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Predigten zu Sacharja 14,8
"Und es wird geschehen an jenem Tage, da werden lebendige Wasser aus Jerusalem fließen, zur Hälfte nach dem östlichen Meere und zur Hälfte nach dem hinteren Meere; im Sommer und im Winter wird es geschehen."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und wird währen beides, des Sommers und Winters."
Die Ströme lebendigen Wassers, die "aus Jerusalem fließen," werden von der sengenden Hitze des schwülen Hochsommers so wenig ausgetrocknet, als zum Erstarren gebracht durch den eisigen Frost der schneidenden Winterstürme. Freue dich, o meine Seele, dass du darfst zeugen von der Treue des Herrn. Die Jahreszeiten wechseln, und du wechselst mit ihnen, aber dein Herr bleibt allezeit derselbe, und die Ströme seiner Liebe gehen so tief, so breit und voll als je. Die sengende Glut der täglichen Sorgen und die brennende Hitze schwerer Heimsuchungen treiben mich in die kühlenden Fluten des Stromes seiner Gnade, um Erquickung zu finden; ich eile hin, unaufgehalten vom Weltgetümmel und vom Schlamm der Trübsal, und trinke mich satt an dem unerschöpflichen Born, denn er spendet seine kristallenen Wellen beides, des Sommers und Winters. Die oberen Quellen versiegen nie, und hochgelobt sei der Name des Herrn! dem unteren Brunnen kann's darum auch nie an Wasser fehlen. Elia erfuhr, dass der Bach Crith vertrocknete, aber Jehovah blieb derselbe Gott der Vorsehung. Hiob sprach: "Meine Brüder gehen verächtlich vor mir über, wie ein Bach, wie die Wasserströme vorüberfließen," aber in seinem Gott fand er einen überfließenden Strom der Erquickung. Der Nil ist die Zuversicht und Hoffnung Ägyptens, aber seine Gewässer sind wandelbar, doch unser Herr bleibt derselbe in alle Ewigkeit. Cyrus leitete den Euphratstrom ab und gewann die Stadt Babylon; aber keine Macht noch Gewalt, sie stamme von der Erde oder aus der Hölle, vermag den Strom der göttlichen Gnade abzuleiten. Das Bett der Ströme uralter menschlicher Weisheit und Macht ist längst vertrocknet und verödet, aber die ewigen Ströme, die an den Bergen der göttlichen Unumschränktheit und der unendlichen Liebe entspringen, werden allezeit voll bleiben bis zum Rand. Geschlechter welken dahin, aber die Wogen der Gnade drängen sich ununterbrochen durch die weite Ebene der Zeiten dahin. "Menschen kommen, Menschen gehen, Doch stetig fließt Gottes Barmherzigkeit fort." Wie selig bist du, meine Seele, dass du solchen frischen Wassern entlang geleitet wirst! Schweife nie zu andern Strömen, sonst wirst du des Herrn Strafwort vernehmen: "Was hilft dir's, dass du in Ägypten ziehest und willst des Wassers Sihor trinken?"