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Predigten zu Sacharja 6,12
Siehe der Mann! Sein Name ist Spross
Drei Männer kamen von Babylon, wo noch viele Juden zurückgeblieben waren, auch nach der Rückkehr Esras und Nehemias. Sie brachten Geschenke zum neuerbauten Tempel nach Jerusalem. Von dem Gold und Silber wurde eine Doppelkrone gemacht und dem Hohenpriester Josua auf das Haupt gesetzt; ein Reif sollte sein Priesteramt, der andere seine Königswürde bezeichnen – in eins gefasst bedeuteten sie die zukünftige Sammlung der Verstoßenen Israels zu ihrem Messias, den sie dann als ihren wahren König und Priester anerkennen würden. Im jüdischen Staate war es noch nie dagewesen, dass derselbe Mann König und Priester sein sollte; aber je näher das Kommen des HErrn rückte, desto deutlicher wurde die Offenbarung über seine wunderbare Person, über die majestätische Verbindung von Herrlichkeit und Liebe, die in Ihm zu Tage treten sollte. Als Sprosss ist Er ein Reis aus dem Stamm Davids; durch seine weit ausgebreiteten Äste bricht sich der Saft des ewigen Erlösungsplanes Gottes Bahn und erzeugt Blüten und Früchte. Er sprosste in Bethlehem auf, wie es vorher geweissagt worden war, und wie es einem Nachkommen der königlichen Linie Davids geziemte.
Als Bauherr hat Er begonnen, den Tempel des „HErrn aufzurichten, und hat den Grund gelegt im Blute seines Kreuzes. Aus den Herzen seines Volkes behaut Er die Steine, und als der Baumeister überwacht Er den Plan des wachsenden Gebäudes. Durch die Jahrhunderte hindurch wurde Quader auf Quader gelegt, ob auch die Arbeiter einander ablösten; den letzten Stein wird Er selbst setzen bei seiner Wiederkunft. Der Tempel geht seiner Vollendung entgegen. Wie – sind wir auch eingegliedert in seinen Bau, oder sind wir zurückgeblieben unter jenen riesigen Felsblöcken von Baalbek, die wohl für den Tempel bestimmt waren, aber nie aus dem Steinbruch hinwegkamen?