Ein gelehrter Gärtner hatte viel Tulpen von mancherlei Farben auf einem kleinen Gartenbeetlein zusammengebracht, und ob er wohl über 39 darauf zählen konnte, war doch nicht eine, die sich durchaus mit der andern verglich, sondern die eine war so, die andere so von der Natur gemalt, gestriemt, geflammt,...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold hatte seine Lust gesehen an den blühenden Obstbäumen und sich gute Hoffnung gemacht, die Früchte im Herbst mit Freuden zu brechen, aber nach wenig Tagen fand er, daß durch einen schädlichen Mehlthau viel Raupen geworden, welche die Blüthen sammt den Blättern verzehrt und die...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Gotthold sah einem Gärtner zu, der zur ersten Frühlingszeit etliche Nelken zu versetzen geschäftig war und dabei berichtete, daß er aus der Erfahrung hätte, wie eine einfache Blume durch wiederholte Versetzung verdoppelt, und eine doppelte durch Versäumung könne verringert werden,...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Ihrer zween waren in einer Gesellschaft mit etlichen harten Worten an einander gerathen; der eine war auf guter Leute Zusprechen gewichen und hatte dem andern das Poltern und Schnarchen allein gelassen, welches aber, wie es schien, ihm hernach leid war, weil er vermeinte, daß es ihm von andern für eine...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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Es klagte einer, daß er sich im Glauben schwach und daher oft betrübt befinde; dem zeigte Gotthold eine Weinrebe, die um einen Pfahl sich gewunden und befestigt hatte, und voll schöner Trauben hing. Mein! (wahrlich), sprach er, was schadet es diesem schwachen Holz, daß es schwach ist, zuvoraus da...
Quelle: Christian Scriver - Gottholds zufällige Andachten
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