Nach einer schönen Allegorie der Bibel ist der Baum der Erkenntnis von Gut und Böse auch die Ursache des Todes. Sagt dieses Symbol nicht, dass, wenn man auf den Grund der Dinge gekommen ist, der Verlust der Illusionen den Tod der Seele zur Folge hat, das heißt eine völlige Gleichgültigkeit für alles, was andere Menschen berührt oder beschäftigt?
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Unser ältestes Buch, die Bibel, lässt das erste Verbrechen, wodurch das Böse in die Welt kam, von der ersten Lüge ausgehen.
Quelle:
"Der Fluch unserer Zeit", 1863 |
Dass vor Gott alle Menschen gleich sind, wie die Bibel lehrt, hat das Missverständnis ausgestreut, auf der Erde seien alle Menschen gleich.
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Ich kann überhaupt nicht begreifen, fuhr sie fort, wie man hat glauben können, dass Gott durch Bücher und Geschichten zu uns spreche. Wem die Welt nicht unmittelbar eröffnet, was sie für ein Verhältnis zu ihm hat, wem sein Herz nicht sagt, was er sich und andern schuldig ist, der wird es wohl schwerlich aus Büchern erfahren, die eigentlich nur geschickt sind, unsern Irrtümern Namen zu geben.
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Das gefährlichste aller Bücher in weltgeschichtlicher Hinsicht, wenn durchaus einmal von Gefährlichkeit die Rede sein sollte, ist doch wohl unstreitig die Bibel, weil wohl leicht kein anderes Buch so viel Gutes und Böses im Menschengeschlecht zur Entwicklung gebracht hat.
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Die Schrift hat Stellen genug, um alle Stände zu trösten und alle Stände zu erschrecken.
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Die Bibel ist ein Buch, wo jeglicher, was ihn gelüstet, sucht und jeglicher auch, was ihn gelüstet, entdeckt.
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Es ist ein Meer auszutrinken, wenn man sich in eine historische und kritische Untersuchung der Bibel einläßt. Man tut immer besser, sich ohne weiteres an das zu halten, was wirklich da ist, und sich davon anzueignen, was man für seine sittliche Kultur und Stärkung gebrauchen kann.
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Nicht durch die Lehrsätze, sondern durch die Geschichten der Bibel keimet lebendige Religion auf.
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Ich halte die Evangelien alle vier für durchaus echt; denn es ist in ihnen der Abglanz einer Hoheit wirksam, die von der Person Christi ausging und die so göttlicher Art ist, wie nur je auf Erden das Göttliche erschienen ist. Fragt man mich, ob es in meiner Natur sei, ihm anbetende Ehrfurcht zu erweisen, so sage ich: Durchaus! Ich beuge mich vor ihm als der göttlichen Offenbarung des höchsten Prinzips der Sittlichkeit.
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Die Bibel lässt sich nicht auspredigen.
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Sollte sich in der Bibel aber etwas finden, worüber man den unumstößlichen Beweis führen kann, dass es mit den Naturgesetzen in Widerspruch steht und nicht aus ihnen abgeleitet werden kann, so muss man entschieden annehmen, dass es von entweihenden Händen der Heiligen Schrift hinzugefügt worden sei. Denn was gegen die Natur ist, ist auch gegen die Vernunft, und was gegen die Vernunft ist, ist unsinnig und somit zu verwerfen.
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Die Bibel ist ein Buch, von Menschen geschrieben, wie alle Bücher. Von Menschen, die etwas anderes waren als wir, weil sie in etwas anderen Zeiten lebten, etwas simpler in manchen Stücken waren als wir, dafür aber auch sehr viel unwissender. Also ein Buch, worin manches Wahre und manches Falsche, manches Gute und manches Schlechte enthalten ist.
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Die Bibel kann schon darum nicht von Gott sein, weil er darin gar zu viel Gutes von sich selbst und gar zu viel Schlimmes von den Menschen sagt.
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Die Offenbarung Gottes in der Bibel folgt nicht einmal aus christlichen Begriffen. Wenn er sich offenbaren wollte, so hätte er vermöge seiner Liebe, die es ihm nicht erlaubte, die Menschen irre zu führen, und vermöge seiner Allmacht, die es ihm möglich machte, ein Buch liefern müssen, welches über alle Mißdeutung erhaben war und von jedem wie er selbst erfaßt werden konnte.
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