1) Der Wesen Schöpfer, Gott, auf dessen Wort "Es werde!"
einst still und feierlich aus ungepflügter Erde,
von Menschen ungesät, die erstgeborne Saat
mit ihrer Segensfrucht am Schöpfungstage trat,
2) Gott, dessen Allmachtshand mit Blumen, Gras und Kraute
die Erde schön geschmückt, noch eh' ein Mensch sie baute,
der Pflanzen hier...
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1) Der Widersacher geht umher,
verführet, lockt und schnaubt,
sucht durch Gewalt und List, wie er
mir meinen Glauben raubt.
2) Es ist sogar mein eigen Herz
vom Selbstbetrug nicht frei.
Sein Trieb geht manchmal hinterwärts
und stimmt dem Feinde bei.
3) Ach, Herr, du weißest es, wie man
in vielerlei Gefahr,
vor Schwachheit nicht...
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1) Der Wille, der die Schöpfung trägt,
und der das ganze All bewegt:
der heil'ge Gotteswille,
der allem Sein zugrunde liegt,
dem sich das Heer der Himmel fügt,
die ungezählte Fülle
all der Wesen, die erlesen, dass sie preisen
Gott in immer neuen Weisen.
2) Der Wille sei mein Lobgesang,
und bleibe es mein Leben lang,
bis ich...
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1) Der Winter ist hin, die Blumen bezieren
Hügel, Gründe!
Sanfte Winde
durch bisamte Lüfte sind jetzto zu spüren.
Mit Diamanten
des nassen Zolls bemühn sich einzustellen
in vollem Lauf ans Meeres Kanten
die flüchtige Kinder beständiger Quellen.
Flieht der Winter mit schnellem Gefieder,
er kommt wieder.
Wenn neun Monate sein...
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1) Der Winter ist kommen,
verstummt ist der Hain;
nun soll uns im Zimmer
ein Liedchen erfreun.
2) Ein Lied und ein Spiel
und ein Tänzchen dabei,
da sind wir so lustig,
als wär es im Mai.
3) Mag’s immer da draußen
auch stürmen und schnein,
Herr Winter soll freundlich
willkommen uns sein.
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1) Der Winter ist vergangen,
der Schnee zerschmolz, das Eis verschwand.
Die lichten Bäume prangen,
der Frühling jubelt durch das Land.
Es girrt die Turteltaube,
es blühen Baum und Strauch,
der Wald steht grün im Laube,
lind weht ein Würzehauch.
Viel tausend Leben dringen
aus Winterschlaf und Gruft,
ihm Lob und Ruhm zu bringen,
der...
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1) Der Winter ist vergangen,
ich seh des Maien Schein,
ich seh die Blümlein prangen
und höre die Schalmein.
Ich neige mich zur Quelle
und lausche in das Tal.
Wie grüßt du mich so helle,
viel holde Nachtigall.
2) Der Himmel lacht in Bläue,
die Wälder stehn in Pracht,
ein Duften und ein Freuen
durchzittert Tag und Nacht.
Ich schau...
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1) Der Winter weicht, der Schnee zerweicht,
der hartgefrorne Strom, das Eis, beginnt zu gähnen:
ach lass, o harter Mensch, auch die verstockten Sinnen
mit weicher Buße Tränen rinnen!
2) Man spürt die warme Luft der lauen Mittagswinde,
sie rauschen in der Höh', und streichen durch die Gründe.
Der Zorn des Höchsten raucht. Ach...
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1) Der Winter zieht nun endlich aus,
der Frühling baut sein herrlich' Haus
aus Luftkristall, wohin ich seh,
aus Flurengrün und Blütenschnee.
2) Nun atmet, was im Herzen glomm:
"O Frühling, Frühling, sei willkomm!" -
und wer nicht so mitatmen mag,
verdienet keinen Maientag.
3) Die Lerche singt's in blauer Luft,
das...
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1) Man raubte mir Eltern, Verwandte und Freunde, man raubte mir mein Zuhaus.
Man nahm mir die Freundin, die Zukunft, die Hoffnung, man nahm mir den Lebenslauf.
Ich sehe die Dünen, den Strand und das Meer, ich sehe der Wellen Spiel.
Ich höre die Rufe der Möwen und Kinder, ich höre so grausam viel.
Ref.: Das Gitter teilt der Wolken Lauf in...
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