10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Hebräer 13,14

"Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir."

Lasst mich euch trösten mit dem Gedanken, ihr seid nicht von der Welt, eure Heimat ist im Himmel. Seid zufrieden, noch ein wenig hienieden zu sein, denn ihr werdet bald euer herrliches Erbe sehen in der rechten Heimat. Ein Reisender geht in eine Herberge, die vielleicht sehr unbequem ist. "Gut," sagt er, "ich werde hier nicht viele Nächte übernachten; ich werde nur diese Nacht hier schlafen, morgen werde ich zu Hause sein, deshalb bekümmere ich mich nicht viel darum, wenn auch mein Nachtquartier etwas unbequem ist." So, mein Christ, ist auch diese Welt nie sehr bequem und behaglich; aber bedenke, du bist nicht von der Welt. Diese Welt ist wie eine Herberge; du wohnst hier nur kurze Zeit. Lass dir die kleine Unbequemlichkeit gefallen, "denn du bist nicht von der Welt, wie auch Christus nicht von der Welt war"; in kurzer Zeit wirst du in deines Vaters Haus versammelt werden, und dort wirst du finden, dass ein neuer Himmel und eine neue Erde bereitet ist für die, welche nicht von der Welt sind.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Man redet so viel von den Freuden dieser Erde. Nun, Gott hat auf eines jeden Menschen Lebensgang auch Zeiten der Erquickung verordnet, aber wie kurz sind sie, wie unbeständig! Kaum will man sich niedersetzen und ausruhen, so wird man aufgejagt und aufgestört, es ist ein Kampfleben. In der Sprache der Himmlischen heißt diese Erde der Ort der großen Trübsal, und das ist sie auch. Armes Volk, was hast du, wenn du nur diese Erde hast? - Es haben auch schon manche Wollüstlinge der alten und der neuen Zeit diese Welt für ein Paradies ausgegeben. Das mag angehen, wenn man sich satt gegessen und getrunken hat, es mag angehen, wenn man sich um die Mitbrüder nichts bekümmert, die neben einem leiden, es mag angehen, wenn man den Bauch zum Gott hat und dahinlebt wie ein Vieh, ein gelehrtes oder aufgeklärtes Vieh, das keine Hoffnung hat, es mag angehen, wenn man irdisch gesinnt ist, wiewohl man auch dann zuweilen vielleicht den Fluch der Erde und der Menschheit fühlen muß. Aber wes ist alsdann das Bild und die Überschrift? Des Teufels. Und was ist das Ende? »Ihr Ende ist die Verdammnis«, man muß hinfahren als ein finsterer Geist; das ist der elende Traum, die elende Phantasie des Erdenparadieses. - Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel. Es ist der Christen Vorrecht, daß sie ihr Vaterland im Himmel haben, daß sie dem Vergänglichen nicht dienen müssen, daß sie, wo andere verzagen, ihr Haupt emporheben dürfen, weil ihre Erlösung naht. In diesem Glauben sind denn auch alle Gläubigen durch das Jammertal gegangen; in einem himmlischen königlichen Sinn und Geist haben sie die notwendigen Lebenslasten übernommen und sind darunter hingegangen und haben ihr Vertrauen auf den Vater und das Vaterland gestellt. In diesem königlichen Geist haben die Hebräer den Raub ihrer Güter mit Freuden erduldet, haben die ersten Christen ihr Leben nicht lieb gehabt bis in den Tod, sondern auf das Erbe gesehen, das bereitet ist von Anbeginn der Welt, hat Dr. Luther gesungen: »Nehmen sie uns den Leib, Ehr, Kind, Gut und Weib, laß fahren dahin, sie haben's kein Gewinn, das Reich muß uns doch bleiben.« Aber was sind wir für Weichlinge. Wir wollen Christen sein und sind so voll irdischer Rücksichten, voll Geizes, Ehrsucht, Weltliebe! Reimt sich das auch zusammen? Sind wir nicht eher Leute, die der Apostel nennen würde Feinde des Kreuzes Christi? O du Seelenbräutigam! Sollten Seelen, die dich nennen, die dich kennen, folgen einem andern Stern? Das sei fern! Das Geschöpf ist viel zu wenig, unser Geist begehrt den König und die Seelen sind des Herrn.

Menschen sind wohl in der Welt viel bemüht, sie anzuschauen und zu bauen nicht allein durch Müh und Fleiß, Angst und Schweiß, sondern auch bei guten Tagen, da man nichts von Not zu sagen sondern sich zu freuen weiß.


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wir können es uns leisten, zu sterben

Es ist eine Tatsache, dass wir in unserem Erdenleben nie ganz fassen werden, was es bedeutet, Miterben Christi zu sein!

Die Apostel haben klar gezeigt, dass wir alles, was uns in der himmlischen Ewigkeit erwartet, nicht eher wissen werden, bevor wir Christus von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen werden. Ich habe einmal die Behauptung aufgestellt, nur ein Christ habe das Recht und könne es sich leisten, zu sterben. Aber wenn wir Gläubige so geistlich sind, wie wir sein sollten, dann könnten wir unserem Nach-Hausegehen mit viel größerer Freude und Hoffnung entgegensehen, als wir es tun.

Ich sage auch, dass wir, wenn wir auf die Wiederkunft Jesu wahrhaftig vorausblicken, voll Sehnsucht auf Ihn warten. Unser Menschenverstand, der Verlauf der Weltgeschichte, das Zeugnis der Bibel und der Heiligen - alles spricht dafür, dass Er kommen könnte, ehe wir sterben. Der gläubige Christ, dessen Glaube und Hoffnung allein auf Jesus Christus gerichtet sind, weiß, dass er sterben könnte, ehe der Herr wiederkommt. Wenn er stirbt, ist er besser dran, wie Paulus sagte: »Ich habe Lust, aus der Welt zu scheiden und bei Christus zu sein, was auch viel besser wäre.«


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Auf einer Landstraße wanderten bei Sturm, Nacht und Regen zwei Männer. Der eine trottete trostlos dahin, die Hände in den Taschen vergraben. Müde war sein Schritt. Er war ein Landstreicher. Kein Ziel lockte ihn. Keine Heimat rief ihn. So setzte er müde und gleichgültig Schritt vor Schritt. Der andre aber wanderte rüstig dahin. Trotz Regen und Sturm pfiff er fröhlich ein Lied. Da vorn blinkten die Lichter des Dorfes. Dort war seine Heimat. Dort war er zu Hause. Dort warteten liebe Menschen auf ihn. Dort war es warm und schön. Tapfer schritt er durch die Pfützen. Was scherte ihn der Regen! Es ging ja heim!

So gehen die Menschen auf den Straßen des Lebens. Die einen ohne einen Heiland und darum ohne eine Hoffnung des ewigen Lebens. Ohne eine Hoffnung hinter dem Grabe! Mir sagte einmal ein Mann: „"Wenn ich sterbe, werde ich verbrannt. Und damit ist alles aus!" Da fiel mir der Vers aus dem alten Volkslied ein: „ . . . ich kann nicht nach Hause / hab' keine Heimat mehr!" Nietzsche sagt: „Die Krähen schrei'n / und ziehen schwirren Flug's zur Stadt / bald wird es schnei'n —. / Weh dem, der keine Heimat hat!"

Ja, „weh dem, der keine Heimat hat"! Wie anders sind die Jünger Jesu dran! Wer den Herrn Jesus im Glauben angenommen hat, der hat Vergebung der Sünden und damit eine gewisse Hoffnung des ewigen Lebens. Da kann man getrost und fröhlich durch das Elend dieser Welt gehen. Es geht ja nach Hause! Da singt man in die Stürme der Zeit hinein: „Ich wandre meine Straße / d i e zu der Heimat führt / da mich ohn' alle Maße / mein Vater trösten wird." Amen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir.

Gott sei Dank, wir haben hier, so wie sich jetzt alles anlässt, keine bleibende Stadt. „Herz, freu dich, du sollst werden vom Elend dieser Erden und von der Sünden Arbeit frei!“ Wir haben keine bleibende Stadt in dieser Welt der Tränen und der Sünde, in diesem Dasein voll Widerspruch und Herzeleid; in dieser Welt, die das Wollen sieht und über das Nichtvollbringen spottet. „In dieser Welt, in dieser Zeit ist keine Ruh zu finden.“ Er hat durch Leiden schwer, ernst und tief seine alles heilenden Fußstapfen in diese Welt eingeprägt, die Gemeinde aber blickt ihm nach und sucht die zukünftige Stadt. Diese zukünftige Stadt ist auf Gnaden erbaut, ihre Grundfeste hat die Erbarmung gelegt und alle ihre Tore sind weithin offen: „Kommet her, alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken!“ Und über ihren Zinnen leuchtet der Name „Jesus Christus gestern und heute und derselbige auch in Ewigkeit.“