1) Der Richter schon sitzt, die Bücher sind offen, o feierliche Prüfungsstund,
wo jede Handlung unsers Lebens vor Gottes Richterstuhl wird kund!
Ref.: Sag, Bruder, werden wir bestehn? Sind wir bereit dort einzugehn?
Dass nicht der Ruf "Zu leicht erfunden" zuletzt auch muss an uns ergehn?
2) Das Richten begann mit denen, die schlafen. Bald...
|
1) Der Riss traf Land und Leute,
von Dauer unbekannt.
Wir beteten für Deutschland,
geteiltes Vaterland.
Geteilt durch unsre schwere,
millionenfache Schuld,
durch Wahn von deutscher Größe
und Herrenmensch-Tumult.
2) Uns trennte eine Mauer,
mit Stacheldraht und Tod.
Wir sollten Feinde werden
durch Drohung und Verbot.
Die Freiheit war...
|
1) Ich war zu Gast auf einem Sommerfest.
Auf einen Rosenstrauch im Garten fiel mein Blick.
So etwas Schönes hatte ich noch nie gesehn.
Ich sagte zu der Hausfrau: Sie haben viel Geschick.
Da fing sie an, mir folgende Geschichte zu erzähln:
2) Vor Jahren wurde unsre Ehe fad.
Durch Langeweile und Gewöhnung war sie krank,
und sie geriet...
|
1) Der Sabbat ist vergangen,
ich habe mein Verlangen
nach Herzenswunsch erfüllt.
Gott hat mich unterweiset,
mit Lebensbrot gespeiset
und meiner Seele Durst gestillt.
2) Gott ruht durchs Wort im Herzen,
drum leg ich ohne Schmerzen
auch meinen Leib zur Ruh.
Denn allen Sündenschaden
deckt Jesus mir mit Gnaden
mit seinem Purpurmantel...
|
1) Der Sämann streut aus voller Hand
den Samen auf das weiche Land,
und wundersam! Was er gesät,
das Körnlein wieder aufersteht.
2) Die Erde nimmt es in den Schoß,
und wickelt es im Stillen los,
ein zartes Keimlein kommt hervor,
und hebt sein rötlich' Haupt empor.
3) Es steht und frieret, nackt und klein
und fleht um Tau und...
|
Der Sämann streut den Samen aus,
fleht Gott um fröhliches Gedeihen,
und geht dann wohlgemut nach Haus.
Kann Gott allein, was kommt, verleihen.
So sei Ihm alles heimgestellt,
was unsre Brust in Sehnsucht schwellt.
Gott ist getreu, was wir begehren,
wird Er, ist's heilsam, uns gewähren.
|
1) Der Satan sucht, wie er gewinn',
was sich von ihm geschieden,
und hat nur immer Krieg im Sinn.
Gott ist ein Gott vom Frieden;
dem flieht das Kind des Friedens zu,
der tritt geschwind zu dessen Ruh
den Satan zu den Füßen.
2) Der Heiland hat der Schlange Haupt
schon durch den Tod zertreten;
doch ist der Anfall ihr erlaubt
an...
|
1) Der Schächer fluchbeladen,
kam sterbend noch zu Gnaden,
dass er noch Buße tat,
noch glaubte, noch bekannte
und, den die Welt verbannte,
als Herrn des Reichs der Himmel bat.
2) Das ist die Wundersache,
dass Jesus selig mache,
wer vorher Sünder war;
doch dient es nicht zum Grunde,
dass man die letzte Stunde
zum Beten, Buß und...
|
1) Der Schnee ist weg, es sprosst das Grün,
die muntern Lerchen singen.
Durch's Wiesental die Lämmlein ziehn
in jugendlichen Sprüngen.
Ein neues Leben ist erwacht,
hin ist die lange Winternacht,
der Lenz ist angebrochen.
2) Mild sendet über Wald und Flur
ihr Licht die liebe Sonne.
Schmückt reich und festlich die Natur,
füllt...
|
Der Schnee zerrinnt, der Mai beginnt, und Vogelschall tönt überall.
Wer weiß, wie bald die Glocke schallt, wer weiß, wie bald die Glocke schallt!
Drum werdet froh, Gott will es so; genießt die Zeit, die Gott verleiht.
|