Gotthold führte sein Söhnlein bei der Hand mit sich in den Garten; in demselben, als das Knäblein spielend umher lief, ward es einer Schlange gewahr, erschrak davor, daß es erblaßte, fing an zu schreien und eilte dem Vater zu. Als ers nun wieder zufrieden gesprochen, sagte er: Mein Kind,...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als Gottholden von einem guten Freunde ein gepfropfter Stamm gezeigt wurde, darauf die Reiser in kurzer Zeit sehr hoch geworden und lustig gewachsen waren, sagte er: Dies ist auch eins von den Wundern der Natur, das wir zwar täglich vor Augen haben, aber es wenig betrachten und zur Gottseligkeit beherzigen. Der...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als Gotthold im März ein Büschel der blauen Veilchen gegeben ward, ergötzte er sich an deren lieblichem Geruch und dankte seinem Gott, der so mancherlei Erquickung den Menschen gegeben hat, und nahm dabei ferner Anlaß zu nachfolgenden Gedanken: dies schöne und wohlriechende Blümlein kann...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Es ist bekannt, daß um die Zeit des Festes der Reinigung Maria die Lerche die erste ist unter den Vögeln, die sich im Felde bei klarem Wetter hören läßt. Als nun Gotthold solches hörte, dachte er: ach, mein Gott! wie freut sich dies Vöglein durch Antrieb der Natur in der Hoffnung,...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold fand einen seiner guten Freunde geschäftig, seine Laute zu stimmen; als nun derselbe damit viele Mühe hatte, sagte er: Ein Christ läßt sich mit einer Laute gar füglich vergleichen. Denn die Laute ist von schlechtem und schwachem Holz gemacht und hat selbes nicht ihm, sondern der Hand...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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