Er hatte ein Büchlein in Händen, darinnen etliche Bogen durch Versehen des Buchbinders verheftet waren. Nun, sprach er, ist ja alles gut, was auf diesem und jenem Blatt steht, allein, weil es nicht steht in der gehörigen Ordnung, ist es unschicklich. So gehts auch, dachte er, mit unsern Gedanken und...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold las in einem Sendschreiben eines guten Freundes, daß ein gelehrter und großer Mann zu allen wichtigen Verrichtungen untüchtig geworden, weil er sein Gedächtniß verloren und sich weniger Dinge erinnern könnte. Im Nachsinnen befand er, daß ihm dergleichen von andern...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Eine Gesellschaft, welcher ein tadelsüchtiger Mensch viel Verdruß verursachte, hatte Anstalt gemacht, daß demselben bei der Mahlzeit der Teller mit Koloquinten bestrichen ward, deren bitterer Saft alles, was darauf gelegt, bitter und abschmäckig machte; dieser, als er, was ihm vorgelegt, kostete,...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Als er in einer mondlosen Nacht erwachte und wegen der dicken Finsterniß die Hand vor den Augen, wie man sagt, nicht sehen konnte, gedachte er: nicht ohne ist es; die Finsterniß wird von bösen Leuten oft durch Antrieb des Fürsten der Finsterniß gemißbraucht und zu Sünden und...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold kam ein unvermuthetes Geschenk zu, welches um Bezeugung des guten Willens, so dabei, und weil er es von da her sich nicht vermuthete, ihm desto angenehmer war. Er wünschte dabei von Herzen, daß der wohlthätige Gott mit einem unverhofften Segen solches erwiedern möchte, und sagte daneben...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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