Der Pracht, die jetzt den Garten schmücket    

1) Der Pracht, die jetzt den Garten schmücket,
des Sonnenglanzes, der die Welt erfüllt,
der sanften Luft, die jetzt entzücket,
erinnre dann dich, wenn der Nordwind brüllt.
Wenn Nebelwolken deinen matten Blick
am Tag umdüstern, denke dran zurück.

2) Und denk: So lang die Erde stehet, -
dies ist das Wort, das unser Gott einst sprach -
soll, bis dies Erdenrund vergehet,
auf ihm auch immer wechseln Nacht und Tag.
Denk dran: So wie der Winter jetzt erschien,
so folgt gewiss der Sommer auch auf ihn.

3) So denke auch in trüben Tagen,
wenn Not dich laut und lang zu Klagen zwingt:
gewiss werd' ich nicht immer klagen,
dass einst die Lippe jauchzend wieder singt:
die Zeit kommt auch, mein Herz, sie kommt gewiss,
das Licht folgt auf die grause Finsternis!

4) Wie die Natur, so ist das Leben,
auch einem steten Wechsel untertan.
Ward dir von Gott ein Glück gegeben.
So hänge nicht dein ganzes Herz daran!
Denk dir kein ungestörtes Wohlergehn.
Im Unglück lehr dich Hoffnung aufwärts sehn,

5) Hinauf zu Gott, des' Freudenquelle,
voll milden Segens unversiegbar fließt.
Und bist du an des Todes Schwelle,
so denk auch da, dass Gott dein Helfer ist,
auch dann sei mutvoll und verzage nicht.
Aus Dunkel schafft der Herr auch dann dir Licht!

Text:
Melodie: Dir, Dir, Jehova, will ich singen!