Als Gotthold auf einer Hochzeit tanzen sah, sprach er: Ein weiser Mann hat wohl gesagt, das Tanzen wäre eine vergönnte und ehrbare Thorheit; König Alphons aber ist noch weiter gegangen, wenn er geurtheilt, es wäre zwischen einem Tänzer und einem Narren kein Unterschied, als daß der eine...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Es hatte ein guter Mann in seinem Garten an einem Baum eine Latte mit einem eisernen Nagel befestigt; als nun der Baum nach und nach verdorrte, bedauerte er es sehr, konnte aber die Ursache solchen geschwinden Verderbens nicht errathen. Als nun Gotthold hievon mit ihm redend ward, erinnerte er sich, gelesen und...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Etliche Bluts- und Muthsverwandte waren auf eine Mahlzeit und freundliches Gespräch zusammen gekommen; als sie nun ihre Freundschaft auch auf ihre Kinder gern vererbt hätten, ließen sie dieselben zusammen bringen, daß sie in der Eltern Gegenwart an einem sonderlichen Tisch speisen und hernach in...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als einer über seine enge Brust und schweren Odem klagte, sagte Gotthold: Wenn diese Beschwerde nicht wäre, so würde die Wohlthat des Höchsten, die er uns in dem Odemholen erweiset, schwerlich in Acht genommen; er hat dem Herzen die natürliche Hitze eingepflanzt, welche es durch stetige...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gottholds Freund erzählte ihm, daß er einen Weihen gesehen, der aus der Höhe auf seinen Raub gelauert, und fragte, ob auch der zu guten Gedanken Anlaß geben könnte? Er antwortete: Warum nicht? Er kann anfangs ein Bild eines weltgesinnten Menschen sein, der den Schein der Gottseligkeit zwar...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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