Als Gotthold bei trockner Sommerzeit über Feld reiste, befand er, daß seine und seiner Gefährten Kleider überall dick bestaubt waren, welches sie doch nicht gewahr worden, ehe es geschehen, und sie nunmehr genug auszukehren und abzuschütteln hatten. Laßt uns, sprach er, hieraus eine gute...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Es war wegen der dürren Zeit und des ausgebliebenen Regens ein Mißwachs eingefallen, vornehmlich in den Sommerfrüchten, welche theils nicht zu mähen waren, weil sie ganz kurz, halbspannenlang, ohne Körner, von der Hitze ausgebrannt und verderbt. (1661.) Hierüber entstand nun viel Klagens...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als Gotthold Mahlzeit hielt und einen Hund, der ihm sehr getreu war, neben sich aufwarten sah, bis ihm etwas zugeworfen würde, nahm er ein ziemliches Stück Fleisch und hielts ihm dar; der aber erkannte bald, daß ihm ein solches nicht zukäme und zu nehmen gebührte, und ging deßhalb...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold folgte nebst andern einer Leiche, welche gewohnter Art nach, wie man sagt, besungen und beklungen ward. Ach, dachte er bei sich selbst, wie gut haben es die gottseligen Alten mit diesen Cäremonien gemeint! Dem Verstorbenen ist zwar wenig mit aller Ehre, die man ihm zu guter Letzt beweist, gedient, ohne...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als er einen Brief versiegeln wollte, befahl er ein Licht anzuzünden, welches zwar von der Dienerin geschah, aber, als sie gar zu sehr mit demselben eilte, verlöschte es wieder, weil es die Flamme noch nicht genugsam ergriffen hatte. Hier hab ich, dachte er, eine Erinnerung der sanftmüthigen...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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