In der Frühlingszeit nahm Gotthold in Acht, wie die Schwalbe an einem Kirchenfenster ihr Leimenhaus anzuhängen und zu bauen geschäftig war; sie trug den Koth mit ihrem Schnabel zusammen, mit welchem sie ihn auch verarbeitete, und wie wenig sie auch auf einmal führen kann, so brachte doch ihr...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold sah eine Gluckhenne mit ihren Küchlein daher ziehen, und als er eine Weile zugesehen, wie sehr sie ihr Häuflein sich ließ angelegen sein, gerieth er darüber in folgende Betrachtung: es wird, sprach er bei sich selbst, von wenigen erkannt, wie viel Wohlthaten der milde Schöpfer aller...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als zur Abendzeit Gotthold den hellgestirnten Himmel ansah, brach er mit herzlichem Seufzen in folgende Worte bei sich selbst aus: mein Gott, so viel ich Sterne am Himmel sehe, so viel Zeugen und Zeiger habe ich deiner unbegreiflichen Güte, maßen keiner ist, welchen nicht deine Allmacht mit einer...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als ein alter Mann, der vordem großen Vermögens gewesen und in guter Nahrung gesessen, im Beisein Gottholds vor eines andern Thür ein Almosen suchte, seufzte derselbe darüber und sagte: Da sehen wir die Früchte des betrübten Krieges, der dieses ehemals wohlhabenden Mannes Güter...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als Gotthold nebst etlichen guten Freunden sich zur Abendzeit unter einen schattigen Baum hatte niedergesetzt, hatten sie von den Mücken große Beschwerde und konnten derselben mit etlichen abgebrochenen Zweigen und Laubbüscheln sich kaum erwehren. Darauf sagte einer: Wenn alles, was Gott geschaffen,...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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