1) Ach, wie findest du so selten
hilf' und Beistand in der Not.
Arme Leute wenig gelten,
müssen sein der Reichen Spott.
Doch besteht nur solches Glück
einen kurzen Augenblick.
2) Denn wer groß ist hier auf Erden,
trotzend auf den Ehrenstuhl,
kann gar bald geworfen werden
mit den Reichen in den Pfuhl,
wo er Qual und...
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1) Ach, wie glückselig ist ein Herze,
das seinen rechten Schatz erkennt,
von keiner fremden Liebe brennt,
entzogen von der Unruh schmerze!
Seit dem ich nun vertrauet bin,
hat Gott mein ganzes Herz dahin.
2) Ich schlaf und muss im Herzen wachen,
im Gehen find ich lauter Ruh',
ich weiß, was Jesus in mir tu,
wenn ich für mich gar...
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1) Ach, wie groß ist deine Gnade,
du getreues Vaterherz,
dass dich unser Not und Schmerz,
dass dich aller Menschenschade
hat erbarmet väterlich,
uns zu helfen ewiglich.
2) Du hast uns so hoch geliebet,
dass der Mensch soll aller Pein
frei und ewig selig sein,
dass dein Sohn sich selbst hingibet,
und beruft uns allzumal
zu dem großen...
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1) Ach, wie hat sie abgenommen,
die Zahl der Gläubigen und Frommen,
die unsers Gottes Wege gehn!
Sünder wagen's, und empören
sich wider Gott und seine Lehren,
und Wahrheitsfeinde drohn und schmähen.
Laut schallt ihr Trotz umher:
"Wer ist der Herr
und wer
sein Gesalbter?"
so lästern sie
und höhnen die,
die fest in ihrem...
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1) Ach, wie lieblich sind die Füße,
die durch Tür und Riegel gehn!
Ach, wie klingt das Wort so süße,
das die Jünger nun verstehn!
Ist der Gruß nicht freudenreich:
"Friede, Friede sei mit euch!"
2) Grüße mich mit Deinem Munde,
der in Deinem Worte spricht;
schließ mich aus dem Gnadenbunde
deiner lieben Jünger nicht;
brich mir...
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1) Ach, wie muss ich tief mich schämen,
dass Zeiten gab, wo ich meines Jesu Sehnen
mit den Worten fertigt ab:
Ganz für mich und nichts für Dich!
2) Doch Er sucht mich ohn Ermüden,
hat vom Kreuz mich angeschaut,
bot mir, seinem Feinde, Frieden,
und ich sprach mit schwachem Laut:
Teils für mich und teils für Dich!
3) Herr, Du hast...
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1) Ach, wie nichtig und vergänglich
ist der Zustand dieser Welt!
Wie gefährlich und verfänglich
lebet, der es mit ihr hält!
Heute will sie uns erfreuen,
morgen alles Unglück dräuen:
drum wohl dem, der seinen Sinn
schwinget zu dem Himmel hin!
2) Wie betrüglich ist die Ehre,
die gleich wie ein Schatten flieht,
und, anstatt, dass...
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1) Ach wie schnell die Zeit hinschwindet, Schritt für Schritt das Ende naht!
Erdensonne sinkt, es windet sich zum Schluss das Zeitenrad.
Sechstes Mal der Engel bläset die Posaune! Lauscht und hört:
"Viele müssen jetzt noch werden rein, geläutert und bewährt!"
2) Sehet doch den Engel stehen auf dem Meer und auf dem Land!
Hört den...
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1) Ach, wie schreiet meine Seel'
nach dem Herren aller Herren,
nach des Himmels Freuden-Öl
wie ein Hirsch, der noch von ferren
eilet nach dem Wasser zu,
läuft und rennt bis er findt Ruh'.
2) Ich bin auch dem Hirschen gleich,
sehn mich nach dem Freudenhimmel,
allda ist der Frommen Reich,
bleib zurück, du Weltgetümmel.
Es...
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1) Ach, wie selig ist die Weise
nach des Herren Tempel gehn,
ist gleich öfters weit die Reise,
bleibt ein Frommer doch nicht stehn.
Es war nach der heil'gen Stadt
weit der Weg von Nazareth,
doch will Jesus mit den Seinen
auf das Opferfest erschienen.
2) Folge Seele, dem Exempel
und besuche Gottes Haus,
gehe fleißig nach dem...
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