Die unvermuthete Wohlthat
Gotthold kam ein unvermuthetes Geschenk zu, welches um Bezeugung des guten Willens, so dabei, und weil er es von da her sich nicht vermuthete, ihm desto angenehmer war. Er wünschte dabei von Herzen, daß der wohlthätige Gott mit einem unverhofften Segen solches erwiedern möchte, und sagte daneben Folgendes bei sich selbst: mein getreuer Gott! weil alle gute Gedanken und Gemüthsneigungen von dir ursprünglich herrühren, so weiß ich auch diese mir erzeigte Gunst niemandem, als dir zuzuschreiben! Wie alle Wasser aus dem Meer fließen und wieder dahin, Pred. 1, 7., so kommt alle Müdigkeit von dir, mildreicher Gott! und gebührt dir auch der meiste Dank. Ich sehe hieraus, daß du an mich gedenkst, auch da ichs nicht meine. Gedenke meiner, mein Gott, ferner allezeit im besten! Nehem. 13, 31.
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