1) Ach, wie hat sie abgenommen,
die Zahl der Gläubigen und Frommen,
die unsers Gottes Wege gehn!
Sünder wagen's, und empören
sich wider Gott und seine Lehren,
und Wahrheitsfeinde drohn und schmähen.
Laut schallt ihr Trotz umher:
"Wer ist der Herr
und wer
sein Gesalbter?"
so lästern sie
und höhnen die,
die fest in ihrem Glauben sind.
2) Herr, befreie deine Knechte
von diesem trüglichen Geschlechte
und bändige der Frevler Spott!
Selig sind die treuen Seelen,
die deinen Sohn zum Führer wählen!
Er führet sie zu dir, o Gott!
Wir stehn mit Zuversicht,
lass unsern Glauben nicht
von ihm wanken!
Erhebe dich!
Es müssen sich
die Frommen deiner Hilfe freun!
3) Winken nur, ein Wort nur sprechen
darfst du, Allmächtiger, so brechen
die Waffen in der Toren Hand.
Wie ein Rohr vom Sturm zersplittert,
so sinkt, von deinem Hauch erschüttert,
zu Boden, wer dir widerstand.
Du, der dem wilden Meer
gebietet: 'Bis hierher,
und nicht weiter!'
o Gott der Macht,
wer dich verlacht,
bereitet sich den Untergang.
4) Fühlt es tief, ihr frechen Spötter!
Wo findet ihr einst euren Retter,
ihr, die ihr Jesu Namen schmäht!
Ihr Verfolger seiner Brüder,
ein Richter steigt er einst hernieder:
sodann ist eure Reu zu spät!
Dann trifft euch sein Gericht!
Die Berge fallen nicht,
euch zu decken.
Ihr traget noch
der Sünden Joch.
Ihr lebt, und lebt euch selbst zur Qual.
5) Herr, du wirst die Herde scheiden.
Sie gehen ein zu deinen Freuden,
die Frommen, von der Welt verkannt.
Die aus großer Trübsal kamen
und weinend säten guten Samen,
die ruhen dann in deiner Hand.
Erhalt uns dir getreu
und unsre Seele sei
froh durch Hoffnung!
Noch wallen wir
im Glauben hier,
einst schaun wir deine Herrlichkeit.