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Predigten zu Sacharja 3,4
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Singen und Preisen – Schweigen und Anbetung
Unter Christen ist die Ansicht weit verbreitet, das Singen sei der höchstmögliche Ausdruck der Freude der Menschenseele an ihrem Herrn. Der Gedanke ist der Wahrheit so nahe, dass es ungehörig erscheint, ihm zu widersprechen, und man unterzieht ihn gar nicht erst der Prüfung durch die Bibel oder das Zeugnis vieler Christen. Sowohl die Heilige Schrift als auch das Zeugnis vieler Tausend Heiliger berichtet von Erfahrungen, die über das Singen hinausgehen. Es gibt Beglückungen, die das Herz in der Ehrfurcht gebietenden Gegenwart Gottes erfüllen, für die es keine Worte gibt – sie gehören zu den unaussprechlichen Bereichen christlicher Erfahrung. Nur wenige erfreuen sich ihrer, weil nur wenige davon wissen. Die gesamte Vorstellung, Gott ohne Worte anbeten zu können, ist der heutigen Christen-Generation verlorengegangen. Unser ganzes Lebensniveau ist so niedrig, dass niemand auch nur erwartet, vor dem Wiederkommen des Herrn etwas von diesen tiefen Seelenerfahrungen zu erleben. So erfreuen wir uns selbst, indem wir laut zu singen anfangen. Fern sei es von mir, die Sänger zu entmutigen. Die ganze Schöpfung ist ein Lobgesang auf ihren Schöpfer. Christus selbst hat mit Seinen Jüngern gesungen. Und doch – es gibt etwas, was über das Singen hinausgeht! Wenn dem Heiligen Geist in dem erlösten Herzen die volle Verfügungsmacht eingeräumt wird, wird es Gott sicher zuerst mit vielen Worten danken. Dann, wenn das Crescendo so sehr anwächst, dass gelernte Wörter nicht mehr ausreichen, wird man singen. Wenn das Singen unter dem Gewicht der Herrlichkeit zum Schweigen gebracht ist, wird es still, und die Seele empfindet, in tiefster Bewunderung festgehalten, wie sie mit unaussprechlicher Glückseligkeit gesegnet wird!