Gotthold hörte von einer benachbarten Person, daß sie nebst andern Anverwandten in Kurzem würden zusammen kommen, eine ziemliche Erbschaft zu theilen. Mein, sagte er, sehet zu, daß ihr nur die Güter und nicht die Gemüther theilt! Das menschliche Auge sieht oft scheel, wenn andere von...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gottholden wurden zur Gesundheit Zuckerküchlein von einem berühmten Doktor der Arznei gegeben, davon er täglich morgens und abends eins oder ein Paar nehmen mußte, die er auch sehr heilsam und dienlich befand. Was? sagte er bei sich selbst, mein Gott! soll denn mein Leib etwas Heilsames haben und...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Es ward an Gotthold eine Summe Geldes von einem abgelegenen Orte wegen eines seiner Hausgenossen durch Wechsel übermacht; als nun das Geld bezahlt wurde, und er an seinen Leuten, die umher standen, gewahr ward, daß sie sich über so viel Geld (wie junge Leute pflegen) verwunderten, sagte er: Gewöhnt...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als in Gottholds Garten junge Erbsen hervor kamen, nahm er wahr, daß, ob sie wohl kaum fingerslang, sie dennoch schon mit zarten Häftlein oder Gäbelein, damit sie sich an den zugesteckten Stock heften und anhängen können, versehen waren, wie man dergleichen auch an den Weinreben bemerken kann....
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold sah einem Knaben zu, der in der Rechenkunst unterwiesen ward, und sagte: Ob man zwar hier vielfältige Veranlassung hat zu guten Gedanken, so will ich doch für diesesmal nur die Null erwählen. Ich finde, daß ein weltweiser Mann in seinem Letzten liegend von seinen Freunden ersucht worden,...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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