurde, und aus dem Haufen hinweg ziehen musste.
Fiele: Denn es ist zu besorgen, dass David mitten im Streit von uns aussetzen, und zum Saul sich schlagen möchte, damit er sich mit solcher Tat, und durch unsere Niederlage, bei seinem Herrn, dem Könige Saul, wieder Einkäufe. Ist also David mit den Seinen aus der Philister Lager umgekehrt {1Sam 29}.
20. Da er nun gen Ziklag zog, fielen zu ihm von Manasse Adna, Josabad, Jediael, Michael, Josabad, Elihu, Zilthai, Häupter über tausend in Manasse.
Ziklag: Da er sein Wesen ein Zeit lang hatte.
21. Und sie halfen David wieder die Kriegsleute; denn sie waren alle redliche Helden und worden Hauptleute über das Heer.
Kriegsleute: Nämlich, der Amalekiter, welche in des Davids Abwesen die Stadt Ziklag überfallen, und geplündert hatten, denen David nachgesetzt, sie darnieder gelegt, da ihm diese ersterzählten Helden zu Hilfe kommen, dass er seine und seiner Spießgesellen Weiber und Kinder wieder bekommen {1Sam 30}.
Redliche Helden: Tapfere und unerschrockene Leute, darum sie keine Gefahr gescheut. [Also schickt Gott dem David zu rechter Zeit, nach Plünderung der Stadt Ziklag taugliche Leute zu, die ihm seine ihm abgenommenen Sachen wieder zuwege bringen helfen, so groß ist Gottes Güte und Vorsehung.)
Hauptleute: [Denn wenn die Tugend mit Ehren belohnt wird, so werden ihrer mehr zur Tugend gereizt und aufgemuntert.)
22. Auch kamen alle Tage etliche zu David, ihm zu helfen, bis dass ein groß Heer wurde, wie ein Heer Gottes.
Heer Gottes: Also, dass es endlich ganz mächtig und unüberwindlich wurde. [Der Gestalt nimmt das Reich Christi täglich zu, auch wieder seiner Feinde Willen, dass je länger je mehr sich zu dem Evangelium Christi bekennen, auch mitten unter den Verfolgungen.)
23. Und dies ist die Zahl der Häupter, gerüstet zum Heer, die zu David gen Hebron kamen, das Königreich Sauls zu ihm zu wenden, nach dem Wort des Herrn.
Der Häupter: Nämlich, der Obersten, mit ihren Kriegsleuten, die sie gerüstet und allerdings fertig zum Kriege dem David zugeführt haben, wie sie später erzählt werden.
Hebron: Dahin er sich nach des Sauls Tode begeben.
wenden: Denn der Ursache halben hatten sie sich zu ihm verfügt.
Wort: Denn es wusste ihrer der größte Teil, dass dem David das Königreich Israel von Gott verheißen war, daraus gut zu lesen ist, dass es des Sauls Nachkommen nicht mehr zustehen wäre. [Denn Gott gibt und nimmt die Königreiche, wenn und wem er will)
24. Der Kinder Juda, die Schild und Spieß trugen, waren sechstausend und achthundert, gerüstet zum Heer;
Trugen: Die nach Gelegenheit derselben Zeit, genügend gewappnet, und zum Kriege gerüstet waren.
25. der Kinder Simeon, redliche Helden zum Heer, siebentausend und hundert;
Helden: Die sich bei dem David einstellten, und unter seinem Gehorsam freiwillig ergaben.
26. der Kinder Levi viertausend und sechshundert;
Kinder Levi: Die dem David zu Dienst erschienen. Denn obwohl weder der Priester noch der Leviten Amt war, zu streiten. So haben sie dennoch zum David sich verfügt, und sich anerboten, dass sie bereit wären, dem Gottesdienst gebührlich abzuwarten, und ihn für ihren König zu erkennen.
27. und Jojada, der Fürst unter denen von Aaron, mit dreitausend und siebenhundert;
Fürst: Der Oberste oder Hohepriester, fand sich auch zu David.
28. Zadok, der Knabe, ein redlicher Held, mit seines Vaters Hause, zweiundzwanzig Obersten;
Hause: Aus seinem Geschlecht, kam auch zugleich mit ihm.
29. der Kinder Benjamin, Sauls Brüder, dreitausend; denn bis auf die Zeit hielten ihrer noch viele an dem Hause Sauls;
Bruder: Das ist: Seine Geschlechts und Stammesverwandten.
Hielten: Weil Saul vom Stamm Benjamin gebürtig war. Darum waren viel Benjamiter dem David zuwider, und hofften, sie wollten die königliche Würde in des Sauls Geschlechter, und in ihrem Stamm erhalten.
30. der Kinder Ephraim zwanzigtausend und achthundert, redliche Helden und berühmte Männer im Hause ihrer Väter;
Kinder Ephraim: Kamen zu David.
Berühmte: Der Ausbund aus ihrem Stamm.
31. des halben Stammes Manasse achtzehntausend, die mit Namen genannt wurden, dass sie kämen und machten David zum Könige;
Halben Stammes: Der unter den anderen Israeliten im Lande Kanaan diesseits des Jordans wohnte.
genannt: Es waren eitel namhafte Leute, und nicht aus dem gemeinen Haufen.
Kämen: [Denn wenn Gott jemand zu Ehren erheben will, so erweckt er auch Mittel Personen, die solches zuwege bringen, da wir gleich oft nicht daran denken.)
32. der Kinder Isaschar, die verständig waren und rieten, was zu jeder Zeit Israel tun sollte, zweihundert Hauptleute; und alle ihre Brüder folgten ihrem Wort;
Verständig: Nämlich, kriegsverständig, dass sie wussten, wie man im Kriege und unter dem Kriegsvolk der Gelegenheit wahrnehmen, und die Zeit recht gebrauchen sollte. [Denn im Kriege geschehen die Rat- und Anschläge oft in der Eile, dass man nicht Platz hat, sich lange zu bedenken. Also werden auch in der Kirche die Gaben des Heiligen Geistes ausgeteilt, dass etliche wissen, wie sie der Kirche mit lehren und raten für stehen sollen, die anderen aber mit gehorsamer Folge ihre Stelle vertreten, und die Zahl ganz machen.)
33. von Sebulon, die ins Heer zogen zum Streit, gerüstet mit allerlei Waffen zum Streit, fünfzigtausend, sich in die Ordnung zu schicken einträchtiglich;
Sebulon: Verfügten sich zu David.
Zogen: wenn es die Notdurft erforderte.
Zu schicken: Nämlich, wenn man sie zum Streit anführen wollte, so hielten sie ihre Ordnung steif, dass man sie nicht leicht trennen konnte, und stellten sich nicht nur keck und mutig, sondern waren es auch, dass sie dem Feinde das Gesicht bieten durften.
34. von Naphthali tausend Hauptleute und mit ihnen, die Schild und Spieß führten, siebenunddreißigtausend;
35. von Dan zum Streit gerüstet achtundzwanzigtausend sechshundert;
36. von Asser, die ins Heer zogen, gerüstet zum Streit, vierzigtausend;
37. von jenseits des Jordans, von den Rubenitern, Gaditern und halben Stamm Manasse mit allerlei Waffen zum Streit hundertundzwanzigtausend.
Jenseits: Kamen auch zu David gen Hebron.
38. Alle diese Kriegsleute, den Zeug zu ordnen, kamen von ganzem Herzen gen Hebron, David zum Könige zu machen über ganz Israel. Auch war alles andere Israel eines Herzens, dass man David zum Könige machte.
Zu ordnen: Die da wussten die Kriegsordnung zu machen, und in der Ordnung zu stehen.
Eins Herzen: [Denn Gott kann der Obrigkeit die Herzen ihrer Untertanen zuwenden, und sie derselben um ihrer Sünden Willen wieder abwendig machen.)
39. Und waren dort bei David drei Tage, aßen und trunken; denn ihre Brüder hatten für sie zubereitet.
Bei David: Da er zum Könige gesalbt wurde.
Assen: Sie hielten ein Freudenfest und richteten Wohlleben an, von wegen des neu erwählten Königs.
Brüder: Nämlich, die Bürger zu Hebron haben notwendige Vorsehung getan, weil sie wussten, dass solche Leute kommen, und bei der Krönung des neuen Königs sein würden, damit verhütet würde, dass kein Hindernis dazwischen käme.
40. Auch welche die nächsten um sie waren, bis hin an Isaschar, Sebulon und Naphthali, die brachten Brot auf Eseln, Kamelen, Mäulern und Rindern zu essen, Mehl, Feigen, Rosinen, Wein, Öl Rinder, Schafe die Menge; denn es war eine Freude in Israel.
Nächsten: Die benachbarten Israeliten, so um die Stadt Hebron her wohnten.
Brachten: Für die zuvor genannten Gäste, damit eine solche große Menge Volkes zu essen fände.
Freude: Über ihrem neu erwählten König, dessen herrliche Tugenden, Frömmigkeit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Weisheit, den Israeliten sehr gut bekannt waren. [Man soll sich aber richtig freuen, und Gott danken, so oft er eine fromme, gerechte, verständige Obrigkeit beschert. Und kann Gott ein königliches Gepränge, und ehrliche Freudenmahlzeit, mit einer ziemlichen Kostbarkeit wohl leiden. So ist der Hebroniter Gutwilligkeit und Gastfreiheit uns zum Beispiel vorgestellt, dem wir richtig folgen sollen. Eine größere Freude aber wird sein, wenn wir im künftigen Leben unseren König Christus in höchster Majestät und Herrlichkeit sehen werden.)
Das 14. Kapitel
- Der König David nimmt ihm für die Bundeslade gen Jerusalem zu holen, und lässt sie auf einen Wagen setzen, v. 1.
- Da aber Usa sie mit der Hand anreget, wird er von dem Herrn getötet, v. 9.
- Über welchen Fall David erschrickt, dass er die Bundeslade drei Monden lange in Obed Edoms Hause bleiben lasse, v. 11.
1. Und David hielt einen Rat mit den Hauptleuten über tausend und über hundert und mit allen Fürsten.
Fürsten: Mit dem Schutz des Volkes Israel, den er dieser Sachen halben von neuen hatte zusammen berufen {2Sam 6}.
2. Und sprach zu der ganzen Gemeinde Israels: Gefällt es euch und ist es von dem Herrn, unserem Gott, so lasst uns überall ausschicken zu den anderen, unseren Brüdern in allen Landen Israels, und mit ihnen die Priester und Leviten in den Städten, da sie Vorstädte haben, dass sie zu uns versammelt werden;
Gefällt es: Wenn es euch also für gut ansieht, dass es ein nützlich und gottseliges Vorhaben ist, was ich jetzt vorbringen will. Denn es war dies an ihm selber ein freies Mittelding, dass David im Sinn hatte, die Bundeslade gen Jerusalem zu holen, deshalb damals kein ausdrücklicher Befehl von Gott vorhanden war. Darum will er seiner Untertanen Meinung auch darüber anhören. [Und soll eine Obrigkeit sich nicht scheuen, mit ihren vornehmsten Leuten solche Sachen, die hochwichtig sind, zu beratschlagen. Denn es sehen viel immer mehr als einer.)
Brüdern: Hier hat man des Königs Demut, Freundlichkeit und Leutseligkeit in acht zu nehmen.
Vorstädte haben: Denn es waren den Leviten viele Vorstädte übergeben und eingeräumt worden.
Versammelt: Auf einen bestimmten Tag.
3. und lasst uns die Lade unseres Gottes zu uns wieder holen, denn bei den Zeiten Sauls fragten wir nicht nach ihr.
Wiederholen: Und mit Freuden hier gen Jerusalem bringen, aus dem Hause Abinadab, dahin man sie vor etlichen Jahren gestellt, wie sie die Philister wieder gebracht.
Zeiten Saul: Da Saul im Regiment war, bekümmerten wir uns nicht fast viel darum, an welchem Ort die Bundeslade stünde oder nicht, und ob der Ort auch tauglich genug dazu wäre, dass man den ordentlichen Gottesdienst darin verrichtete. [Es hat aber David solcher Fahrlässigkeit halben nicht können beschuldigt werden, weil er damals meistenteils im Elend herumzog, sondern Saul war schuldig daran, der mehr um sein eigenen, als um seines Gottes Ehre sich bekümmerte, und der Religion oder Aufrichtung des rechten Gottesdienstes nicht viel nachfragte. Aber David lehrt mit seinem Beispiel, dass die Obrigkeit besonders und zuerst dahin sehen soll, damit der rechte Gottesdienst im Schwange gehe.)
4. Da sprach die ganze Gemeinde, man sollte also tun; denn solches gefiel allem Volk wohl.
Gefiel: [Denn wenn eine Obrigkeit solche Sachen weislich vorbringt, die zu Gottes Ehre, und der Gemeinde Wohlfahrt dienlich sein, so sollen die Untertanen dieselben ihnen gefallen lassen, und befördern helfen.)
5. Also versammelte David das ganze Israel, von Sihor Ägyptens an, bis man kommt gen Hemath, die Lade Gottes zu holen von Kiriath-Jearim {2Sam 9v2}.
Ganze Israel: So viel ihrer von ihrer Behausung abwesend sein könnten.
Sihor: Welcher Fluss nahe bei Ägypten hinfließt. Etliche meinen es sei der Fluss Nil.
Hemath: Zu der anderen äußersten Grenze des Königreichs.
Zu holen: Mit einer großen Versammlung des Volkes, und stattlichem Gepränge. [Es hat aber der König David, als eine fromme und gottselige Obrigkeit, eine solche große Menge des Volkes lassen zusammen fordern, auf dass er sie desto andächtiger und fleißiger zum Gottesdienst machte.)
6. Und David zog hinauf mit dem ganzen Israel zu Kiriath-Jearim, welche liegt in Juda, dass er von dort heraufbrächte die Lade Gottes, des Herrn, der auf den Cherubim sitzt, da der Name angerufen wird.
Ganzem Israel: So viel ihrer zusammen gekommen waren.
Sitzt: Dieweil er versprochen, dass er da mit seiner Gnade gegenwärtig sein wolle, und der Gläubigen Gebet erhören.
Name: Des Herrn. [Es bedeutet aber die Bundeslade Christus, um welches willen erhört werden, die in seinem Namen den himmlischen Vater anrufen.)
7. Und sie ließen die Lade Gottes auf einem neuen Wagen führen, aus dem Hause Abinadabs. Usa aber und sein Bruder trieben den Wagen.
Führen: Er hatte aber an diesem Ort die göttliche Ordnung aus der acht gelassen, dass die Leviten die Lade Gottes eingewickelt auf ihren Achseln tragen sollten {4Mos 4}. Darum hat auch Gott solche des Davids Unvorsichtigkeit gestraft, wie bald folgen wird. [Denn es fehlen auch weise Leute bisweilen.)
8. David aber und das ganze Israel spielten vor Gott her aus ganze Macht mit Liedern, mit Harfen, mit Psaltern, mit Pauken, mit Zimbeln und mit Posaunen.
Ganze Macht: Wie ein jeder am besten auf Seitenspielen etwas konnte, so spielte er mit höchstem Fleiß und Freuden, Gott zu Lob und Ehren. [Es tun aber die Katholiken ganz närrisch, dass sie dieser Geschichte zur Folge, das Sakrament des Leibes Christi, wie sie es nennen, herumtragen, dazu mit einem besonderen großen Gepränge, besonders am Fronleichnamtage. Denn es ist uns nicht befohlen, das Sakrament herumzutragen, sondern zu essen und zu trinken, zur Gedächtnis des Todes Christi. Weil aber die Bundeslade auf Christus gedeutet hat, so sollen wir denselben ehren mit geistlichen Lobgesängen und Psalmen, die aus rechtschaffenem reinem Herzen herfließen {Eph 5 Kol 3}.
9. Da sie aber kamen auf den Platz Chidon, reckte Usa seine Hand aus, die Lade zu halten; denn die Rinder schritten beiseite aus.
Chidon: Welcher {2Sam 6} Nachon genannt wird.
Beiseite aus: Aus der rechten Straße, und aus dem Geheiß, also dass zu besorgen gewesen, es würde der Wagen samt der Lade umfallen.
10. Da erzürnte der Grimm des Herrn über Usa und schlug ihn, dass er seine Hand hatte ausgestreckt an die Lade, dass er dort starb vor Gott.
Vor Gott: In der allgemeine öffentlichen Versammlung. Denn er die Lade nicht hätte sollen bloß angreifen, so war es auch seines Amtes nicht, mit der Bundeslade umzugehen. [Darum wollte Gott zu verstehen geben, wie er ein großes Missfallen daran hat, wenn einer in ein fremdes Amt greift.)
11. Da wurde David traurig, dass der Herr einen solchen Riss tat an Usa; und hieß die Stätte Perez-Usa bis auf diesen Tag.
Riss tat: Das ist: Dass Gott durch des Usa schnellen und unversehenen Tod, das Freudenfest zum Leidtag gemacht hatte.
Diesen Tag: Da diese Geschichte beschrieben worden. Und hat es David erkannt, dass ein solcher Unfall durch sein Übersehen sich zugetragen. Denn wenn er mit dem israelitischen Volk alle ordentlichen Zeremonien die Lade zu führen in acht genommen, und gehalten hätte, dass er sie von den Leviten tragen lassen, so wäre solche Unglück nicht geschehen. [Wenn deswegen eine große Menge sündigt, so erklärt Gott seinen Zorn bisweilen an eines Menschen Strafe, und will, dass die anderen erkennen sollen, wie sie alle sich an ihm vergriffen haben {Lk 13}.
12. Und David fürchtete sich vor Gott des Tages und sprach: Wie soll ich die Lade Gottes zu mir bringen {2Sam 6v9}?
Fürchtete sich: Das ist: Es ist ihm ein großer Schrecken und Furcht ankommen, mehr denn er sonst gewohnt, von wegen des leidigen Falls, daraus er erkannte, dass Gott zornig wäre.
Zu mir: Ich darf die Lade Gottes nicht in mein Schloss nehmen, weil ich mich besorgen muss, da etwas Ungebührliches darin vorfiele, dass Gott mich oder die Meinen darum strafen würde. Es hat sich aber David gar zu sehr gefürchtet. [Also wenn etliche hören, dass die, welche den Leib und das Blut Christi unwürdig essen und trinken, sich selber das Gericht essen und trinken {1Kor 11}, so enthalten sie sich ganz zu lange vom Abendmahl, da sie sich sollten vor die Entheiligung des Abendmahls hüten.)
13. Darum ließ er die Lade Gottes nicht zu sich bringen in die Stadt Davids, sondern lenkte sie hin ins Haus Obed-Edoms, des Githiters.
14. Also blieb die Lade Gottes bei Obed-Edom in seinem Hause drei Monden. Und der Herr segnete das Haus Obed-Edoms und alles, was er hatte.
Segnet: Das ist: Weil derselbe Obed Edom, als ein Frommer, und in der Religion eifriger Mann, die Lade Gottes in seine Behausung zur Herberge aufgenommen, hat er empfunden, dass ihm alle seine Sachen glücklich vonstattengegangen, und dass in seiner Haushaltung seine Güter sich mehrte. [Denn Gott segnet diejenigen gnädig und reichlich, welche das Predigtamt erhalten, und demselben Unterschlupf geben, in welchem uns durch das Evangelium und die Sakrament Christus vorgetragen wird.)
Das 15. Kapitel
- Des Davids Kinder werden erzählt, die zu Jerusalem geboren worden, v. 3.
- Die Philister ziehen zweimal wieder David aus, werden aber alle beide mal geschlagen, v. 8.
1. Und Hiram, der König zu Tyrus, sandte Boten zu David und Zedernholz, Maurer und Zimmerleute, dass sie ihm ein Haus bauten {2Sam 5v11}.
Tyro: In der weitberühmten Kauf- und Handelsstadt am Mittelländischen Meer gelegen.
Boten: Die ihm von seinetwegen alle Freundschaft und guten nachbarlichen Willen versprechen sollten.
Haus bauten: Nämlich, die Burg, und das Schloss Zion, dass sie es herrlicher bauten, und zierlicher heraus strichen. Denn es gönnte Hiram dem David Gutes. [Dadurch angezeigt wurde, dass die Heiden einmal zu Christo würden bekehrt werden, und sein Reich und Majestät rühmen und weiter ausbreiten. Zu dem sehen wir hier, dass Gott der Menschen Herzen in seiner Gewalt habe, und mache sie denen gewogen, welchen Er will.)
2. Und David merkte, dass ihn der Herr zum Könige über Israel bestätigt hatte; denn sein Königreich stieg auf um seines Volkes Israel willen.
Merken: Das ist: Er ist in seinem Glauben je länger, je mehr gestärkt wurde, dass er fest geglaubt, Gott würde ihm ein beständiges Königreich über sein Volk geben. [Denn wir sollen der göttlichen Guttaten benutzen zur Stärkung unseres glaubens, weil sie Zeugnis sind der Liebe Gottes gegen uns.)
Steig auf: Dass es durch den Segen Gottes unter der Regierung des Königs Davids immer zunahm, und sehr mächtig wurde, weil Gott seinem Volke wohltun wollte. [Denn nach dem die Leute sind, so gibt ihnen Gott auch eine Obrigkeit, dass ein frommes Volk solche Oberherrn hat, unter deren Regierung es wohl steht im Lande, ein gottloses Volk aber überkommt solche Regenten, die das Regiment zugrunde richten.)
3. Und David nahm noch mehr Weiber zu Jerusalem und zeugte noch mehr Söhne und Töchter.
Mehr Weiber: Über die, so er bereits zuvor hatte. Denn es duldete Gott das viele Weiber nehmen zur selben Zeit noch. Und begehrte David viel Kinder zu zeugen, aus denen er taugliche Regenten zum Königreich auslesen, und hinter ihm verlassen möchte. So durfte man sich bei solchem frommen Könige keiner Gefahr besorgen, dass irgend etwa die Weiber sein Herz verkehren möchten, weil sie alle ohne das aus dem israelitischen Volk waren, darum sündigte er nicht wieder das Gesetz {5Mos 17}, welches dem Könige verbot viel Weiber zu nehmen.
4. Und die ihm zu Jerusalem geboren wurden, hießen also: Sammua, Sobab, Nathan, Salomo,
5. Jebehar, Elisua, Elpalet,
6. Nogah, Nepheg, Japhia,
7. Elisama, Baeljada, Eliphalet.
Eliphalet: Diesen letzten Sohn hat David vielleicht darum also nennen lassen, dass der vorige Elipalet gestorben. [Es ist aber die viele der Kinder ein herrlicher Segen Gottes {Ps 127}. Wenn nur die Eltern achthaben, dass sie recht erzogen werden {Eph 6}.
8. Und da die Philister hörten, dass David zum Könige gesalbt war über ganz Israel, zogen sie alle herauf, David zu suchen. Da das David hörte, zog er aus gegen sie {2Sam 5v17}.
Alle herauf: Dass sie mit einem größeren Kriegsvolk ins Land Israel gefallen, als zuvor je.
Suchen: Denn sie gemeint, sie wollten dem neuen König ein Königreich schenken, und ihn unterdrücken, ehe denn er recht auf dem königlichen Stuhl wäre: So waren sie ihm ohne das feind, weil er vorzeiten den Goliath erschlagen, und führten sie noch einen hohen Geist, weil sie den Israeliten im vorigen Kriege so grob abkehrt, da der König Saul umgekommen. [Also wütet auch die Welt wider das geistliche Reich Christi, so oft sie sieht, dass zu der Kirche Gottes ein neuer Zusatz geschieht, dadurch sie je länger je mehr und weiter ausgebreitet wird.)
Gegen sie: Mit einem Kriegsheer. [Denn es steht einer Obrigkeit, samt derselben Gliedern frei, einen unbilligen Gewalt mit bewaffneter Hand abzutreiben.)
9. Und die Philister kamen und ließen sich nieder im Grunde Rephaim.
Sich nieder: Hin und wieder zerteilte und zerstreut, ohne Ordnung, weil sie eine große Menge Volkes hatten, und dazu des Sieges halben, meinten bereits sicher zu sein, darum sie sich der Ordnung oder fleißigen Wacht nicht besonders achteten. [Aber eine solche Sicherheit und Verachtung des Feindes bringt oft Schaden.)
10. David aber fragte Gott und sprach: Soll ich hinaufziehen wider die Philister, und willst du sie in meine Hand geben? Der Herr sprach zu ihm: zieh hinauf, ich habe sie in deine Hände gegeben.
Fragte: Durch den ordentlichen Priester, der sich bei der Bundeslade eines göttlichen Gerichts erholte. [Denn man soll ohne den Rat und Willen Gottes nichts großes sich unterstehen. Wir aber können Gott um Rat fragen, wenn wir in hochwichtige Sachen anhören, was uns die Heiligen Schrift heißt.)
Philister: Wider sie zu streiten.
11. Und da sie hinaufzogen gen Baal-Prazim, schlug sie David dort. Und David sprach: Gott hat meine Feinde durch meine Hand zertrennt, wie sich das Wasser trennt. Daher hießen sie die Stätte Baal-Prazim.
Sie: Nämlich, die Philister.
Baal-Prazim: Welcher Ort später von dieser Geschichte, so hier erzählt wird, den Namen bekommen hat, wie bald folgt.
Schlug sie: Die Philister, also dass sie in die Flucht getrieben, hin und wieder zerstoben, und nirgends sicher bleiben durften.
Wasser trennt: Welches, wenn es ausgeschüttet wird, sich voneinander teilt, bis es zu kleinen Tröpflein wird, und endlich ganz verschwindet.
Baal-Prazim: Als wollten sie sagen: Der Herr hat sie zerstreut. Denn Baal heißt ein Herr, und Prazim gerissen oder getrennt. [Wenn aber die Feinde des göttlichen Wortes unnötige Kriege erregen, so zerstreut sie Gott, sofern sein Volk, durch Anführung der ordentlichen Obrigkeit, nicht unrechte Gewalt übt, sondern denselben abtreibt. Und da man also den Sieg erhält, soll man denselben nicht seinen eigenen und menschlichen Kräften, sondern Gott zu schreiben, und ihm dafür danken.) * H.L.) Baal heißt ein Hauswirt oder Mann, Perez heißt ein Riss oder Fach, darum muss diese Stätte Baal-Prazim heißen, weil die Philister da zertrennt und zerrissen sind.
12. Und sie ließen ihre Götter dort; da hieß sie David mit Feuer verbrennen.
Götter: Nämlich, ihre Götzen, die sie für Götter ehrten. [Zu wünschen wäre es, dass nicht auch unter den Christen im Papsttum gefunden würden, die auf ihre abgöttischen Bilder eben so wohl ihr Vertrauen setzten, als die Philister, von denen sie doch keine Hilfe haben können, eben so wenig als hier die Philister von ihren Götzen.)
Verbrennen: [Also soll eine ordentliche Obrigkeit solche Gräuel, wenn sie dieselben in ihrer Gewalt hat oder bekommt, hinweg tun, und aus dem Wege räumen.)
13. Aber die Philister machten sich wieder daran und Taten sich nieder im Grunde.
Wieder daran: Dass sie ins Königreich Juda einen Einfall taten. [Denn der böse Feind, als ein Fürst dieser Welt, und Widersacher Christi, kann nicht ruhig sein.)
Grunde: Vielleicht eben am selben Ort, da sie sich zuvor auch gelagert.
14. Und David fragte abermals Gott; und Gott sprach zu ihm: Du sollst nicht hinaufziehen hinter ihnen her, sondern lenke dich von ihnen, dass du an sie kommst gegen den Maulbeerbäumen.
Fragt: Denn er nach dem ersten Sieg nichts desto übermütiger geworden, und sich nichts unterfangen wollte, ohne göttlichen Befehl.
Ihnen her: Als ob du sie einmal überfallen wolltest.
Von ihnen: Als ob du dich vor ihnen fürchtest.
Maulbeerbäumen: Denn sie am selben Ort deiner Zukunft sich nicht versehen werden.
15. Wenn du dann wirst hören das Rauschen oben auf den Maulbeerbäumen einhergehen, so fahre heraus zum Streit; denn Gott ist da vor dir ausgezogen; zu schlagen der Philister Heer.
Einhergehen: Dass der Herr mit einem starken Winde seine Gegenwart wird spüren lassen.
Zum Streit: Dass du die Philister deine Feinde, mit einem wohl geordneten Kriegsvolk überfällst.
Zu schlagen: Da wird Gott der Herr deine Feinde in die Flucht treiben. [Denn unsere Werke sind nicht unsere, sondern Gottes, ober sie wohl durch uns verrichtet, und bringen wir mit unserem höchsten Vermögen nichts zuwege, wo er nicht vor uns hergeht.)
16. Und David tat, wie ihm Gott geboten hatte; und sie schlugen das Heer der Philister von Gibeon an bis gen Gaser.
Tat: Dass er von hinten zu an sie kam, und hat sie nicht eher angefallen, bis er das Zeichen empfangen, welches ihm von Gott verheißen war. [Denn der Gehorsam bringt Glück.)
Schlugen: In die Flucht, da sie zugleich hin und wieder zu Boden gefällt, und erwürgt wurden.
17. Und Davids Name brach aus in allen Landen, und der Herr ließ seine Furcht über alle Heiden kommen.
Brach aus: Von wegen der vorgemeldeten beiden herrlichen Überwindungen.
Kommen: Also dass die benachbarten Heiden ihn gefürchtet, und ihm nicht leicht einen Krieg anbieten dürfen. [Denn es steht in Gottes Händen, und zu seinem Willen, dass andere uns fürchten, oder verachten.)
Das 16. Kapitel
1. Die Stände des Reiches und Priester werden zusammen fordert, die Lade des Bundes gen Jerusalem zu bringen, v. 1. 2. Und wird die heilige Musik angerichtet, v. 16. 3. Danach trägt man die Bundeslade, mit großem Frohlocken des Königs, der Obersten und des Volkes gen Jerusalem an ihren Ort, den man ihr zubereitet hatte, v. 25.
1. Und er baute ihm Häuser in der Stadt Davids und bereitete der Lade Gottes eine Stätte und breitete eine Hütte über sie.
Häuser: Wie dieselben zur Königlichen Hoheit vonnöten waren. [Denn es mag Gott wohl leiden, dass wir auf Erden eine bequeme Wohnung haben, doch also, dass wir des himmlischen Vaterlands nicht vergessen.)
Hütte: Darunter sie gestellt würde. Denn er die Lade Gottes aus dem Hause Obed Edom dahin zu bringen bedacht gewesen, in welchem Hause sie eine Zeit lang geblieben, nach dem sich der traurige Fall mit dem Usa zugetragen.
2. damals sprach David: Die Lade Gottes soll niemand tragen ohne die Leviten; denn dieselben hat der Herr erwählt, dass sie die Lade des Herrn tragen und ihm dienen ewig.
Leviten: Darum kein Wunder, dass es zum ersten mal übel zugegangen, da wir die Bundeslade auf einen neuen Wagen führen lassen, deswegen wollen wir jetzt behutsamer handeln. [Denn wir sollen uns nicht scheuen unseren Irrtum zu bekennen, und denselben zu verbessern, so verzeiht uns Gott unsere Sünde, und reinigt uns von aller Untugend, weil das Blut Jesu Christi Gottes Sohnes reinigt uns von allen unseren Sünden {1Joh 1}.
ewig: So lange das levitische Priestertum wären wird, sollen sie mit Zurüstung und Verrichtung der Opfer, und mit anderen Geschäften, zum Gottesdienst gehörig umgehen, darum sie auch die Bundeslade tragen müssen {4Mos 4}.
3. Darum versammelte David das ganze Israel gen Jerusalem, dass sie die Lade des Herrn hinaufbrächten an die Stätte, die er dazu bereitet hatte.
Ganze Israel: Insbesondere die vornehmsten des Volkes.
Bereitet: Dass da der gebührliche und rechte Gottesdienst verrichtet würde. [Ist deswegen die vornehmste Ursache dieses herrlichen Reichstages gewesen, die Fortpflanzung der Ehre Gottes. Auf den Reichstagen, so jetziger Zeit gehalten werden, handelt man oft und meistenteils von den Schatzungen, damit man die Untertanen aussaugen soll. Und da man irgend ungefähr der Religion auch gedenkt, so wird doch nicht mit gebührendem Ernst davon gehandelt, sondern auf etliche wenige Personen verwiesen, und auf eine andere Zeit verschoben.)
4. Und David brachte zuhauf die Kinder Aaron und die Leviten:
Leviten: Die er besonders zu dieser Sache gebrauchen wollte. [Etliche ungeschliffene Leute halten es jetziger Zeit davor, dass die streitigen Religionssachen zu schlichten, man keine Prediger dazu benutzen soll, weil sie gar zu störrig sind, sondern meinen, man könnte der Sachen durch der Juristen zu tun abhelfen. Aber das hieße die Zeche hinter dem Wirt machen.)
5. Aus den Kindern Kahath: Uriel, den Obersten, samt seinen Brüdern, hundertundzwanzig;
Obersten: Oder vornehmsten Priester.
Brüdern: Oder Verwandten, die etwas geringeres Standes waren.
6. aus den Kindern Merari: Asaja, den Obersten, samt seinen Brüdern, zweihundertundzwanzig;,
7. aus den Kindern Gersom: Joel, den Obersten, samt seinen Brüdern, hundertunddreißig;
8. aus den Kindern Elizaphan: Semaja, den Obersten, samt seinen Brüdern, zweihundert;
9. aus den Kindern Hebron: Eliel, den Obersten, samt seinen Brüdern, achtzig;
10. aus den Kindern Usiel: Amminadab, den Obersten, samt seinen Brüdern, hundertundzwölf.
11. Und David rief Zadok und Abjathar, den Priestern, und den Leviten, nämlich Uriel, Asaja, Joel, Semaja, Eliel, Amminadab,
Priestern: Unter denen Ab Jathar damals das Hohepriestertum verwaltete.
12. und sprach zu ihnen: Ihr seid die Häupter der Väter unter den Leviten; so heiligt nun euch und eure Brüder, dass ihr die Lade des Herrn, des Gottes Israels, heraufbringt, dahin ich ihr bereitet habe;
Heiligt: Es pflegten aber die Priester und Leviten, wenn sie des Gottesdienstes dienen, und mit heiligen Sachen umgehen wollten, ihre Leiber zu waschen, enthielten sich von aller Unreinigkeit, und vom Weintrinken ein Zeit lang, und zogen reine und heilige Kleider an. [Solche äußerliche Reinigkeit hat bedeutet die Reinigkeit unseres Hohepriesters Christi, der sonst kein Hohepriester hätte sein können, wenn er nicht selbst von allen Sünden rein und befreit gewesen wäre. Wir sollen nach seinem Beispiel der wahren Reinigkeit im Wandel uns bemühen, sonst wird unser Gottesdienst ihm nicht angenehm sein.)
13. denn vorhin, da ihr nicht da wart, tat der Herr, unser Gott, einen Riss unter uns, darum dass wir ihn nicht suchten, wie sich es gebührt {1Chr 14v10}
Riss: Dass er den Usa getötet.
Gebührt: In dem wir mit den heiligen Sachen ungebührlich umgegangen, dass wir die Bundeslade auf einen Wagen gesetzt, da sie von den Leviten hätte sollen getragen werden. [Es sollen es aber die Kirchendiener nicht für ungut aufnehmen, wenn sie von der weltlichen Obrigkeit ihres Amtes bisweilen erinnert werden.)
14. Also heiligten sich die Priester und Leviten, dass sie die Lade des Herrn, des Gottes Israels, heraufbrächten.
Heiligten sich: Auf zuvor genannter Weise.
Brächten: In die Burg Davids.
15. Und die Kinder Levi trugen die Lade Gottes (des Herrn) auf ihren Achseln mit den Stangen daran, wie Mose geboten hatte nach dem Wort des Herrn {2Mos 25v14}.
Stangen: Die man durch die Ringe stieß, so an der Lade waren, dass man also die Lade desto besser tragen konnte {4Mos 4}.
16. Und David sprach zu den Obersten der Leviten, dass sie ihre Brüder zu Sängern stellen sollten mit Saitenspielen, mit Psaltern, Harfen und Hölle Zimbeln, dass sie laut sängen und mit Freuden.
Mit Saitenspielen: Dass sie unter währender Verrichtung des Gottesdienstes damit lieblich spielten.
Laut singen: Damit man der Instrumenten Klang, und der Sänger Stimme deutlich hören könnte. [Denn die Musik ist beim Gottesdienst eine besondere Zierde, und soll man solche Gabe Gottes, zu Gottes Lob und Ehren anwenden. Wenn auch die Psalmen auf eine liebliche Melodie in solcher Sprache gesungen werden, die von Zuhörern verstanden wird, reizen dieselben etlichermaßen zu einer größeren Andacht.)
17. Da bestellten die Leviten Heman, den Sohn Joels; und aus seinen Brüdern Assaph, den Sohn Berechjas; und: aus den Kindern Merari, ihren Brüdern, Ethan, den Sohn Kusajas;
Bestellten: Dem Könige David zu Gehorsamen.
Leviten: Dass sie mit allerhand musikalischen Instrumenten, und mit Singen, Gott lobten.
Assaph: Welche beide, Heman und Assaph, nicht allein in der Musik oder Singkunst, sondern auch in der göttlichen Lehre wohl erfahren gewesen, wie etliche Titel oder Überschriften der Psalmen bezeugen, die sie gemacht haben.
Ethan: Den sie mit gleichem Amt versehen.
18. und mit ihnen ihre Brüder des anderen Teils; nämlich Sacharja, Ben, Jaesiel, Semiramoth, Jehiel, Unni, Eliab, Benaja, Maeseja, Mathithja, Elipheleja, Mikneja, Obed-Edom, Jeiel, die Torhüter.
Anderen teils: So etwas geringeren Ansehens, und gleichsam der vorgemeldeten Vicarien waren.
19. Denn Heman, Assaph und Ethan waren Sänger, mit eisernen Zimbeln Hölle zu klingen;
Klingen: Doch dass man den Text der Psalmen, den sie dazwischen sangen, vor dem Klang der Zymbeln deutlich hören konnte.
20. Sacharja aber, Asiel, Semiramoth, Jehiel, Unni, Eliab, Maeseja und Benaja, mit Psaltern nachzusingen;
Psaltern: Welches auch besondere musikalische Instrumente waren.
21. Mathithja aber, Elipheleja, Mikneja, Obed-Edom, Jeiel und Asasja mit Harfen von acht Saiten, ihnen vorzusingen;
22. Chenanja aber, der Leviten Oberster, der Sangmeister, dass er sie unterweisete zu singen; denn er war verständig.
Sangmeister: Oder Kapellmeister, der den Chor regierte.
23. Und Berechja und Elkana waren Torhüter der Lade.
Torhüter: Die der Lade Gottes hütete, und sie in ihrer Verwahrung hatte.
24. Aber Sebanja, Josaphat, Nethaneel, Amasai, Sacharja, Benaja, Elieser, die Priester, bliesen mit Trompeten vor der Lade Gottes; und Obed-Edom und Jehia waren Torhüter der Lade.
Trompeten: [Gleichwie aber aus mancherlei Stimmen und Instrumenten eine liebliche Zusammenstimmung gemacht wird, also soll auch in der Kirche Gottes eine Übereinstimmung unter den Christen sein, dass sie mit mancherlei Gaben, die sie zusammen bringen, in gottseliger Einmütigkeit Gott preisen, und ihm dienen zu seinem Lob und Ehren, wie denn nichts Lieblicheres sein kann, als ein solcher geistlicher Gesang oder Übereinstimmung {Ps 133}.
Torhüter: Also, dass einer um den anderen solches Amt versah. [Denn man soll die Ämter in der Kirche, wie auch im weltlichen Regiment, also austeilen, dass die, so denselben vorgesetzt werden, sich bisweilen erholen und ruhen können.) Solcher Gestalt ist die Musik angestellt worden, davon die Priester und Leviten damals eine Probe sehen lassen, in vorgemeldeter Ordnung, wie man die Lade Gottes in Davids Schloss gebracht.
25. Also gingen hin David und die Ältesten in Israel und die Obersten über die tausendste, heraufzuholen die Lade des Bundes des Herrn aus dem Hause Obed-Edoms mit Freuden {2Sam 6v12}.
Freuden: Und mit einem besonderen Gepränge. [Denn eine Freude, die zu rechter Zeit geschieht, und aus einem gottseligen Herzen herrührt, ist Gott angenehm, und gar nicht zuwider.)
26. Und da Gott den Leviten half, die die Lade des Bundes des Herrn trugen, opferte man sieben Farren und sieben Widder.
Half: Das ist: Da Gott seine Gnade gab, dass es mit der Sache glücklich vonstattenging, (und besser, als zuvor, da Usa umkam) bis die Lade Gottes an ihren Ort gebracht wurde.
Sieben Farren: Also, dass vom Hause Obed Edom an, so oft die, so die Lade trugen, still hielten, und ruhten, ein Ochse und ein Widder geopfert wurden, ehe die Leviten wieder fortgingen, welches von wegen des weiten Weges siebenmal geschah, bis man zu der Burg kam.
27. Und David hatte einen leinenen Rock an, dazu alle Leviten, die die Lade trugen, und die Sänger und Chenanja, der Sangmeister, mit den Sängern; auch hatte David einen leinenen Leibrock an.
Leinenen Rock: Hat sich also dieser mächtige König nicht gescheut, bei einer solchen großen und öffentlichen Versammlung eine gleiche Kleidung zu tragen, wie die Leviten, und unterdes seines königlichen Habits sich nicht geachtet. [Welche aber jetziger Zeit im Stande der Obrigkeit sind, haben der mehreren Teils besonders Acht darauf, dass sie in der Kleidung mit den Kirchendienern nichts Allgemeines haben. Daher sieht man, dass es alles muss zerhackt, zerstochen, versteppt und bunt sein, welches zu einem tapferen Ansehen, wie eine Obrigkeit haben soll, sich nicht ganz wohl reimt.)
Leibrock: Welches eine kurze Kleidung war, aus reinem weißen Leinwand gemacht, so den langen leinenen Rock zusammenfasste, dass der selbige nicht ganz zu weit von einander ging. [Wir benutzen alsdann eine weiße Kleidung, wen wir uns bemühen, dass wir durch den Glauben in der Taufe Christus anziehen {Gal 3} und alle Unreinigkeit der Seelen und des Leibes meiden {2Kor 7}.
28. Also brachte das ganze Israel die Lade des Bundes des Herrn hinauf mit Jauchzen, Posaunen, Trompeten und Hölle Zimbeln, mit Psaltern und Harfen.
Jauchzen: Mit großem Frohlocken. [Es deuten aber die Katholiken diese Geschichte nicht recht und ganz ungereimt, auf das Fest des Fronleichnams Christi, da sie die gesegneten Hostien mit stattlichem Gepränge und allerlei musikalischen Instrumenten herum tragen. Denn der rechte Brauch des heiligen Abendmahls besteht darin, dass man nach der Einsetzung Christi seinen Leib mit dem Brot essen, und sein Blut mit dem Wein trinken, aber nicht herum tragen soll.)
29. Da nun die Lade des Bundes des Herrn in die Stadt Davids kam, sah Michal, die Tochter Sauls, zum Fenster aus. Und da sie den König David sah hüpfen und spielen, verachtete sie ihn in ihrem Herzen.
Stadt David: In seine Burg und königliches Schloss.
Michal: Des Davids Gemahl.
Hüpfen: Denn man hielt vorzeiten besondere geistliche Tänze.
Spielen: Irgend auf einer Harfe oder anderem musikalischen Instrument, welches alles der Michal nicht zuschlagen wollen, darum sie ihn auch später, da er heimgekommen, deshalb zu Rede gesetzt, als ob er sich nicht gebührlich gehalten hätte {2Sam 6}. Denn es ließ sich das stolze Weib, als eine Tochter und Gemahl des Königs, bedenken, dass er der königlichen Majestät übel anstünde, also öffentlich vor jedermann zu tanzen, und auf einem musikalischen Instrument zu spielen, hatte aber daneben nicht acht, dass solche Gebärden und Übungen aus einem Gläubigen, und gegen Gott inbrünstigem Herzen herkämen, und deshalb Gott ganz wohl gefielen, der des Königs frommes und andächtiges Gemüt ansah. [Mit dieser stolzen Michal können heutigen Tages nicht so ganz uneben verglichen werden, welche, da sie selbst die Psalmen in ihrer Muttersprache zu singen nicht gelernt haben, auch nicht lernen wollen, dennoch andere, die solche in der Kirche öffentlichen Versammlung zu Gottes Ehre, auch ihrer und des Nächsten Erbauung singen, zu verachten, und zu verspotten pflegen. Welche freilich selber nicht so würdig sind, dass Gott von ihnen sollte gepriesen werden.)
Das 17. Kapitel
- David opfert bei der Bundeslade, v. 1.
- Die geistlichen Sänger werden geordnet, und wird ihnen eine Form vorgeschrieben, wie sie Gott loben sollen, v. 4.
- Danach werden den Priestern ihre Ämter verordnet, v. 37.
1. Und da sie die Lade Gottes hineinbrachten, setzten sie sie in die Hütte, die ihr David aufgerichtet hatte, und opferten Brandopfer und Dankopfer vor Gott {2Sam 6v17}
Brachten: In die Burg oder königlichen Wohnung.
Brandopfer: Welche zur Versöhnung der Sünden geopfert und allerdings verbrannt wurden.
Dankopfer: So zur Erklärung der Dankbarkeit gegen Gott dem Herrn aufgeopfert wurden.
Vor Gott: Nämlich, In der allgemeinen öffentlichen Versammlung. [Denn wo zwei oder drei im Namen Gottes versammelt sind, da ist Gott mitten unter ihnen.)
2. Und da David die Brandopfer und Dankopfer ausgerichtet hatte, segnete er das Volk im Namen des Herrn {4Mos 6v23}
Ausgerichtet: Dass er den Gottesdienst mit den Opfern zu Ende gebracht.
Segnet: Dass er den Israeliten von Gott dem Herrn alles Gutes wünschte, was ihnen zu ihrer zeitlichen und ewigen Wohlfahrt dienlich sein möchte. [Also auch Christus, der rechte David, hat nicht allein sich selbst geopfert für unsere Sünden zum Brandopfer, sondern er segnet uns auch wirklich und kräftig, wünscht und gibt uns, seinen Brüdern, zeitliche und himmlische Güter. Daneben sind auch der frommen Leute Glückwünsche, so aus Glauben herfließen, und mit Glauben angenommen werden, nicht vergebens {Mt 10}.
3. Und teilte aus jedermann in Israel, beide Männer und Weiber, ein Laib Brot und ein Stücke Fleisches und ein Nößel Weins.
Teilte aus: [Diese Freigiebigkeit des Königs ist zu loben, dadurch er sich, mit nicht ganz großem Kosten, des Volkes Gunst und geneigten Willen zuwege gebracht. Christus aber gibt uns in seinem Heiligen Abendmahl mit Brot und Wein sein Leib und Blut, dass wir durch solche Gaben erquickt werden zum ewigen Leben.)
Nach Luther: Diese drei hebräischen Wörter, Cicar, Espar, Asisa, heißen nicht allein die Materie, als Brot, Fleisch, Wein, sondern auch das Maß oder Gewicht. Als so ich auf Deutsch spreche, Er gab ein Lot Brotes, ein Pfund Fleisch, ein Nössel Weins.
4. Und er stellte vor die Lade des Herrn etliche Leviten zu Dienern, dass sie preisten, dankten und lobten den Herrn, den Gott Israels:
Stellt: Nämlich, dass sie auch zukünftig bei der Lade dienten, und ihr Amt mit Psalmen und Lobgesängen versehen.
5. nämlich Assaph, den ersten; Sacharja, den anderen; Jeiel, Semiramoth, Jehiel, Mathithja, Eliab, Benaja, Obed-Edom und Jeiel mit Psaltern und Harfen; Assaph aber mit Hölle Zimbeln;
Ersten: Den Vornehmsten unter den heiligen Sängern. Denn er nicht allein in der Musik wohl erfahren war, sondern machte auch Psalmen.
Anderen: Welcher der nächste nach ihm war, und seine statt verweilte, wenn es die Notdurft erforderte.
6. Benaja aber und Jehasiel, die Priester, mit Trompeten immer vor der Lade des Bundes Gottes.
7. Zu der Zeit bestellte David zum ersten, dem Herrn zu danken, durch Assaph und seine Brüder:
Bestellt: Dass nämlich, von derselben Zeit an und weiter Gott mit Psalmen und mit der geistlichen Musik sollte gepriesen und geehrt werden, durch den Assaph und seinen Mitgehilfen. [Denn es ist richtig dass unser Herr Gott für seine große Guttaten, von einem jeden in Sonderheit und öffentlich in der Kirche gepriesen werde, und zwar, in der Gemeinde bekannten Muttersprache, auf dass die Ehre Gottes weiter ausgebreitet, und durch Erzählung der Gerechtigkeit und Güte, ihrer viel zur Gottesfurcht, und dass sie ein Vertrauen zu ihm fassen, aufgemuntert werden. Zu welchem Nutzen bei uns die Psalmen in unser deutschen Sprache gesungen werden.)
8. Dankt dem Herrn, predigt seinen Namen, tut kund unter den Völkern sein Tun {Ps 105v1}!
Dankt: Diese Form, Gott zu loben, haben die Leviten neben anderen oft gebraucht. Welche zum Teil aus dem hundertundfünften, zum Teil aus dem sechsundneunzigsten Psalm genommen ist. Und ermahnte der Heilige Geist in den vorgemeldeten Psalmen, dass wir die Guttaten Gottes, welche er seiner Kirche erzeigt, betrachten und preisen sollen.
Herrn: Für seine große Guttaten, die er uns erzeigt hat, und noch täglich erzeigt.
Namen: Dass er ein Weiser, Gerechter, Allmächtiger, und barmherziger Gütiger Gott sei.
Tun: Seine wunderbaren Werke, die er zur Erhaltung seiner Kirche getan hat. [Denn Gott will, dass man dieselben erkennen, und unter viel Völker ausbreiten soll, damit auch andere zu der Erkenntnis Christi kommen.)
9. Singt, spielt und dichtet ihm von allen seinen Wundern!
Singt: Mit Psalmen und Lobgesängen. [Denn weil Gott dem Menschen die Stimme und Saitenspiel gegeben und mitgeteilt hat, warum wollte man denn nicht solche Gaben zu des Schöpfers Lob und Ruhm gebrauchen?)
Dichtet: Betrachtet und erwägt bei euch selbst sein Wunderwerk, auf dass der Glaube und die Liebe gegen Gott und dem Nächsten dadurch zunehme und größer werde. [Denn Psalmen singen, und nicht betrachten, was die Worte in sich haben, ist kein Gottesdienst, erbaut auch die Kirche nicht {1Kor 14}. Es wird aber hier nicht gehandelt von den Knaben, denen man lehrt die Psalmen singen, wenn sie gleich dieselben noch nicht verstehen, geschieht aber darum, dass sie dieselben, nach dem sie sie auswendig gelernt, zu seiner Zeit auch verstehen mögen.)
10. Rühmt seinen heiligen Namen! Es freue sich das Herz derer, die den Herrn suchen.
Namen: Das ist: Rühmt euch nicht von wegen eurer Weisheit, Gerechtigkeit, Macht oder Frömmigkeit, sondern in dem Namen des Herrn Jesu Christi, dass derselbe euch von Gott gemacht ist zur Weisheit, Gerechtigkeit, Heiligkeit, und Erlösung, auf dass, wer sich rühmen will, der rühme sich des Herrn {Jer 9 1Kor 1}.
Suchen: Die nach Erkenntnis ihrer Sünden, mit Glauben zu Christo fliehen, Denn sie haben einen gnädigen Gott und gütigen Vater. [weil, wenn wir durch den Glauben gerechtfertigt wurden, so haben wir Friede mit Gott {Röm 5}.
11. Fragt nach dem Herrn und nach seiner Macht; sucht sein Angesicht immer!
Fragt: So oft euch Hilfe vonnöten ist, so flieht mit eurem Gebet zu Gott dem Herrn, denn er kann helfen, weil er allmächtig ist. Verlasst euch aber nicht auf Fürsten, denn sie sind Menschen, die können ja nicht helfen, wie der 146. Psalm sagt, oder aber wollen nicht helfen.
Angesicht: Das Angesicht Gottes bedeutet in der Heiligen Schrift oft das Predigtamt des göttlichen Wortes und die heiligen Sakramente. Denn darin erzeigt sich Gott, und lässt sich gleichsam sehen. [Obwohl nun ein jeder im Fall der Not, in seiner Schlafkammer recht vor dem Angesicht Gottes, mit einem inbrünstigen Gebet seines Herzens sein Anliegen erkläre, und vor Gott ausschütten kann. Jedoch, so oft wir Gelegenheit haben, dass wir in einer öffentlichen Versammlung mit anderen Christen beten können, und aus dem Worte Gottes und Sakramenten um Trost und Stärkung des Glaubens bitten, so wird auch alsdann recht gesagt, dass man das Angesicht Gottes suche. Wir sollen aber immer und oft also suchen. Denn wir uns nicht besorgen dürfen, dass wir mit unserem stetigen Gebet Gott überlästig sein möchten.)
12. gedenkt seiner Wunder, die er getan hat, seiner Wunder und seines Wortes,
Gedenkt: Lasst zu schuldiger Dankbarkeit seine herrlichen Wunderwerke nicht in Vergessenheit kommen, sondern verschafft, dass ihr Gedächtnis mit dankbarem Herzen auf die Nachkommen reiche, damit Gott immer erkannt und gepriesen werde.
Wortes: Das ist: Seines Gesetzes und seiner göttlichen Lehre, die er euch geoffenbart hat, sollt ihr niemals vergessen. Denn die Erzählung der göttlichen Wunderwerke allein, ohne die anderer Stücke der göttlichen Lehre, wäre nicht genug zu der rechten Erkenntnis Gottes.
13. ihr, der Same Israels, seines Knechts, ihr Kinder Jakobs, seine Auserwählten.
Samen Israel: Des Patriarchen Israels, der auch Jakob hieß. Als wollte er sagen, ist das unter anderen göttlichen wunderbaren Guttaten nicht das höchste, dass er sich Kinder Israel aus allen anderen Völkern erwählt hat, denen er sich offenbarte, und sie ewig selig machte?
Auserwählten: Den er samt seinen Nachkommen erwählt hat, dass er sie mit seiner Erkenntnis, und mit dem ewigen Leben begabte. [Denn die Juden waren damals, so lange sie Mose und den Propheten glaubten, auf den Messias warteten, und Christus nicht verwarfen, wahrhaftig das Volk Gottes, und durfte man die Kirche Gottes nirgends anders suchen, als im selben Volk. Nach dem sie aber durch den Unglauben sich von Christo abgewandt, sind die Christen an ihre statt gekommen, so viel ihrer dem Evangelium Christi wahrhaftig glauben. Denn außerhalb der Kirche Christi ist keine Seligkeit zu hoffen. Welche aber wider die reinen Lehrer und rechtschaffenen Bekenner des Evangeliums Christi, mit Schwert und Feuer wüten, die sind keine wahren Glieder seiner Kirche.)
14. Er ist der Herr, unser Gott; er richtet in aller Welt.
Unser Gott: Unser Vater, Beschützer, und Helfer, der für uns sorgt, wir aber sind sein Volk.
Richtet: Nämlich, dass er die gottlosen Heiden ernstlich gestraft hat, die seinem Volk viel Plage angetan. Besonders aber hat sich sein Gericht und Urteil augenscheinliches sehen lassen an die Ägypter, die er in seinem Grimm heimgesucht. [Denn ob auch wohl die Frommen bisweilen von Gott gezüchtigt werden. Dennoch, wenn Gott die bekannte Bosheit greiflich und augenscheinlich straft, so soll man solche Gerichte Gottes wohl in Acht nehmen, auf dass wir dadurch zur Furcht Gottes und zum Glauben gereizt werden.)
15. gedenkt ewig seines Bundes, was er verheißen hat in tausend Geschlechter,
Bundes: Haltet solche große Guttat in frischem stetigen Gedächtnis, dass Gott einen Bund mit unseren Vätern gemacht hat, da er ihnen das Land Kanaan, und das ewig Leben versprochen, auf dass ihr euer Leben wiederum nach seinen Geboten richtet.
Tausend Geschlechter: Das ist: In alle Ewigkeit. [Und obwohl uns Christen das Land Kanaan nicht versprochen ist, so ist uns doch das himmlische Vaterland zugesagt, welcher Bund uns in der Taufe versiegelt ist, und wird solcher Bund Gottes ewig wären. Darum sollen wir uns unserer Taufe oft erinnern, damit unseren Glauben zu stärken.)
16. den er gemacht hat mit Abraham, und seines Eides mit Isaak;
Abraham: Da er zu ihm sprach: Ich will dein Gott sein, und deines Samens nach dir {1Mos 17}. Solche Worte des göttlichen Bundes lasst nicht aus der acht.
Eides: Den er zur Bestätigung des Bundes hinzugetan.
Isaac: Dem er nicht weniger als dem Abraham, den Messias (Christus) verheißen, samt der Besitzung des Landes Kanaan, und die Dankbarkeit und Gehorsamkeit, wiederum von ihm fordert.
17. und stellte dasselbe Jakob zum Recht und Israel zum ewigen Bunde;
Dasselbe: Nämlich, das Wort des Bundes.
Jakob: Dem er die Verheißung zum dritten mal wiederholt hat.
Ewigen Bund: Den Gott seines teils unbrüchlich halten wollte. Darum er gewollt, dass auch der Patriarch Jakob (der mit einem anderen Namen Israel hieß) solchen Bund in gutem Gedächtnis behielte, darauf fest sich verließe, auf seine Nachkommen fortpflanzte, und dieselben zur schuldigen Dankbarkeit und Gehorsam gegen Gott anmahnte. [Also sollen auch wir die wahre Religion und den Bund Gottes, den er in der Taufe mit uns eingegangen, auf unsere Nachkommen, auch auf die Kinder fortsetzen.)
18. und sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben, das Los eures Erbteils,
Sprach: Nämlich, unter anderem Wort des Bundes, hat er auch zu unseren Vätern von der Besitzung des Landes Kanaan geredet.
Dir: Und deinen Nachkommen, den Israeliten, soll das Land Kanaan durch das Los eingeräumt werden, dass ihr es als ein Stück eures Erbteils immer besitzt. [Unter dem Namen aber des Landes Kanaan wurde den gläubigen Israeliten die Erbschaft des ewigen Lebens versprochen.)
19. da sie wenig und gering waren und Fremdlinge darin.
Gering: Da sie noch ein schlechtes Ansehen hatten.
Fremdlinge: Da es noch niemand geglaubt hätte, dass es geschehen könnte, dass die Israeliten jemals das Land Kanaan unter ihre Gewalt bringen würden. [Denn Gott verspricht und verrichtet solche Dinge, die zu Anfang gleichsam unmöglich scheinen.)
20. Und sie zogen von einem Volk zum anderen und aus einem Königreich zum anderen Volk.
Sie zogen: Nämlich, unsere Voreltern, die Israeliten zogen, vor Einnahme des Landes Kanaan, als Fremdlinge herum, dass sie keinen gewissen Sitz oder bleibende statt hatten. [Denn die Kirche wallt in dieser Welt, bis sie einmal das rechte himmlische Vaterland, das ewige Leben, erreicht.)
21. Er ließ niemand ihnen Schaden tun und strafte Könige um ihretwillen.
Schaden tun: Denn obwohl unsere Voreltern (spricht David) damals noch sehr schwach und unmöglich waren, so haben sie doch die Heiden umher, ihre Feinde, nicht vertilgen können.
Könige: Denn er den Pharao, der des Abrahams Eheweib zu sich nehmen wollte, gestraft {1Mos 12}. Und den König Abi Melech zu Gerar gescholten, dass er des Abrahams Ehegemahl ihm zum Weibe nehmen wollte {1Mos 20}. Was aber Gott dem ägyptischen König um der Israeliten willen für Plage angetan, findet man im anderen Buch Mose beschrieben. [Denn wo Gott seine Kirche nicht wunderlich schützte, so wäre sie längst von des Teufels Wüten allerdings aus der Welt hinweggeräumt und vertilgt.)
22. Tastet meine Gesalbten nicht an und tut meinen Propheten kein Leid!
Gesalbten: Es ist aber ein jeder gottselige Mensch gesalbt mit den Gaben des Heiligen Geistes, so viel einem Menschen zur Seligkeit nötig sind. Und verbietet Gott ernstlich, dass man fromme Leute nicht plagen soll. [Denn was dem geringsten unter des Herrn Christi Jüngern und Dienern Gutes oder böses erzeigt wird, das will Christus erkennen und bekennen, als ob es ihm selbst geschehen wäre {Mt 25}.
23. Singt dem Herrn, alle Lande, verkündigt täglich sein Heil!
Singt: Die folgenden Worte sind meistenteils aus dem 96. Psalm genommen, damit der Heilige Geist ermahne, (wie in den vorigen auch geschehen) dass wir die Guttaten Gottes gegen seine Kirche erkennen sollen, und Christus dafür von Herzen loben und preisen.
Alle Lande: Es soll Gott hin und wieder durch die ganze Welt gepriesen werden. [Denn das Evangelium von der Barmherzigkeit und Güte Gottes soll in der ganzen Welt ausgebreitet werden.)
Heil: Nämlich, die fröhliche Botschaft von der Erlösung des menschlichen Geschlechts durch den Messias, und von allen anderen Guttaten, welche Gott seiner Kirche väterlich mitteilt, die er erhält und schützt.
24. erzählt unter den Heiden seine Herrlichkeit und unter den Völkern seine Wunder!
Herrlichkeit: Das ist: Seine herrlichen Werke, die zur Ausbreitung seiner Majestät geschehen, die lasst nicht allein unter den Israeliten, sondern auch unter den Heiden und allen Völkern kundwerden. [Denn es ist ein größeres Wunder, dass Gott (Christus) mit seinem Blut sich eine Kirche erworben hat {Apg 20}, als dass er die Welt erschaffen, und die Israeliten durch das Schilfmeer und durch die Wüste ins Land Kanaan geführt hat. Welche Wunder zwar man alle miteinander rühmen soll, aber besonders die, welche Christus zur Erlösung der Kirche gewirkt und gelitten hat, soll man nicht nur unter die Israeliten ausbreiten, sondern sie auch den Heiden kundtun, auf dass sie auch zu Christo bekehrt werden, und ihn für ihren Herrn erkennen.)
25. Denn der Herr ist groß und fast löblich und herrlich über alle Götter.
Groß: Von wegen seiner großen unermesslichen Majestät und Herrlichkeit.
Löblich: Von wegen seiner unendlichen Tugenden.
Herrlich: Darum man ihn allein fürchten soll. Denn der Heiden Götter oder Götzen können weder böses noch Gutes tun. [Darum sollen wir in der Furcht Gottes bleiben, auf dass nicht, wenn wir seine Güte verachten, seinen schrecklichen Zorn auf uns laden.)
26. Denn aller Heiden Götter sind Götzen; der Herr aber hat den Himmel gemacht.
Götzen: Die nichts Können oder Vermögen, weil sie ein lauter nichtiges Ding sind, und Menschen Hände Werke, dass sie weder reden, sehen, hören, noch gehen können.
Gemacht: Und durch die Erschaffung eines solchen großen und herrlichen Werkes seine unendliche Gewalt erwiesen. [Denn aus den sichtbaren Kreaturen wird Gottes unsichtbare Majestät und Gewalt, und seine ewige Gottheit erkannt {Röm 1}.
27. Es steht herrlich und prächtig vor ihm, und geht gewaltiglich und fröhlich zu an seinem Ort.
Für ihm: Denn er immer gepriesen und geehrt wird, geschieht es nicht von allen Menschen, so geschieht es doch von den heiligen Engeln, welche sagen: Heilig, Heilig, Heilig ist Gott der Herr Zebaoth {Jes 6}.
Ort: Da der rechte Gottesdienst getrieben wird, da man Gottes Wort hört, und die Sakramente gebührlich austeilt, da bekommen die Gottseligen eine neue Kraft des Glaubens wider die Anfechtungen, und werden mit himmlischer Freude überschüttet, welche Freude endlich im künftigen Leben allerdings vollkommen sein wird.
28. Bringt her dem Herrn, ihr Völker, bringt her dem Herrn Ehre und Macht {Ps 29v1}!
Völker: So viel euer sind, die sich der Frömmigkeit und Gottseligkeit bemühen, die sollen Gott allein die Ehre geben in allen Dingen, und ihm die Herrschaft zuschreiben. Aber ihrem Verdienst oder Weisheit nichts zumessen, sondern alles der Güte und Allmacht Gottes zurechnen, als der alle Gewalt hat im Himmel und auf Erde.
29. Bringt her dem Herrn die Ehre; bringt Geschenke und kommt vor ihn und betet den Herrn an in heiligem Schmuck!
Ehre: Lobt und ehrt in allen Dingen den Namen des Herrn, von dem alles Gutes herkommt.
Geschenke: Verehrt den Herrn Christus mit gottseligem Gebet und Danksagungen.
Schmuck: Nämlich, im wahren Glauben. [Denn wer einen rechten Glauben hat, der erscheint vor Gott mit einem hochzeitlichen Kleid. Und soll man Christus anbeten, den auch alle heiligen Engel anbeten {Hebr 1}. Weil er wahrer Gott ist, hochgelobt in Ewigkeit {Röm 1 1Joh 5}.
30. Es fürchte ihn alle Welt! Er hat den Erdboden bereitet, dass er nicht bewegt wird.
Welt: Es scheue sich jedermann vor ihm auf dem ganzen Erdboden, den er, als Mittelpunkt in der ganzen Welt unbeweglich gemacht hat, und ihn dazu erschaffen, dass er der Menschen Wohnung sein soll, wie der 115. Psalm sagt. Die Erde hat er den Menschen gegeben. [Dass deswegen das menschliche Geschlecht auf dieser Erde seine Wohnung hat, das hat man Gott dem Herrn und Schöpfer zu danken.)
Nicht bewegt: Denn obwohl etliche Örter bisweilen durch ein Erdbeben bewegt werden, so wird doch die ganze Erde sonst weder in die Runde, noch auf irgend eine andere Weise bewegt. Sind deswegen die Sternkundigen nicht wohl bei Sinnen, welche mit ernst bestreiten, dass der Himmel stehe, die Erde aber herum laufe.
31. Es freue sich der Himmel, und die Erde sei fröhlich und man sage unter den Heiden, dass der Herr regiert.
Es freue: Jetzt spricht der Heilige Geist, die unlebhaften Kreaturen an, und ermahnt sie, dass sie zugleich mit den Auserwählten auf ihre Weise sich freuen und frohlocken sollen, von wegen des Reiches und Zukunft unseres Heilands Jesu Christi, zu richten die Lebendigen und die Toten.
Sage: Man verkündige durch die Predigt des Evangeliums unter den Heiden, dass der Herr Jesus Christus, ein Herr sei Himmels und der Erde, und ein himmlischer König, dem alle Kreaturen im Himmel, auf Erde, und unter der Erde unterworfen sind {Phil 2}. [Dieser König regiert mit seinem Wort und Heiligem Geiste seine Kirche, und schützt sie, führt sie auch durch den Tod zum ewigen Leben.)
32. Das Meer brause, und was darin ist; und das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist.
Brause: Vor Freude mit Zusammenschlagen der Wellen.
darin ist: Nämlich, alle Fische, und was sonst für Tiere im Meer sind.
darauf ist: Als das Vieh, die Früchte, Laub und Gras.
33. Und lasst jauchzen alle Bäume im Walde vor dem Herrn; denn er kommt, zu richten die Erde.
Zu richten: Welches geschehen wird am Jüngsten Tage. [Denn ob er wohl auch hier auf dieser Erde hin und wieder sein Gericht hält, so wird er doch als denn einen allgemeinen Gerichtstag anstellen über die ganze Welt, da alle Menschen vor ihm werden erscheinen müssen. Wenn denn alle Kreaturen seufzen, und warten, oder wünschen die Erlösung der Kinder Gottes, durch die herrliche Zukunft des Sohnes Gottes {Röm 8}. Wie viel mehr sollen wir, als die Kinder Gottes selbst, unsere Häupter aufheben, wenn wir merken, dass die Zeit unserer Erlösung Herzunaht {Lk 21}.
34. Dankt dem Herrn; denn er ist freundlich, und seine Güte währt ewig.
Freundlich: Er ist ein gnädiger, gütiger, barmherziger, und guttätiger Herr.
ewig: Er wendet seine Barmherzigkeit nicht von uns, sofern wir durch Unglauben nicht von ihm weichen. [Und wird Gott nicht müde, dem menschlichen Geschlecht gutes zu tun, und die Sünde gnädiglich zu verzeihen, wenn wir nur durch rechtschaffene Buße zu ihm fliehen {Joh 6 Lk 15}.
35. Und sprecht: Hilf uns, Gott, unser Heiland, und sammle uns und errette uns aus den Heiden, dass wir deinem heiligen Namen danken und dir Lob sagen!
Hilf: Erhalte uns im wahren Glauben, bis an unser Ende, und bewahre uns unter so vielem Jammer dieses Lebens, so lange es dir gefällig ist. [Denn man muss Gebet und Danksagungen immer unter einander mengen, weil wir in diesem Jammertal leben, in dem keine beständige Glückseligkeit zu hoffen ist.)
Sammle: Wenn wir etwa um der Sünde willen unter den Heiden Zerstreute sind, und im Elend herumziehen. [Also sollen auch wir bitten, dass Gott die zerstreute Kirche durch seinen Heiligen Geist wolle zusammenbringen.)
Lob sagen: Mit deinen Psalmen, die du durch deinen Heiligen Geist hast lassen verzeichnet werden. [Denn die Gebete sind Gott am aller angenehmsten, welche von ihm selber vorgeschrieben wurden.)
36. Gelobt sei der Herr, der Gott Israels, von Ewigkeit zu Ewigkeit; und alles Volk sage: Amen! und lobe den Herrn.
Ewigkeit: Von Anfang der Welt bis zum Ende. Ja in alle Ewigkeit soll das Lob Gottes wehren und bleiben.
Amen: Das ist: Das Volk soll mit ganzem Ernst zu dem Lobe Gottes zustimmen und den Namen Gottes zu preisen aufs höchste sich bemühen. Wenn auch die Kirchendiener Gott zu Lob und Ehren Psalmen singen, so soll das Volk mit zustimmen. [Darum man auch dieselben in einer Gemeinde bekannten Sprache singen soll, damit das Volk, wenn sie die geistlichen Gesänge hört und verstanden, von Herzen darauf Amen sagen können {1Kor 14}. Und sollen die Zuhörer selber auch die geistlichen Psalmen und Lobgesänge lernen, dass sie Gott mit Mund und Herzen preisen.)
37. Also ließ er dort vor der Lade des Bundes des Herrn Assaph und seine Brüder, zu dienen vor der Lade immer, einen jeglichen Tag sein Tagwerk;
Assaph: Den vornehmsten Sänger, so mit herrlichen Gaben des Heiligen Geistes geziert war.
Brüder: Seine Verwandten und Mitgehilfen.
Dienen: Den Gott Israels zu preisen und zu rühmen mit Psalmen und Lobgesängen.
immer: [Denn man soll nicht lass oder müde werden am Gottesdienst, wenn man daran gehindert wird.)
38. aber Obed-Edom und ihre Brüder, achtundsechzig, und Obed-Edom, den Sohn Jedithuns, und Hossa zu Torhütern.
Torhütern: Bei der heiligen Hütte, die er in seinem Schloss für die Bundeslade aufgerichtet hatte.
39. Und Zadok, den Priester, und seine Brüder, die Priester, ließ er vor der Wohnung des Herrn auf der Höhe zu Gibeon,
Priester: Nämlich, der Vornehmsten einen.
Brüder: Seine Verwandten und Mitgehilfen.
Höhe: In einer Kapelle oder Kirche, so auf derselben Höhe gebaut war. Denn es wurde die Hütte, welche Mose in der Wüste aufgerichtet hatte, da noch aufbehalten samt dem Brandopfers Altar {2Chr 1}.
40. dass sie dem Herrn täglich Brandopfer Taten auf dem Brandopferaltar des Morgens und des Abends, wie geschrieben steht im Gesetz des Herrn, das er an Israel geboten hat;
Brandopfers Altar: Welcher eisern war, und besonders zu den Brandopfern angesehen, obwohl andere Opfer auch darauf geopfert wurden.
Abends: [Denn das Opfer Christi, so durch die Brandopfer vorgebildet wurde, gilt immer vor dem Angesicht Gottes des Vaters zur Versöhnung der Sünden, und vergisst er desselben niemals, als wenn es täglich zweimal wiederholt würde. So sollen auch die Gedächtnisse des Leidens Christi immer bei uns erneuert werden.)
Gesetz: Und obwohl Gott im Gesetz befohlen hatte, dass die Israeliten nur an einem Ort ihre Opfer verrichten sollten. Jedoch, weil damals der Tempel noch nicht gebaut war, so ist dem David, als einem Propheten aus Erleuchtung des Geists Gottes freigestanden, an zwei Orten zugleich den Gottesdienst anzurichten, aber doch eben mit den Zeremonien, wie sie im Gesetz vorgeschrieben worden. [Es folgt aber darum hieraus nicht, dass ein jeder seines Gefallens und nach seinem Bedenken aus guter Meinung neue Gottesdienste dürfte erdenken und anrichten {Mt 15}.
41. und mit ihnen Heman und Jedithun und die anderen Erwählten, die mit Namen benannt waren, zu danken dem Herrn, dass seine Güte währt ewig;
Ihnen: Nämlich, mit Assaph und seinen Gehilfen hat auch David noch diese vortrefflichen Sänger und Komponisten der geistlichen Lieder geordnet.
Erwählten: Die den Herrn mit Lobgesängen zu preisen tauglich waren.
Dass seine: Dies war der summarische Begriff aller Lobgesänge, welcher oftmals wiederholt wurde, wie bei uns: Ehre sei Gott dem Vater, Sohn, und Heiligem Geiste.
ewig: Darum können solche seine große Gnade, Barmherzigkeit, und Güte gegen dem menschlichen Geschlecht, besonders aber gegen den Gläubigen und Auserwählten, niemals genügend gelobt und gerühmt werden. [Denn, wie oben auch gemeldet, so wird Gott nicht müde Gutes zu tun, wenn wir nur nicht müde werden, uns zu ihm ernstlich bekehren, und ihn anzurufen.)
42. und mit ihnen Heman und Jedithun, mit Trompeten und Zimbeln zu klingen und mit Saitenspielen Gottes. Die Kinder aber Jedithuns machte er zu Torhütern.
Ihnen: Nämlich, mit denen, die zu der geistlichen Musik erwählt waren.
Klingen: Dem Herrn zu Lob und Ehren.
Gottes: Die Gott zu Lob und Ehren gebraucht wurden. [Denn obwohl Gott mit den Gesängen nicht fröhlich gemacht wird, so gefällt es ihm doch wohl, wenn wir seine Gaben also anwenden, dass wir seinen Namen damit preisen.)
Torhütern: Denen die Hut der Hütte Mose, so in Gibeon war, anbefohlen wurden. Und ist dies also von Aufrichtung des Gottesdienstes zu Gibeon, neben zu mit eingeführt worden.
43. Also zog alles Volk hin, ein jeglicher in sein Haus; und David kehrte auch hin, sein Haus zu segnen.
Sein Haus: Nach dem die Religion vom David aufs fleißigste angerichtet, und geordnet war.
Segnen: Seinem Personal mit einem besonderen Gebet alles Glück und Gutes zu wünschen, und sie zur Gottseligkeit zu ermahnen. [Denn wir sollen in allgemeines und insbesondere für die leibliche und ewige Wohlfahrt unseres Hausgesindes Gott bitten, und dasselbe zum Gottesdienst anhalten, dass sie mit uns Gott fürchten, lieben, und im Glauben und Gehorsam ehren.)
Das 18. Kapitel
- David will Gott einen Tempel bauen, wird ihm aber von Gott untersagt, v. 1.
- Und eine glückliche Regierung verheißen, wie auch, dass Christus aus seinem Samen soll geboren werden, v. 7.
- Darauf David Gott demütig dank sagt, und bittet ihn um Erfüllung seiner getanen Verheißungen, v. 15.
1. Es begab sich, da David in seinem Hause wohnte, sprach er zu dem Propheten Nathan: Siehe, ich wohne in einem Zedernhause, und die Lade des Bundes des Herrn ist unter den Teppichen {2Sam 7v2}.
Hause: In seinem königlichen Schloss, welches ganz herrlich erbaut und geziert war.
Zedern Hause: Das mit Zedern hübsch vertäfelt ist.
Teppichen: Darum hab ich im Sinn, dass ich dem Herren einen ansehnlichen Tempel bauen will. Denn es hatte David der Bundeslade zuvor eine Hütte zurüsten lassen von Teppichen, und dachte ihm ein ungereimter Handel sein, dass er einen stattlicheren Palast haben sollte, als die Lade des Herrn, aber er war in dieser seiner gute Meinung Unrecht daran. [Darum soll man nicht darauf sehen, was unserem Vernunftsdenken wohl zuschlägt, sondern was Gott dem Herrn gefalle.)
2. Nathan sprach zu David: Alles, was in deinem Herzen ist, das tue; denn Gott ist mit dir.
Das tue: Was du von dem Bau des Tempels dir vorgenommenen hast, dem magst du nachsetzen, und es ins Werk richten, wenn du willst.
Mit dir: Du hast den Heiligen Geist, der deine Anschläge und dein Tun regiert, darum wird dies dein Vorhaben ohne Zweifel Gott auch gefallen, und einen glücklichen Ausgang gewinnen. [Es hätte aber der Prophet an des Königs Person nicht so ganz sich vergaffen sollen, als ob er nicht irren könnte, sondern zuvor sich Berichts bei Gott einholen.)
3. Aber in derselben Nacht kam das Wort Gottes zu Nathan und sprach:
Kam: Das ist: Es redete Gott mit den Propheten, und offenbarte ihm seinen Willen. [Denn Gott lässt die Seinen bisweilen eine Zeit lang irren, aber rückt sie aus dem Irrtum wieder herum, und zieht sie heraus. Und sollen wir lernen nicht ungeduldig sein, wenn Gott unser Vorhaben verhindert.)
4. Gehe hin und sage David, meinem Knechte: So spricht der Herr: Du sollst mir nicht ein Haus bauen zur Wohnung.
5. Denn ich habe in keinem Hause gewohnt von dem Tage an, da ich die Kinder Israel ausführte, bis auf diesen Tag, sondern ich bin gewesen, wo die Hütte gewesen ist und die Wohnung.
Denn: Folgt jetzt die Ursache, warum Gott nicht gewollt, dass ihm David einen Tempel baute.
Keinem Hause: Darum kann ich auch noch länger ohne dein zutun, bei meinem Volk eine bequeme Wohnung haben. Es wird aber von Gott gesagt, dass er in der Hütte wohne, nicht dass sein Wesen in einem Ort umzirkelt und begriffen sei, weil er Himmel und Erde erfüllt, sondern weil sein Wort darin gehört wurde, und er einen göttlichen Bericht da von sich gab. [Also wohnt Gott heutigen Tages an denen Orten, da das Predigtamt des göttlichen Wortes rein ist, und die Sakramente recht abgehandelt werden.)
6. Wo ich gewandelt habe im ganzen Israel, habe ich auch zu der Richter einem in Israel je gesagt, denen ich Gebote, zu weiden mein Volk, und gesprochen: Warum baut ihr mir nicht ein Zedernhaus?
Weiden: [Denn ein frommer Regent trägt das Amt eines guten Hirten, der die Schafe beschert, aber nicht schindet.
Zedern Haus?: Nämlich, einen herrlichen Tempel mit köstlichem Zedernholz vertäfelt. Darum begehre ich solches von dir noch nicht jetziger Zeit, und kann ich eines solchen stattlichen Gebäudes ganz wohl noch länger entbehren, weil mir mit köstlichem Häuser bauen wenig gedient ist.
7. So sprich nun also zu meinem Knechte David: So spricht der Herr Zebaoth: Ich habe dich genommen von der Weide hinter den Schafen, dass du solltest sein ein Fürst über mein Volk Israel;
Genommen: Ich habe dich aus einem Schafhirten zum Könige gemacht, und bin also gegen dir gesinnt, dass ich nicht meinte, von dir Wohltaten zu empfangen, sondern dieselben dir zu erzeigen. Wie ich denn bisher getan habe, und künftig noch tun will, in maßen du aus dem, was dir bisher von mir widerfahren, gut zu lesen ist. [Denn es hält Gott den Frommen seine Gaben vor, nicht dass er sie ihnen verdrießlicherweise begehre aufzurücken und vorzuwerfen, sondern dass er unseren Glauben, noch größere Guttaten zu erwarten, aufmuntere und stärke.)
Mein Volk: Dass ich mir insbesondere erwählt habe aus allen anderen Völkern, welches denn nicht ein schlechtes Tun ist, dass einer nicht über ein jedes Volk, sondern über das Volk Gottes herrscht. [Und zwar hat es eine fromme Obrigkeit Gott richtig zu danken, dass er sie nicht über ungläubige Heiden, sondern über die Christen gesetzt hat.)
8. und bin mit dir gewesen, wo du hingegangen bist, und habe deine Feinde ausgerottet vor dir und habe dir einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erde Namen haben.
Mit dir: Ich bin dir gegenwärtig beigestanden, und hab dich aus der Gefahr errettet, so oft du entweder im Elend herumgezogen bist, oder wider die Feinde mit einem Kriegsheer zu streiten dich gerüstet, oder im Königreich das Regiment verwaltet, oder deine eigenen häuslichen Geschäfte, wie einem frommen Mann wohl ansteht, verrichtet hast. [Denn eine fromme Obrigkeit hat Gott zum Helfer und Beschirmer.)
Vor dir: Dass du mit deinen Augen die göttliche Rache öffentlich gesehen hast.
Haben: Das ist: Ich hab dich so berühmt gemacht, als irgend einen anderen mächtigen König, der auf Erde leben mag. Denn ob des Davids Name in der ganzen Welt vielleicht damals noch nicht so bekannt gewesen, als etlicher heidnischer Monarchen, so hat er doch im selben Teil der Welt zu seiner Zeit mit Frömmigkeit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, und anderen königlichen Tugenden alle Könige übertroffen. [Und ist ein berühmter Name auch eine Gabe und Guttat Gottes.)
9. Ich will aber meinem Volk Israel eine Stätte setzen und will es pflanzen, dass es dort wohnen soll und nicht mehr bewegt werde; und die bösen Leute sollen es nicht mehr schwächen, wie vorhin
Stätte setzen: Denn ob ich wohl vorzeiten das Land Kanaan meinem Volk zur Wohnung verheißen und auch zu besitzen eingegeben habe, so hat doch ihr Regiment unter den Richtern und unter dem König Saul oftmals sehr geschwankt, und viel Anstöße erlitten. Aber unter dir soll es, gegen die vorige Unruhe zu rechnen, so still und ruhig sein, dass es das Ansehen haben wird, als wenn die Israeliten jetzt allererst das Land Kanaan wahrhaftig innehätten und besessen, und von neuen darin gepflanzt wären.
Bewegt: Es soll nicht mehr unruhig gemacht, noch mit Unglück überfallen werden.
Bösen Leute: Welche ihnen viel Überdrang getan, und unbillige Gewalt angelegt haben.
Vorhin: Da sie in Ägypten mit einer überaus großen und unleidlichen Dienstbarkeit beschwert wurden.
10. und zu den Zeiten, da ich den Richtern Gebote über mein Volk Israel; und ich will alle deine Feinde demütigen; und verkündige dir, dass der Herr dir ein Haus bauen will.
Gebote: Dass sie dem Regiment vorstehen sollten. Zu welcher Zeit die Israeliten von den benachbarten Feinden oft sehr angefochten und geplagt wurden. [Ob nun wohl unter des Davids Regierung viel ein besser und ruhiger Zustand im Regiment gewesen, als vor seiner Zeit, so verheißt doch Gott besonders die wahre und ewige Ruhe im künftigen Leben, welche allererst recht beständig sein wird.)
Demütigen: Dass du dich vor ihnen nicht mehr fürchten sollst, sondern vielmehr ihnen einen Schrecken einjagen wirst.
Haus bauen: Also, dass er dir noch mehr Guttaten erzeigen will, und was er in dir angefangen, glücklich und wohl zu Ende bringen wird. Denn er wird dein Geschlecht mehren und berühmt machen und dir ein beständiges Königreich und glückliche Regierung verleihen. Weil aber des Davids Glück in diesem Leben etliche Mal heftig gehindert wurde, so hat ihn Gott unter den zeitlichen Gütern die ewigen versprochen und gegeben. [Denn was den Frommen an zeitlichem Glück in diesem Leben abgeht, das werden sie im ewigen häufig und aufs reichlichst wiederum erlangen.)
11. Wenn aber deine Tage aus sind, dass du hingehst zu deinen Vätern, so will ich deinen Samen nach dir erwecken, der deiner Söhne einer sein soll, dem will ich sein Königreich bestätigen {2Sam 7v12}.
Wenn: Jetzt fängt Gott mit dem König David an zu reden, von Christo, dass er aus seinem Stamme soll geboren werden.
Hingehst: Wenn du gestorben, und von dieser Welt abgeschieden bist, nach dem du deinen Lauf in diesem Leben vollendet hast, so will ich alsdann nach etliche hundert Jahren einen König aus deinem Geschlecht erwecken. [Dass dies vom Salomo nicht könne verstanden werden, ist leicht zu sehen, die unsinnigen Juden schwätzen gleich was sie wollen. Denn Salomo ist noch bei seines Vaters Davids Lebzeiten zum Könige gesalbt, und auf den königlichen Stuhl gesetzt worden {1Sam 1}, sondern man muss diese Verheißung von Christo verstehen, der nach dem Fleisch aus dem Samen Davids hergekommen ist {Röm 1 Mt 1 Lk 3}.
Bestätigen: Dass es niemand wird überwältigen können. [Denn obwohl die Ketzer mit Verfälschung der reinen Lehre, und die Tyrannen mit gewalttätiger Unterdrückung, das Reich Christi zu vertilgen oftmals sich unterstanden, so haben sie doch bis daher nichts erhalten, und werden es niemals dahin bringen können.)
12. Der soll mir ein Haus bauen, und ich will seinen Stuhl bestätigen ewig.
Der: Nämlich, dein Sohn Christus, wird durch die Predigt des Evangeliums eine Kirche sammeln, welcher ein geistlicher Tempel sein wird, so durch den Heiligen Geist geheiligt wurde {Eph 2 1Kor 3}.
ewig: [Denn das Reich Christi, wird auch im anderen Leben in alle Ewigkeit wehren, ob gleich das Predigtamt alsdann aufhören wird {1Kor 15}.
13. Ich will sein Vater sein, und er soll mein Sohn sein. Und ich will meine Barmherzigkeit nicht von ihm wenden, wie ich sie von dem gewandt habe, der vor dir war,
Sohn sein: Denn Christus ist nach der Gottheit der Eingeborne, ewige, und wesentliche Sohn Gottes und der wahre Gott {Joh 1 Röm 9 1Joh 5}.
Wenden: Das ist: Obwohl dieser mein Sohn (nach der Gottheit, der nach der Menschheit dein Sohn sein wird) die Sünden des ganzen menschlichen Geschlechts wird auf sich nehmen, die ihm auch werden zugerechnet werden, nicht anders, als wenn er sie selbst begangen hätte, darum er auch für sie leiden wird. So will ich ihn doch deshalb von meinem Angesicht nicht verstoßen, gleichwie ich deinen Vorfahren, den gottlosen Saul, verworfen habe, sondern er soll immer mein liebster Sohn sein und bleiben. Dazu will ich auch die rechtschaffenen Christen, ob sie gleich sündigen werden, dennoch nicht allerdings von mir abweisen, sondern will sie mit einer väterlichen Züchtigung wieder auf den Weg leiten, dass sie Busse tun und selig werden, wie der 89. Psalm bezeugt, in welchem diese Verheißung wiederholt, und in vorgemeldeten Verstand erklärt wird.
14. sondern ich will ihn setzen in mein Haus und in mein Königreich ewig, dass sein Stuhl beständig sei ewig.
Setzen: Zum Regenten will ich ihn verordnen über meine Kirche, die ich ihm, als sein Königreich übergeben will, weil er des Menschen Sohn ist, und soll solches sein Reich immer dar beständig bleiben. [Denn die christliche Kirche erkennt Christus, als ihren Hohepriester und König, und wird ihn rühmen in alle Ewigkeit.)
15. Und da Nathan nach allen diesen Worten und Gesicht mit David redete,
Redet: In maßen Gott demselben Propheten solches alles in einem nächtlichen Gesicht geoffenbart hatte, das hat er dem David treulich vorgehalten. [Denn es ist eines getreuen Kirchendieners Amt, dass er dem Worte Gottes nichts nehme, noch etwas dazu tue.)
16. kam der König David und blieb vor dem Herrn und sprach: Wer bin ich, Herr Gott, und was ist mein Haus, dass du mich bis hierher gebracht hast?
Vor dem: Nämlich, in der Hütte, da die Bundeslade war, in willens Gott zu danken für die gnädige Weissagung, so ihm von dem Propheten Nathan geoffenbart war. Und hatte Gott längst bezeugt, dass er bei der Bundeslade gegenwärtig sein wollte.
Gebracht: Als wollte er sprechen: Ach Herr Gott, wie bin ich mit meinem ganzen Geschlecht so ganz nicht Wert, dass du mir bisher so mannigfaltige große Guttaten erzeigt hast, indem du mich aus einem Schäfer zum Könige gemacht, und das Königreich in meinem Geschlecht zu erhalten mir gnädiglich versprochen hast. [Denn je größere Guttaten fromme Leute empfangen, je mehr sie sich vor Gott und den Leuten demütigen. Und ist es Gott gar ein angenehmes Opfer, wenn man die göttlichen Guttaten mit dankbarem Herzen erkennt, und dieselben rühmt und preist.)
17. Und das hat dich noch zu wenig angemutet, Gott, sondern hast über das Haus deines Knechts noch von fernem Zukünftigen geredet; und du hast angesehen mich, als in der Gestalt eines Menschen, der in der Höhe Gott der Herr ist.
Zu wenig: Als ob solche Guttaten alle miteinander nicht groß genug gewesen wären, die ich bisher von dir empfangen habe, so hast in willens solche noch mehr zu häufen und mich damit gleichsam zu überschütten.
Fernem: Du hast mir und meinem Geschlecht solche Sachen versprochen, die allererst nach etliche hundert Jahren sollen erfüllt werden. Nämlich, von dem Messias, der aus meinem Stamm soll geboren werden.
Mich: (Nach Luther) Das ist nicht meine Person, sondern meines Blutes Nachkommen, nämlich ins künftige und dahin noch weiter Zeit ist. Der ein solcher Mensch sein wird, der in der Höhe Gott der Herr ist {Ps 98v7}. Wer kann gleich Gott sein unter den Kindern Gottes: Er ist auch Gottes Kind, aber weit über andere Gotteskinder, als der selbst auch Gott ist.
Gestalt: Das ist: Was du mir von dem ewigen Königreich geredet hast, das weiß ich wohl, dass es nicht eigentlich auf meine Person gemeint ist, sondern auf den zukünftigen Messias und Heiland der ganzen Welt, dessen ich nur eine Figur und Vorbild bin. [Derselbe wird zwar ein Mensch sein, aber daneben auch der allerhöchste Gott und Herr, wahrer Gott und Mensch in einer Person. Solche Sprüche von Christo sollen wir uns von der Juden Schwärmereien, und ungereimten Erklärungen oder viel mehr Verkehrungen, nicht verfälschen lassen.)
18. Was soll David mehr sagen zu dir, dass du deinen Knecht herrlich machst? Du erkennst deinen Knecht.
Mehr sagen: Kann ich auch von dir begehren, dass du mir noch größer Ehre antust, als dass ich ein Vater des Messias und Heilands der Welt sein soll.
Erkennst: Du weist mein Herz, dass mir keine größer Freude widerfahren kann, als diese, dass mir der Messias verheißen wurde.
19. Herr, um deines Knechts willen, nach deinem Herzen hast du all solche große Dinge getan, dass du kundtätest alle Herrlichkeit.
Knechts willen: Dass du mich deinen Knecht liebst.
Herzen: Das ist: Wohlgefallen, ohne meinen Verdienst.
Kund tätest: Das ist: Du hast so große und wunderbare Guttaten mir erzeigt, wirst sie auch noch künftig erzeigen, auf dass deine unermessliche Güte und Freigiebigkeit gegen dem menschlichen Geschlecht bekannt werde. [Denn Gottes Majestät leuchtet besonders in seinen Guttaten hervor.)
20. Herr, es ist dein gleichen nicht, und ist kein Gott denn du, von welchem wir mit unseren Ohren gehört haben.
Gleichen nicht: In der ganzen Welt. Und lässt es ihm David ein Ernst sein, dass er Gott lobt, wie zwar nicht unrecht.
Kein Gott: Denn obwohl die Heiden ihre Götter (so doch nichtige Götzen sind) rühmen und preisen, so erkennen wir doch und bekennen dich einigen wahren Gott. [Denn es gebührt sich nicht, dass ein frommer gottseliger Mensch in Religionssachen schwanke, und so oft er von einer neuen Religion hört, die selbige bald annehme.)
21. Und wo ist ein Volk auf Erde, wie dein Volk Israel, da ein Gott hingegangen sei, ihm ein Volk zu erlösen und ihm selbst einen Namen zu machen von großen und schrecklichen Dingen, Heiden auszustoßen vor deinem Volk her, das du aus Ägypten erlöst hast?
Volk: Das jemals so große göttliche Guttaten empfangen hätte.
Zu erlösen: Von dessen Erlösung wegen Gott so große Dinge zu verrichten sich unterfangen hätte.
Dingen: Denn das israelitische Volk hat die Kanaaniter nicht ohne großes Wunder aus ihrem Lande vertrieben, und dasselbe eingenommen. [Ein viel größeres Wunder aber ist es, dass der Sohn Gottes durch die Kraft seines Blutes uns aus dem Reich des Teufels erlöst hat, und ins ewige Leben führt.)
22. Und hast dir dein Volk Israel zum Volke gemacht ewig; und du, Herr, bist ihr Gott geworden.
Gemacht: Dass du es an Kindes statt angenommen, und immer erhalten, schützen, und in der Tat erklären willst, wie du der Israeliten gnädiger Gott und gütiger Vater seist. [Weil aber die Juden später den Messias verworfen haben, so hat sie Gott auch verworfen. Und sind jetzt die Christen, welche des Abrahams Glauben folgen, die wahren Israeliten, für die Gott, um Christi willen, väterliche Sorge trägt {Gal 6 Röm 4}.
23. Nun, Herr, das Wort, das du geredet hast über deinen Knecht und über sein Haus, werde Ware ewig, und tue, wie du geredet hast.
Nun Herr: Jetzt tut David zu seinem Gebet auch eine Danksagung hinzu.
Geredet: Was du mir von dem zeitlichen Reich meiner Nachkommen, und von dem geistlichen Reich meines Sohnes Christi versprochen hast, das möchtest du also ins Werk richten, und dieser deiner Verheißung immer bedenkt sein. [Denn die göttlichen Verheißungen sollen unser Gebet aufmuntern und inbrünstig machen, dass wir um Erfüllung derselben bitten. Und will Gott, dass wir mit dem Gebet anhalten sollen {Lk 18}.
24. Und dein Name werde wahr und groß ewig, dass man sage: Der Herr Zebaoth, der Gott Israels, ist Gott in Israel. Und das Haus deines Knechts David sei beständig vor dir.
Wahr und groß: Verschaffe, dass dein Name gerühmt und gepriesen werde, wie du, nämlich, ein wahrhafter Gott seist, und über deine Verheißungen steif hältst.
Sage: Dass jedermann verstehe, wie das israelitische Volk den wahren und allermächtigsten Gott habe, welches dir und deinem Volk zu Lob und Ehren gereichen wird.
Beständig: Das ist: Erhalte mein Geschlecht, und lass es nicht untergehen, und erhalte auch das Königreich bei meinen Nachkommen.
25. Denn du, Herr, hast das Ohr deines Knechts geöffnet, dass du ihm ein Haus bauen willst; darum hat dein Knecht gefunden, dass er vor dir betet.
Geöffnet: Du hast mir deinem Knecht deinen Willen geoffenbart, dass du mein Geschlecht mehren, zu Ehren erheben, und erhalten wollest, darum darf ich die Erfüllung solcher Sachen und Guttaten, die du mir verheißen hast, ungescheut von dir bitten.
26. Nun, Herr, du bist Gott und hast solche Gutes deinem Knechte geredet.
Bist Gott: Der du durch deine Allmacht kannst zuwege bringen, und um deiner Wahrheit willen zu leisten pflegst, was du verheißt.
27. Nun hebe an zu segnen das Haus deines Knechts, dass es ewig sei vor dir; denn was du, Herr, segnest, das ist gesegnet ewig.
Vor dir: Dass du immer väterliche Sorge für mich und mein Geschlecht trägst, und es erhaltest.
Ist gesegnet: Wen du Gott erhalten willst, den kann niemand unterdrücken. [Darum sollen wir auch die göttlichen Verheißungen mit Glauben ergreifen, und wenn wir in unserem Gebet uns darauf gründen, so werden wir erlangen, was wir bitten.)
Das 19. Kapitel
David erhält zu etlichen Malen den Sieg wider die Philister, Moabiter, Hadad Eser, und Edomiter, v. 1. 2. Und heiligt den Raub der Feinde dem Herrn, v. 11. 3. Danach folgt etwas von der königlichen Regierung, und von des Königs vornehmsten Amtleuten, v. 14.
1. Nach diesem schlug David die Philister und demütigte sie und nahm Gath und ihre Töchter aus der Philister Hand {2Sam 8v1}
Nach: Jetzt werden etliche glückliche Schlachten erzählt, die David mit seinen Feinden gehalten hat. Auf dass wir sehen, wie Gott der Herr nach seiner Verheißung des Davids Königreich nach und nach gemehrt und bestätigte.
Demütigt: Dass sie ihren Übermut müssten fallen lassen, und wider den David nicht mucken durften.
Töchter: Die kleinen Städtlein, Flecken, und Dörfer, so zu der Hauptstadt Gath gehörten.
Hand: Dass also die Israeliten der Philister Joch allerdings von sich geworfen. [Es gibt aber Gott den frommen Leuten glücklichen Fortgang in dieser Welt, dass sie die ewige Glückseligkeit und Wohlfahrt zu erlangen desto weniger zweifeln. Als wenn ein freundlicher Vater seinen Kindern Birnen oder Äpfel schenkt, dass sie der väterlichen Zuneigung dabei sich erinnern, und einmal ein viel köstlicheres Erbteil gewärtig ist.)
2. Auch schlug er die Moabiter, dass die Moabiter David untertänig wurden und Geschenke brachten.
Moabiter: Welche von dem Lot ihre Herkunft hatten, aber dem Volk Gottes sehr aufsätzig waren.
Untertänig: Dass sie ihn für ihren Oberherrn erkannten.
Geschenk: Damit sie zu verstehen gaben, dass sie des Königs Davids Untertanen waren. Es hatte aber Gott den Moabitern längst die Strafe gedroht, weil sie den Israeliten, da dieselben durch die Wüste ins Land Kanaan zog, nicht allein keine Freundschaft erzeigt, sondern auch den Teufels Propheten Bileam wider sie gedingt, dass er den Israeliten fluchen sollte {4Mos 22}. [Wenn deswegen Gott mit der Strafe verzieht, so hat er sie darum nicht allerdings aufgehoben, sofern wir nicht Busse tun, sondern erinnert sich der Sünden, die man vor vielen Jahren begangen hat, und straft sie.) Und ist am David leiblich erfüllt worden, was von des Herrn Christi geistlichem Sieg zuvor geweissagt wurden {4Mos 24}. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen, und ein Zepter aus Israel aufgekommen, und wird zerschmettern die Fürsten der Moabiter. Denn David ist ein Vorbild Christi gewesen.
3. Er schlug auch Hadadeser, den König zu Zoba in Hemath, da er hinzog, sein Zeichen aufzurichten am Wasser Phrath.
Aufzurichten: Welches ihm David nicht hat sollen zulassen, weil Gott den Israeliten, und nicht den Heiden das Land Kanaan bis an das Wasser Phrath (so der Fluss Euphrat ist) zu besitzen eingegeben, welches Wasser die eine Grenze des Landes Kanaan war {1Mos 15}. [Kann deswegen eine fromme Obrigkeit ihrer Herrschaft Grenzen mit gutem Gewissen schützen.)
4. Und David gewann ihm ab tausend Wagen, siebentausend Reiter und zwanzigtausend Mann zu Fuß. Und David verlähmte alle Wagen und behielt hundert Wagen übrig.
Wagen: Denn man hatte vorzeiten besondere Streitwagen, die man im Kriege gebrauchte.
Sieben tausend: 2 Sam. 8 steht: Tausendsiebenhundert Reiter. Ich halts aber dafür, dass man des Samuels Buch folgen soll, weil es viel älter ist, und mag in Abschreibung der Zahl leicht etwas übersehen werden, welches doch der Religion keinen Nachteil bringt.
Verlähmt: Nämlich, den Pferden, so die Streitwagen gezogen, hat er die Nerven verhauen, dass sie der Feind nicht mehr benutzen könne. [Denn dass man den Feinden ihren Vorrat zum Kriege verderbe, ist nicht Sünde, damit zukünftig ein größeres Unglück verhütet werde.)
Behielt: Nämlich, Die Wagen samt den Pferden, dass er sie zu seinem Nutzen brauchte.
5. Und die Syrer von Damaskus kamen, dem Hadadeser, dem Könige zu Zoba, zu helfen. Aber David schlug derselben Syrer zweiundzwanzigtausend man.
Zu helfen: [Ebenermaßen rotten sich die Feinde des Volkes Gottes, wider das Reich Christi.)
6. Und legte Volk gen Damaskus in Syrien, dass die Syrer David untertänig wurden und brachten ihm Geschenke. Denn der Herr half David, wo er hinzog.
Legt Volk: Zur Besatzung.
Damaskus: Welche die Hauptstadt in Syrien war.
Geschenke: Damit sie bekannten, dass sie nicht mehr frei, sondern unter des Königs David Gewalt wären. [Es ist aber Gottes gerechte Strafe, dass solche Leute ihre Freiheit verlieren, welche mit den Gottlosen sich verbinden, und eine unrechte Sache verteidigen helfen.)
Half: Darum man nicht denken soll, David habe durch seine Kraft und Vorsichtigkeit so große Sachen verrichtet, sondern Gott hat es durch ihn getan. [Und sollen wir unser Glück, wenn wir etwas Löbliches verrichten, Gott zuschreiben.)
7. Und David nahm die goldenen Schilde, die Hadadesers Knechte hatten, und brachte sie gen Jerusalem.
Goldene: Die mit Gold überzogen, und hübsch damit gesetzt waren. [Es ist aber selten Glück und Sieg bei solchem Kriegsvolk zu hoffen, da man mehr Goldes als eisernes schimmern sieht, und da der Raub größer ist, als die Gefahr, so man vor ihnen zu besorgen hat.)
8. Auch nahm David aus den Städten Hadadesers, Tibehath und Chun, sehr viel Erzes, davon Salomo das Ähren Meer und Säulen und Ähren Gefäße machte.
Städten: Die er entweder mit Gewalt erobert, oder auch durch Aufgebung einbekommen.
Erzes: Welches alles er zu dem künftigen Bau des Tempels geheiligt und hinterlegt hat. [Solche Freigiebigkeit der Fürsten und Herren ist zu loben, die mit der Feinde Raub das Predigtamt begehren zu unterhalten und zu zieren. Es wird aber auch alsdann der Feinde Raub von uns dem Herrn geheiligt, wenn wir die freien Künste, so wir in der Heiden Schriften finden, zu der Kirche Erbauung und Besserung anwenden.)
Säulen: Derer zwei später vor dem Tempel zu Jerusalem aufgerichtet wurden, wie von diesen und anderen Sachen man weiter beschrieben findet im (1. Buch der Könige), in etlichen vordersten Kapiteln.
9. Und da Thogu, der König zu Hemath, hörte, dass David alle Macht Hadadesers, des Königs zu Zoba, geschlagen hatte,
10. sandte er seinen Sohn Hadoram zum Könige David und ließ ihn grüßen und segnen, dass er mit Hadadeser gestritten und ihn geschlagen hatte. Denn Thogu hatte einen Streit mit Hadadeser. Auch alle goldenen, silbernen und eisernen Gefäße
Grüßen: Und Glück wünschen, auch ihn rühmen und preisen solcher Tat wegen. [Denn wem Gott wohlwill, zu dem finden sich immer Freunde. Also haben sich auch die Heiden nach der Ausbreitung des Evangeliums zu Christo, dem Überwinder des Teufels verfügt, und den Namen ihres Erlösers angerufen und gepriesen.)
11. heiligte der König David dem Herrn mit dem Silber und Gold, das er den Heiden genommen hatte, nämlich den Edomitern, Moabitern, Ammonitern, Philistern und Amalekitern.
Heiligte: Dass er solche Sachen aus allerlei Metall behielt und hinterlegte zum künftigen Bau des Tempels, den Salomo bauen sollte. [Wie ganz ungleich ist der König David denen gewesen, die meinen, sie haben keinen Krieg geführt, wenn sie nicht hin und wieder auch die Kirche beraubten, und solches zu ihrer Üppigkeit und Pracht anwendeten.)
12. Und Abisai, der Sohn Zerujas, schlug der Edomiter im Salztal achtzehntausend {2Sam 8v13 Ps 60v2};
Abisai: Einer von des Königs David vornehmsten Hauptleuten.
Schlug: Mit seinem bei sich habenden Kriegsvolk.
Salz-Tal: Vielleicht dass es viel Salzbrunnen darin hatten.
13. und legte Volk in Edomäa, dass alle Edomiter David untertänig waren. Denn der Herr half David, wo er hinzog.
Untertänig: Hier ist die Weissagung erfüllt worden, da vor etlichen hundert Jahren Gott zuvor verkündigt hatte, dass Esau (dessen Nachkommen die Edomiter waren) als der Größere, dem Jakob (dessen Nachkommen die Israeliten waren) als dem Kleineren, dienen sollte {1Mos 25}. Das ist: Dass die Edomiter den Israeliten sollten unterwürflich werden. [Darum soll man nicht denken, dass die göttlichen Verheißungen aus- und umsonst sind, weil sie lange verziehen, denn sie werden endlich gewisslich erfüllt.)
Half: Besonders in Kriegsverrichtungen. [Denn der Teufel ist einer frommen Obrigkeit so feind, dass er sie nicht lange leben ließe, wo sie Gott nicht besonders erhielte.)
14. Also regierte David über das ganze Israel und handhabte Gericht und Gerechtigkeit all seinem Volk.
Regiert: Vollkommen, mit großer Ehre und Herrlichkeit.
Handhabte: Denn er zu Friedenszeiten nicht müßig gewesen, noch in Wollüsten gelebt, sondern in einem so volkreichen Königreich große Mühe hatte, damit jedermann Recht heranschaffen würde. [Denn Gott gibt der Obrigkeit nicht darum ihr großes Ansehen, Gewalt, Reichtum, und anders, dass sie die Regierung soll auf ein Ort setzen, und nach ihrem Wohlgefallen leben, sondern dass sie derselben mit Fleiß abwarte.)
15. Joab, der Sohn Zerujas, war über das Heer, Josaphat, der Sohn Ahiluds, war Kanzler {2Sam 8v16}.
Joab: Jetzt werden des Königs Davids vornehmste Hofdiener erzählt, die ihm das Königreich verwalten helfen.
16. Zadok, der Sohn Ahitobs, und Abimelech, der Sohn Abjathars, waren Priester. Sausa war Schreiber.
Ab Jathar: Der damals zu Jerusalem das Hohepriesteramt versah, davon ihn später Salomo verstoßen {1Sam 2}.
Schreiber: Oder geheimer und Kammer-Sekretarius.
17. Benaja, der Sohn Jojadas, war über die Krethi und Plethi. Und die ersten Söhne Davids waren dem Könige zur Hand.
Crethi und Plethi: Welche von dem Lande, daher sie gebürtig waren, also genannt wurden. Es war ihnen aber die königliche Leibgarde anbefohlen, und war Benaja ihr Oberster.
Zur Hand: Das ist: Sie waren des Königs Räte, die ihm des Reiches Geschäfte halfen abhandeln und verrichten. [Denn ein König oder Regent ohne Räte und treue Diener, ist wie ein Haupt ohne Glieder. Jedoch gleichwie David unter seinen Hofschranzen etliche böse Buben hatte (wie Joab einer war). Also wird man nicht leicht eines Fürsten und Regenten Hof ohne dergleichen Leute finden, wenn gleich die Obrigkeit für sich selbst ganz fromm ist.)
Das 20. Kapitel
- David schickt Gesandten zum Hanon der Ammoniter Könige, denselben über seines Vaters Tod zu trösten, v. 1.
- Da aber die Gesandten schimpflich abgefertigt wurde, entsteht ein Krieg daraus zwischen David und Hanon, v. 2.
- Und schlägt David die Syrer zweimal, so dem Hanon zu Hilfe zugezogen waren, v. 6.
1. Und nach diesem starb Nahas, der König der Kinder Ammon, und sein Sohn wurde König an seiner statt {2Sam 10v1}.
Nach diesem: Nämlich, da David das ganze Königreich Israel in ruhiger Besitzung inne hatte, und dem Regiment wohl und löblich vorstünde.
2. Da gedachte David: Ich will Barmherzigkeit tun an Hanon, dem Sohne Nahas; denn sein Vater hat an mir Barmherzigkeit getan. Und sandte Boten hin, ihn zu trösten über seinen Vater. Und da die Knechte Davids ins Land der Kinder Ammon kamen zu Hanon, ihn zu trösten,
Tun: Ich will dem neuerwählten König Glück wünschen zu seiner Regierung, meine Freundschaft und geneigten nachbarlichen Willen anbieten.
An mir: Da ich noch im Elend herum zog, hat er mir alle Freundschaft erzeigt. darum will ich zur Dankbarkeit seinen Sohn wiederum Gutes tun, und ihn trösten. [Denn es steht einem frommen Biedermann zu, dass er der Wohltaten bedenkt sei.)
Boten: Oder Gesandten, welches feine verständige und ansehnliche Leute waren.
Zu trösten: Und ihm von ihres Königs Davids wegen allen guten Willen anzubieten, da er in irgend einer Sache des Davids Rat und Hilfe benötigt sein, und begehren würde. Inmassen auch bei uns in Deutschland unter Fürsten-Personen der Brauch ist, dass sie in solchen Fällen Gesandten schicken, und einander klagen und trösten lassen.
Knechte: Seine abgeordnete Diener und Gesandten, so nicht schlechte Leute gewesen.
Trösten: Und von ihres Königs wegen sich alles gutes gegen ihm zu erbieten.
3. sprachen die Fürsten der Kinder Ammon zu Hanon: Meinst du, dass David deinen Vater ehre vor deinen Augen, dass er Tröster zu dir gesandt hat? Ja, seine Knechte sind gekommen zu dir, zu forschen und umzukehren und zu erkundschaften das Land.
Fürsten: Die vornehmsten Landherren im selben Königreich, und des Königs Räte.
Ehre: Dass er seine Ehrerbietigkeit gegen deinen verstorbenen Vater wolle zu verstehen geben.
Gekommen: Sie sind freilich nicht der Meinung daher gesandt worden, dass sie dich trösten und dir freundlich zusprechen, sondern dass sie alles hin und wieder besichtigen, und ihrem Könige danach alle Gelegenheit dieses Königreichs anzeigen, damit er alsdann mit einem Kriegsheer sich gefasst mache, und dich aus deinem Königreich vertreibe. [Gleichwie aber die Verleumdung in der Wahrheit und eigentlich ein teuflisch Laster ist, also pflegt sie an großer Herren Höfe am meisten Platz zu finden. Welches doch darum nichts desto besser ist. Denn weil solche Lästermäuler der Fürsten und Herren Gemüter ohne Ursache wieder andere verhetzen, so bringen sie oft ein ganz Land in Jammer und Not, dennoch werden solche Fuchsschwänzer für die getreuesten Diener gehalten.)
Zu kehren: (Nach Luther) Wie man ein Ding kehrt, hinten und vorn besieht, das man will eigentlich erkunden.
4. Da Name Hanon die Knechte Davids und beschor sie und schnitt ihre Kleider halb ab bis an die Lenden; und ließ sie gehen.
Name Hanon: Weil er seinen Lästermäulern gar zu viel glaubte, und nicht betrachte, was es für einen Ausgang nehmen möchte.
Beschor: Also dass er ihnen den Bart halb auf der einen Seite lassen abscheren {2Sam 10}.
Gehen: Also geschmäht und geschändet. Mit welchem Tun er nicht nur aller Freundschaft abgesagt, sondern auch der Gemeinde Völker recht zuwidergehandelt, dass er den Gesandten einen Schimpf bewiesen. [Also pflegen die unbedachtsamen Ratschläge nichts Gutes anzuzetteln.)
5. Und sie gingen weg und ließen es David ansagen durch Männer. Er aber sandte ihnen entgegen (denn die Männer waren sehr geschändet). Und der König sprach: Bleibt zu Jericho, bis euer Bart wachse; so kommt dann wieder.
Entgegen: Und ließ ihnen sagen, dass sie nicht also ungestaltet in die Stadt Jerusalem kommen sollten. [Denn es steht einem Regenten zu, dass er seiner Gesandten Ehre und Ansehen handhabe, weil ihm seine eigene Würde und Hoheit etlichermaßen auch daran gelegen ist.)
Sehr geschändet: Denn es war den Israeliten im Gesetz verboten, dass sie den Bart nicht abscheren sollten (Obwohl heutigen Tages bei den Leuten ein anderer Brauch ist, und eine jede leichtfertige Gewohnheit uns bedünkt die beste sein. So trug man damals nicht solche Hosen wie jetziger Zeit, sondern lange Röcke, darum, da man ihnen die Kleider so kurz verschnitten, haben sie die Scham nicht wohl decken können.
Jericho: Welche Stadt auf den Grenzen des Landes Kanaan gelegen war.
Wieder: Zu mir gen Jerusalem. [Gleichwie aber David seine Freundschaft und Gutwilligkeit an dem unverständigen und undankbaren Hanon übel angelegt hat. Also tut Christus, welcher der rechte David ist, den Leuten viel Gutes, wird aber hingegen von denselben, besonders in seinen Gliedern, oftmals geschmäht und geschändet. Aber gleichwie David seiner Gesandten Schmach ihm lassen angelegen sein, und zu Herzen gehen. Also wird auch Christus seiner Diener Verachtung einmal ernstlich rächen, weil er gesagt {Lk 10}. Wer euch verachtet, der verachtet mich.)
6. Da aber die Kinder Ammon sahen, dass sie stanken vor David, sandten sie hin, beide Hanon und die Kinder Ammon, tausend Zentner Silbers, Wagen und Reiter zu dingen aus Mesopotamien, und Maecha und aus Zoba.
Kinder Ammon: Welche eben so klug und für sichtig waren, als ihr Herr der König.
Stanken: Das ist: Dass sie seine Feindschaft auf sich geladen hatten, und sich gleichsam zum Scheusal gemacht, weil sie ihm eine solche große Schmach bewiesen, und sich nichts besseres zum David versehen durften, denn dass er solche Unbilligkeit würde zurechnen begehren, da häufen sie ihre vorige tolle Unsinnigkeit und Bosheit noch mehr. Und denken nicht, wie sie die begangene Übeltat bei ihm abtragen und abbitten möchten, sondern trachten vielmehr danach, dass sie den David von freien Stücken mit Krieg überziehen mögen, den sie mit Guttaten hätten sollen versöhnen. [Aber davor soll man sich mit allem Fleiß hüten, wenn wir aus Unvorsichtigkeit und Torheit einen Missgriff getan, und uns versündigt haben, dass wir nicht erst dazu uns widerspenstig und halsstarrig erzeigen.)
Zentner: Wenn dies Zentner sind, so machen sie meines Erachtens fünf mal hunderttausend Taler.
7. Und dingten zweiunddreißigtausend Wagen und den König Maecha mit seinem Volk; die kamen und lagerten sich vor Medba. Und die Kinder Ammon sammelten sich auch aus ihren Städten und kamen zum Streit.
Maecha: Dass er selbst bei der Schlacht gegenwärtig sich wollte finden lassen. [Denn das menschliche Herz setzt sein Vertrauen auf äußerlichen Gewalt, ist aber Unrecht.)
Sammelten sich: In großer Anzahl, also dass zwei mächtige Kriegsheer wider die Israeliten zum Streit auszogen. [Denn dieser Welt Macht und Gewalt wider das Reich Christi scheint groß und unüberwindlich sein, wird aber schändlich gestürzt und zunichtegemacht.)
8. Da das David hörte, sandte er hin Joab mit dem ganzen Heer der Helden.
Helden: Die besten und auserlesenen Kriegsleute, so er um sich fand, weil er mit einem mächtigen Feind zu tun hatte. [Denn welcher entweder die leiblichen oder geistlichen Feinde aus einer fleischlichen Sicherheit verachtet, der wird selten glücklich wider sie streiten.)
9. Die Kinder Ammon aber waren ausgezogen und rüsteten sich zum Streit vor der Stadt Tor. Die Könige aber, die kommen waren, hielten im Felde besonders.
Stadt Tor: Nämlich, vor der Ammoniter königlichen Hauptstadt.
Besonders: Sie hatten ein besonderes Kriegsheer in ihrer Ordnung stehen, dass also des Davids Leute wider zwei unterschiedliche Kriegsheer zu tun hatten.
10. Da nun Joab sah, dass vorne und hinter ihm Streit wider ihn war, erwählte er aus aller jungen Mannschaft in Israel und rüstete sich gegen die Syrer.
Und hinter: Dass er den einen Teil der Feinde sah von ferne her auf ihn ziehen, und den anderen von hinten her über ihn kommen, da hat er sein Kriegsvolk auch so teilen müssen, und den einen Haufen den Ammonitern, den anderen den Syrern entgegen- stellen.
Mannschaft: Die er damals bei sich hatte.
Syrer: Die am mächtigsten waren. [Denn ein redlicher Hauptmann und Oberster soll nicht die Gefahr auf andere schieben, und nach seiner Versicherung sich umsehen.)
11. Das übrige Volk aber tat er unter die Hand Abisais, seines Bruders, dass sie sich rüsteten wieder die Kinder Ammon.
Hand: Unter sein Regiment.
Kinder Ammon: Und wider ihre Helfer.
12. Und sprach: Wenn mir die Syrer zu stark werden, so komm mir zu Hilfe; wo aber die Kinder Ammon dir zu stark werden, will ich dir helfen.
Zu stark: Wenn du merkst, oder ich dir entbieten werde, dass ich der Syrer große Macht nicht aufhalten kann, noch ihnen genügenden Widerstand tun, und es das Ansehen gewinnt, als ob der Sieg auf ihrer Seiten sein würde.
Zu Hilfe: Dass du von deinem Kriegsheer etliche Fahnen teilst, und mir zu Hilfe schickst. [Also sollen auch die Christen in aller Gefahr der brüderlichen Liebe bedenkt sein, und einander helfen. Denn sie sind auch Brüder in Christo.)
13. Sei getrost und lass uns getrost handeln für unser Volk und für die Städte unseres Gottes! Der Herr tue, was ihm gefällt!
Unser Volk: Dasselbe zu schützen, als bei dem die rechte Religion im Schwange geht, darum lass uns tapfer streiten. [heutzutage streiten ihrer ganz wenig für das weltliche Regiment, und die Kirche, sondern sehen den größte teil auf ihren Nutzen. Und trachten nur danach, dass sie viel Geld, und zwar schnell wieder heimbringen, ungeachtet wie es mit anderen Leute, und mit dem Wohlstand eine Gelegenheit habe.)
Gefällt: Das ist: Den Ausgang des Kriegs wollen wir Gott heimstellen, und da es ihm also für gut ansieht, so wollen wir auch in diesem Streit ritterlich sterben. [Denn wir sollen unser Amt tun, und das übrige Gott befehlen.)
14. Und Joab machte sich herzu mit dem Volk, das bei ihm war, gegen die Syrer zu streiten; und sie flohen vor ihm.
Flohen: Da, nämlich, der Streit angegangen war. Weil Gott ihnen den Mut nahm, dass sie nicht Widerstand tun konnten.
15. Da aber die Kinder Ammon sahen, dass die Syrer flohen, flohen sie auch vor Abisai, seinem Bruder, und zogen in die Stadt. Joab aber kam gen Jerusalem.
Syrer: Auf welche die Ammoniter all ihr Hoffnung gesetzt hatten.
Stadt: Nämlich, In ihre königliche Hauptstadt und Festung, darin sie flohen, als in einen sicheren Gewahrsam.
Kam: Als ein siegreicher Überwinder. [Welche deswegen in ihrem Beruf treulich handeln, denen gibt Gott einen glücklichen Fortgang.)
16. Da aber die Syrer sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, sandten sie Boten hin und brachten heraus die Syrer jenseits des Wassers. Und Sophach, der Feldhauptmann Hadadesers, zog vor ihnen her.
Sahen: Und ihnen selber zu Gemüt führten, dass, da sie den Ammonitern helfen wollen, von den Israeliten eine große Niederlage erlitten, haben sie sich vorgenommenen, sich an den David wiederum zu rächen, und durch einen künftigen Sieg, die vorige Schande, so sie mit ihrer Flucht eingelegt, wieder abzuwischen.
Brachten heraus: Zu ihrer Hilfe, entweder durch Bitte oder mit Gelde.
Wasser: Die über den Fluss Phrath oder Euphratem in Mesopotamien wohnten.
Sophach: Der ohne Zweifel ein berühmter und erfahrener Kriegs Oberster gewesen.
17. Da das David angesagt wurde, sammelte er zuhauf das ganze Israel und zog über den Jordan; und da er an sie kam, rüstete er sich an sie. Und David rüstete sich gegen die Syrer zum Streit, und sie stritten mit ihm.
Ganze Israel: Das ist: Er erhielt in allen Stämmen Musterung, und las die beste Kriegsleute, so viel er derselben finden konnte, heraus, bis er ein großes Heer zusammen brachte.
An sie: Das ist: Er zog ihnen mit einem wohlgerüsteten Kriegsvolk entgegen, und unter Augen.
18. Aber die Syrer flohen vor Israel. Und David erwürgte der Syrer siebentausend Wagen und vierzigtausend man zu Fuß; dazu tötete er Sophach, den Feldhauptmann.
Flohen: In welcher Flucht sie mit Haufen danieder geschlagen wurden.
Wagen: Nämlich, so viel Kriegsleute, die von dem Wagen stritten. Darum es ihnen viel besser und nützlicher gewesen wäre, wenn sie daheim geblieben, als dass sie wieder den David einen unnötigen Krieg erregt, mit dem sie nichts zu tun, und keine Ursache zu ihm hatte, wenn sie sich nicht mutwilligerweise in einen fremden Krieg mengen wollen. [Welche deswegen anderen zu gefallen, sich in unnötige Gefahr begeben, die verderben richtig darin.)
19. Und da die Knechte Hadadesers sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, machten sie Frieden mit David und seinen Knechten. Und die Syrer wollten den Kindern Ammon nicht mehr helfen.
Knechte: Die Kriegsleute, so wider den König David unglücklich gestritten hatten.
Friede: Also, dass sie sich ihm mit einem gewissen Bedingung unterwürflich gemacht, und ihm einen jährlichen Zins gereicht.
Nicht mehr: Weil sie von des Davids Kriegsvolk so übel empfangen, und abgestriegelt waren. [Denn die Narren werden endlich mit ihren Schaden klug. Also haben sich auch viel Heiden, die dem Evangelium eine Zeit lang widerstrebt, endlich Christo, als dem rechten David, untergeben.)
Das 21. Kapitel
- Der Amoniter Hauptstadt Rabba wird samt ihren anderen Städten vom Joab erobert, v. 1.
- Und werden die Philister von den Helden Davids dreimal geschlagen, v. 4.
1. Und da das Jahr um war, zur Zeit, wenn die Könige ausziehen, führte Joab die Heermacht und verderbe der Kinder Ammon Land, kam und belagerte Rabba. David aber blieb zu Jerusalem. Und Joab schlug Rabba und zerbrach sie {2Sam 11v1 12v22}
Um war: Das seither dem zuvor vermeldeten Sieg, den die Israeliten wider die Ammoniter erhalten, ein Jahr verlaufen war.
Ausziehen: Da man möglich kann zu Felde ziehen und liegen, dass man Fütterung für die Pferde, und für das Fußvolk Früchte auf dem Lande findet, auch die Kriegsleute der guten Luft halben aushalten mögen.
Heermacht: Ein auserlesenes Kriegsvolk.
Verderbe: Mit rauben, morden und brennen, wie in solchen Fällen gebräuchlich, und die Ammoniter wohl verschuldet hatten. [Denn obwohl dem Ansehen nach, die Obrigkeit mit ihrer Unvorsichtigkeit, bisweilen sich selbst und ihren Untertanen ein Unglück über den Hals zieht, so straft doch Gott auch zugleich der Untertanen vielfältige Sünden.)
Joab schlug: Hier wird dem Joab die Eroberung der Stadt Rabba allein zugemessen, und zwar nicht unrecht. Den obwohl David vor Einnahme der Stadt vom Joab berufen wurde, dass er mit einem neuen Kriegsvolk ins Lager kommen, und die Stadt erobert und eingenommen hat, so war doch die Stadt bereits so beschossen und zugerichtet, dass die Mauern eines guten Teils niedergerissen, und die Stadt leicht einzunehmen war. Es hat aber Joab den König David darum berufen lassen (wie 2 Sam. 12) steht, nicht dass er seines Beistandes damals benötigt gewesen, sondern dass die Ehre und der Ruhm ihm, dem David, bliebe, als ob er solche Stadt erobert hätte. Vor Eroberung aber der Stadt ist David daheim zu Jerusalem müßig sitzen geblieben, und hat unterdes mit des Uria, der im Lager dem Könige seine treuen Dienste leistete, dessen Eheweib, Bath Seba, die Ehe gebrochen, welches er vielleicht unterlassen hätte, wenn er mit zu der Belagerung gezogen wäre. [Denn Müßiggang lehrt nichts Gutes. Und findet man solche Oberkeiten, die, wenn ihre Hauptleute im Streit große Mühe und Gefahr ausstehen, unterdes daheim sich lassen wohl sein, und die Zeit mit bankettieren zubringen.)
2. Und David nahm die Krone ihres Königs von seinem Haupt und fand daran einen Zentner Goldes schwer und Edelsteine; und sie wurde David auf sein Haupt gesetzt. Auch führte er aus der Stadt sehr viel Raubes.
Königs: Nämlich, der Ammoniter, der vielleicht umgekommen, oder gefangen war.
Zentner: Welches auf die fünfhundert Kronen macht.
Gesetzt: Nämlich, wenn er später in seiner königlichen Majestät sich wollte sehen lassen, so setzte er dieselbe Krone auf.
3. Aber das Volk darin führte er heraus und teilte sie mit Sägen und eisernen Haken und Keilen. Also tat David allen Städten der Kinder Ammon. Und David zog samt dem Volk wieder gen Jerusalem.
Teilte: Es hat aber David der Ammoniter Bosheit mit solchem Ernst gestraft, weil sie seine Gesandte so schimpflich gehalten, und wider aller Völker Recht beleidigt hatten, dazu solche ihre Vergreifung nicht begehrt abzubitten, sondern über das alles noch einen Krieg wider ihn erregt, und die Syrer in ihre Gesellschaft an sich gezogen {2Sam 12}, wird auch geschrieben, dass er etliche Ammoniter mit Feuer in Ziegelöfen verbrannt habe. [Es war aber damals David ein Vorbild Christi, denn derselbe wird seiner Gesandten, der Propheten, Apostel, und seiner getreuen Kirchendiener, Schmach und Verfolgungen mit schrecklichen Strafen, und endlich mit dem ewigen höllischen Feuer, aufs ernstlichste rächen, und an die Verfolger ein Beispiel unerhörter Plagen und Marter sehen lassen, sofern sie nicht Busse tun.)
Gen Jerusalem: Nach dem er einen herrlichen Sieg erhalten, der ihm nicht viel Blutes gekostet, den Feinden aber schrecklich gewesen, und zum Verderben gereicht hat.
4. Danach erhob sich ein Streit zu Gaser mit den Philistern. damals schlug Sibechai, der Husathiter, den Sibai, der aus den Kindern der Riesen war, und demütigte ihn {2Sam 21v18}
Sibechai: Ein vortrefflicher Held unter des Davids Kriegsleuten.
Sibai: Der ein Philister und Riese war, denn es befanden sich unter den Philistern noch übrige Riesen.
Demütigt ihn: Samt seinem Volk, den Philistern, dass sie eine Zeit lang ihren Hochmut mussten sinken lassen, und wider die Israeliten sich nicht mehr auflehnen durften.
5. Und es erhob sich noch ein Streit mit den Philistern. Da schlug Elhanan, der Sohn Jairs, den Lahemi, den Bruder Goliaths, den Gathiter, welcher hatte eine Spießstange wie ein Weberbaum.
Erhob: Nämlich, nach dem etliche Zeit vergangen. Denn die Philister, als der Israeliten benachbarte Feinde, konnte nicht ruhig sein, und begehrten immer den Israeliten Unglück zuzurichten.
Lahemi: Welcher im Hebräischen vom Fressen den Namen hat, dass man ihn möchte einen Leutefresser heißen.
Goliath: Dessen, der vom David erschlagen wurde.
Weberbaum: Groß und dick, daraus der Person Größe und Stärke zu lesen ist, dennoch ist er erschlagen worden. [Denn verflucht ist der, welcher sich auf menschliche Kraft und Stärke verlässt {Jer 17}.
6. Abermals wurde ein Streit zu Gath. Da war ein großer Mann, der hatte je sechs Finger und sechs zehn, die machen vierundzwanzig, und er war auch von den Riesen geboren;
Streit: Zwischen den Philistern und Israeliten.
War: Nämlich, auf der Philister Seite.
Großer: Einer ungewöhnlichen und schrecklichen Länge.
Je sechs: Ist also mehr ein Wundertier als ein Mensch gewesen.
7. und höhnte Israel. Aber Jonathan, der Sohn Simeas, des Bruders Davids, schlug ihn.
Höhnte: Dass er gräuliche Schmach-Reden wieder das Volk Gottes ausstieß, die auch etlichermaßen Gott selbst zur Unehre gereichten, als der dieses Volkes Beschützer und Beschirmer war.
Schlug ihn: Dass er ihn umbrachte. [Denn Gott lässt seines Namens Schmähung, und die Unbilligkeit, so seinem Volk zugefügt wird, nicht ungestraft. Also unterdrückt auch Gott noch immer die Lästerer des Evangeliums mit dem geistlichen Schwert, durch die vortrefflichsten Kirchendiener.)
8. Diese waren geboren von den Riesen zu Gath und fielen durch die Hand Davids und seiner Knechte.
Das 22. Kapitel
- Joab zählt das Volk auf Davids Befehl, v. 1.
- Darüber Gott erzürnt wird, dass er in drei Tagen siebzigtausend Menschen an der Pestilenz sterben lässt, v. 7.
- Als aber David um Verzeihung bittet, und opfert, wird Gott wiederum versöhnt, und hörte die Pestilenz auf, v. 16.
1. Und der Satan stand wider Israel und gab David ein, dass er Israel zählen ließ {2Sam 24v1}.
Stand: Das ist: Er verklagte die Israeliten vor Gott, von wegen ihrer vielfältigen Sünden, und begehrte, dass Gott nach seiner Gerechtigkeit ihre Missetaten strafen wollte, und ihn zum Henker oder Nachrichter brauchte, das göttliche Urteil zu vollstrecken. [Dass aber der Teufel immer wider das Volk Gottes dergleichen sich unterstehe, wird Apostelgeschichte 12. ausdrücklich gemeldet, da vom Satan gesagt wird, dass der Verkläger unserer Brüder verworfen sei, der sie vor Gott Tag und Nacht verklagte.)
Und gab: Denn weil Gott durch des israelitischen Volkes Sünden zur gerechten Rache aufgebracht wurde, lies er es dem Satan zu, dass er eine Gelegenheit finde, sie zu strafen. Darauf derselbe arglistige Geist bald dem David eingeblasen, dass er sich vorgenommenen das Volk Israel zu zählen, auf dass er wüsste, wie viel tausend streitbarer Männer er in seinem Königreich aufbringen könnte. Dazu ihn aber sein Übermut und Hoffart trieb. Denn er sich dessen überhob, da er sah, dass sein Königreich so gewaltig zunahm, und immer mächtiger wurde, darum er begehrte sehen zu lassen, wie er das Königreich durch seine Stärke und Weisheit so stattlich erweitert, und mit was großer Macht er wieder seine Feinde könnte zu Felde ziehen. [Denn es haben auch die allerheiligsten Leute auf dieser Welt den Alten Adam nicht allerdings von sich abgelegt. Und ist der Stolz und Übermut, da man sich über seine Macht und Tugenden selber verwundert, eine große Sünde. Darum sollen wir in der wahren Demut beharren.)
Haus: Nämlich, der Tempel des Herrn soll hier und an diesem Ort gebaut werden, da auch weiter das Volk seine Opfer bringen soll. Denn da der König David gesehen, dass seine Opfer durch das Feuer, so Gott vom Himmel fallen lassen, auf den Altar, welchen er auf den Tennen Arnan gebaut, angezündet und verzehrt wurden, allerdings als da man die Hütte des Stifts erstlich in der Wüste aufgerichtet: Und aus des Mose Schriften wusste, dass Gott ihm einmal einen gewissen Ort erwählen würde, da der Tempel sollte gebaut werden, auch bereits die Verheißung hatte, dass Salomo solchen Tempel zu Jerusalem bauen sollte, hat er aus Offenbarung des Heiligen Geistes gemerkt, dass eben derselbe Ort, da er auf Befehl des Herrn geopfert hätte zur Abwendung der Pestilenz, von Gott dazu ersehen wäre, dass man den Tempel dort baute. Weil aber dem David verboten war, dass er den Tempel des Herrn nicht bauen sollte, sondern sein Sohn Salomo {2Sam 7}. So hat David den Tempel zu bauen sich zwar enthalten, aber dennoch allerhand nötige Sachen und Materie zum Bau des Tempels zugerüstet, damit solch herrliches Gebäude später vom Salomo desto eher und leichter könnte zu Ende gebracht und vollführt werden. [Denn wir sollen die Ehre Gottes befördern helfen, auf was Weise und Wege wir immer können und mögen.)
2. Und David sprach zu Joab und zu des Volkes Obersten: Geht hin, zählt Israel, von Berseba an bis gen Dan; und bringt es zu mir, dass ich wisse, wieviel ihrer ist.
Zählt Israel: Nämlich, alle Mannspersonen, die Alters halben zum Kriege tauglich sind, und haltet also eine allgemeine Musterung durch das ganze Land.
Gen Dan: Das ist: Von einer äußersten Grenze des Königreichs bis zur anderen.
Ihr ist: Wie viel ich Untertanen habe, die ich zum Kriege im Fall der Not benutzen und anführen könne.
3. Joab sprach: Der Herr tue zu seinem Volk, wie sie jetzt sind, hundertmal soviel; aber, mein Herr König, sind sie nicht alle meines Herrn Knechte? Warum fragt denn mein Herr danach? Warum soll eine Schuld auf Israel kommen?
So viel: Als wollte er sprechen: Ich wünsche dir meins teils, das du durch Gottes Segen einmal noch hundertmal so viel Leute in deinem Königreich haben mögest, als du jetzt hast. [Und war Joab in diesem Fall recht daran, dass er die Menge des Volkes für Gottes Segen hielt, da unsere Leute jetziger Zeit aus lauterem Unglauben solchen Segen schier für einen Fluch halten wollen.)
Knechte: Und Diener, die du alle miteinander unter deiner Gewalt hast, und kannst sie zur Not benutzen, wenn du willst, ob du sie gleich nicht zählen lässt, denn sie werden dir ja nicht entlaufen.
Schuld: Weil aus diesem deinem Begehren, da man dir folgt, die Strafe der Hoffart, als einer großen Sünde, über das israelitische Volk kommen möchte. [Denn es wusste Joab wohl, dass Gott der Obrigkeit Sünden an den Untertanen zu strafen pflege, die doch selbst auch nicht unschuldig sind. Und ist Joab in diesem Stücke zu loben, dass er dem Könige ein solches Ding widerraten, welches dem ganzen Königreich zu Nachteil gereichen würde, und nicht bald zu des Königs ungebührlichen Begehren, Ja gesagt, wenn er nur beständig auf seiner Meinung geblieben wäre.)
4. Aber des Königs Wort ging fort wieder Joab. Und Joab zog aus und wandelte durch das ganze Israel und kam gen Jerusalem.
Ging fort: Und ließ sich der König von seiner Meinung nicht abwendig machen. [Denn es sind bisweilen auch fromme Oberherren aus Schwachheit des Fleisches, und heftigem Antrieb ihrer Begierden gar zu halsstarrig, ihr unrechtes Vorhaben zu verteidigen, welches doch nicht ohne ihre oder der ihrigen große Gefahr geschieht.)
Zog aus: Da er sah, dass der König auf seine Meinung bestünde. [Denn es pflegen etliche Hofleute der Obrigkeit unbilligem Begehren nicht lange Widerpart zu halten, damit sie bei derselben nicht in Ungnade kommen.)
Wandelt: Dass er diejenigen zählte, so zum Kriege tauglich waren, ohne die Leviten und Benjamiter, welche er ausließ, wie bald folgt.
Kam: Nach Abzählung des Volkes, damit er neun Monden und zwanzig Tage zubrachte {2Sam 24}.
5. Und gab die Zahl des gezählten Volkes David. Und es war des ganzen Israel elfhundertmal tausend man, die das Schwert auszogen, und Juda vierhundertmal und siebenzigtausend man, die das Schwert auszogen.
Elf hundert: Obwohl nun 2. Sam. 24 nur achthunderttausend gezählt werden, so kann doch diese dem ersten Ansehen nach Ungleichheit leicht verglichen werden. Denn am selben Ort spricht der Text, es sind in Israel achthundert mal tausend starker Männer gefunden worden, die das Schwert auszogen. Daraus zu lesen ist dass der besten und auserlesen Kriegsleute in Israel achthunderttausend gewesen, derer das andere Buch Samuel allein Meldung tut, und die andern dreihunderttausend überspringt, so hier gesetzt werden, und zwar auch Wehr und Waffen tragen können, aber doch nicht für so streitbar angesehen wurden, als die vorigen, darum auch an diesem Ort das Wörtlein, stark, ausgelassen wird.
Vier hundert: Im anderen Buch Samuels Kapitel 24, liest man, dass im Stamm Juda fünfmal hunderttausend Mann sich befunden, wird aber nicht hinzugesetzt, dass es Kriegsleute gewesen, die das Schwert ausgezogen, darum man es davor halten muss, dass durch die größer Zahl der fünfmal hunderttausend {2Sam 24}, auch die mitgerechnet werden, so zum Kriege noch nicht so ganz tauglich gewesen, hier aber durch die vier- hundert und siebzigtausend Mann, nur diejenigen verstanden werden, was rechtschaffene Kriegsleute gewesen. Besonders aber ist das hier wohl zu merken, dass Gott in seinen Verheißungen wahrhaftig ist, der aus des Abrahams Samen eine solche große Menge Volkes hervor gebracht hat, dem er versprochen, dass er seine Nachkommen mehren wollte, wie die Sterne am Himmel, und wie den Sand am Ufer des Meers, [darum sollen wir seinen Verheißungen trauen, und seine Drohungen fürchten.)
6. Levi aber und Benjamin zählte er nicht unter diese; denn es war dem Joab des Königs Wort ein Gräuel.
Gräuel: Es wurde dem Joab dies Vornehmen des Königs sehr zuwider, und kam ganz ungern dahinter, weil er wohl mutmaßen konnte, dass die Strafe später folgen würde. [Denn es urteilen bisweilen auch die nicht ganz frommen Leute, von der gottseligen Personen närrischem Vornehmen nicht Unrecht.)
7. Aber solches gefiel Gott übel; denn er schlug Israel.
Schlug: Nämlich, mit der Pestilenz, wie bald später folgen wird. Und zwar ehe sie anfing zu wüten, wollte dem David nichts Gutes einfallen, sondern besorgte sich einer Landstrafe, die über das Volk ergehen würde. Denn es ihnen gleich bereuten, was er befohlen, so bald das Volk gezählt gewesen, wie 2. Sam. 24. gesagt wird.
8. Und David sprach zu Gott: Ich habe schwer gesündigt, dass ich das getan habe; nun aber nimm weg die Missetat deines Knechts, denn ich habe fast töricht getan.
Getan: Dass ich das Volk Israel zählen heißen.
Töricht: [Denn gleichwie es die rechte Weisheit ist, wenn man den Geboten Gottes gehorcht. Also ist es eine große Torheit, wen man wider Gott sündigt, ob es gleich die Weltweisen nicht meinen.) * (Nach Luther) David bestand die eitle Ehre, dass er wollte sehen, wie das Königreich durch ihn, als durch sein Tun, so herrlich hätte zugenommen. Da siehst du, dass das Vertrauen auf eigene Werke, eitel Ehre wider Gottes Ehre, und eine Abgötterei ist.
9. Und der Herr redete mit Gad, dem Schauer Davids, und sprach:
Schauer: Das ist: Propheten des Königs. Denn also wurden die Propheten zur selben Zeit genannt, von wegen der göttlichen Gesichte und Offenbarungen. Es ist aber dieser Gad des Königs Hofprediger gewesen, daher er des Königs Schauer genannt wird.
10. Gehe hin und rede mit David und sprich: So spricht der Herr: Dreierlei lege ich dir vor; erwähle dir der eins, das ich dir tue.
Dreierlei: Nämlich, Pestilenz, teure Zeit, und Krieg. Denn obwohl Gott den David die Sünde der Gestalt verziehen, dass er ihn nicht verdammt, so hat doch Gott ihm und dem israelitischen Lande eine zeitliche Strafe wollen zuschicken, auf dass er zukünftig seinen Alten Adam desto besser im Zaum hielte, und des Volkes Sünden gestraft würden, damit er zur Erkenntnis seiner Sünden käme, und Buße tat. [Und sieht man auch hier, wie väterlich Gott mit den Seinen umgehe, wenn er sie strafen will. Obwohl er nun uns heutigen Tages also die Strafen nicht lässt auslesen, so ist er doch gleich so väterlich gegen uns gesinnt, und schickt uns solche Trübsal zu, die uns zur Seligkeit am meisten förderlich sind.)
11. Und da Gad zu David kam, sprach er zu ihm: So spricht der Herr: Erwähle dir
12. entweder drei Jahre Teuerung, oder drei Monden Flucht vor deinen Widersachern und vor dem Schwert deiner Feinde, dass dich‘s ergreife, oder drei Tage das Schwert des Herrn und Pestilenz im Lande, dass der Engel des Herrn verderbe in allen Grenzen Israels. So siehe nun zu, was ich antworten soll dem, der mich gesandt hat.
Drei Jahre: Im anderen Buch Samuel, Kapitel 24. stehen sieben Jahre. Und halts davor, dass es an diesem Ort aus Unfleiß des Schreibers übersehen wurde, der drei für sieben gesetzt.
Teuerung: Damit du deine Untertanen müssest sehen geplagt werden.
Flucht: Dass du deinen Feinden nicht widerstehen könntest, sondern drei Monate lange unglückliche Kriege führst wieder deine Feinde, und sie dir obsiegen, du aber unten liegst, und der Feinde Schwert deiner Untertanen eine große Anzahl aufreibe.
Des Herrn: [Denn es hat das Ansehen, als ob Gott selber stritte, wenn er bald diesen bald jenen durch die Pestilenz niederwirft, und hinwegrafft.)
Engel: Nämlich, der böse Engel, als ein Vollstrecker des göttlichen Urteils.
Verderbe: Deine Untertanen, durch die Pestilenz, damit er sie erwürge.
Antworten soll: Denn ich darf ohne Antwort nicht von dir gehen.
13. David sprach zu Gad: Mir ist fast Angst; doch ich will in die Hand des Herrn fallen, denn seine Barmherzigkeit ist sehr groß, und will nicht in Menschenhände fallen.
Angst: Denn ich erwähle eine Strafe aus diesen drei, welche ich wolle, so werde ich einen großen Jammer sehen.
Sehr groß: Darum hoffe ich, wenn er mit der Pestilenz selber züchtigt, es werde desto gnädiger aufhören.
Menschenhände: Weil ich weiß, wie die Leute so böse sind, wenn teure Zeit einfällt, und wie grausame Wüterei sie im Kriege wider ihren Nächsten treiben, welches im Kreuz eine große Ungeduld und Rachgierigkeit erregt. Darum will ich viel lieber, dass Gott mich und die meinen ohne der Menschen zutun züchtige, welche Strafe ich unter die anderen für die glimpflichste achte. [Und sollen wir nicht zweifeln, es sei unter anderen gemeinen Landstrafen, die Pestilenz am allerleidenlichsten. Wenn deswegen dieselbe regiert, so sollen wir die väterliche Rute Gottes erkennen, und Busse tun, damit er nicht teure Zeit, und Krieg, als härtere Strafen dazu schicke.)
14. Da ließ der Herr Pestilenz in Israel kommen, dass siebenzigtausend Mann fielen aus Israel.
Mann: Ohne Weiber und Kinder, derer ohne Zweifel noch viel eine größer Anzahl darauf gegangen.
Fielen: Dass sie an der Pestilenz starben.
15. Und Gott sandte den Engel gen Jerusalem, sie zu verderben. Und im Verderben sah der Herr hinein, und reute ihn das Übel und sprach zum Engel, dem Verderber: Es ist genug, lass deine Hand ab! Der Engel aber des Herrn stand bei der Tenne Arnans, des Jebusiters.
Sandte: Nämlich, am dritten Tage, nach dem die Pestilenz im Königreich zu regieren angefangen.
Im Verderben: Da die Pestilenz bereits etliche in der Stadt Jerusalem angriffen, die in Zügen lagen.
Sah: Er sah die Bürger zu Jerusalem mit Gnaden an, und erbarmt sich über sie, dass er die Pestilenz nicht weiter einreißen ließ.
Sprach: Dass er mit der Pestilenz inne hielte.
Hand ab: Höre auf zu würgen. Und wird hier kürzlich angefasst, was bald später ausführlicher erklärt wird. Denn der Engel den Befehl, dass er aufhören sollte, allererst empfangen, nachdem David geopfert, wie aus dem folgendem zu sehen.
Stand: Das ist: Er erschien in der Luft, in einer sichtbaren Gestalt, nicht weit von derselben Tenne. Der Jebusiter aber, so hier Arnan geheißen wird, ist 2. Sam. 24, Arafna genannt worden. Über welcher Veränderung der Namen man sich so hoch nicht zu verwundern hat, weil im Hebräischen etliche Buchstaben einander so ganz gleich sind, dass leicht einer vor den anderen gelesen wird. Darum auch hier der Schreiber dieses Buches Arnan für Arafna gelesen. Es ist aber derselbe Arnan, oder Arafna, vorzeiten ein König oder Fürst der Kanaaniter gewesen {2Sam 24}. Welcher, wie aus den Umständen zu lesen ist, von seiner Herrschaft und Abgötterei abgestanden, und zum wahren Gott sich bekehrt, hat sich auch dem David willig unterworfen, weil er gesehen, dass derselbe, als eine ordentliche Obrigkeit von Gott zur Regierung des Landes Kanaan erwählt wurde.
16. Und David hob seine Augen auf und sah den Engel des Herrn stehen zwischen Himmel und Erde, und ein bloß Schwert in seiner Hand ausgestreckt über Jerusalem. Da fiel David und die Ältesten, mit Säcken bedeckt, auf ihr Antlitz.
Über Jerusalem: Welches Gesicht doch nicht bedeutet hat, dass die Pestilenz mit dem Schwert in einem Menschen gehauen werde, sondern es wurde damit angezeigt, dass Gott durch den Engel die Bürger zu Jerusalem mit der Pestilenz vergiftet und getötet hätte, welche Strafe David mit Abzählung des Volkes etlichermaßen verschuldet hatte.
Ältesten: So vielleicht dasselbe Gesicht auch gesehen.
Säcken: Mit groben geringen Kleidern, von schlechtem Tuch, wie man zu Säcken braucht.
Antlitz: Und beklagten den allgemeinen Jammer des Volkes. [Denn das ist die allerbeste und köstlichste Arznei wider die Pestilenz und andere Krankheiten, dass wir, nämlich, uns vor Gott demütigen, und um Verzeihung und Linderung der Strafen bitten.)
17. Und David sprach zu Gott: Bin ich es nicht, der das Volk zählen hieß? Ich bin, der gesündigt und das Übel getan hat; diese Schafe aber, was haben sie getan? Herr, mein Gott, lass deine Hand wieder mich und meines Vaters Haus und nicht wieder dein Volk sein, es zu plagen!
Gesündigt: Ich hab mit meiner Hoffart dich zum Zorn gereizt, darum ich auch die Strafe verdient, und meine armen Untertanen nicht.
Wieder mich: Übe an mir und mein Geschlecht Strafe, da je die Strafe sich weiter als auf meine Person erstrecken soll.
Dein Volk: Welches du nicht unverschuldeterweise wollest lassen an der Pestilenz sterben. Es will aber David mit diesen Worten unseren Herrn Gott gar nicht einiger Ungerechtigkeit beschuldigen, sondern erkennt seine Sünde mit großer Demut, also dass er auch gegen seine Missetat zu rechnen, die anderen Israeliten alle für unschuldig hält, und gemeint, er habe die Strafe allein verdient. [Denn er viel anders gesinnt gewesen, als viel Heuchler unter den Christen, die der gemeinen Landstrafen Ursachen nie mit Ernst auf sich ziehen, sondern immer auf andere verschieben. Und hat David ein Beispiel der wahren Liebe sehen lassen, dass er sich und die Seinen zur Strafe anbietet, damit der anderen geschont werde. Dabei eine Obrigkeit zu lernen hat, wie sie alles zu ihrer Untertanen Heil und Wohlfahrt anwenden soll.) Es hat aber dem Herrn solche des Davids freies Bekenntnis seiner Sünden sehr wohl gefallen, wie auch die demütige Abbittung für das Volk, darum weil er ohne das bereits zur Gnade geneigt war, hat er das Übel wieder abzuwenden sich vorgenommenen.
18. Und der Engel sprach zu Gad, dass er David sollte sagen, dass David hinaufgehen und dem Herrn einen Altar aufrichten sollst in der Tenne Arnans, des Jebusiters {2Chr 3v1}.
Engel: Welcher doch nicht der vorige böse Engel gewesen, der Verderber, sondern ein anderer guter Engel Gottes, der aus Gottes Befehl zum Propheten Gad folgende Worte gesprochen.
Aufrichten: Auf dass Gott durch die Opfer, so auf denselben Altar sollten geopfert werden, dem Volk wiederum versöhnt würde. [Denn obwohl Gott von Natur zur Barmherzigkeit geneigter ist, als zum Zorn, so hat er dennoch dem menschlichen Geschlecht nicht verzeihen wollen, es käme denn dazu das Opfer seines Eingeborenen Sohnes, so durch die Opfer im Gesetz bedeutet und vorgebildet wurden. Und hat einen Altar heißen bauen auf der Tennen Arnan des Jesubiters, damit anzuzeigen, wie die Guttat des Todes Christi auch den Heiden zugehöre.)
19. Also ging David hinauf nach dem Worte Gads, das er geredet hatte in des Herrn Namen.
Ging David: Der König David, welcher auch ein Prophet war, hörte den Propheten Gad, und folgt ihm. [Also soll auch ein Kirchendiener anderer Kirchendiener Erinnerungen mit Geduld anhören, und da sie ihn zum Guten anmahnen, ihnen folgen.)
20. Arnan aber, da er sich wandte und sah den Engel, und seine vier Söhne mit ihm, versteckten sie sich; denn Arnan drosch Weizen.
Engel: Den Verderber, der in einer sichtbaren Gestalt mit einem bloßem Schwert sich sehen ließ, wie vorgemeldet.
Vier Söhne: Nämlich, des Arnans die den Engel auch sahen.
Versteckten: Vor Furcht über solches schreckliche Gesicht.
Drosch: Auf seiner Tenne, da nicht weit davon der Engel sich sehen ließ. [Und schämten sich vorzeiten auch vornehme Leute der bäuerischen Arbeit nicht, denn sie ist an ihr selber ehrlich, und zur Erhaltung der Gesundheit nützlich, da heutigen Tages viel reiche und vornehme Leute durch Müßiggang und Wollust an Leib und Seele verderben.)
21. Als nun David zu Arnan ging, sah Arnan und wurde Davids gewahr; und ging heraus aus der Tenne und betete David an mit seinem Antlitz zur Erde.
Ging: Und ungewarnter Sachen zu ihm kam, da er sich seiner im wenigsten nicht versehen hatte.
Ging heraus: Nämlich, Ehrenhalben ging er ihm entgegen.
Betet: Das ist: Er bückte sich tief vor dem König, und erzeigte ihm große Ehre.
22. Und David sprach zu Arnan: Gib mir Raum in der Tenne, dass ich einen Altar dem Herrn darauf baue; um voll Geld sollst du mir ihn geben, auf dass die Plage vom Volk aufhöre.
Voll Geld: Das ist: Ich bitte, du wollest mir einen Platz auf deiner Tenne zu kaufen geben, und begehr ihn gar nicht geschenkt von dir, sondern du sollst ihn teuer genug anschlagen und mir nichts daran schenken.
Aufhöre: Und mir Gott durch das Opfer, so ich auf den Altar opfern will, wiederum versöhnt werde.
23. Arnan aber sprach zu David: Nimm dir und mache, mein Herr König, wie dir es gefällt; siehe, ich gebe das Rind zum Brandopfer und das Geschirr zu Holz und Weizen zum Speiseopfer: Alles gebe ich.
Nimm: Nämlich, die ganze Tenne miteinander, die ich dir von freien Stücken schenken will.
Gefällt: Du magst einen Altar darauf bauen, opfern, und die Tenne nach deinem Wohlgefallen gebrauchen.
Brandopfer: Welches Opfer zur Versöhnung der Sünden, allerdings verbrannt wurde.
Geschirr: Oder die Werkzeuge, so man in Ausschlagung der Früchte gebraucht. Welche doch viel anders gewesen, als bei uns in Deutschland, denn man zog sie über die Früchte mit den Ochsen, darum sie ganz schwer waren, und viel Holz hatten. Solche Geschirre, sagt Arnan, will ich in dieser geschwinden Eile, auf dass es mit dem Opfer nicht zu lange verzogen werde, von Herzen gern dazu geben, dass die Opfer damit verbrannt werden.
Speiseopfer: Das von rohen oder gekochten Früchten, mit Weihrauch, Öl, und Salz zugerichtet wurde {3Mos 3} und Christus bedeutet, als das rechte Himmelsbrot {Joh 6}. [Dies ist an dem Arnan eine große Demut, Freundlichkeit, Freigiebigkeit und Frömmigkeit gewesen, dass er den Gottesdienst und der Menschen Seligkeit zu befördern begehrt.)
24. Aber der König David sprach zu Arnan: Nicht also, sondern um voll Geld will ich es kaufen; denn ich will nicht, das dein ist, nehmen vor dem Herrn und will es nicht umsonst haben zum Brandopfer.
Dein ist: Da ich der Gestalt nicht meine, sondern fremde Gaben opfern würde, die mich nichts kosteten. [Welche deswegen Gott dem Herrn ihre Dankbarkeit erklären wollen, die sollen es von dem Ihren tun.)
25. Also gab David Arnan um den Raum Gold am Gewicht sechshundert Sekel.
Sekel: Welches Gold in der Summe ungefähr hundert und zwanzig rheinische Goldgulden antrafen. Im 2. Samuel {2Sam 24} wird gesagt, dass die Tenne mit den Ochsen sei um fünfzig Sekel Silbers gekauft worden. Aber ich halts dafür, dass die Schrift an diesem Ort rede, von dem ganzen Platz und Umkreis dazu gehörig, so im größeren Wert, gewesen, als die Tenne samt den Ochsen. Denn es ist nicht ein schlechter Platz gewesen, darauf später der herrliche Tempel zu Jerusalem erbaut wurde.
26. Und David baute dort dem Herrn einen Altar und opferte Brandopfer und Dankopfer. Und da er den Herrn anrief, erhörte er ihn durch das Feuer vom Himmel auf dem Altar des Brandopfers.
Brandopfer: Gott damit zu versöhnen.
Dankopfer: Zur Danksagung für die vielfältige Guttaten Gottes, dass er nicht noch ein größer Unglück über ihn und die Seinen kommen lassen.
Anrief: Um Verzeihung der Sünden, und um Linderung oder vielmehr Abwendung der gerechten Strafe. [Also sollen auch wir in den gemeinen Landstrafen zu der Güte Gottes durch wahre Buße und mit einem inbrünstigen Gebet unsere Zuflucht haben.)
durch das Feuer: Da, nämlich, alles zugerüstet war, aber doch unter die Opfer noch kein Feuer gemacht wurde, da hat Gott das Feuer vom Himmel fallen lassen, und selbst die Opfer angezündet, damit er angezeigt, dass ihm solche Opfer angenehm sind, und dass er des Königs Gebet erhört, und seinem Begehren statt getan habe. [Denn Gott tut, was die Gottesfürchtigen begehren {Ps 145}.
27. Und der Herr sprach zum Engel, dass er sein Schwert in seine Scheide kehrte.
Engel: Der das Volk mit der Pestilenz angriff, und erwürgte, dass er aufhören, und hinhalten soll.
Kehrt: Das ist: Es hat dem David, und anderen, so um ihn gewesen, im Gesicht gedacht, der Engel stecke sein bloß ausgezogenes Schwert wieder in die Scheide, welches ein Zeichen war, dass die Pestilenz aufhören würde.
28. Zur selbigen Zeit, da David sah, dass ihn der Herr erhört hatte auf dem Platz Arnans, des Jebusiters, pflegte er dort zu opfern.
Sah: Da er aus solchem Gesicht merken, und aus den von Gott angezündeten Opfern gewiss schließen könnte.
Erhört: Nach dem er zu ihm gebetet, und ihm geopfert hatte.
Zu opfern: Nämlich, andere mehr Opfer, zur Zeichen seiner Dankbarkeit. [Denn so oft wir aus einer Gefahr oder Unfall errettet werden, sollen wir uns bald gegen Gott dem Herrn mit Worten und in der Tat dankbar erzeigen.)
29. Denn die Wohnung des Herrn, die Mose in der Wüste gemacht hatte, und der Brandopferaltar war zu der Zeit in der Höhe zu Gibeon.
Nach Luther: Merke wohl, dass David nicht aus eigenem Gutdünken einen Ort zum Opfer erwählt, sondern anderem Ort, welchen ihm Gott gewiesen, sein Opfer verrichtet.
Höhe: Nämlich, auf einem Hügel, nahe bei der Stadt Gibeon stand die selbige Hütte noch aufgerichtet.
30. David aber konnte nicht hingehen vor denselben, Gott zu suchen, so war er erschrocken vor dem Schwert des Engels des Herrn.
Vor denselben: Nämlich, vor den eisernen Brandopfers Altar, dass er dort Gott angerufen hätte, um Abwendung der Pestilenz.
Erschrocken: Er war durch das schreckliche Gesicht des Engels, der ein bloßes Schwert über Jerusalem ausgestreckt hatte, von wegen des großen Schreckens, den er eingenommen, so ganz von Kräften gekommen, dass er nicht bis gen Gibeon reisen konnte. Darum hatte ihn Gott einen nähern Ort gezeigt, da er opfern könnte, nämlich, des Jebusiters, Arnan, Tenne, die auf dem Berge Morija stand, auf welche Abraham seinen Sohn Isaac aus dem Befehl Gottes aufopfern sollte {1Mos 22}. Und auf den Salomo später den herrlichen Tempel gebaut {2Chr 3}. [Also sollen wir auch lernen über die göttlichen Strafen uns entsetzen, und nicht halsstarrig dagegen werden {Röm 2}. Und als denn nicht zweifeln Gott werde unser recht demütiges und zerschlagenes Herz gnädig ansehen {Ps 51}.
Das 23. Kapitel
- David bringt allerlei Materie zusammen, so zum Bau des Tempels vonnöten war, v. 1.
- Und ermahne seinen Sohn Salomo, dass er dem Herrn den Tempel bauen soll, übergibt ihm auch, was er gesammelt, v. 6.
- Danach befiehlt er den Obersten und Vornehmsten im Volk, dass sie seinem Sohn, den Tempel zu bauen, behilflich sind, v. 17.
1. Und David sprach: Hier soll das Haus Gottes des Herrn sein und dies der Altar zum Brandopfer Israels.
Haus: Nämlich, der Tempel des Herrn soll hier und an diesem Ort gebaut werden, da auch weiter das Volk seine Opfer bringen soll. Denn da der König David gesehen, dass seine Opfer durch das Feuer, so Gott vom Himmel fallen lassen, auf den Altar, welchen er auf den Tennen Arnan gebaut, angezündet und verzehrt wurden, allerdings als da man die Hütte des Stifts erstlich in der Wüste aufgerichtet: Und aus des Mose Schriften wusste, dass Gott ihm einmal einen gewissen Ort erwählen würde, da der Tempel sollte gebaut werden, auch bereits die Verheißung hatte, dass Salomo solchen Tempel zu Jerusalem bauen sollte, hat er aus Offenbarung des Heiligen Geistes gemerkt, dass eben derselbe Ort, da er auf Befehl des Herrn geopfert hätte zur Abwendung der Pestilenz, von Gott dazu ersehen wäre, dass man den Tempel dort baute. Weil aber dem David verboten war, dass er den Tempel des Herrn nicht bauen sollte, sondern sein Sohn Salomo {2Sam 7}. So hat David den Tempel zu bauen sich zwar enthalten, aber dennoch allerhand nötige Sachen und Materie zum Bau des Tempels zugerüstet, damit solch herrliches Gebäude später vom Salomo desto eher und leichter könnte zu Ende gebracht und voll führt werden. [Denn wir sollen die Ehre Gottes befördern helfen, auf was Weise und Wege wir immer können und mögen.)
2. Und David hieß versammeln die Fremdlinge, die im Lande Israel waren, und bestellte Steinmetzen, Steine zu hauen, das Haus Gottes zu bauen.
Fremdlinge: Es waren aber Fremdlinge, die ihrer Herkunft und Geschlechts halben zwar nicht aus den israelitischen Stämmen gebürtig waren, aber doch die Religion des Volkes Gottes angenommen hatten, und unter den Israeliten wohnten, so später Judengenossen genannt wurden.
Zu hauen: Er hat eine große Anzahl Steine lassen brechen, und aufs gröbste behauen. Man brauchte aber besonders die Fremdlinge zu solcher Arbeit, weil die Israeliten meistenteils den Feldbau abwarteten, und auf andere freie Künste sich legten. Was aber andere harte Arbeit und Handwerk waren, die wurden den bekehrten Heiden meistenteils zugeschoben. Nicht zwar, dass dergleichen Handwerk einem frommen Menschen nicht zustünde, sondern dass so viel möglich ein Unterschied bliebe unter den Israeliten und Heiden, bis Christus aus dem israelitischen Volk wären geboren worden, unterdes sollte keine Vermischung der Juden und der anderen Völker geschehen.
3. Und David bereitete viel Eisens zu Nägeln an die Türen in den Toren, und was zu nageln wäre, und so viel Erzes, dass nicht zu wägen war;
Türen: Des Tempels, dass dieselben damit wohl und nach dem allerbesten beschlagen würden.
Nageln wäre: Als eiserne Klammern, damit man die Steine zusammenfasst und mit Blei eingegossen werden, dass sie nicht mehr von einander fallen können.
Erzes: Dass allerhand Geschirr und Werkzeug daraus gemacht würden, so man im Tempel benutzen musste.
4. auch Zedernholz ohne Zahl; denn die von Zidon und Tyrus brachten viel Zedernholz zu David.
Brachten: Denn die Tyrer und Zidonier wohnten nicht weit von dem Berg und Wald Libanon, dass sie das Holz hauen ließen, danach in Flössen legten, und bis an das Ufer, so der Stadt Jerusalem am nächsten war, schickten, von dort es David vollends bis gen Jerusalem bringen lies. Hat also einen trefflichen Vorrat an Zimmerholz von Zedern bei seinem Leben zusammen gebracht.
5. Denn David gedachte: Mein Sohn Salomo ist ein Knabe und zart; das Haus aber, das dem Herrn soll gebaut werden, soll groß sein, dass sein Name und Ruhm erhoben werde in allen Landen; darum will ich ihm Vorrat schaffen. Also schaffte David viel Vorrats vor seinem Tode.
Denn: Folgt jetzt die Ursache, warum der König David so viel Sachen zum Bau des Tempels vorher gesammelt, und zugerüstet habe.
Knabe: Er ist noch ein junger Herr.
Zart: Dass er in hohen und großwichtigen Sachen oder Verrichtungen noch nicht besonders geübt und erfahren ist.
Erhoben: Von wegen seiner Größe, Köstlichkeit und herrlichen Ansehens.
Schaffen: Dass es ihm allein nicht zu viel werde, und er den Bau unvollkommen müsse stehen lassen. [Und ist dieser des Davids Fleiß und väterliche Vorsorge hoch zu loben. Eben also tun auch fromme Eltern Gott einen angenehmen Dienst, welche, da sie für sich selbst die Gabe nicht haben, in der Kirche zu lehren, und also mit dem Evangelium die Kirche Gottes zu bauen, dennoch ihre Kinder zum Studieren halten, dass sie einmal eins der Kirche ein Schutz und Zierde sind, oder doch zum wenigsten ihre Kinder also zur Erkenntnis Gottes auferziehen, dass sie lebendige Steine am Tempel Gottes sind {Eph 2}.
6. Und er rief seinem Sohn Salomo und Gebote ihm, zu bauen das Haus des Herrn, des Gottes Israels.
Zu bauen: Nämlich, in künftiger Zeit, und nach seinem, des Davids, Tode.
7. Und sprach zu ihm: Mein Sohn, ich hatte es im Sinn, dem Namen des Herrn, meines Gottes, ein Haus zu bauen.
Im Sinn: Ich begehrte zwar dem Herrn einen Tempel zu bauen, darin sein Name mit lehren, anrufen, loben und opfern gepriesen würde.
8. Aber das Wort des Herrn kam zu mir und sprach: Du hast viel Blutes vergossen und große Kriege geführt, darum sollst du meinem Namen nicht ein Haus bauen, weil du so viel Blutes auf die Erde vergossen hast vor mir {2Chr 29v3}
Vergossen: Darum gebührt sich es nicht, dass du mir einen Tempel baust, weil du in Kriegen viel Menschenblut mit eigener Hand vergossen hast, welches, ob es wohl nicht außer ordentlichem Beruf von dir geschehen ist, jedoch, weil der, so den Tempel bauen soll, ein Fürst des Friedens, und nicht ein blutdürstiger Kriegsmann sein muss, damit er in solchem seinem Tun ein Vorbild Christi sei, der ein Friedefürst ist {Jes 9}. Und dazu es an ihm selber der menschlichen Natur zuwider ist, dass ein Mensch den anderen erwürgt, ob es gleich oftmals ohne Sünde geschehen kann, Du aber ihrer eine große Anzahl umgebracht hast, so will dir nicht zustehen, dass du mir einen Tempel baust. [Es wird aber eine Obrigkeit darum vor Gott nicht verunreinigt, wenn sie die Übeltäter zur angemessenen Strafe zieht, oder im rechtmäßigen Kriege auch mit eigener Hand etliche Feinde erschlägt, Denn sie ist Gottes Dienerin, und trägt das Schwert nicht umsonst {Röm 13}.
9. Siehe, der Sohn, der dir geboren soll werden, der wird ein ruhiger Mann sein; denn ich will ihn ruhen lassen von allen seinen Feinden umher; denn er soll Salomo heißen; denn ich will Frieden und Ruhe geben über Israel sein Leben lange.
Ruhig: Dass er keine Kriege führen wird.
Ruhen lassen: Ich will verschaffen (sprach Gott der Herr zu mir, will David sagen) dass er dem Königreich mit Frieden vorstehen soll, und nicht immer mit Krieg von den benachbarten Feinden angefochten werde, wie dir begegnet ist.
Salomo: Welches Wort eben so viel als friedfertig oder Friedreich heißt, weil er im Frieden regieren wird.
Lebenslang: Denn Salomo hatte so lange Frieden, so lange er sich von der Abgötterei enthielt.
10. Der soll meinem Namen ein Haus bauen. Er soll mein Sohn sein, und ich will sein Vater sein. Und ich will seinen königlichen Stuhl über Israel bestätigen ewig {1Sam 5v5 Hebr 1v6}.
Sohn sein: Ich will ihn an Kindes statt aufnehmen, und soll er mich als seinen himmlischen Vater erkennen, der väterlich gegen ihn gesinnt sei.
ewig: Dass es eine lange Zeit bei seinen Nachkommen bleiben soll. Es sind aber diese letzten Worte (Der soll meinem Namen, rc.) vielmehr auf Christus zu deuten, welcher der rechte Friedefürst ist {Jes 9}, als auf Salomo, wie oben {2Sam 7}, gesagt ist. Doch reime sie sich auf dem Salomo nicht übel, weil er ein Vorbild Christi gewesen. [Christus aber baut durch das Wort des Evangeliums seinem himmlischen Vater den allerheiligsten Tempel, darin er selber der Eckstein ist {Eph 2}. Und sollen wir es uns nicht lassen zuwider sein, wenn Gott in einer Sache, die wir ihm gern zu gefallen täten, uns nicht benutzen will. Denn wir sind dennoch Gott nichtsdestoweniger lieb und wert.)
11. So wird nun, mein Sohn, der Herr mit dir sein, und wirst glückselig sein, dass du dem Herrn, deinem Gott, ein Haus baust, wie er von dir geredet hat.
Mit dir: Er wird dir beistehen, und dir helfen.
Glückselig sein: In deinem vorhaben den Bau des Tempels, dass du ihn glücklich, ohne Hindernisse vollführst, und zu Ende bringst, dessen du dich ohne Zweifel zu ihm versehen sollst.
Geredet: [Denn wir sollen mit den Verheißungen Gottes uns einen Mut machen, sonst werden wir nie mehr hochwichtige Sachen in unserem Beruf vorzunehmen uns unterfangen.)
12. Auch wird der Herr dir geben Klugheit und Verstand und wird dir Israel befehlen, dass du hältst das Gesetz des Herrn, deines Gottes.
Verstand: Dass du die Geschäfte deines Berufs verrichten könntest.
Befehlen: Nämlich, dass du über sie herrschen und regieren sollst. [Es ist aber ein großer Trost, wenn man einen ordentlichen Beruf hat.)
13. Dann aber wirst du glückselig sein, wenn du dich hältst, dass du tust nach den Geboten und Rechten, die der Herr Mose geboten hat an Israel. Sei getrost und unverzagt; fürchte dich nicht und zage nicht!
Geboten: [Denn es ist vergebens, dass wir einen beständigen glücklichen Fortgang in unseren Sachen uns einbilden, wo wir nicht auch uns bemühen, nach den Geboten Gottes zu leben.)
Getrost: Nimm die Last der Regierung, und den Bau des Tempels, wenn die Zeit kommen wird, mit freudigem Herzen auf dich, und lass dich keine Beschwernis davon abschrecken. [Denn gleichwie ihrer viel aus unbesonnener Tollkühnheit nach dem Regiment streben, also hinwiederum, welche wissen, was es für eine Last auf sich hat, die kommen nicht gern dahinter.)
14. Siehe, ich habe in meiner Armut verschafft zum Hause des Herrn hunderttausend Zentner Goldes und tausendmal tausend Zentner Silbers, dazu Erz und eisernen ohne Zahl, denn es ist sein zu viel. Auch Holz und Steine habe ich geschickt; des magst du noch mehr machen.
Armut: Will so viel sagen: Ob ich wohl mit den reichsten Monarchen dieser Welt nicht zu vergleichen bin, auch meine Eltern mir keine stattliche Erbschaft hinterlassen, wie ich dir verlasse, so hab ich auch nicht von meiner Untertanen Schatzungen großen Reichtum gesammelt, sondern vielmehr ein gutes Teil von dem, was mir ordentlicherweise eingegangen, zu nötigen Kriegen angewandt und vertan. Jedoch hab ich nach meinem geringen Vermögen (wenn man die Königliche Hoheit betrachten will) zu dem Bau des Tempels mildiglich gesteuert.
Nach Luther: Ein Zentner ist bei tausend Floren, doch an einem Ort geringer oder mehr, bei den Griechen ist es 600. Kronen.
Goldes: Welches nach dem Zentner zu rechnen macht, fünfzigtausend mal tausend Kronen.
Silbers: Welches nach meiner Rechnung macht fünfhunderttausend mal tausend Taler.
Zu viel: Dass ich es nicht hab wollen wegen lassen.
Mehr machen: Das übrige, was weiter vonnöten sein wird, magst du dazutun. Man muss aber auch hier des Davids Rede nicht dahin verstehen, als oder sich dergestalt über seiner Armut beklagte, dass er nicht wäre vergnügt gewesen mit dem, was ihm Gott beschert hatte, wie er auch sich nicht übermütig rühmt über seiner freigebige Steuer zum Bau des Tempels, sondern er will seinem Sohn ein Herz und Mut machen, und ihn erinnern, was ihm zu tun gebühren wolle, als der viel reicher sein werde, denn er. [Denn ob wir wohl unsere guten Werke nicht darum tun sollen, dass wir von den Leuten gesehen und gepriesen werden {Mt 6}. So soll doch unser Licht vor den Menschen leuchten, auf dass sie unsere guten Werke sehen, und den Vater im Himmel darüber preisen {Mt 5}. Auch andere zu gleicher Nachfolge dadurch gereizt werden. Wird deswegen dem Salomo befohlen, dass er zu dem, was David gesammelt, noch mehr zuschießen soll, in maßen er auch reichlich getan. Zu unserer Zeit findet man Leute, die meinen, ihre Voreltern haben genug gestiftet, zur Erhaltung des Predigtamts und der Armen, darum wollen sie, aus Geiz, nichts dazu geben.)
15. So hast du viel Arbeiter, Steinmetzen und Zimmerleute an Stein und Holz und allerlei Meister auf allerlei Arbeit,
Arbeiter: Du wirst keinen Mangel haben an kunstreichen Werkmeistern, die alles, so zum Bau und Zierde des Tempels vonnöten sein wird, aus allerhand Materie werden machen können, derer du denn bereits im Königreich viel hast, und aus der Nachbarschaft herum noch mehr ums Geld dingen und annehmen kannst.
16. an Gold, Silber, Erz und eisernen ohne Zahl. So mache dich auf und richte es aus; der Herr wird mit dir sein.
Dich auf: Wenn die Zeit kommen wird, so greif den Handel frisch an, und lass dich nichts abschrecken.
Mit dir: [Denn Gott sieht den Frommen bei in ihrem Tun, und hilft ihnen.)
17. Und David Gebote allen Obersten Israels, dass sie seinem Sohn Salomo hülfen.
Hülfen: Den Tempel des Herrn zu bauen. [Denn die hohe Obrigkeit vermag allein nicht große und heilsame Sachen ausrichten, ob sie wohl weislich bestellt und angeordnet sind, wo nicht die unteren Personen dazu helfen, und das ihrige auch dabei tun.)
18. Ist nicht der Herr, euer Gott, mit euch und hat euch Ruhe gegeben umher? Denn er hat die Einwohner des Landes in eure Hände gegeben, und das Land ist untergebracht vor dem Herrn und vor seinem Volk.
Ist nicht: Habt ihr nicht (will David sagen) Gottes Güte und gnädige Hilfe in der Wahrheit genügend gespürt? Denn er euch bisher geholfen, wo ihr es bedurft habt.
Ruhe: Von euren benachbarten Feinden, dass ihr unangefochten von ihnen bleibt, und im Frieden leben könnt.
Einwohner: Was noch von den kanaanitischen Völkern im Lande übrig gewesen, die hat Gott durch meine Hand vollendet aus dem israelitischen Königreich ausgerottet und vertrieben.
Unterbracht: Es hat das Volk Gottes das Land Kanaan jetzt unter seine Gewalt, also dass Gott seinem Versprechen übrig genug getan hat.
19. So gebt nun euer Herz und eure Seele, den Herrn, euren Gott, zu suchen. Und macht euch auf und baut Gott dem Herrn ein Heiligtum, dass man die Lade des Bundes des Herrn und die heiligen Gefäße Gottes ins Haus bringe, das dem Namen des Herrn gebaut soll werden.
Gebt: Trachtet mit ganzem Fleiß, und aus allen euren Kräften dahin, dass ihr ihm von ganzem Herzen dient, ruft ihn an, und preist ihn, und last es euch mit der Sachen ein Ernst sein, dass ihr tut, was Gott wohl gefällt.
Macht euch auf: Geht frisch daran, und befördert das Werk.
Bundes: Welche also genannt wurden, weil darin die Tafeln des Gesetzes waren, nach denen Gott einen Bund mit den Israeliten aufgerichtet und gemacht hatte.
Gefäß: Allerlei Geschirr und Werkzeuge, so zum Gottesdienste vonnöten sind. [Wir werden aber bei dieser Anmahnung des Königs David erinnert, dass man die Zeit des Friedens in der Regierung nicht zur Verachtung Gottes, Üppigkeit, und Mutwillen missbrauchen soll, sondern bei dem guten und friedlichen Zustand, den uns Gott gibt, seinen rechten Gottesdienst mit höchstem Fleiß befördern, und demselben gebührlich dienen.)
Das 24. Kapitel
- David ordnet die Ämter der Priester und Leviten beim Gottesdienst, v. 1.
- Und bestimmt Aufseher, als der anderen Leviten Obersten, bestellt er auch die Diener der Priester, und die Sänger, v. 26.
1. Also machte David seinen Sohn Salomo zum Könige über Israel, da er alt und des Lebens satt war.
2. Und David versammelte alle Obersten in Israel und die Priester und Leviten,
Versammelte: Er hielt einen Reichstag, oder einen großen Landtag, auf dass er vor seinem Ende noch etliche Sachen anordnete, was zur guten Ordnung in der Kirche, und zum glücklichen Zustand im Regiment nützlich sein möchte. [Denn von solchen Sachen, die Religion und das weltliche Regiment betreffend, soll man in dergleichen Versammlungen mit Ernst handeln.)
3. dass man die Leviten zählte von dreißig Jahren und darüber; und ihre Zahl war von Haupt zu Haupt, das starke Männer waren, achtunddreißigtausend.
Zählte: Denn er zu aller förderst die Kirchensachen anzuordnen sich vorgenommenen, darum er die Leviten zählen heißen, so Alters halben im Tempel oder bei demselben dienen könnten, und hat sie in ihre Geschlechter abgeteilt, danach einem jeden Teil der Leviten ihre Ämter bestimmt: Davon bis zum acht und zwanzigsten Kapitel gehandelt wird, danach folgt die Anordnung des Regiments. Und wird doch derselbe Reichstag mit Abhandlung der Kirchensachen beschlossen. [heutzutage geschieht zwar auf den Reichstagen von der Religion oft zuerst Meldung, wird aber bald auf eine andere Zeit verschoben, und nimmt man weltliche Sachen nur allein vor.)
Dreißig: (Nach Luther) Es scheint, dass die hebräische Bibel hier verfälscht ist, denn sonst überall zwanzig geschrieben steht, wie unten, v. 26.
Und darüber: Auf dass denen, die Alters halben an Leib und Gemüt tauglich und stark genug waren, die vornehmste und schwersten Ämter im Tempel des Herrn anbefohlen würden, wie denn solche Alter an den Leviten, zur Verrichtung der hochwichtigsten Geschäfte, vorzeiten von Gott selbst gefordert wurden {4Mos 4}. Zu anderen Sachen aber, so etwas leichter waren, und an denen so hoch nicht gelegen, wurden auch zugelassen, die das fünf und zwanzigste Jahr ihres Alters völlig erreicht hatten {4Mos 8}, später wird in diesem Kapitel gesagt, dass David auch die Leviten zählen heißen, welche von zwanzig Jahren gewesen. Von denen ich halte, dass sie immer zum Gottesdienst gewöhnt, und angebracht wurden, dass sie sehen und lernten, solchen Ämtern dienen, die sie später, wenn sie zu ihrem rechten Alter kämen, ordentlicherweise zu verrichten hätten.
4. Aus welchen worden vierundzwanzigtausend verordnet, die das Werk am Hause des Herrn trieben, und sechstausend Amtleute und Richter
Trieben: Das ist: Sie sollten achthaben, dass der Gottesdienst verrichtet würde. Doch soll man nicht meinen, dass sie alle miteinander zugleich gedient hätten, sondern es sind alle Wochen tausend Leviten im Amt gewesen, die anderen versahen ihre Haushaltung daheim, also dass es alle vierundzwanzig Wochen einmal herum kam. Denn es mussten die Leviten zu der Zeit, da sie mit heiligen Sachen umgingen, sich fleißig hüten vor aller Unreinigkeit, die im Gesetz Mose verboten war, darum musste ihrer eine große Anzahl sein, dass sie eine gute Zeit nacheinander abwechseln könnten, bis es wieder herum an die ersten kam, Und erforderte die viele der Opfer auch viel Personen, so dazu halfen, als dass sie den Opfern die Haut abzogen, dieselben wuschen, zerstückten, und zurichteten.
Amtleute: Die als Oberaufseher die Unteren zu ihren Amtsverrichtungen antrieben, und Acht hätten, dass es alles gebührlich und ordentlich zuginge.
Richter: Nicht zwar weltliche Richter, sondern die da unterschieden zwischen reinen und unreinen, nach dem Gesetz Mose, dass sie urteilten, welche Person für rein oder unrein zu schätzen wäre. Es haben aber solche Richter meines Erachtens, ihr Amt bei der Stiftshütten auch einer nach dem anderen versehen. Also, dass jede Woche hundert und fünfundzwanzig Amtleute, und so viel Richter bei der Hütte oder Tempel zum Gottesdienst sich finden lassen und ihr Amt versehen haben.
Torhüter: Die der Hütte und später des Tempels gehütet, auch nach dem es an einem kommen, eine jede Partei seine Woche die Wacht gehalten, auf dass niemand mit Gewalt oder durch Diebstahl am selben Ort Schaden tat.
5. und viertausend Torhüter und viertausend Lobsänger des Herrn mit Saitenspielen, die ich gemacht habe, Lob zu singen.
Zu singen: Mit Gesängen, und auf allerlei musikalischen Instrument den Herrn zu loben. [Es ist aber dies die allerbeste und Gott angenehmste Musik, wenn des Menschen Herz die göttlichen Guttaten recht erkennt, und Gott dankt.) Es haben aber auch die Sänger nach einander in ihrer Ordnung aufgewartet, dass sie nicht immer alle zugleich bei der Hütte oder Tempel sein mussten.
6. Und David machte die Ordnung unter den Kindern Levi, nämlich unter Gerson, Kahath und Merari.
Ordnung: Das ist: Er teilt die Leviten ab, nach ihren Geschlechtern.
Und Merari: Von welchen drei des Patriarchen Levi Söhnen alle Leviten hergekommen sind.
7. Die Gersoniten waren: Laedan und Simei.
Laedan: Der oben Kapitel 16. Libna genannt wird, und hatte vielleicht zwei Namen.
8. Die Kinder Laedan: der erste Jehiel, Setham und Joel, die drei.
Kinder: Und Kindeskinder oder Nachkommen, welche unter der Kinder Namen in allgemeines müssen verstanden werde, wie das folgende 26. Kapitel bezeugt.
Erste: Und vornehmste, oder Oberste, der vor allen anderen den Vorzug hatte, und an der Würde oder Ansehen andere übertroffen hat. Es wird aber an diesem Ort vielmehr von den Geschlechtern, als von den Personen gehandelt, auf dass man wüsste, welches Geschlecht dem anderen vorgezogen wurde, oder aus welchem Geschlecht man diejenigen genommen, so den anderen vorgesetzt wurden. Denn Jehiel des Geschlechts Laedan Fürst, hat damals nicht mehr gelebt, da David diese Ordnung gemacht, weil er dem Patriarchen Levi im dritten Grad verwandt gewesen.
9. Die Kinder aber Simeis waren: Salomith, Hasiel und Haran, die drei. Diese waren die Vornehmsten unter den Vätern von Laedan.
10. Auch waren diese Simeis Kinder: Jahath, Sina, Jeus und Bria. Diese vier waren auch Simeis Kinder.
11. Jahath aber war der erste, Sina der andere. Aber Jeus und Bria hatten nicht viel Kinder, darum wurden sie für eines Vaters Haus gerechnet.
Erste: Der Vornehmste und oberste unter den anderen.
Anderer: Nämlich, der Nächste nach dem Vorigen, Standes und Würde halben.
Gerechnet: In Austeilung der levitischen Ämter.
12. Die Kinder Kahaths waren: Amram, Jezehar, Hebron und Usiel, die vier.
13. Die Kinder Amrams waren: Aaron und Mose Aaron aber wurde abgesondert, dass er geheiligt würde zum Allerheiligsten, er und seine Söhne ewig, zu räuchern vor dem Herrn und zu dienen und zu segnen in dem Namen des Herrn ewig {2Mos 2v10 6v20 Hebr 5v4}.
Abgesondert: Mit seinen Nachkommen, durch Gott den Herrn in der Wüste, von den anderen Israeliten, zu dem vornehmsten Amt.
Allerheiligsten: Dass er in dem allerheiligsten Teil der Hütte den Gottesdienst versehe, und das Hohepriesteramt verwaltete.
ewig: So lange das levitische Priestertum währen würde.
Segnen: Dass er dem Volk im Namen des Herrn alles Gutes wünschte, wie solches allgemeinen und öffentlichen Segens, der vom Hohepriester soll ausgesprochen werden, Form beschrieben wird {4Mos 6}. [Den unseres Hohepriesters Christi Amt ist, dass er uns segne, das ist, den wahren und himmlischen Segen gebe {Apg 3}.
14. Und Moses, des Mannes Gottes, Kinder worden genannt unter der Leviten Stamm.
Mannes Gottes: Der von Gott große Ding zu verrichten berufen wurde, und mit besonderen Gaben des Heiligen Geistes geziert gewesen.
Genannt: Sie wurden unter die anderen Leviten gerechnet, die außer des Aarons Geschlecht waren, dem das Hohepriesteramt allein zustand. Denn obwohl Mose gleichsam eines Königs Amt verwaltet {5Mos 3} 3. So hat er doch die hohepriesterliche Würde nicht wollen auf sein Geschlecht und Nachkommen bringen, weil es Gott anders geordnet hatte. [Denn man soll den Willen Gottes unseren Begierden und Zuneigungen vorziehen.)
16. Die Kinder Gersoms: der erste war Sebuel.
Erste: Das ist: Der Vornehmste in seinem Geschlecht.
17. Die Kinder Eliesers: Der erste war Rehabja. Und Elieser hatte keine anderen Kinder. Aber der Kinder Rehabjas waren viel darüber.
18. Die Kinder Jezehars waren: Salomith der erste.
Jezehar: Der Kahaths Sohn war, und Levi Enkel.
Erste: Oder Vornehmste, die anderen werden mit stillschweigen übergangen, oder aber sind ihr nicht mehr gewesen.
19. Die Kinder Hebrons waren: Jeria der erste, Amarja der andere, Jehasiel der dritte und Jakmeam der vierte.
Hebron: Des Sohnes Kahath.
20. Die Kinder Usiels waren: Micha der erste und Jesia der andere.
Usiel: Der auch des Kahaths Sohn war.
Anderer: An der Würde. [Denn obwohl die Kirchendiener nicht über andere, wie auch nicht über das Volk herrschen sollen {1Petr 5}. So können dennoch wohl unter ihnen etliche unterschiedliche Grade und Ehrenstände sein, da einer dem anderen vorgesetzt wird, die auf die untern ihr Aufsehen haben, damit alles recht und ordentlich zugehe.)
21. Die Kinder Meraris waren: Maheli und Musi. Die Kinder Mahelis waren: Eleasar und Kis.
22. Eleasar aber starb und hatte keine Söhne, sondern Töchter; und die Kinder Kis, ihre Brüder, nahmen sie.
Brüder: Das ist: Ihre Blutsverwandten und Brüders Kinder. Und sieht man aus diesem und anderen Orten, dass bei den Hebräern die nächsten Blutsverwandten auch Brüder genannt werden.
23. Die Kinder Musis waren: Maheli, Eder und Jeremoth, die drei.
24. Das sind die Kinder Levi unter ihrer Väter Häusern und Vornehmste der Väter, die gerechnet wurden nach der Namen Zahl bei den Häuptern, welche taten das Geschäft des Amtes im Hause des Herrn, von zwanzig Jahren und darüber.
Kinder: Oder Nachkommen.
Vornehmsten: So über andere gesetzt waren, und ein Aufsehen auf dieselben hatten.
Zahl: Das ist: So viel sind ihrer gewesen, da man ihre Namen aus den Zeitbüchern und Jahrregistern hervorgezogen, die unter den Leviten die Vornehmsten gewesen, aus derer Geschlechtern und Nachkommen die Obersten aller anderen Leviten genommen worden.
Und darüber: Wie zu Anfang dieses Kapitel gemeldet worden. Dieselben hat David alle miteinander in ihrer Ordnung unterschieden, auf dass man wüsste an welchem Ort und zu welcher Zeit ein jeder dem Herrn dienen sollte bei der Hütte oder beim Tempel.
25. Denn David sprach: Der Herr, der Gott Israels, hat seinem Volk Ruhe gegeben und wird zu Jerusalem wohnen ewig.
Ruhe: Weil demnach Gott seinem Volk Israel einen friedlichen Zustand im Regiment verliehen, und die Stadt Jerusalem erwählt hat, dass er darin geehrt werde, durch die Predigt seines Wortes, Anrufung, Danksagung und Opfern, und hat ihm gleichsam einen gewissen Sitz darin ausersehen. So ist es richtig, dass wir mit desto mehr und größerem Fleiß, als jemals, dahin trachten, dass der Gottesdienst durch die Leviten ordentlicherweise verrichtet werde. [Denn je besser Ruhe und glücklicher Zustand Gott seinem Volk gibt, je mehr es zur Beförderung des Gottesdienstes soll aufgemuntert werden.)
26. Auch unter den Leviten wurden gezählt der Kinder Levi von zwanzig Jahren und darüber, dass sie die Wohnung nicht tragen durften mit all ihrem Geräte ihres Amtes,
Nicht tragen: darum (will David sagen) können sie den anderen levitischen Ämtern desto besser dienen. [Denn Gott will nicht, dass wir die Zeit unseres Lebens mit Faulheit und Müßiggang zubringen sollen.)
27. sondern nach den letzten Worten Davids,
28. dass sie stehen sollten unter der Hand der Kinder Aaron, zu dienen im Hause des Herrn im Hofe, und zu den Kasten und zur Reinigung und zu allerlei Heiligtum und zu allem Werke des Amtes im Hause Gottes
Stehen sollten: Dass, nämlich, des Aarons Söhne zu jederzeit ihrer viel und in guter Anzahl bei der Hand hätten, denen sie allerhand Sachen zu Verrichtung des Gottesdienstes befehlen könnten.
Kasten: In welchen Sachen aufbehalten wurden, die man zum Gottesdienst gebrauchte, als Semmel, Öl, Weihrauch, die priesterlichen Kleider, und dergleichen. Und mussten zu jeder Zeit etliche Leviten dabei vorhanden sein, die solche Sachen heraus oder hineintaten. Denn in solcher großen Menge des israelitischen Volkes, und viele der Opfer, hatten die Priester und Leviten genug zu schaffen. Darum David auch die Leviten zählen heißen, so nur zwanzig Jahr hatte, dass sie immer lernten mit zugreifen, damit nicht irgend aus Mangel der Personen am Gottesdienst etwas versäumt würde. [Jetziger Zeit tun ihm ihrer etliche viel anders, welche auf zwei Pfarren kaum einen Kirchendiener halten, und sich wenig achten, wie die Seelen ihrer Seligkeit halben versorgt werden.)
Reinigung: Dass sie die Gefäß und Werkzeug reinigten und sauber hielten, welche man bei Verrichtung des Gottesdienstes gebrauchte.
29. und zum Schaubrot, zum Semmelmehl, zum Speiseopfer, zu ungesäuerten Fladen, zur Pfanne, zu Rösten und zu allem Gewicht und Maß;
Schaubrot: Dass sie gebacken und ordentlich geliefert wurden, damit man sie zu rechter Zeit auflegen könnte, von welchen Schaubroten gesagt wird {3Mos 24}.
Semmelmehl: Zuzurüsten, oder aufzuheben.
Speiseopfer: Das ist: Die Materie zum Speiseopfer zuzubereiten und anzubehalten, welches nicht immer aus Mehl, sondern bisweilen auch aus Korn gemacht wurde, dazu man Öl und Weihrauch tat {3Mos 2}.
Zu Rösten: Welche Sachen alle miteinander man zu Speiseopfern gebrauchte, die bisweilen von gekochter, bisweilen von ungekochter Materie zubereitet wurden.
Und Maß: Das ist: David ordnet etliche Leviten, die Acht darauf hätten, dass von Mehl, Salz, Öl, Weihrauch, Korn, nicht mehr noch weniger zu den vorgemeldeten Opfern genommen würde, als das Gesetz und der Brauch zuließ.
30. und zu stehen des Morgens, zu danken und zu loben den Herrn; des Abends auch also;
Loben: Das ist: David ordnete die Leviten, welche Gott mit Psalmen lobten, abends und morgens, und zu der Zeit, da man die Opfer verrichtete, besonders aber an den Festtagen, da das Volk zusammen kam, die Predigten des göttlichen Wortes anzuhören. Und ist kein Zweifel, es habe David eine herrliche Musik mit Stimmen angerichtet, wie aus anderen Orten der Heiligen Schrift offenbar, da beim Gottesdienst der musikalischen Instrumenten Meldung geschieht. [Daraus zu lesen ist von was für Geister die getrieben werden, welche die Musik in der Kirche nicht leiden können. Also dass sie auch die deutschen Psalmen, nur mit einer Stimme in der Versammlung der Kirche zu singen nicht dulden mögen.)
31. und alle Brandopfer dem Herrn zu opfern auf die Sabbate, Neumonden und Feste nach der Zahl und Gebühr allewege vor dem Herrn,
Neumonden: Denn der erste Tag eines jeden Monats war bei den Juden ein Feiertag.
Zahl: Das ist: Er hat eine gewisse Anzahl Personen bestellt zu alle Ämtern und Zeremonien, die beim Gottesdienst zu verrichten waren, auf dass sie demselben gebührlich abwarteten.
32. dass sie warten der Hut an der Hütte des Stifts und des Heiligtums und der Kinder Aaron, ihrer Brüder, zu dienen im Hause des Herrn.
Zu dienen: Das ist: Der König hat den Leviten befohlen, dass sie ihren Verwandten, den Priestern, von des Aarons Geschlechter halfen, in Verrichtung der Sachen, die zum heiligen Gottesdienst im Tempel gehörten. [Denn obwohl die anderen Leviten, viel eines geringeren Standes waren, als die Priester, so konnten doch die Priester der Leviten nicht entraten. Also sind auch im Kirchenamt vornehmen Personen, mit herrlichen Gaben des Heiligen Geistes geziert, welche doch der geringeren zu tun benutzen müssen, und ihrer nicht entbehren können. Denn es bedarf immer einer des anderen.)
Das 25. Kapitel
- Aus des Aarons Söhnen, Eleasars und Ithamars beiden Geschlechtern, ordnet David vier und zwanzig oberste Priester, v. 1.
- Danach wird mit wenig Worten auch etwas von der anderen Leviten Ämtern gesagt, v. 20.
1. Aber dies war die Ordnung der Kinder Aaron. Die Kinder Aarons waren: Nadab, Abihu, Eleasar und Ithamar.
Ordnung: Das ist: Die Söhne Aarons sind zu Verrichtung ihrer Ämter auf solche Weise unterschieden, wie später folgt.
2. Aber Nadab und Abihu starben vor ihrem Vater und hatten keine Kinder. Und Eleasar und Ithamar wurden Priester.
Vätern: Dass ihr Vater und vielleicht auch Großvater noch im Leben gewesen. Denn sie von Gott getötet wurden, da sie fremdes Feuer zum räuchern gebraucht {3Mos 10}.
Eleasar: Der nach Absterben Aarons seines Vaters, das Hohepriester Amt erlangt hat.
Ithamar: Welcher den nächsten Ehrenstand nach dem Hohepriester Amt behalten.
3. Und David ordnete sie also: Zadok aus den Kindern Eleasars und Ahimelech aus den Kindern Ithamars nach ihrer Zahl und Amt.
Ihrer Zahl: Das ist: Der König David teilte des Aarons Nachkommen ab in ihre Geschlechter, welche nach der folgenden beschriebenen Ordnung zu unterschiedlichen Zeiten Gott dienten, mit Opfern, Räuchern und dergleichen. Denn ob es wohl des Hohepriesters Amt war zu opfern, und das Räucherwerk anzuzünden, so konnte er doch nicht allein solchen Sachen allen miteinander immer gebührlich dienen, darum musste er etliche haben, die ihm bisweilen halfen, und seine statt versahen, in denen Sachen, welche den anderen Priestern zugleich mit und neben ihm zu verrichten zugelassen waren.
4. Und wurden der Kinder Eleasars mehr gefunden zu Vornehmsten starken Männern denn der Kinder Ithamars. Und er ordnete sie also: nämlich sechzehn aus den Kindern Eleasars zu Obersten unter ihrer Väter Haus und acht aus den Kindern Ithamars unter ihrer Väter Haus.
Männern: Die dem Priesteramt recht vorstehen und gebührlich dienen konnten.
Sechszehen: Welche unter anderen die vortrefflichsten und Ansehnlichsten waren, dass sie das Priesteramt verwalten, dem Volk das Gesetz predigen und erklären {Mal 2}, und in etlichen Sachen auch des Hohepriesters statt vertreten konnten.
Väter Haus: Das ist: In ihrem Geschlecht.
5. Er ordnete sie aber durch das Los darum, dass beide aus Eleasars und Ithamars Kindern Oberste waren im Heiligtum und Oberste vor Gott.
Los: Welche, nämlich, aus der vorgemeldeten Zahl, und zu welcher Zeit ein jeder das Priesteramt versehen soll.
Obersten: Das ist: Sie sollten in einem großen Tun und Amt, und hohen Ehrenstand sein im Tempel des Herrn. Darum auf, dass niemand einen Argwohn schöpfen möchte, als wäre etwas in der Sachen aus Gunst vorgegangen, oder jemand richtig klagen könnte, dass er wäre überhüpft worden, so hat man es durch das Los erkundigt, welche man zu solcher Verrichtung nehmen sollte.
6. Und der Schreiber Semaja, der Sohn Nethaneels, aus den Leviten, beschrieb sie vor dem Könige und vor den Obersten und vor Zadok, dem Priester, und vor Ahimelech, dem Sohne Abjathars, und vor den obersten Vätern unter den Priestern und Leviten; nämlich ein Vaterhaus für Eleasar und das andere für Ithamar.
Beschreib sie: Nämlich, die Priester, über welche man das Los werfen soll.
Obersten: Das waren die vornehmsten und ansehnlichste Personen im Volk.
Vaters Hause: Das ist: Das Los deutete und bezeichnete aus des Eleasars Geschlechter eine jede Person, und aus des Ithamars Nachkommen auch eine jede Person, die nach einander zu unterschiedlichen malen in ihrer Ordnung dem Priesteramt acht Tage dienen sollten.
7. Und das erste Los fiel auf Jojarib, das andere auf Jedaja,
Jojarib: Dem gebührte, von der Zeit an, die erste Woche das priesterliche Amt zu versehen.
Jedaja: Welcher die andere Woche dem Priester Amt für stand, da der erste Jojarib wieder abtrat, und Rute.
8. das dritte auf Harim, das vierte auf Seorim,
Harim: Der die dritte Woche durch das Los zum Priesteramt, demselben abzuwarten, gefordert wurde, und also fort.
9. das fünfte auf Malchija, das sechste auf Mejamin,
10. das siebte auf Hakoz, das achte auf Abia,
Abia: Aus dieser Ordnung hat Zacharias, Johannis des Täufers Vater seine Herkunft hatte {Lk 1}, der die achte Woche die Geschäfte des Priestertums verrichtet.
11. das neunte auf Jesua, das zehnte auf Sechanja,
12. das elfte auf Eliasib, das zwölfte auf Jakim,
13. das dreizehnte auf Hupa, das vierzehnte auf Jesebeab,
14. das fünfzehnte auf Bilga, das sechzehnte auf Immer,
15. das siebenzehnte auf Hesir, das achtzehnte auf Hapizez,
16. das neunzehnte auf Pethahja, das zwanzigste auf Jeheskel,
17. das einundzwanzigste auf Jachin, das zweiundzwanzigste auf Gamul,
18. das dreiundzwanzigste auf Delaja, das vierundzwanzigste auf Maasia.
19. Das ist ihre Ordnung nach ihrem Amt, zu gehen in das Haus des Herrn, nach ihrer Weise unter ihrem Vater Aaron, wie ihnen der Herr, der Gott Israels, geboten hat.
Zu gehen: Das ist: Also sollen sie nacheinander ein jeder zu seiner Zeit dem Priesteramt dienen, wie sie durch das Los dazu bestimmt und ernannt wurden.
Aaron: Das ist: Dass sie im Priesteramt treu und fleißig sind, dazu Aaron vorzeiten berufen wurde, der aller Priester Erzväter gewesen.
Geboten: Also hat es der fromme König David angeordnet, das es alles gebührlich verrichtet würde. [Und erinnert uns solche Umwechselung der Priester im Alten Testament, dass man den Kirchendienern keine schwerere Last in ihrem Beruf auf legen soll, als sie ertragen können.)
20. Aber unter den anderen Kindern Levi war unter den Kindern Amrams Subael. Unter den Kindern Subaels war Jehdea.
Aber: Jetzt folgt von den anderen Leviten, die zwar nicht zum Priesteramt durch das Los ernannt, aber doch zu anderen Ämtern im Tempel zu verrichten durch das Los erwählt wurden, besonders aber Gott mit Psalmen im Tempel zu loben. Und wird an diesem Ort in allgemeines und kürzlich angefasst, was später im folgenden 26. Kapitel ausführlicher erklärt wird.
Anderen: Die nicht zum Priesteramt, sondern mehrerenteils zu der geistlichen Musik gebraucht wurden, wie wir später an seinem Ort hören werden.
21. Unter den Kindern Rehabjas war der erste Jesia.
22. Aber unter den Jezeharitern war Slomoth. Unter den Kindern Slomoths war Jahath.
Jezeharitern: Die vom Jezehar des Kahaths Sohn und des Levi Enkel herkamen.
23. Die Kinder Hebrons waren: Jeria der erste, Amarja der andere, Jahesiel der dritte, Jakmeam der vierte.
Hebron: Der auch Kahaths Sohn war.
24. Die Kinder Usiels waren Micha. Unter den Kindern Michas war Samir.
Usiel: Der des Kahaths jüngster Sohn war.
25. Der Bruder Michas war Jesia. Unter den Kindern Jesia war Sacharja.
26. Die Kinder Meraris waren: Maheli und Musi, des Sohn war Jaesia.
Merari: Des Sohnes Levi.
Des Sohn: Nämlich, des Musi.
27. Die Kinder Meraris von Jaesia, seinem Sohn, waren: Soham, Sakur und Ibri.
Kinder Merari: Nämlich, seine Kindeskinder.
28. Maheli aber hatte Eleasar; denn er hatte keine Söhne.
Er] Nämlich, Eleasar.
29. Von Kis. Die Kinder Kis waren: Jerahmeel.
30. Die Kinder Musis waren: Maheli, Eder und Jerimoth. Das sind die Kinder der Leviten unter ihrer Väter Haus.
Kinder Musi: Über und ohne die vorigen.
Väter Haus: Das ist: Die Vornehmsten in ihren Geschlechtern.
31. Und man warf für sie auch das Los neben ihren Brüdern, den Kindern Aaron, vor dem Könige David und Zadok und Ahimelech und vor den obersten Vätern unter den Priestern und Leviten, dem kleinsten Bruder eben sowohl als dem Obersten unter den Vätern.
Kindern Aaron: Die bereits durch das Los bestimmt waren, in was Ordnung, und zu welcher Zeit ein jeder dem Priesteramt vorstehen sollte.
Eben sowohl: Also, dass man keines Alters noch Ehrenstandes in diesem Fall wahrgenommen, sondern nach dem einem jeden das Los getroffen, der zum wenigsten das zwanzigste Jahr seines Alters erreicht, hat man ihn unter die Zahl deren, so im Tempel gedient, in seiner Ordnung aufgenommen. [Wir haben hier zu lernen, dass man in Erwählung der Kirchendiener nicht auf das Ansehen der Personen achthaben soll, und dass die Kirchendiener um ihrer Jugend willen nicht zu verachten sind, da sie sonst Geschicklichkeit halben die Kirche zu lehren tauglich, und im Wandel ehrbar und unsträflich sind {1Tim 4}.
Das 26. Kapitel
- Aus den drei Geschlechtern, Assaph, Heman und Jedithun, werden 280 Sänger im Tempel erwählt, v. 1.
- Und wird einem jeden seine Stelle zu singen, durch das Los zugeordnet, v. 8.
1. Und David samt den Feldhauptleuten sonderte ab zu Ämtern unter den Kindern Assaphs, Hemans und Jedithuns, die Propheten, mit Harfen, Psaltern und Zimbeln; und sie worden gezählt zum Werke nach ihrem Amt.
Und: Was zu Ende des vorigen Kapitels kürzlich angefasst wurde, dass wird jetzt ausführlicher erklärt. Und wird erzählt, wie aus den drei Geschlechtern, Assaph, Heman und Jedithun, Sänger im Tempel erwählt, und einem jeden sein Ort und Ordnung durch das Los bestimmt wurden.
Feldhauptleuten: Nämlich, den Obersten und vornehmsten Häuptern im Volk, die zu Kriegs- und Friedenszeiten dem Könige David zur Hand waren, und in Verwaltung des Regiments ihm beistanden.
Ämtern: Dass sie mit Lobgesängen und allerlei musikalischen Instrumenten Gott loben und preisen sollten.
Propheten: Denn diese drei Männer waren treffliches gelehrt, und in der Heiligen Schrift wohl erfahren, dazu mit einem prophetischen Geist begabt, wie etlicher Psalmen, die sie machten.
Amt: Auf dass sie ihr anbefohlenes Amt im Tempel verrichteten, nämlich, dass sie die Weise der Psalmen auf den Instrumenten spielten, und den Text zugleich mit hineinsingen. [Dass aber der König David und die Feldobersten die Psalmensänger erwählen und ordnen, gibt uns solches diese Nachricht, dass man die weltliche Obrigkeit von den Kirchengeschäften nicht allerdings ausschließen soll, wie im Papsttum geschehen. Denn man muss die frommen Regenten unter die vornehmsten Glieder der Kirche zählen.)
2. Unter den Kindern Assaphs war: Sakur, Josef, Nethanja, Asarela, Kinder Assaphs, unter Assaph, der da weissagte bei dem Könige.
War: Nämlich, die nachbenannten sind des Assaphs Söhne gewesen, und zum vorgemeldeten Amt erwählt worden.
Unter Assaph: Das ist: Sie waren ihrem Vater untergeben, dass er sie anordnete, und ihr Aufseher war.
Weissagte: Er war des Königs Hofprediger.
3. Von Jedithun. Die Kinder Jedithuns waren: Gedalja, Zori, Jesaja, Hasabja, Mathithja, die sechse unter ihrem Vater Jedithun, mit Harfen, die da weissagten, zu danken und zu loben den Herrn.
Von Jedithun: Sind die folgenden Personen zum Psalmensingen angeordnet worden.
Sechse: Man hält es davor, dass der sechste, so hier ausgelassen wird, sei Simei gewesen, dessen später in diesem Kapitel bei dem Zehnten Los gedacht wird.
Vater: Dem sie sind unterworfen gewesen, dass er sie in ihrem Amt anführen und unterrichten soll.
4. Von Heman. Die Kinder Hemans waren: Bukia, Mathanja, Usiel, Sebuel, Jerimoth, Hananja, Hanani, Eliatha, Gidalthi, Romamthi-Eser, Jasbekasa, Mallothi, Hothir und Mahesioth.
Heman: Sind auch noch dem Herrn Lob zu singen verordnet worden, seine nachgenannten Kinder, derer Aufseher er gewesen. [Dass aber dieser dreier Männer und Propheten Kinder zum heiligen Amt im Tempel berufen wurden, so ohne Zweifel von ihren Eltern wohl unterrichtet und gelehrt gewesen, werden die Kirchendiener dabei erinnert, dass sie ihre Kinder, wenn sie dazu Verstandes halben tauglich sind, unterweisen, oder von anderen unterweisen und lehre lassen, damit sie einmal eins der Kirche Christi treulich und nützlich dienen möge.)
5. Diese waren alle Kinder Hemans, des Schauers des Königs in den Worten Gottes, das Horn zu erheben; denn Gott hatte Heman vierzehn Söhne und drei Töchter gegeben.
Schauers: Das ist: Des Propheten. Denn die Propheten worden vorzeiten Schauer oder Seher geheißen, weil sie die göttlichen Offenbarungen und Gesichte sahen.
Horn: Das ist: Heman war des Königs Davids Prophet, dass er ihm das Wort Gottes und seinen Willen in Verrichtung der weltlichen Geschäfte anzeigte, und David berichtete, was zur Bestätigung und Erweiterung des israelitischen Königreichs dienlich und förderlich wäre. Denn das Wörtlein Horn bedeutet in der Heiligen Schrift ein Regiment oder Königreich. [heutigen Tages aber sollen sich die Kirchendiener hüten, dass sie sich nicht in weltliche Händel mischen, sie werden denn ordentlicherweise dazu gefordert.)
Nach Luther: Ich achte, dass dieser Heman sei Davids Prophet gewesen in königlichen Geschäften, die das Königreich belangt haben, wie er hat streiten und regieren sollen. Denn Horn bedeutet je Regiment und Königreich.
Gegeben: [Ist es deswegen einem Kirchendiener ungewehrt, dass er wohl mag ein Weib nehmen und Kinder zeugen.)
6. Diese waren alle unter ihren Vätern Assaph, Jedithun und Heman, zu singen im Hause des Herrn mit Zimbeln, Psaltern und Harfen, nach dem Amt im Hause Gottes bei dem Könige.
7. Und es war ihre Zahl samt ihren Brüdern, die im Gesang des Herrn gelehrt waren, allesamt Meister, zweihundertundachtundachtzig.
Brüdern: Das ist: Mitgehilfen aus dem Stamm Levi.
8. Und sie warfen Los über ihr Amt zugleich, dem Kleinsten wie dem Größten, dem Lehrer wie dem Schüler.
Schüler: Das ist: Ob sie wohl in der Kunst nicht alle gleich waren, und mancher, gegen dem anderen zu rechnen, noch hätte mögen sein Schüler sein, so hat man dennoch das Los über sie alle geworfen, und dadurch erkundigt, welche zu jederzeit in ihrer Ordnung dem Herrn mit Lobgesängen im Tempel dienen sollten. [Denn es können unter den Kirchendienern nicht alle Personen gleich gelehrt sind, und welche vortrefflichen Gaben haben, die sollen mit ihrer Gehilfen Geringfügigkeit für gut nehmen.)
9. Und das erste Los fiel unter Assaph auf Josef. Das andere auf Gedalja samt seinen Brüdern und Söhnen, der waren zwölf.
Unter Assaph: Nämlich, auf seiner Söhne einen, den Josef. Es müssen aber hier diese Wort auch daneben verstanden werden: Samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölfe: Wie den aus dem ganzen folgenden Text zu lesen ist. Und ist die Meinung, dass Josef durch das Los erklärt wurde, er soll mit seinen Söhnen und anderen ihm zugeordneten Mitgehilfen aus dem Stamm Levi die erste Woche der geistlichen Musik dienen. Und sangen zwölf Personen zugleich die Psalmen, mit den dazu geordneten musikalischen Instrumenten, die sie hinein schlugen. [Es wird aber mit dieser Abwechselung der Personen in ihren Ämtern angezeigt, dass man Vorsehung tun soll, auf dass es alles ordentlich in der Kirche zugehe {1Kor 14}. Und sollen auch heutigen Tages alle Christen, so oft sie Gelegenheit haben, Gott dem Vater, Sohn und Heiligen Geist loben mit Psalmen und Lobgesängen, besonders in der bekannten Muttersprache zu seiner und des Nächsten Erbauung {Kol 3}.
10. Das dritte auf Sakur samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
11. Das vierte auf Jezri samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
12. Das fünfte auf Nethanja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
13. Das sechste auf Bukia samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
14. Das siebte auf Jesreela samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
15. Das achte auf Jesaja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
16. Das neunte auf Mathanja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
17. Das zehnte auf Simei samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
18. Das elfte auf Asareel samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
19. Das zwölfte auf Hasabja samt seinen Söhnen und Brüdern; der waren zwölf.
20. Das dreizehnte auf Subael samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
21. Das vierzehnte auf Mathithja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
22. Das fünfzehnte auf Jeremoth samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
23. Das sechzehnte auf Hananja samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
24. Das siebenzehnte auf Jasbekasa samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
25. Das achtzehnte auf Hanani samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
26. Das neunzehnte auf Mallothi samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
27. Das zwanzigste auf Eliatha samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
28. Das einundzwanzigste auf Hothir samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
29. Das zweiundzwanzigste auf Gidalthi samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
30. Das dreiundzwanzigste auf Mahesioth samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
31. Das vierundzwanzigste auf Romamthi-Eser samt seinen Söhnen und Brüdern, der waren zwölf.
Das 27. Kapitel
- Aus den Kindern Korah und Merari werden Torhüter des Tempels erwählt, und wird einem jeden ein besonderes Tor des Tempels zu verwahren befohlen, v. 1.
- Ihrer etliche werden die heiligen Schätze und Gefäß in Verwahrung übergeben, v. 20.
- Und werden etliche aus den Leviten, als Ausleger des Gesetzes, den Richtern in zweifelhaften Sachen zugeben, v. 29.
1. Von der Ordnung der Torhüter. Unter den Korhitern war Meselemja, der Sohn Kores, aus den Kindern Assaphs.
Von: Jetzt werden die Torhüter des Tempels erzählt, was, nämlich, für Personen, und in welcher Ordnung sie solchem Amt vorstanden.
Sohn Kore: Das ist: Der seiner Nachkommen einer, und dem Assaph verwandt war. Denn auch Assaph aus des Kores oder Korah Geschlecht seine Herkunft hatte, der in der Wüste wider Mose eine Aufruhr erregt, und in derselben umkam {4Mos 16}.
2. Die Kinder aber Meselemjas waren diese: der erstgeborne Sacharja, der andere Jediael, der dritte Sebadja, der vierte Jathniel,
3. der fünfte Elam, der sechste Johanan, der siebte Elioenai.
4. Die Kinder aber Obed-Edoms waren diese: der erstgeborne Semaja, der andere Josabad, der dritte Joah, der vierte Sachar, der fünfte Nethaneel,
5. der sechste Ammiel, der siebte Isaschar, der achte Pegulthai; denn Gott hatte ihn gesegnet.
Gesegnet: Dass er ihm viel Kinder beschert. [Denn die viele der Kinder ist ein Segen Gottes.)
6. Und seinem Sohn Semaja wurden auch Söhne geboren, die im Hause ihrer Väter herrschten; denn es waren starke Helden.
Herrschten: Dass sie die Vornehmsten und Obersten in ihrem Geschlecht waren.
Helden: Mit herrlichen Gaben des Leibes und Gemüts geziert. * (Nach Luther) Denn die Priester mussten zur Zeit des Krieges die vordersten im Heer sein mit den Trompeten.
7. So waren nun die Kinder Semajas: Athni, Rephael, Obed und Elsabad, des Brüder fleißige Leute waren, Elihu und Samachja.
8. Diese waren alle aus den Kindern Obed-Edoms; sie samt ihren Kindern und Brüdern, fleißige Leute, geschickt zu Ämtern, waren zweiundsechzig von Obed-Edom.
Brüdern: Das ist: Welche hier erzählt wurden, samt ihren Verwandten, derer Namen nicht ausgedrückt sind, gehören alle zu des Obed Edoms Geschlechter.
Geschickt: Die ihr Amtsrecht und ohne Fehler versehen konnten.
9. Meselemja hatte Kinder und Brüder, fleißige Männer, achtzehn.
10. Hossa aber aus den Kindern Meraris hatte Kinder: Den vornehmsten Simri (denn es war der Erstgeborne nicht da, darum setzte ihn sein Vater zum Vornehmsten),
Zum Vornehmsten: Dass er in seinem ganzen Geschlecht den Vorzug hatte, von wegen seiner vortrefflichen Gaben des Leibes und Gemüts, die an ihm besonders erschienen.
11. den anderen Hilkia, den dritten Tebalja, den vierten Sacharja. Aller Kinder und Brüder Hossas waren dreizehn.
12. Dies ist die Ordnung der Torhüter unter den Häuptern der Helden am Amt neben ihren Brüdern, zu dienen im Hause des Herrn.
Häuptern: Das ist: Diese oben erzählten, sind die vornehmste Personen, denen die Hut der Hütte, und später unterm Salomo des Tempels Hut anbefohlen wurden, dass sie samt ihren ihnen zugeordneten Verwandten den Tempel bewachen und verwahren sollten.
13. Und das Los wurde geworfen, dem Kleinen wie dem Großen, unter ihrer Väter Hause, zu einem jeglichen Tor.
Tor: Also, dass, welches Tor der Hütte, oder später des Tempels einem jeden durch das Los zu bewahren zugefallen, dem ist er zugeordnet worden, ungeachtet, wie einer den anderen Alters oder Würden halben vorgingen.
14. Das Los gegen Morgen fiel auf Meselemja; aber seinem Sohn Sacharja, der ein kluger Rat war, warf man das Los, und fiel ihm gegen Mitternacht;
Morgen: Nämlich, zu dem Tor, das gegen Morgen war. Es ist aber nicht ein schlechtes oder geringes Amt gewesen, ein Torhüter zu sein im Tempel oder Hause, Gottes, wie später in diesem Kapitel davon weiter folgen wird.
Mitternacht: Dass er das Tor am selben Ort bewahren soll.
15. Obed-Edom aber gegen Mittag und seinen Söhnen bei dem Hause Esupim.
Mittag: Welches Tor ihm durch das Los zu bewahren heimgefallen.
Esupim: Das ist: Der Versammlung, da vielleicht die Priester und Ältesten sich versammelten, wenn sie von geistlichen Sachen Ratschlagen wollen, welche Behausung nicht weit vom Tempel gestanden, oder vielleicht daran gebaut gewesen. Am selben Ort haben des Obed Edoms Kinder hüten müssen, weil er ihren durch das Los zugefallen.
16. Und Supim und Hossa gegen Abend bei dem Tor, da man geht auf der Straße der Brandopfer, da die Hut neben anderen steht.
Abend: Dass die vorgemeldeten beiden samt ihren Mitgehilfen da des Tempels gehütet, nach dem ihnen solche Hut durch das Los zuerkannt wurden.
Straße: Das ist: Da ein Weg vorübergeht, der einen zum Brandopfers Altar führt.
Neben anderen: Das ist: Am selben Ort gegen dem Abend sind zwei Parteien der Hüter nebeneinander geordnet worden. Denn der Tempel sollte also gebaut werden, dass das Allerheiligste, oder der Chor (wie wir es nennen) nicht gegen Morgen, sondern gegen Abend stünde. Darum weil derselbe Teil des Tempels inwendig mit Gold herrlich geziert, und für das Allerheiligste gehalten wurde, so hat man eine doppelte Wacht dahin bestellt.
17. Gegen den Morgen waren der Leviten sechs, gegen Mitternacht des Tages vier, gegen Mittag des Tages vier; bei Esupim aber je zwei und zwei;
Leviten: Jetzt werden sie alle im allgemeinen Leviten genannt, die bisher mit Namen erzählt worden, weil sie sämtlich aus dem Stamm Levi gebürtig gewesen.
Sechs: Es sind aber gegen dem Morgen darum sechs Torhüter bestellt worden, weil da der meiste Eingang zum Tempel war, von wegen der Opfer so darin verbrannt wurde.
Tages: Das ist: Es wachten täglich vier bei dem Tor gegen Mitternacht, und vier bei dem Tor gegen Mittag.
18. an Parbar aber gegen Abend vier an der Straße und zwei an Parbar.
Parbar: Das waren besondere Zellen, in denen etliche Werkzeug aufbewahrt wurden, die man zu Verrichtung der Opfer und anderer Gottesdienste gebrauchte.
Straße: Die zum Brandopfers Altar führte.
19. Dies sind die Ordnungen der Torhüter unter den Kindern der Korhiter und den Kindern Meraris.
Kindern Meraris: Die, nämlich, eins Teils von des Korah, eins Teils von des Merari Geschlecht ihre Herkunft hatten. Es war aber der Torhüter Amt, das sie Acht hätten, damit der Tempel durch unreine Leute Eingang und Laster nicht verunreinigt, noch durch ein Kirchenraub etwas aus dem Tempel entwandt würde. [heutigen Tages sind die Kirchendiener Torhüter des geistlichen Tempels, welcher ist die Kirche: Und sollen verhüten, so viel immer möglich, dass die Tempel Gottes, nämlich, die Gläubigen, mit Sünden und Lastern nicht verunreinigt werden {1Kor 3},noch dass sie jemand verführe durch die Philosophie, und lose Verführung {Kol 2}, sondern dass die Schätze der himmlischen Lehre und Sakramente unverrückt erhalten werden.)
20. Von den Leviten aber war Ahia über die Schätze des Hauses Gottes und über die Schätze, die geheiligt worden.
Leviten: Nämlich, so noch übrig waren, ohne die vorerzählten, sind zu anderen Ämtern im Tempel und außerdem Tempel, selbige zu versehen geordnet worden, wie folgt.
Schätze des: Das ist: Allerlei köstliche Sachen im Tempel, die man zum Gottesdienste gebrauchte, wurden ihm anzubehalten und zu bewahren, befohlen. Als da waren die priesterlichen Kleider, die goldene Geschirre, und alles anderer Geräte der Hütte, oder des Tempels.
Geheiligt: Das ist: Er war auch über die Sachen verordnet, welche man zum Opfer gebrauchte, als da waren Mehl, Weihrauch, Öl, Wein, und anders dergleichen, Denn von solchen Sachen ist immer ein gutes Teil bei dem Tempel hinterlegt worden, zum ordentlichen und täglichen Brauch der Opfer.
21. Von den Kindern Laedans, der Kinder der Gersoniten. Von Laedan waren Häupter der Väter, nämlich die Jehieliten.
Häupter: Sie waren die Vornehmsten in ihrem Geschlechter.
22. Die Kinder der Jehieliten waren: Setham und sein Bruder Joel über die Schätze des Hauses des Herrn.
Schätze: Die sie neben dem vorgemeldeten Ahia in Verwahrung hatten. Denn man eine solche große Sache nicht einem Menschen allein Vertrauen können.
23. Unter den Amramiten, Jezehariten, Hebroniten und Usieliten
Und Usieliten: Welche alle von Kahath dem Sohn Levi herkamen {1Kor 6}. Von denen waren auch etliche über die Schätze geordnet.
24. war Sebuel, der Sohn Gersoms, des Sohnes Moses, Fürst über die Schätze.
Sohn Gersom: Das ist: sein Nachkömmling, in absteigender Linie, auf etliche Grad oder Glied.
Mose: Der auch vom Amram hergekommen war.
Fürst: Er war über die andere gesetzt, so die heiligen Schätze in Verwahrung hatten. [Denn es ist vonnöten, dass den untern Offizieren etliche Oberaufseher vorgesetzt werden, die acht darauf haben, damit die unter Personen nicht fahrlässig sind.)
25. Aber sein Bruder Elieser hatte einen Sohn Rehabja, des Sohn war Jesaja, des Sohn war Joram, des Sohn war Sichri, des Sohn war Selomith.
26. Derselbe Selomith und seine Brüder waren über alle Schätze der Geheiligten, welche der König David heiligte, und die obersten Väter unter den Obersten über tausend und über hundert und die Obersten im Heer.
Geheiligten: Nämlich, über alle goldene, und silbernes Stücke, auch Edelstein, und andere Kleinod, die man zum Gottesdienst geheiligt hatte, auf dass aus solcher köstlichen Materie allerlei notwendige Werkzeug zum Gottesdienst gemacht würden.
27. Von Streiten und Rauben hatten sie es geheiligt, zu bessern das Haus des Herrn.
28. Auch alles, was Samuel, der Seher, und Saul, der Sohn Kis, und Abner, der Sohn Ners, und Joab, der Sohn Zerujas, geheiligt hatten, alles Geheiligte war unter der Hand Selomiths und seiner Brüder.
Saul: Der erste König in Israel. [Denn es geben auch die Heuchler, wie Saul einer war, zum Gottesdienst bisweilen etwas, auf dass sie ihnen dadurch einen Namen machen.)
Abner: Des Sauls gewesener Feldhauptmann.
Joab: Der des Königs David Feldhauptmann war, hat auch ein Teil vom Raub zu dem heiligen Schatz des Herren gegeben.
Geheiligte: Vom Raub und anderen Sachen. [Denn vorzeiten gaben die Kriegsleute von ihrem eroberten Raub, reichlich zur Erhaltung des Gottesdienstes. Jetzt aber sind ihr viel so geldhungrig, dass sie sich weder von den übergoldeten Bechern, noch Patenen, wie man es nennt, enthalten, sondern solche Sachen nehmen, wo sie es nur bekommen können. Weil auch vorzeiten so vortreffliche Personen den heiligen Schätzen vorgesetzt wurden, dieselbe zu verwahren, so soll eine Obrigkeit achthaben, dass taugliche und fromme Leute dazu genommen und geordnet werden, die der Kirche Einkommen einsammeln, und dieselben recht austeilen. Auf dass nicht Judas den Sekel habe, und seiner Sachen mehr wahrnehme, als dass er Christi und seiner Jünger sich viel achtete.)
29. Unter den Jezehariten war Chenanja mit seinen Söhnen zum Werke draußen über Israel, Amtleute und Richter.
Draußen: Das ist: Der König brauchte ihn an etlichen Orten außerhalb der Stadt Jerusalem, dass er dem Volk das Gesetz erklärte, und anzeigte, was in zweifelhaften Sachen aus dem Gesetze Mose für ein Urteil zu geben und auszusprechen wäre. Denn die Leviten waren zumal auch anstatt der Rechtsgelehrten, dass sie nicht allein das Wort Gottes in den Religionsartikeln lehrten, sondern wurden auch von den Stadt Obrigkeiten in zweifelhaften Sachen um Rat gefragt. Denn der Israeliten Bürgerrecht war in dem Gesetz Mose auch begriffen. Darum auf dass man recht urteilen könnte, so mussten die Obrigkeiten in den Städten der gelehrten Leviten Hilfe gebrauchen, und sie zu ihnen ziehen, dass sie anzeigten, was dem Rechten gemäß wäre oder nicht.
30. Unter den Hebroniten aber war Hasabja und seine Brüder, fleißige Leute, tausend und siebenhundert, über das Amt Israels diesseits des Jordans, gegen Abend, zu allerlei Geschäft des Herrn und zu dienen dem Könige.
Hebroniten: Die vom Hebron herkamen, der des Kahaths Sohu, und Levi Enkel war.
Brüder: Das ist: Verwandten und Mitgehilfen.
Fleißige: Tapfere Männer, die ihre Sache versehen konnten, und dazu auch willig waren.
Diesseits: Da, nämlich, die dreienhalb Stämme wohnten, welches ein großes Land gewesen, darum sie auch viel taugliche Personen bedurften, die ihnen des Gesetzes eigentliche Meinung erklärten und dunkle Sachen zu entscheiden der weltlichen Obrigkeit die Hand böten.)
Des Herrn: Denn wenn sie lehrten, was zur Seligkeit und zum gottseligen Wandel dienlich war, so taten sie Gottes Geschäfte, wenn sie aber den Richtern nach dem Gesetz Anleitung gaben, wie sie in bürgerlichen streitigen Sachen die Gerechtigkeit handhaben sollten, so dienten sie dem König.
31. also, unter den Hebroniten war Jeria, der Vornehmste unter den Hebroniten seines Geschlechts unter den Vätern. Es wurden aber unter ihnen gesucht und gefunden im vierzigsten Jahr des Königreichs Davids fleißige Männer zu Jaeser in Gilead,
Vierzigsten: Welches das letzte Jahr seiner Regierung war.
32. und ihre Brüder, fleißige Männer, zweitausend und siebenhundert oberste Väter. Und David setzte sie über die Rubeniter, Gaditer und den halben Stamm Manasse zu allen Händeln Gottes und des Königs.
Setzte: Er ordnet ihnen ihre Stelle und Amt, das sie zu versehen hatten. [Man muss aber hier auch des Davids Mühe und großen Fleiß loben, dass er auch im letzten Jahr seines Königreichs nichts unterlassen, was er gemeint, dass zu guter Anordnung in der Kirche und im weltlichen Regiment dienlich sein möchte. Sollen deswegen die Regenten Fleiß ankehren, dass sie ihren Nachkommen in der Regierung einen richtigen und wohl bestellten Zustand in der Kirche und Polizei hinterlassen.)
Das 28. Kapitel
- Es werden zwölf Obersten erwählt, die mit ihrem untergebenen Kriegsvolk, ein jeder zu seiner Zeit auf den König warten sollten, v. 1.
- Und werden einem jeden Stamm seine Obersten zugeordnet, v. 16.
- Wie auch zu der königlichen Hofhaltung besondere Personen bestimmt werden, v. 25.
- Auch werden des Königs Räte ernannt, v. 32.
1. Die Kinder Israel aber nach ihrer Zahl waren Häupter der Väter und über tausend und über hundert und Amtleute, die auf den König warteten, nach ihrer Ordnung, ab und zuzuziehen, einen jeglichen Monden einer, in allen Monden des Jahres. Eine jegliche Ordnung aber hatte vierundzwanzigtausend.
Kinder Israel: In den anderen Stämmen, ohne den Stamm Levi.
Zahl: Dadurch sie in ihre besondere Fähnlein oder Regiment abgeteilt wurden.
Häupter: Die den anderen zu gebieten hatten, und ihnen vorgesetzt waren.
Warten: Dass sie verrichteten, was ihnen der König befehlen würde.
Des Jahres: Das ist: Es war auf einen jeden Monden des ganzen Jahres, eine gewisse Anzahl Kriegsvolk bestimmt, das in seinem Monat nur auf des Königs Befehl warteten, wenn er etwas an sie begehren würde, in oder außerhalb dem Königreich zu verrichten. Und hatte ein jedes Kriegsvolk seine Befehlshaber, Hauptleute, und einen Obersten.
Tausend: Also dass ein jeder der zwölf Obersten vierundzwanzig tausend Kriegsleute unter sich und in seiner Bestallung hatte, die er gewappnet ausführen konnte, wenn im selben Monden, da ihn seine Ordnung traf, ein Krieg entstand. Und ist diese Anordnung dazu gut gewesen, damit nicht in den Kriegen oder Geschäften, so nicht ganz gefährlich, das ganze Volk bemüht würde, Und da unversehens eine Unruhe entstünde, immer ein bereitetes und gerüstetes Kriegsvolk vorhanden wäre, dadurch man dem Übel bald widerstünde und abwehrte. [Ein fast dergleichen Tun sieht man in wohl bestellten Regimentern und Städten, dass eine Obrigkeit auch zu Friedenszeiten ihre Untertanen mustern lässt, damit, wenn es die Not also fordert, bald etliche tausend geharnischte Männer, derer Namen bereits verzeichnet sind, zum Streit können angeführt werden. Und lässt sich Gott solche Vorsichtigkeit einer Obrigkeit gefallen, sofern man nur nicht seine Hoffnung darauf setzt, und sich ganz zu sehr darauf verlässt. So behält auch diese gute Anordnung die unruhigen Nachbarn in der Furcht, wie man sagt, dass ein Schwert das anderer oft in der Scheide behalte.) Aber lasst uns vernehmen, welche des Davids oberste Hauptleute gewesen.
2. Über die erste Ordnung des ersten Monden war Jasabeam, der Sohn Abdiels; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
Jasabeam: Der vortrefflichsten Held Davids, wie im 12. Kapitel dieses Buches angezeigt worden.
3. Aus den Kindern aber Perez war der Oberste über alle Hauptleute der Heere im ersten Monden.
Der Oberste: Nämlich, der zuvor genannten Jasabeam war über die Kinder Perez aus dem Stamm Juda.
4. Über die Ordnung des anderen Monden war Dodai, der Ahohiter, und Mikloth war Fürst über seine Ordnung; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
Fürst: Das ist: Er ist über dies Regiment gesetzt worden, dass er des Obersten Dodai statt verweste, wenn derselbe abwesend, oder sonst zu verrichten hatte, wie man bei uns sagt: Er war des Obersten Leutnant.
5. Der dritte Feldhauptmann des dritten Monden, der Oberste war Benaja, der Sohn Jojadas, des Priesters; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
Priesters: Oder Rats. Denn auf solchen Verstand wird das Wörtlein Priester in der Heiligen Schrift bisweilen gebraucht.
6. Das ist der Benaja, der Held unter dreißigen und über dreißig; und seine Ordnung war unter seinem Sohn Ammisabad.
Über dreißig: Also, dass er nicht allein unter den vornehmsten dreißig Helden gezählt wurde, sondern er übertraf sie auch.
Sohn: Als einen Leutnant. Denn Benaja war mit anderen hochwichtigen Sachen und Geschäften beladen, als der des Königs geheimster war {2Sam 23}. [Und ist es gut, dass man die jungen Leute den Alten zugesellt, auf dass sie auch immer zu der Regierung in der Kirche oder im weltlichen Regiment angeführt und gewöhnt werden.)
7. Der vierte im vierten Monden war Asahel, Joabs Bruder, und nach ihm Sabadja, sein Sohn; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
Asahel: Der eine Zeit lang Oberster gewesen, danach aber vom Abner erstochen wurde {2Sam 2}.
Sohn: Der dem Vater im Amt gefolgt. [Denn man soll derselben Nachkommen sich annehmen, die sich bei ihren Lebzeiten um ein Regiment wohl verdient hatten, wie Asahel getan.) Und kann man hieraus abnehmen, dass diese Anordnung der Kriegsleute vom David ganz leicht ins Werk gerichtet wurde, da Asahel noch im Leben gewesen. Denn es fordert die Notdurft solches, weil David fast immer, besonders aber zu Anfang seiner Regierung wider die Feinde im Harnisch sein musste. [Und haben wir aus dieser Anordnung zu lernen, dass man beides in der Kirche und in der weltlichen Regierung die Arbeit also abteilen soll, damit nicht ihrer wenig von der Arbeit unterdrückt werden, andere aber dagegen müßiggehen.)
8. Der fünfte im fünften Monden war Samehuth, der Jesrahiter; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
9. Der sechste im sechsten Monden war Ira, der Sohn Ikes, der Thekoiter; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
10. Der siebte im siebten Monden war Helez, der Peloniter, aus den Kindern Ephraim; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
11. Der achte im achten Monden war Sibechai, der Husathiter, aus den Sarehitern; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
12. Der neunte im neunten Monden war Abieser, der Anthothiter, aus den Kindern Jemini; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
13. Der zehnte im zehnten Monden war Maherai, der Netophathiter, aus den Serahitern; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
14. Der elfte im elften Monden war Benaja, der Pirgathoniter, aus den Kindern Ephraim; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
15. Der zwölfte im zwölften Monden war Heldai, der Netophathiter, aus Athniel; und unter seiner Ordnung waren vierundzwanzigtausend.
16. Über die Stämme Israels aber waren diese: Unter den Rubenitern war Fürst Elieser, der Sohn Sichris. Unter den Simeonitern war Sephatja, der Sohn Maechas.
Stämme: Welche doch alle miteinander unter Davids Gebiet und seine Untertanen waren.
17. Unter den Leviten war Hasabja, der Sohn Kemuels. Unter den Aaronitern war Zadok.
Aaroniten: Zu welchem Geschlecht der Stamm Levi, samt dem Priestertum gehörte.
Zadok: Denn obwohl Abjathar noch im Amt, und Hohepriester war, so war er doch aus des Davids geheimen Dekret bereits abgesetzt, und Zadok ihm zum Nachkommen an seine statt geordnet.
18. Unter Juda war Elihu aus den Brüdern Davids. Unter Isaschar war Amri, der Sohn Michaels.
Brüdern: Das ist: Aus seiner Freundschaft, und von seinen Verwandten einer. Denn dass dieser Elihu des Davids leiblicher Bruder nicht gewesen, ist aus dem anderen Kapitel dieses Buches gut zu lesen ist.
19. Unter Sebulon war Jesmaja, der Sohn Obadjas. Unter Naphthali war Jerimoth, der Sohn Asriels.
20. Unter den Kindern Ephraim war Hosea, der Sohn Asasjas. Unter dem halben Stamm Manasse war Joel, der Sohn Pedajas.
21. Unter dem halben Stamm Manasse in Gilead war Iddo, der Sohn Sacharjas. Unter Benjamin war Jaesiel, der Sohn Abners.
22. Unter Dan war Asareel, der Sohn Jerohams. Das sind die Fürsten der Stämme Israels.
Fürsten: Die zu Friedenszeiten unter dem Könige David, dem israelitischen Regiment vorstanden. Und sieht es ihm gleich, als ob der Stamm Asser keinen eigenen Fürsten hätte, weil es nicht ein so großes Fürstentum gewesen, und einen engen Platz zu seiner Besitzung bewohnt, zwischen Sebulon und Naphthali. Einmal ist es gewiss, dass kein Fürst dieses Stammes erzählt wird. [Weil demnach das Volk Gottes so viel Obrigkeiten hatte, und diese Anordnung zu des Davids Lob hier vorgebracht wird, der solche Obrigkeiten zum Teil eingesetzt, zum Teil bestätigt hat. So ist hieraus offenbar, dass der Obrigkeit Amt Gott angenehm und gefällig sei, und dass ein frommer Mensch mit gutem Gewissen solche Amt tragen könne, wider der Wiedertäufer Schwarm.)
23. Aber David nahm die Zahl nicht derer, die von zwanzig Jahren und drunter waren; denn der Herr hatte geredet, Israel zu mehren wie die Sterne am Himmel.
Zahl nicht: Denn es war jetzt an dem, dass man die Zahl des ganzen israelitischen Volkes auch setzen sollte, welches aber nicht gezählt wurden, weil es ohne das schier unmöglich gewesen wäre.
Geredet: Zum Abraham, und den folgenden Patriarchen, darum er es auch im Werke geleistet.
24. Joab aber, der Sohn Zerujas, der hatte angefangen zu zählen, und vollendete es nicht, denn es kam darum ein Zorn über Israel; darum kam die Zahl nicht in die Chronik des Königs David {1Chr 22v14}.
Zu zählen: Die Personen, nämlich, so über zwanzig Jahr, und zum Krieg tauglich waren.
Es nicht: Weil er einen Abscheu vor solches des Königs Beginnen hatte, so aus Übermut angefangen war.
Ein Zorn: Also das Gott über solcher Tat heftig erzürnt wurde, und die Pestilenz unters Volk geschickt, an welcher innerhalb drei Tage siebzigtausend Menschen gestorben {2Sam 24}.
Zahl nicht: Denn weil David gemerkt, dass er Gott damit erzürnt hatte, in dem er das Volk zählen lassen, so hat er nicht gewollt, dass die Zahl des Volkes unter die Jahrregister gesetzt und aufgezeichnet würde, darin des Königs David andere Taten beschrieben standen, weil er an solchem seinem Tun selber ein Missfallen trug. [Andere dürfen sich wohl erst ihrer Bosheit rühmen {Ps 52}.
25. Über den Schatz des Königs war Asmaveth, der Sohn Adiels; und über die Schätze auf dem Lande in Städten Dörfern und Schlössern war Jonathan, der Sohn Usias.
Über: Jetzt wird erzählt, was David zu seiner Hofhaltung für Diener und Amtleute gebraucht.
Schatz: Den er zu Jerusalem hatte.
Lande: Außerhalb der Stadt Jerusalem. Man muss aber hierdurch die Schätze nicht allein verstehen, was für Einkommen und an Geld sich befunden, sondern auch allen Vorrat an Korn und Wein, so man in den Städten, Dörfern, Schlössern und Höfen, da Keller, und Kornkasten waren, hinterlegt, und auf einen künftigen Notfall aufbehalten worden. [Es ist aber nicht Sünde, wenn man Vorsehung tut, dass so wohl an Geld, als Früchten ein Vorrat vorhanden sei. Aber die sich auf Reichtum verlassen, damit prangen, und zur Üppigkeit und verbotenen Wollüsten missbrauchen, ist Unrecht. Und steht es einer frommen Obrigkeit, wie auch einem Hausvater zu, dass er Fleiß ankehre, damit, was die Notdurft einmal erfordern möchte, zeitlich genug an einen sicheren Ort hinterlegt werden.)
26. Über die Ackerleute, das Land zu bauen, war Esri, der Sohn Chelubs.
Land: Nämlich, des Königs eigentümliche Feldgüter.
27. Über die Weinberge war Simei, der Ramathiter. Über die Weinkeller und Schätze des Weins war Sabdi, der Siphimiter.
Weinberge: Die auch des Königs eigene waren.
Weinkeller: Darin man den bereits eingesammelten Wein aufbehielt.
28. Über die Ölgärten und Maulbeerbäume in den Auen war Baal-Hanan, der Gaderiter. Über den Ölschatz war Joas.
Ölschatz: Denn weil man im selben Lande viel Öl machte und brauchte, musste man auch besondere Fässer und Keller dazu haben.
29. Über die Weiderinder zu Saron war Sitrai, der Saroniter. Aber über die Rinder in Gründen war Saphat, der Sohn Adlais.
Weid-Rinder: So man auf der besten Weide gehen ließ, und die man zu des Königs Hofhaltung in der Küchen, die Hofdiener damit zu speisen, brauchte.
In Gründen: So man darin weiden ließ und auch die Hofdiener zu speisen, aufbehalten würden.
30. Über die Kamele war Obil, der Ismaeliter. Über die Esel war Jehedja, der Meronothiter.
Kamel: Welche allerlei Last tragen mussten.
Esel: So auch zum Last tragen gebraucht wurden. Und waren diese des Königs Viehmeister, neben den anderen vorgemeldeten, so auf die liegenden Güter bestellt waren. [Dabei wir zu lernen haben, dass in einem jeden Beruf jemand sein muss, der den anderen vorgesetzt sei, und Acht habe, dass die unteren ihr Amt verrichten. Wir sollen aber nicht zweifeln, dass Christus seinem Reich viel besser vorstehe, damit nichts ermangele an dem, was zu seiner Ehre, und der Kirche Wohlfahrt dienlich sein mag.)
31. Über die Schafe war Jasis, der Hagariter. Diese waren alle Oberste über die Güter des Königs David.
32. Jonathan aber, Davids Vetter, war der Rat und Hofmeister und Kanzler. Und Jehiel, der Sohn Hachmonis, war bei den Kindern des Königs.
Kindern: Er war der jungen Herrn Hofmeister. [Und sollen Fürsten und Herrn darauf besonders gut und fleißig Achtung haben, dass sie ihren Kindern solche Hofmeister zuordnen, die ihrer Frömmigkeit, Verstandes, Ehrbarkeit und guten Wandels halben, ein gut Gerüchte haben, welches denn zu der Regierung und auch der Kirche Wohlstand dienlich ist.)
33. Ahitophel war auch Rat des Königs. Husai, der Arachiter, war des Königs Freund.
Ahitophel: Der ein arglistiger, verschlagener, und daneben ein boshaftiger Mensch gewesen. Und da er den König auf die Fleischbank zu opfern vergebens sich bemüht, hat er sich selber das Leben mit dem Strang abgekürzt {2Sam 17}. [Denn man findet bisweilen auch an der frommen Herren Höfe, je einen oder zwei des Ahitophels Nachkommen.)
Freund: Das ist: Er war des Königs geheimster Rat, und in großem Ansehen bei ihm, also dass ihn der König nicht allein als einen Diener liebte, sondern von wegen seiner höchsten Treue, die er dem Könige David in seinem unglückhaften Zustand erwiesen {2Sam 16}, als einen getreuen Freund hielt und ehrte.
34. Nach Ahitophel war Jojada, der Sohn Benajas, und Abjathar. Joab aber war Feldhauptmann des Königs.
Ahitophel: Der sich selbst erhängt hatte {2Sam 17}.
Ab Jathat: Der später es mit dem Adonja gehalten {1Sam 1}. Darum ihn Salomo vom Hohepriesteramt verstieß.
Joab: Ein tapferer Kriegsmann und streitbarer Held, aber ein Totschläger. Und gibt zwar David im (101. Psalm) zu verstehen, was er sich für Diener gewünscht, nämlich, fromme, gerechte, sanftmütige, wahrhafte. Dennoch hat er unter seinen Hofdienern etliche böse Buben dulden müssen, wie dieser Joab auch einer gewesen. [wird es deswegen nie so wohl zugehen, dass man an frommer Fürsten und Herrn Höfe, auch lauter fromme Diener finden könnte. Darum man sich darauf bemühen soll, dass der bösen verkehrtes Vorhaben gehindert werde, aber der frommen ehrliche Anschläge einen Fortgang haben.)
Das 29. Kapitel
- Der König David befiehlt seinem Sohn und Nachkommen Salomo auf den Reichstag, dass er Gott recht ehren, und ihm einen Tempel bauen soll, v. 1.
- Dessen Visierung, so ihm von Gott geoffenbart, samt dem Gold und Silber, so zum Bau des Tempels vonnöten war, er dem Salomo übergibt, v. 11.
1. Und David versammelte gen Jerusalem alle Obersten Israels, nämlich die Fürsten der Stämme, die Fürsten der Ordnungen, die auf den König warteten, die Fürsten über tausend und über hundert, die Fürsten über die Güter und Vieh des Königs und seiner Söhne, mit den Kämmerern, die Kriegsmänner und alle tapferen Männer.
Versammelt: Denn es hat der König David noch vor seinem Tode einen Reichstag halten wollen, darauf er alle Obersten und Hauptleute, wie auch die Landstände und Amtleute ermahne, dass sie neben seinem Sohn Salomo in der wahren Erkenntnis Gottes und gottseligem Wandel beständig beharren sollten. Und befiehlt seinem Sohn Salomo, als der bereits zum Nachkommen im Königreich ernannt war, vor allen Ständen des Reiches, dass er nach dem Befehl Gottes, ihm einen Tempel bauen, und Gott angemessen und recht dienen soll. Auch zeigt David an, was er zu des vorgemeldeten Tempels Gebäude gesteuert und vorbereitet habe, auf dass er mit seinem Beispiel die Stände des Reiches aufbringe und zu gleicher freigebiger Darreichung zur Beförderung des Gottesdienstes reize.
Güter: Das ist: Er hat alle Obersten und Amtleute, wie sie im vorigen Kapitel beschrieben wurden, neben den anderen Ständen des Reiches lassen zusammen fordern.
Söhne: Welche auch ihre besondere Güter hatten, darüber besondere Schaffner gesetzt waren, die sie versahen.
Kämmerern: Die täglich bei und um den König sich gefunden, und ihm auf den Dienst warteten.
Tapfere Männer: Das ist: Er hat den Kern und Ausbund von den besten und vornehmsten Leuten eines jeden Standes gen Jerusalem auf den Reichstag beschrieben. [Wir sollen bitten, dass Gott einmal der Monarchen Herzen dahin neigen und richten wolle, damit sie fromme, verständige und erfahrene Männer erwählen, und auf den Reichstagen solche Sache abhandeln lassen, die zur Erhaltung und Beförderung der rechten Religion dienlich sein mögen: Bei solchen Reichstagen würde Gott mit seinem Geist sich gewisslich auch finden lassen.)
2. Und David, der König, stand auf seinen Füßen und sprach: hörte mir zu, meine Brüder und mein Volk! Ich hatte mir vorgenommen, ein Haus zu bauen, da ruhen soll die Lade des Bundes des Herrn, und ein Fußschemel den Füßen unseres Gottes, und hatte mich geschickt zu bauen.
Stand auf: Nämlich, von seinem Bette, und über Macht richtet er sich auf, damit er in der allgemeinen Versammlung gegenwärtig sich sehen ließe. Denn er zuvor eine gute Zeit Alters und Schwachheit halben sich stets zu Bette gehalten {1Sam 1}. Dennoch hat er auf diesen Reichstag selber die Rede tun wollen, und Ursache anzeigen, warum er denselben versammeln ließ.
Brüder: Er nennt sie seine Brüder, die doch alle miteinander, obwohl unterschiedliches Standes, seine Untertanen waren, auf dass er damit zu verstehen gebe, wie er über die anderer Israeliten sich nicht erhebe, weil Mose solches verboten hatte {5Mos 17}. Und heißt sie auch darauf sein Volk, dass sie ihrer schuldigen Gehorsamkeit dabei sich zu erinnern hätten. [Sollen deswegen die Obrigkeiten dahin trachten, dass sie von wegen ihrer Gutwilligkeit von den Untertanen, als Brüder geachtet und geehrt werden, und mit gebührendem Ernst verschaffen, dass sie bei den untern Personen ein Ansehen haben, und in Ehren gehalten werden, und ist es zwar beides zu leisten schwer, aber es steht ganz wohl.)
Zu bauen: Ich hatte im Sinn, dass ich des Herrn Tempel bauen wollte, in dem er seine Gegenwart bei der Bundeslade erklärte, und Antwort gebe, da er auch angerufen, gepriesen, und mit angemessenen Opfern geehrt würde, und der Frommen Gebet erhörte: Und hatte dazu allerlei Materie, so zum Bau des Tempels vonnöten, bereits zugerüstet. [Denn obwohl Gott Himmel und Erde erfüllt {Jer 23}, und nirgends abwesend ist, {Apg 17 Ps 139}. So wurde doch die Stiftshütte und der Tempel eine Wohnung Gottes, und ein Schemel seiner Füße genannt, weil er sich mit seinem Wort dahin gebunden hatte, und gleichsam einen Stuhl oder Sessel dort hingesetzt, darauf er sitzen wollte. Denn er durch Mose verheißen, dass er da sich gegenwärtig wollte finden lassen, Gebet erhören, Sünde verzeihen, und seinen Willen offenbaren. heutigen Tages ist Gott an das Predigtamt seines Wortes gebunden. Denn er hat versprochen, dass er durch die Taufe die Leute zum ewigen Leben wieder gebären und erneuern wolle {Joh 3}. Und dass er die, so dem Evangelium Christi glauben, wolle gerecht und selig mache {Mk 16}. Dass er auch die, so zum Abendmahl des Herrn gehen, wolle speisen und tränken mit seinem Leib und Blut {Mt 26} darum, wo das Predigtamt des göttlichen Wortes recht im Schwange gehen, da ist Gottes Tempel, Stuhl, und Schemel. Denn wo zwei oder drei im Namen Christi versammelt sind, da ist Er mitten unter ihnen {Mt 18}.
3. Aber Gott ließ mir sagen: Du sollst meinem Namen nicht ein Haus bauen; denn du bist ein Kriegsmann und hast Blut vergossen.
Sagen: Durch den Propheten Nathan.
Namen: Darin mein Name angerufen, gepredigt, und gepriesen werde.
Vergossen: In Kriegen. [Denn obwohl eine ordentliche Obrigkeit, da sie gerechten Krieg führt, und mit eigener Hand etliche Feinde umbringt, nicht sündigt, weil sie in solchem tun ihr Amt verrichtet, und das Schwert nicht vergebens trägt {Röm 13}. Jedoch weil der, so des Herrn Tempel bauen soll, in solchem Handel ein Vorbild Christi, des Friedefürsten, {Jes 9} und ferne von aller Grausamkeit sein soll. Auch die Kirche Christi nicht durch Waffen oder Grausamkeit fortgepflanzt wird, sondern mit dem Wort des Evangeliums, dadurch den Menschen der Frieden verkündigt wird: Darum hat Gott dem Salomo vielmehr, als dem David, den Bau des Tempels befohlen.)
4. Nun hat der Herr, der Gott Israels, mich erwählt aus meines Vaters ganzem Hause, dass ich König über Israel sein sollte ewig. Denn er hat Juda erwählt zum Fürstentum und im Hause Judas meines Vaters Haus und unter meines Vaters Kindern hat er Gefallen hatte an mir, dass er mich über ganz Israel zum Könige machte {1Sam 16v1 v12}.
ewig: Also, dass das Königreich von mir nicht soll entwandt werden, wie vom Saul, der von Gott verworfen wurde, und bei seinen Lebzeiten einen anderen sehen müssen, der ihm nachfolgen würde. Auch soll mir das Königreich nicht nur die Zeit meines Lebens bleiben, sondern auch bei meinen Nachkommen erhalten werden, und soll dermalen eins ein König aus meinem Geschlecht herkommen, dessen Reich wahrhaftig ewig ist, nämlich, Christus.
Fürstentümer: Das ist: Es hat Gott aus dem Stamm Juda einen König erwählen wollen, der das Volk Israel regierte, wie er vorzeiten durch den Patriarchen Jakob zuvor verkündigen lassen {1Mos 49}.
Kindern: Die alle älter waren als ich.
Machte: Welches zwar ich erkenne, dass es nicht aus meinem Verdienst geschehen sei, sondern allein nach dem gnädigen Willen und Wohlgefallen Gottes, davor ich ihm Lob und Dank sage. [Also sind auch wir himmlische Könige geworden in der Hoffnung {Apg 1v5}. ohne unser Verdienst, aus Gottes Erbarmen {Röm 9 Eph 2}.
5. Und unter allen meinen Söhnen (denn der Herr hat mir viel Söhne gegeben) hat er meinen Sohn Salomo erwählt, dass er sitzen soll auf dem Stuhl des Königreichs des Herrn über Israel.
Viel Söhne: Welches ich auch für eine besondere große Wohltat Gottes annehme und erkenne.
Des Herrn: Denn ich erkenne und bekenne gern, dass das Königreich Israel nicht mein, sondern des Herrn sei, dessen unwürdiger Statthalter ich auf Erde bin. [Wenn das etliche Obrigkeiten etwas fleißiger betrachteten, so würden sie ohne Zweifel demütiger und frömmer sein, und der Gerechtigkeit mehr nachstreben.)
6. Und hat mir geredet: Dein Sohn Salomo soll mein Haus und Hof bauen; denn ich habe ihn mir erwählt zum Sohn, und ich will sein Vater sein;
Hof: Um den Tempel her.
Sohn: Ich hab den Salomo an Kindes statt angenommen, und zum Erben des Himmelreichs gemacht, so will ich ihm auch auf Erden ein beständiges Königreich geben, und soll er mich zu einem gnädigen Vater haben. [Es ist aber dies nicht allein vom Salomo zu verstehen, sondern besonders von Christo, dem eingeborenen, ewigen, und wesentlichen Sohn Gottes des Vaters, wie {2Sam 7} angezeigt wurde. So viel aber das weltliche Königreich belangt, muss man es auf Salomo deuten.)
7. und will sein Königreich bestätigen ewig, so er wird anhalten, dass er tue nach meinen Geboten und Rechten, wie es heute steht.
Anhalten: Denn die bleiben nicht Gottes Kinder, haben sich auch keines Glücks zu trösten, welche alle Furcht Gottes nach hinten gesetzt, ihren fleischlichen Begierden nachhängen.
Steht: Denn ich hab ihn lassen zum Könige salben, wie ihr wisst.
8. Nun vor dem ganzen Israel, der Gemeinde des Herrn, und vor den Ohren unseres Gottes: So haltet und sucht alle Gebote des Herrn, eures Gottes, auf dass ihr besitzt das gute Land und beerbet auf eure Kinder nach euch ewig.
Ohren: Das ist: Vor Gott, der mitten unter uns ist, und für dieser ganzen allgemeinen Versammlung des lebendigen Gottes, tue ich diese Ermahnung an euch.
Sucht alle: Trachtet mit allem Fleiß dahin, dass ihr alle Gebote Gottes lernt und haltet. [Denn Gott will nicht, dass man nur etliche Gebote Gottes halte, die andere aber mit Füssen trete.)
Beerbet: Auf dass eure Nachkommen der Besitzung dieses Landes nicht beraubt werden. [Welche deswegen ihren Nachkommen denken beständige Güter zu hinterlassen, die müssen in der wahren Erkenntnis Gottes, und in der Frömmigkeit beharren. So oft wir aber einen Juden sehen im Elend herum ziehen, und in großer Verachtung leben außerdem Lande Kanaan, so sollen wir zur Furcht Gottes aufgemuntert werden, damit nicht unseren Kindern einmal dergleichen auch begegne.)
9. Und du, mein Sohn Salomo, erkenne den Gott deines Vaters und diene ihm mit ganzem Herzen und mit williger Seele! Denn der Herr sucht alle Herzen und versteht aller Gedanken Dichten. Wirst du ihn suchen, so wirst du ihn finden; wirst du ihn aber verlassen, so wird er dich verwerfen ewig {1Sam 16v8 Ps 7v10 Jer 11v20 17v10 20v12}
Und: Jetzt wendet sich der König mit seiner Rede zu seinem Sohn, und ermahnt ihn, dass er der Frömmigkeit sich bemühen soll, und den Bau des Tempels mit beherztem Mut anfangen und vollführen.
Erkenne: Hab acht, dass du in der wahrer Erkenntnis Gottes je länger je mehr zunehmest, und darin beharrst. [Denn in der Erkenntnis Gottes, welches ist der Glaube an Christus {Jes 53}, besteht das ewige Leben {Joh 17}.
Williger: Frei und ungezwungen, ohne Heuchelei. [Denn man muss den wahren Glauben mit guten Werken beweisen, welche Werke, ob sie gleich wider des Adams Willen geschehen, so sollen sie doch aus willigem Herzen, durch antrieb und Aufmunterung des Heiligen Geistes in uns, herkommen.)
Dichten: Dass ihm auch die allerinnersten Heimlichkeiten des menschlichen Herzens, und die allertiefsten Gedanken nicht verborgen sind. [Darum sollen wir von aller Heuchelei und Bosheit ferne sein, weil Gott das verborgene weiß ans Licht zu bringen und zu strafen.)
Suchen: Dass du ihm mit rechtschaffenem und reinem Herzen dienen wirst.
Finden: Als einen gnädigen Gott und Vater.
Verlassen: Dass du von der rechten Religion abfällst, und dich entweder mit Abgötterei verunreinigst, oder mit groben Lastern besudelst.
Verwerfen: [Denn ob wir wohl die Gnade und Güte Gottes mit guten Werken ihm nicht ab verdienen können, so können wir doch durch böse Werke die Gnade Gottes verscherzen, dass wir ewig verdammt werden. Welches doch auch nicht dahin zu verstehen ist, als ob denen, die Buße tun, keine Verzeihung widerfahren könnte. Denn welche sich zu Gott bekehren, die werden wiederum zu Gnaden aufgenommen {Hes 18 Jer 3 Lk 15}.
10. So siehe nun zu, denn der Herr hat dich erwählt, dass du ein Haus baust zum Heiligtum; sei getrost und mache es!
So: Jetzt schreitet David zu dem Bau des Tempels.
Erwählt: Aus lauter Gnaden zum Könige in Israel.
Baust: Darum trachte mit allem Fleiß dahin, dass du deinem Amt nachkommst. [Denn darum schenkt Gott Königreiche, dass die Könige und Fürsten in denselben den wahren und rechten Gottesdienst befördern sollen.)
Mache es: Unterfange dich der Sachen mit beherztem Mut, welches zwar ein großes und schweres Werk, aber daneben ganz herrlich sein wird. Und siehe zu, dass du es nicht unvollkommen unterlässt. [Denn es werden denen allerlei Verhindernis in den Weg geworfen, die den Gottesdienst begehren zu erhalten und zu befördern. Und kommt es einem jeden Christen ganz schwer an, sein Herz dahin zu geben, dass er sei ein Tempel des lebendige Gottes {1Kor 3}. Aber man muss alle Beschwernisse überwinden. Und wird zwar Gott, der das gute Werk in uns angefangen hat, dasselbe auch vollführen {1Kor Phil 2}, man sieht aber auch hierbei, wie ganz geistlich und andächtig dieser Reichstag im Volk Gottes gewesen.)
11. Und David gab seinem Sohn Salomo ein Vorbild der Halle und seines Hauses und der Gemächer und Säle und Kammern inwendig und des Hauses des Gnadenstuhls;
Gab: Denn damit die Stände des Reiches sehen, dass es dem David mit der Sache ein Ernst wäre, so hat er es nicht nur bei den Worten bleiben lassen, sondern es auch mit der Tat erzeigt. * (Nach Luther) Salomo baut aus Gottes Befehl nach dem Wort Gottes, seinem Vater David zugesagt {1Chr 18v12}.Auch gibt ihm David das Muster dazu, denn selberwählte Gottesdienst und Werke mag er nicht.
Gnadenstuhls: Nämlich, des Allerheiligsten. In welchem Teil des Tempels der Hohepriester einmal im Jahr, nämlich, aufs Fest der Versöhnung ging, das Volk mit Gott zu versöhnen.
12. dazu Vorbilder alles dessen, was bei ihm in seinem Gemüte war, nämlich des Hofes am Hause des Herrn und aller Gemächer umher, des Schatzes im Hause Gottes und des Schatzes der Geheiligten,
Gemüte war: Und ihm von Gott war offenbart worden. Hat also David seinem Sohn Salomo einen Abriss, oder vielleicht ein geschnitztes Muster des ganzen Gebäudes gegeben, welches viele Teile in sich begreift, die Halle, den Tempel, darin der Räucheraltar war, das Allerheiligste. Danach mancherlei Gemach oder Kammern, darin allerlei Materie und Werkzeug, so man zu Opfern benutzen musste, aufbehalten worden: Als, Mehl, Öl, Weihrauch, Wein, Salz. Also die priesterlichen Kleider, goldene Gefäß, Becken, Becher, Rauchfässer, und dergleichen. Auch Gold und Silber, das zum künftigen Brauch im Tempel dem Herrn geheiligt war. Und ist zu vermuten, dass in den Kammern etliche Priester ihr Nachtlager hatten, und in anderen Gemachen nach verrichten Opfern Mahlzeiten gehalten, wie aus den folgenden Worten etlichermaßen zu lesen ist.
13. die Ordnung der Priester und Leviten und aller Geschäfte des Amtes im Hause des Herrn;
Ordnung: Das ist: Er hat seinem Sohn einen Abriss oder Muster der vorgemeldeten Gemächer gegeben, darin die Priester und Leviten wohnen würden, in denen Wochen, wenn sie den Gottesdienst in ihrer Ordnung nacheinander dienen mussten. In maßen solche Ordnungen in den vorigen Kapiteln beschrieben wurden. Und sind solche Gebäude darauf angesehen gewesen, dass die Priester und Leviten ihrem Amt in allen Stücken desto füglicher dienen könnten. [Sieht man also hier dass der Baumeister Kunst, dadurch die Gebäude in gewisse Teile artig abgeteilt wurden, ein Gabe Gottes sei, und Gott gefalle. Gleichwie aber alles, was zum künftigen Gebäude des Tempels vonnöten sein würde, dem Salomo zuvor abgerissen und entworfen zugestellt wurde: Also sind alle Glieder der christlichen Kirche in dem ewigen Rat Gottes, nach dem Vorsatz, gleichsam beschrieben.)
14. Gold nach dem Goldgewicht zu allerlei Gefäßen eines jeglichen Amtes und allerlei silbern Gezeug nach dem Gewicht zu allerlei Gefäßen eines jeglichen Amtes
Gewicht: Das ist: Er wog dem Salomo etliche Zentner Goldes dar, dass man daraus allerlei Geschirr und Zeug machte, die man im Tempel bedurfte. Und halt ich es dafür, es sei solches Geschehen noch in während der Versammlung des Reichstags, nicht zwar, dass David seinen Eifer zur Gottseligkeit gleißnerischer Weise sehen ließe, sondern dass er mit seinem Beispiel dem Salomo und die Reichsstände aufmunterte, damit sie auch zu des Tempels Bau reichlich beisteuerten. [Gleichwie die guten Werke nicht zu dem Ende geschehen sollen, dass man damit prange, sondern dass Gott gepriesen, und andere zur Nachfolge gereizt werden.)
15. und Gold zu goldenen Leuchtern und goldenen Lampen, einem jeglichen Leuchter und seiner Lampe sein Gewicht; also auch zu silbernen Leuchtern gab er das Silber zum Leuchter und seiner Lampe nach dem Amt eines jeglichen Leuchters.
Gold: Hat, nämlich, der König David auch gegeben.
Gewicht: So viel man zu einem jeden Leuchter oder Lampen haben musste. Denn David ihm leicht die Rechnung machen könne, weil der Tempel viel mal größer sein würde, als die Hütte Mose gewesen, dass man auch mehr Leuchter benutzen müsste.
Amt: Das ist: Nach dem der Leuchter zu einer oder anderer Amtsverrichtung zu benutzen sein würde, danach wurde auch das Silber dazu abgewogen. Und halt ich es dafür, dass solche silberne Leuchter nicht im Tempel, sondern außerhalb in den vorgemeldeten Gemachen oder Zellen der Priester sind gebraucht worden.
16. Auch gab er zu Tischen der Schaubrote Gold, zu jeglichem Tisch sein Gewicht, also auch Silber zu silbernen Tischen,
Schaubrote: Darauf man, nämlich, die Schrotbrote legte.
Gewicht: So viel zu einem jeden genug war. Ich halts aber dafür, dass alle solche Tische einerlei Gattung und Größe, und in gleichem Wert gewesen. [Weil aber der Tisch in der Stiftshütten das Predigtamt des Evangeliums bedeutet hat, so halt ich es dafür, dass David aus Erleuchtung des Heiligen Geistes darum viel Tische habe heißen mache, damit anzuzeigen, dass nach der Zukunft und Auferstehung des Sohnes Gottes, Christus, der das Brot des Lebens ist, nicht mehr nur an einem Ort im Lande Kanaan, sondern an vielen Orten, ja durch die ganze Welt mit der Predigt des Evangeliums den Leuten soll vorgetragen werden.)
Silbernen Tischen: Dieselben daraus zu machen, nach dem es eines jeden Gewicht erfordern würde. Und bin ich der Meinung, dass solche Tische nicht in, sondern außerdem Tempel, gestellt wurden, darauf man die Opfer zubereitet hatte. Denn man hat freilich auch müssen Tische haben, darauf die Priester etwas von sich legen können, oder darauf bereiten. Es sind aber diese Tische nicht lauter Gold oder Silber gewesen, sondern von Holz, aber mit goldenen und silbern Blechen zierlich und künstlich überzogen.
17. und lauter Gold zu Kreueln, Becken und Kandeln und zu goldenen Bechern, einem jeglichen Becher sein Gewicht, und zu silbernen Bechern, einem jeglichen Becher sein Gewicht,
Gold: Gab, nämlich, der König David auch, die folgenden Werkzeuge in dem Tempel daraus zu machen.
Gewicht: So viel er genug sein meinte.
18. und zum Räucheraltar das allerlauterste Gold, sein Gewicht; auch ein Vorbild des Wagens der goldenen Cherubim, dass sie sich ausbreiteten und bedeckten oben die Lade des Bundes des Herrn.
Räucheraltar: Dass man ihn damit überziehen sollte.
Wagens: Er redet von de Cherubim, als von einem Wagen, weil Gott der Herr bei ihnen seine Gegenwart spüren ließ, und gleichsam darauf saß.
19. Alles ist mir beschrieben gegeben von der Hand des Herrn, dass mich‘s unterweiste alle Werke des Vorbildes.
Gegeben: Als wollte David sprechen: Solchen Abriss und Verzeichnis des Tempels und seines Gerätes, so ich jetzt meinem Sohn in eurem beisein übergebe, hab ich nicht aus meinem Kopf erdacht, sondern Gott hat es alles durch den Propheten (Nathan, oder Gad, oder eine anderen) mir lassen zustellen, dass er mich unterrichtete und lehrte, wie er ein jedes haben wolle, so er zum Bau des Tempels, und zu den Geschirren des Gottesdienstes für nötig achtet, darum man nichts daran ändern soll, sondern es bei diesen Verzeichnissen allerdings bleiben lasse. Dergestalt ist auch dem Mose ein Vorbild der Stiftshütte gezeigt worden, nach dem er sich richten sollte {2Mos 25}. [Denn in Religionssachen soll man nichts anordnen, ohne Gottes ausdrücklichen Befehl, und außer seinem Wort: Weil Gott mit der Menschen selberdachten Satzungen vergeblich geehrt wird {Mt 15}.
20. Und David sprach zu seinem Sohn Salomo: Sei getrost und unverzagt und mache es; fürchte dich nicht und zage nicht! Gott der Herr, mein Gott, wird mit dir sein und wird die Hand nicht abziehen noch dich verlassen, bis du alle Werke zum Amt im Hause des Herrn vollendest.
Und: Jetzt wendet sich David wieder zur Ermahnung, damit er seinem Sohn ein Herz mache, das Werk tapfer anzugreifen.
Machs: Fange den Bau des Tempels munter an, und bringe ihn glücklich zum Ende.)
Zage nicht: Lass dich keine Gedanken einiger Beschwerlichkeit davon abhalten oder abschrecken.
Mein Gott: Der mich in keinen Nöten hat stecken lassen.
Dir sein: Dass er mit seiner Hilfe und mit seinem Geist dir beistehen, und dir die Hand bieten wird.
Vollendest: Bis du alles zum Ende bringst, was zum Tempel, und zur Übung des Gottesdienstes gehört, und wird nicht zulassen, dass das Werk unvollkommen bleibe. [Mit diesem Trost sollen auch die frommen Kirchendiener sich aufhalten, denen befohlen wird, dass sie an einem Ort Christo eine Kirche, als einen geistlichen Tempel, aufrichten sollen, besonders an solchen Orten, da zuvor das Evangelium Christi nicht ist rein gepredigt worden. Denn ob sie wohl eine schwere und hohe Sache sich unterstehen, so wird doch Gott denen die treulich arbeiten, seinen Geist, Kräfte, und glücklichen Fortgang geben {1Kor 3 Mk 16}.
21. Siehe da, die Ordnung der Priester und Leviten zu allen Ämtern im Hause Gottes sind mit dir zu allem Geschäfte und sind willig und Weise zu allen Ämtern, dazu die Fürsten und alles Volk zu allen deinen Händeln.
Ordnung: Das ist: Die Priester und Leviten sind bereits zu ihren Ämtern in gewisse Ordnungen abgeteilt, welche da willig und verständig sind in allen Sachen, so zum Gottesdienst gehören, dieselben werden dir, als fromme Diener Gottes, mit Rat und höchstem Fleiß beistehen. Zu dem sind die Stände des Reiches und Untertanen geneigt, dass sie dir in diesem heiligen Werke, wie auch in anderen wichtigen Geschäften, das Königreich betreffend, mit großer Freudigkeit werden beistehen, und auf den Dienst warten. [Denn ob man sich auch wohl auf der Menschen Hilfe nicht verlassen soll, so soll man es dennoch auch für eine besondere Wohltat Gottes annehmen und erkennen, wenn er uns solche Leute zugibt, die uns zur Verrichtung unseres Berufes Geschäften gern und willig helfen.)
Das 30. Kapitel
- David, und die Fürsten des Volkes geben reichlich zu des Tempels Bau, v. 1.
- Der König lobt Gott, und bittet für seines Sohnes Salomo glückliche und gottselige Regierung, v. 10.
- Der gleichen tut auch das Volk, und bringt Opfer, v. 20.
- Salomo wird zum anderen Mal zum Könige erwählt, v. 22.
- Zadok wird zum Hohepriester eingesetzt, v. 23.
- Davids Historie wird mit kurzen Worten beschlossen, v. 26.
1. Und der König David sprach zu der ganzen Gemeinde: Gott hat Salomo, meiner Söhne einen, erwählt, der noch jung und zart ist; das Werk aber ist groß, denn es ist nicht eines Menschen Wohnung, sondern Gottes des Herrn.
Gemeinde: Zu der Versammlung aller Reichsstände, und anderer, von denen zu Anfang des vorigen Kapitels gesagt wurden. Denn was jetzt folgt, ist noch auf den vorgemeldeten Reichstag geschehen.
Söhne: Derer ich sonst noch viel habe.
Werke: Das ich ihm zu verfertigen unter Händen gebe. Darum weil er noch ein junger Herr ist, und in Sachen noch nicht besonders geübt, oder erfahren scheint, als dass er ein solche stattlich Tun sollte können ins Werk richten, und des Tempels Bau vollenden, So hab ich, ohne Ruhm zu melden, nach meinem Vermögen reichlich alle notwendige Sachen zugerüstet, der getrosten Hoffnung, ihr werdet aus gottseliger Gutherzigkeit auch das eure tun, meinem Sohn beistehen, und zu Vollendung des Werkes ihm die Hand bieten, inmaßen ich euch mit meinem Beispiel vorgehen.
2. Ich aber habe aus allen meinen Kräften geschickt zum Hause Gottes, Gold zu goldenem, Silber zu silbernem, Erz zu ehernem, eisernen zu eisernem, Holz zu hölzernem Geräte, Onyxsteine, eingefasste Rubine und bunte Steine und allerlei Edelsteine und Marmelsteine die Menge.
Kräften: So viel in meinem Vermögen gewesen. [Denn Gott fordert nicht mehr, als einer hat oder vermag {2Kor 8}.
Bunte: So mancherlei Farben haben, dergleichen man in Deutschland nicht viel sieht. [Es werden aber durch das Gold, Silber, Edelsteine, und anderen Zierrat des Tempels, die herrliche Gaben bedeutet, damit die Kirche Christi geziert ist.)
3. Über das, aus Wohlgefallen am Hause meines Gottes, habe ich eigenes Gutes, Gold und Silber,
4. dreitausend Zentner Goldes von Ophir und siebentausend Zentner lauteren Silbers; das gebe ich zum heiligen Hause Gottes über alles, das ich geschickt habe, die Wände der Häuser zu überziehen,
Zentner Goldes: Welche Summe macht in die fünfzehn mal hunderttausend Kronen.
Ophir: Aus welcher Insel man das beste Gold bringt.
Silbers: Dass in die fünf und dreißig mal hunderttausend Taler antrifft.
Über alles: Davon zuvor Meldung geschehen, und nur eine Vorbereitung zum Bau des Tempels gewesen.
5. dass goldene werde, was goldene, und silbern, was silbern sein soll, und zu allerlei Werke durch die Hand der Werkmeister. Und wer ist nun freiwillig, seine Hand heute dem Herrn zu füllen?
Füllen: Das ist: Wer will heute seine Freigiebigkeit sehen lassen, dass er eine Gabe zu des Tempels Bau darlege? [Denn wenn die Oberen mit ihrem Beispiel den Untern vorgehen, und zu der Tat noch eine Ermahnung hinzutun, so können die Untern leicht aufgebracht werden, dass sie auch zum Gottesdienst helfen.)
6. Da waren die Fürsten der Väter, die Fürsten der Stämme Israels, die Fürsten über tausend und über hundert und die Fürsten über des Königs Geschäfte freiwillig;
Geschäfte: Die Amtleute, so über des Königs Güter gesetzt waren.
7. und gaben zum Amt im Hause Gottes fünftausend Zentner Goldes und zehntausend goldene und zehntausend Zentner Silbers, achtzehntausend Zentner Erzes und hunderttausend Zentner Eisens.
Goldes: So nicht gemünzt war. Ein Zentner Goldes aber macht fünfhundert Kronen.
Silbers: Ein Zentner Silbers schätze ich auf fünfhundert Taler.
Erzes: Dessen Gewicht sehr viel gewesen. Was aber ein Zentner Erzes oder eisernen antrafen, ist ungewiss.
8. Und bei welchem Steine gefunden wurden, die gaben sie zum Schatz des Hauses des Herrn unter die Hand Jehiels, des Gersoniten.
Welchem: Unter den oben gemeldeten Obersten.
Steine: Er versteht aber Edelsteine, daraus man den priesterlichen Schmuck machte. [Denn es sollen nicht allein die großen Herren, sondern auch andere vornehmen und reichen Leute zur Erhaltung des Predigtamtes, und der Armen, reichlich steuern.)
Jehiel: Der mit seinen Söhnen über die Schätze des Tempels geordnet wurde, wie aus dem vorigen 27. Kapitel zu sehen.
9. Und das Volk wurde fröhlich, dass sie freiwillig waren; denn sie gaben‘s von ganzem Herzen dem Herrn freiwillig. Und David, der König, freute sich auch hoch;
Fröhlich: Es freute sich jedermann, und dankte Gott, dass die Fürsten und Obersten so reichlich und willig zum Gottesdienst steuerten.
10. und lobte Gott und sprach vor der ganzen Gemeinde: Gelobt seist du, Herr, Gott Israels, unseres Vaters, ewig!
Lobt Gott: Von wegen solcher Gutherzigkeit seiner Untertanen zur Beförderung des Gottesdienstes, und das keine Heuchelei mit unterlief. [Denn fromme Leute sind also gesinnt, wenn sie sehen, dass etwas zur Ehre Gottes recht und löblich geschieht, dass sie mit großer Freude überschüttet werden, als wenn sie am zeitlichen Gut einen großen Nutzen für sich selbst geschafft hätten.)
Gemeinde: Vor allem Volk. [Und sollen wir uns auch nicht schämen, Gott zu loben und zu preisen.)
Gelobt: In diesem Gebet rühmt der König die Majestät und Herrlichkeit Gottes, und hält von seine und des Volkes Diensten gering. Bittet aber, dass Gott des Volkes und des Königs Salomo Herzen in der wahren Gottseligkeit stärken und erhalten wolle.
Gott Israel: Der du den Patriarchen Israel (so sonst Jakob geheißen) und uns seine Nachkommen zu Kindern aus Gnaden angenommen hast.
11. Dir gebührt die Majestät und Gewalt, Herrlichkeit, Sieg und Dank. Denn alles, was im Himmel und auf Erde ist, das ist dein. Dein ist das Reich, und du bist erhöht über alles zum Obersten.
Gebührt: Denn du bist der allerherrlichste, mächtigste, und ruhmwürdigste Gott, und siegreichste Überwinder, darum von wegen deiner Majestät, Allmacht, und herrlichen Sieges, so man dir zuschreiben muss, soll man dich richtig loben und preisen.
Ist dein: Darum bist du nicht nur der Allerreichste, und bedarfst keines Dinges, sondern es kann dir auch niemand etwas schenken, das nicht vorhin dein gewesen wäre.
Obersten: Du bist wahrhaftig der höchste König, und größte Potentat im Himmel und auf Erde, von dem alle Könige und Fürsten ihre Herrschaften haben, die du zum Königreich erhebst, wenn und wie du willst, und kannst sie auch wieder herunter stürzen, hast auch ihre Herzen, Anschläge und alles in deiner Gewalt, dass du sie richten kannst, wohin du willst.
12. Dein ist Reichtum und Ehre vor dir; du herrschst über alles; in deiner Hand steht Kraft und Macht; in deiner Hand steht es, jedermann groß und stark zu machen.
Vor dir: Es ist niemand reicher, oder mehr zu ehren als Du. Ja du bist allein Reich und in Ehren zu halten. Wir sind nur arme und verachtet Bettler, und keiner Ehre Wert.
Alles: Also, dass nichts im Himmel und auf Erde geschieht, ohne deinen Willen, oder doch Zulassung.
Macht: Du bist der allerstärkste Held, dass es alles von stund an geschehen muss, was du willst, im Himmel und auf Erden. [Darum sollen wir einen so herrlichen, mächtigen, Reichen, gütigen und wunderbaren Gott ehren, fürchten, und ihm Vertrauen.)
Zu machen: Es steht in deiner Gewalt, wen du willst zu hohen Ehren und Würden erheben, und mächtig machen. Darum wem dergleichen widerfährt, dir richtig dafür zu danken hat.
13. Nun, unser Gott, wir danken dir und rühmen den Namen deiner Herrlichkeit.
Rühmen: Wir preisen deine Macht, Kraft, und unendliche Majestät.
14. Denn was bin ich? Was ist mein Volk, das wir sollten vermögen Kraft, freiwillig zu geben, wie dies geht? Denn von dir ist es alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir es gegeben.
Zu geben: [Denn wo du nicht Reichtum, und ein williges Gemüt, zum Bau des Tempels zu bauen gegeben hättest, so hätten wir weder den Willen noch die Materie dazu haben können. Du aber gibst das wollen und vollbringen {Phil 2}.
Kommen: Wir haben es alles aus deiner milden Güte.
Deiner Hand: Darum können wir uns keiner Freigiebigkeit gegen dir rühmen, weil wir dir nichts anders schenken, denn was schon dein ist.
15. Denn wir sind Fremdlinge und Gäste vor dir, wie unsere Väter alle. Unser Leben auf Erde ist wie ein Schatten, und ist kein Aufhalten {Ps 39v14 119v19 90v10 102v12}.
Gäste: Darum benutzen wir die Sachen in dieser Welt, so von dir erschaffen sind, nicht als unser eigen, sondern wie du sie uns eine kurze Zeit leihst.
Aufhalten: Sondern fährt schnell vorüber, bis es allerdings verlöscht.
16. Herr, unser Gott, all dieser Haufe, den wir geschickt haben, dir ein Haus zu bauen, deinem heiligen Namen, ist von deiner Hand gekommen, und ist alles dein.
Haufen: Von Gold, Silber, Edelsteine, Erz, und Eisen.
Namen: Dass derselbe darin angerufen und gepriesen werde.
Gekommen: Wir haben es alles zuvor von dir empfangen.
Alles dein: Bereits vorhin, darum erkennen wir, dass wir mit diesen Gaben dich nicht reicher machen, sondern wir begehren nur unseren geneigten Willen demütig zu erzeigen.
17. Ich weiß, mein Gott, dass du das Herz prüfst, und Aufrichtigkeit ist dir angenehm. Darum habe ich dies alles aus aufrichtigem Herzen freiwillig gegeben und habe jetzt mit Freuden gesehen dein Volk, das hier vorhanden ist, dass es dir freiwillig gegeben hat.
Prüfst: Denn es sind dir aller Menschen Herzen bekannt.
Freiwillig: Aus keinem Zwang oder Heuchelei.
Gegeben: Zur Beförderung des Gottesdienstes.
Gesehen: [Denn es soll eine Obrigkeit ihr nichts Lieberes sein lassen, als wenn sie sieht, dass die Untertanen mit großer Freigiebigkeit den Gottesdienst von Herzen begehren zu befördern.
18. Herr, Gott unserer Väter, Abrahams, Isaaks und Israels, bewahre ewig solchen Sinn und Gedanken im Herzen deines Volkes und schicke ihre Herzen zu dir!
Sinn und: Hilf, dass sie auf solchen gottseligen Vorhaben bleiben, und immer beharren, und ziehe sie je länger je mehr zu deinem Gehorsam. [Denn wer beharrt bis ans Ende, der wird selig werden. Auf dass wir aber uns an Gott halten, und ihm anhängen, so muss er uns zu sich ziehen {Joh 6}.
19. Und meinem Sohn Salomo gib ein rechtschaffenes Herz, dass er halte deine Gebote, Zeugnisse und Rechte, dass er es alles tue und baue diese Wohnung, die ich geschickt habe.
Rechtschaffen: Ohne Heuchelei und Falschheit. [Denn man soll für die Kinder bitten, dass Gott ihre Herzen zu der wahren Gottseligkeit leiten und richten wolle.)
Rechte: Wie die im Gesetz vorgeschrieben sind.
Tue: Was zur Ausbreitung deiner Majestät dient. [Denn es ist nicht genug, dass die Eltern in ihren Testamenten verzeichnen lassen, was sie nach ihrem Tode wollen von den Erben verrichtet haben, sondern sie sollen Gott anrufen, dass solches auch geschehen könne.)
20. Und David sprach zur ganzen Gemeinde: Lobt den Herrn, euren Gott! Und die ganze Gemeinde lobte den Herrn, den Gott ihrer Väter, und neigten sich und beteten an den Herrn und den König.
Gemeinde: Die damals bei der Bundeslade versammelt war, nämlich, bei der Hütte, welche David längst für sie aufrichten lassen.
Gott: Dass er eine solche Freiwilligkeit, zur Beförderung des Gottesdienstes in uns erweckt hat.
Neigten: Dass sie vor der heiligen Hütte auf ihre Knie nieder gefallen.
König: Dem sie seine gebührliche Ehre, wie einer menschlichen Obrigkeit zusteht, erzeigt. [Denn man soll die weltliche Obrigkeit nicht allein fürchten, sondern auch ehren.)
21. Und opferten dem Herrn Opfer. Und des anderen Morgens opferten sie Brandopfer, tausend Farren, tausend Widder, tausend Lämmer, mit ihren Trankopfern; und opferten die Menge unter dem ganzen Israel.
Opferten: Nämlich, Bei noch währendem Reichstag.
Brandopfer: Welche ganz und gar mussten vom Feuer verzehrt, und zu Asche verbrannt werden.
Trankopfern: Welche immer zu den anderen Opfern hinzugetan wurden.
22. Und aßen und tranken desselben Tages vor dem Herrn mit großen Freuden. Und machten das andere Mal Salomo, den Sohn Davids, zum Könige und salbten ihn dem Herrn zum Fürsten und Zadok zum Priester.
Aßen: Denn es wurden etliche Opfer nicht allerdings verbrannt, sondern es bleib ein gut Teil übrig, welches den Priestern, und dem, der das Opfer brachte, zu gute kam, davon solche Hausväter später fröhliche, aber doch ehrliche Gastmahle und Mahlzeiten anrichteten. [Denn eben derselbe Christus, welcher am Kreuz für unsere Sünden ein Opfer wurde, der ist auch im Heiligen Abendmahl unser Speise und Trank, so unsere Seelen erfreut und erquickt.)
Andere Mal: Da er zuvor das erste Mal, wie Adonia eine Aufwicklung erregt, in der Eile gesalbt wurde.
Fürsten: Dass er als ein Statthalter Gottes das Volk Israel regieren soll. [Denn die Obrigkeit ist Gottes Dienerin und Stadthalterin {Ps 28 Röm 13}. Er ist aber auf den allgemeinen Reichstag wiederum gesalbt worden, zu mehr Bestätigung seines Königreichs, gleichwie auch die römischen Kaiser nicht nur einmal gekrönt werden. [Also werden wir Christen nicht nur mit einem Sakrament der Taufe, sondern auch mit dem anderen des Abendmahls der Besitzung des Himmelreichs halben vergewissert.)
Priester: Nämlich, zum Hohepriester. [Christus aber ist mit dem Heiligen Geiste gesalbt worden, dass er zugleich eines Königs, Hohepriesters, und Propheten Amt versehe.
23. Also saß Salomo auf dem Stuhl des Herrn, ein König an seines Vaters Davids statt, und wurde glückselig; und ganz Israel war ihm gehorsam {1Kön 1v35}.
Saß: Als ein erwählter und gesalbter König, dass er Gottes Amt in Handhabung der Gerechtigkeit verwaltete.
Vaters: Dem er im Königreich nachfolgte.
Glückselig: Es ging ihm in seiner Regierung glücklich vonstatten, alles was er sich vornahm.
24. Und alle Obersten und Gewaltigen, auch alle Kinder des Königs David, Taten sich unter den König Salomo.
Taten sich: Das ist: Sie ergaben sich unter seine Gewalt, und erkannten ihn für ihren Herrn. [Es sind aber zwei herrliche Gaben an einem Regenten, wenn er in seinem Tun und Vorhaben Glück hat: Und die Untertanen hohes und niedrigen Standes ihm mit Ehrerbietung gehorsam sind.)
25. Und der Herr machte Salomo immer größer vor dem ganzen Israel und gab ihm ein löbliches Königreich, das keiner vor ihm über Israel hatte.
Größer: Dass er nach und nach ein größer Ansehen bekam. [Denn Salomo war, so viel die Majestät seines Königreichs belangt, ein Vorbild Christi, unseres himmlischen Königs, welcher der rechte Salomo oder Friedefürst ist {Jes 9}.
26. So ist nun David, der Sohn Isais, König gewesen über ganz Israel.
So: Jetzt folgt ein kurzer Beschluss über des Davids Historie.
Ganz Israel: Nämlich, In den letzten Jahren seiner Regierung.
27. Die Zeit aber, die er König über Israel gewesen ist, ist vierzig Jahre. Zu Hebron regierte er sieben Jahre und zu Jerusalem dreiunddreißig Jahre {1Sam 2v11}.
Vierzig Jahr: Wenn man die ganze Zeit seiner Regierung über Juda und Israel zusammenrechnet.
Sieben Jahr: Über den Stamm Juda allein.
Jerusalem: Nach dem die anderen Stämme sich ihm auch untergeben hatten.
28. Und starb in gutem Alter, voll Lebens, Reichtums und Ehre. Und sein Sohn Salomo wurde König an seiner statt.
Und Ehre: Das ist: Da er in seinem Sinn genug gelebt hatte, auch an Reichtum und Ehre keinen Mangel hatte, sondern sich an dem, was ihm Gott beschert, wohl vergnüge lassen. [Diesem sind sehr ungleich, die sich vor dem Tode nicht anders, als vor der Hölle selbst fürchten, auch mit Reichtum nicht können gesättigt werden, noch der Ehren genug haben.)
29. Die Geschichten aber des Königs David, beide die ersten und letzten, siehe, die sind geschrieben unter den Geschichten Samuels, des Sehers, und unter den Geschichten des Propheten Nathan und unter den Geschichten Gads, des Schauers,
Geschichte: Was er die Zeit über seines ganzen Lebens gedenkwürdiges verrichtet oder ausgestanden.
30. mit all seinem Königreich, Gewalt und Zeiten, die unter ihm ergangen sind, beide über Israel und alle Königreiche in Landen.
Ergangen: Was sich während seiner Regierung, so wohl in, als außerhalb dem Königreichs Israel zugetragen hat, das ist in den vorgemeldeten Büchern begriffen. Ich halt es aber dafür, dass hier auf das erste und anderer Buch Samuels gedeutet werde, da das erste vom Samuel angefangen, und das letzte Teil davon nach des Samuels Tode mit dem anderen Buch durch die Propheten Nathan und Gad vollführt wurde. [Und wird dies Buch mit dem Tode des gottseligen und frommen Königs David beschlossen, der von dem Schafstall zum Königreich berufen wurde, und mit seiner Frömmigkeit, Großmütigkeit und Geduld wahrhaftig ein Vorbild unseres Heilands Christi gewesen. Welches Königs Tugenden alle Fürsten und Herren ihnen nachzufolgen vorstellen sollen. Seine Fehler aber sollen uns der menschlichen Schwachheit erinnern, und daneben einen liebreichen Trost geben, dass, wenn wir in Sünden gefallen sind, nicht verzagen sollen, wenn sie gleich noch so groß sind, sondern mit dem David Busse tun, und durch den Glauben an Christus, Vergebung der Sünden, und das ewig Leben erlangen, AMEN.)