Einem gottseligen Mann waren zween liebe Söhne von vier und dritthalb Jahren gestorben, die er mit vielen Thränen und großem Herzeleid lange betrauerte. Gotthold merkte, nachdem er eine Weile der Natur ihren Willen gelassen, daß er zu viel machte und sagte: Was hat denn der liebe Gott euch so...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold sah, als er bei einem Landgute vorüber reiste, daß man eine todte Eule am Thor desselben angenagelt hatte. Wisset ihr, sprach er zu seinem Gefährten, was es bedeutet, daß man diese Vögel zum öffentlichen Spektakel also anheftet? Es ist ein alter Aberglaube, aus dem Heidenthum...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als Gotthold im Felde spazieren ging und viele Weiber auf den Aeckern Rüben aufgraben sah, sagte er zu einem guten Freunde: Dies ist auch eines von den nützlichsten Geschöpfen Gottes, dafür er doch wenig Dank hat. Es giebt uns nicht allein schöne, wohlschmeckende und nützliche Früchte...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als Gotthold mit einem seiner Freunde von allerlei erbaulichen Dingen sprach, kamen sie unter anderm auch auf das Klopfen und die stetige Bewegung des Herzens. Davon sagte er: Wie man weiß, daß an vielen Oertern die Wasserkünste sind, durch deren stetigen Trieb und Bewegung das Wasser durch viele...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Ein Vater hatte seinem kleinen Töchterlein seine Balsambüchse, damit zu spielen, gegeben, dessen aber das Kind bald genug hatte, indem es nicht allein die Büchse wegwarf, sondern auch so oft man ihm dieselbe wieder geben wollte oder nur vorzeigte, mit Abwendung des Gesichts, als wenn ihm sonderliches...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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