10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Matthäus 7,21
Zitate von John F. MacArthur anzeigen
FALSCHE SICHERHEIT
Das Neue Testament gibt einen sehr strengen Maßstab vor, anhand dessen die Echtheit unseres Christseins ermittelt werden kann. Im selben Atemzug wird auch vor der Selbsttäuschung im Hinblick auf die Errettung gewarnt.
Einer der Gründe für Selbsttäuschung ist ein falsches Verständnis der Lehre von der Heilsgewissheit. Viele Menschen werden von wohlmeinenden Christen in die Irre geführt, die ihnen erzählen, man müsse sich einfach nur für Christus entscheiden, um gerettet zu werden. Auf Grund dieses Entscheidungsgebets, so meinen sie, soll zukünftig kein Anlass mehr bestehen, die Echtheit der Errettung anzuzweifeln.
Leider versuchen solche Evangelisten, den Menschen eine Heilsgewissheit losgelöst vom Wirken des Heiligen Geistes und den geistlichen Früchten, die sich in der Zukunft einstellen sollten und das Ergebnis des Gehorsams gegenüber dem Wort Gottes sind, zu vermitteln (Joh 8,31). Allein Gott kann in uns Heilsgewissheit bewirken, indem der Geist durch das Wort an und in uns wirkt (s. Röm 8,14-16).
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
O was ist das für eine ernste Rede des Heilandes! Die Menschen, die der Heiland hier beschreibt, sind nicht bloße Scheinchristen. Nein, es sind Leute, die einige Gnade und Erfahrung haben. Es ist schon etwas, wenn man »Herr« zum Heiland sagen kann; die Natur kann dies nicht; man kann es nur durch den heiligen Geist. So weit haben es also diese Leute gebracht, daß sie zum Heiland sagen konnten: »Mein Herr! Mein Gott!« Sie sind wohl durch die enge Pforte hineingekommen. In der Kraft dieser ersten Erleuchtung haben sie dann auch Taten getan; sie haben Teufel ausgetrieben, sie haben geweissagt, d.h. mit hoher Begeisterung von göttlichen Dingen geredet, sie haben vom Heiland, von der Gerechtigkeit usw. recht gut und treffend zu sprechen gewußt. Und doch gehören sie nicht zu den Seinigen; er wird sie an jenem Tag nicht anerkennen. Warum das? Sie sind still gestanden; sie haben den schmalen Weg, der im Halten der Gebote Gottes besteht, nicht betreten; sie haben sich begnügt mit ihrer ersten Gnade. Warum haben sie sich aber begnügt? Antwort: es ging ihnen wie dem Bischof von Laodizea. Sie meinten, sie seien reich und haben gar satt, und wußten nicht, daß sie arm, elend, jämmerlich, blind und bloß waren. Das, daß sie Taten tun konnten, hat sie aufgeblasen, und so haben sie sich schon für ausgemachte Leute angesehen. Und dann ist es ja immer angenehmer für's Fleisch, vom Christentum zu schwatzen, als es zu üben und durch Gottes Kraft in Verleugnung einzugehen. O, das ist eine Klippe, an der schon manches Schiffchen gescheitert ist! Da macht man einen guten Anfang und nimmt ein schreckliches Ende und kommt so weit, daß man seinen großen Schaden gar nicht mehr sieht und sich noch am jüngsten Tag auf seine Taten beruft und dann noch, wann der Richter erscheint, meint, vor seinem flammenden Auge Verdienste aufweisen zu können. O entsetzliche Blindheit! Wie teuer, Gott, ist deine Gut, daß du erleuchtet mein Gemüt, und selbst zur Buße mich gebracht, als ich in Nacht mit jenen fortging unbedacht.
Laß mich nun desto treulicher den Weg des Lebens gehn, o Herr! Und stehe mir allmächtig bei, daß täglich neu dein Werk bei mir im Fortgang sei!
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
Nicht wahr? Wenn es mit dem oberflächlichen Beifall, den man der Sache gibt, ausgerichtet wäre; oder wenn es genug wäre, das Wort zu hören und dann zu sagen: Das ist eine rechte Predigt gewesen; oder wenn es damit ausgerichtet wäre, daß man zusammensitzt und vom Christentum redet; oder auch, wenn das Christentum darin bestünde, daß man eine richtige Erkenntnis der Heilswahrheit erlangt - nicht wahr, dann wären die meisten unter uns auf dem Wege der Seligkeit? Aber, obgleich alle diese Dinge gut sind, so glaubet doch nur nicht, daß damit die Sache abgetan sei; da würdet ihr euch elend betrügen. Grund muß erst gegraben werden, eh man Türme bauen mag, und das Korn muß in die Erden, eher kommt kein Erntetag.
Ich bitte daher um Jesu willen ein jegliches, dem Gott einigen Willen ins Herz gegeben hat, ein anderer Mensch zu werden, daß es doch diese große Sache nicht leichtsinnig ansehen, sondern sich möchte seinen verlorenen und unseligen Herzenszustand aufdecken lassen durch den heiligen Geist, daß es zu dem Ende möchte doch recht angelegentlich um den heiligen Geist beten. Der Heiland hat gesagt: »Wenn nun ihr, die ihr doch böse seid, dennoch euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird euer Vater im Himmel Gutes geben denen, die ihn bitten!« Wir wollen ihn an diesem Worte fassen: Auf dieses Wort hin wollen wir es tun. Glaubet sicherlich, das Schwatzen vom Christentum macht die Sache nicht aus; im Gegenteil, wenn sich ein Mensch hierauf legt, so wird er nach und nach reif zum höllischen Feuer, mehr denn andere. Ein Nachfolger des Heilandes sagte einmal, er wüßte sich keinen größeren Schmerz, keine größere Schmach, die Gott über ihn kommen lassen könnte, zu denken (er bitte daher inständig um Abwendung derselbigen), als wenn er ohne Gnade, ohne Kraft und Salbung vom Heiland schwatzen lernte. Er sagt in seiner derben, altertümlichen Sprache:
Ich meine, Jesum Christum nennen, und seinem Herzen ferne sein, sich selber nicht im Grunde kennen, und also nicht um Gnade schrein, und weil sichs Fleisch und Blut kommode und niemals gerne sauer macht, ein Christentum auf seine Mode zu führen, wie's die Welt erdacht.
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Gebet ist niemals ein Ersatz für Gehorsam
Hast du bemerkt, wie viel heutzutage für Erweckungen gebetet wird, und wie wenig Erweckung stattfindet? Ich glaube, unser Problem liegt darin, dass wir versucht haben, Gehorsam durch Beten zu ersetzen, und das will einfach nicht funktionieren! So folgt zum Beispiel eine Gemeinde ihren Traditionen, ohne viel danach zu fragen, ob diese schriftgemäß sind oder nicht. Oder sie gibt dem Druck der öffentlichen Meinung nach und fällt den allgemeinen Trends zum Opfer, die sie weit vom Vorbild des Neuen Testaments wegführen. Dann bemerken die Leiter den Mangel an geistlicher Kraft unter den Leuten, und das bekümmert sie. Was ist zu tun? Wie kann man erfrischenden Regen herabbringen, um die siechen Seelen zu beleben? Die Antwort ist schnell gefunden. In vielen Büchern kann man sie nachlesen – beten! Der durchreisende Evangelist bestätigt, was die Bücher sagen: »Betet!« So ruft der Pastor die Menschen zum Beten auf. Die Wogen des Gefühls steigen hoch, und für eine Weile sieht es aus, als sei eine Erweckung im Anzug. Doch kommt sie nie an, und der Gebetseifer lässt nach. Und bald ist die Gemeinde wieder da, wo sie am Anfang war. Lähmende Mutlosigkeit bemächtigt sich aller. Was ist falsch gelaufen? Einfach dies: Weder die Leiter noch die Gemeindeglieder hatten sich die Mühe gemacht, dem Wort Gottes zu gehorchen. Sie meinten, ihre einzige Schwäche sei ihr Gebetsmangel, wo sie in Wirklichkeit auf vielerlei Weise in der grundlegenden Frage des Gehorsams versagt hatten!
Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr! in das Himmelreich kommen; sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.
Herr, Herr sagen lautet wie ein Bekenntnis. Man redet viel vom Bekenntnis, aber sehr oft nicht im Sinne dieser Worte Jesu. Wenn man meint, diese und jene Lehrformel unterschreiben sei ein hinreichendes Bekenntnis, so ist das eine große Täuschung. Nicht das Herr Herr sagen, oder Herr Herr schreiben ist schon ein Bekenntnis, das vor Gott gilt; zu einem rechten Bekenntnis; gehören drei Stücke: Glauben von Herzen, Bekennen mit dem Munde, und das Tun des Willens des Vaters im Himmel. Manchmal eifert man gewaltig über dem reinen Bekenntnis; eifern ist gut und unter Umständen sehr nötig; aber wenn es so oft mit beißender Lieblosigkeit geschieht, so gar nicht im Geiste Jesu Christi, so ist das kein Bekenntnis nach Jesu Sinn. Zu einem richtigen christlichen Bekenntnis gehört unerlässlich der Wandel nach Christi Sinn und Geist, denn der richtige Wandel ist eine Hauptsache bei unserem Bekenntnis. Wir bekennen uns zu Christi und der Apostel Lehre und wollen dabei bleiben bis in den Tod; aber wir bekennen uns nicht nur zu der Lehre, sondern vor allem zu dem Lehrer. Das Große bei dem Herrn und seinen Aposteln war, dass sie lebten was sie lehrten und so muss ein treuer Bekenner Jesu Christi auch leben, was sein Meister gelehrt hat. Das kann er nur, wenn Jesu Geist in ihm wohnet. Treibt ihn Jesu Geist, so ist er Jesu Untertan, Jesus ist in Wahrheit sein Herr. Dann ist sein Wandel im Himmel, wie Paulus an die Philipper schreibt, er ist jetzt schon im Himmelreich.
Herr Jesu! Du hast Deinen Vater allezeit bekannt, in Wort und Leben. Gib mir Gnade, dass ich Dich auch in Wort und Wandel bekenne und mich fürchte vor allem bloßen Reden. Heilige Du mich, dass mein Reden und Schweigen, mein Tun und Lassen von Dir zeuge. Amen