Als jemand mit Gotthold vom Brennholz zu reden kam, sagte er: Wir dieses Orts können nicht erkennen, was für eine edle Gabe Gottes das Holz ist, weil wirs häufig haben und es uns wöchentlich mit vielen Fudern vor die Thür geführt wird. Darum, ob wir wohl täglich des Holzes uns...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als ein Stück hellvolirtes Eisen eine Weile an einem feuchten Orte gelegen hatte, fand es sich, daß es ganz rostig geworden war. Gotthold zeigte solches seinen Leuten und sagte: Lernet hieran, was böse Gesellschaft und Gelegenheit zu sündigen thun könne; es sei ein Gemüth so voll guten...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold ging vorbei vor einem wüsten Haus, welches Krieg und Pest seiner Einwohner beraubt, daher es nunmehr dach- und fachlos geworden und zum Untergang und Einfall sich täglich je mehr und mehr anschickte. Das sind die Früchte, gedachte er, unserer Sünden, welche die Städte ohne Einwohner...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold fand in einer Stube einen Kürbis, welchen der Hausherr mit seinem Namen, der Jahreszahl und etlichen andern Buchstaben, seinen Denkspruch vorbildend, bezeichnet hatte, und sagte: Sehet ihr, was ihr in den zarten und kleinen Kürbis geritzt oder geschnitten habt, wie dasselbe aus und mit ihm gewachsen...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als Gotthold zur Sonnenuhr schaute, um zu erfahren, ob die Schlaguhren recht gingen, sagte er bei sich selbst: es ist zwar um diese Uhren eine künstliche Sache, allein, wenn die Sonne nicht scheint, so sind sie mit aller ihrer Kunst nichts nütze. Eben wie des Meisters Hand oft eine Leuchte oder Laterne, von...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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