Als Gotthold in eine schöne Stube kam, in welcher unter anderem auch ein heller großer Spiegel hing, darinnen man im Auf- und Niedergehen sich selbst gar eigentlich abgebildet sah, gerieth er darüber auf folgende Gedanken: niemand kann sich selbst unter dem Gesicht betrachten, wo er nicht den Spiegel,...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Nachdem es eine Weile geregnet und nunmehr ein mäßiger Ostwind begann die Wolken zu vertreiben, ging Gotthold ins Feld hinaus, dankte seinem Gott für das fruchtbare Gewitter, und als er die Augen gen Himmel erhob und die schwebenden Wolken ansah, sprach er bei sich selbst: mein Gott! da ziehen sie hin,...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als Gotthold auf einem hoch erhabenen Hügel stand, konnte er über das flache Land ziemlich weit um sich sehen und unterschiedlich viele Dörfer, die er an ihren Kirchtürmen erkannte, in der Runde zählen. Er seufzte und gedachte: du allwissender Gott! ich stehe hier auf einem Hügel, der...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold wurden etliche wälsche Nüsse in ihren grünen Rinden, wie sie halb zerschlagen und gequetscht vom Baum gekommen, vorgesetzt; indem er nun von denselben versuchte, hatte er dabei folgende Gedanken: dieser Kern muß doch eine sonderliche Kraft bei sich haben, wenn er mäßig und als...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold sah, daß ein Gärtner einem Maulwurf aufpaßte, welchen er auch, indem er in seiner schädlichen Arbeit war, glücklich ertappte und mit dem Grabscheit aus der Erde warf, da er denn mit dem Leben bezahlen mußte. Dies Thierlein, dachte er bei sich selbst, ist ein artiges Bild eines...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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