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Predigten zu Psalm 80,3
O Gott, führe uns zurück!
Dreimal wird dieser Ruf in dem vorliegenden Psalm wiederholt mit der dringenden Bitte um Wiederherstellung.
Der Meister hatte zu Petrus gesagt: „Wenn du dich dermaleinst bekehrest, (d. h. zurückgebracht wirst) so stärke deine Brüder!“ Aber Petrus begreift nicht, dass der Meister selbst ihn würde umwenden müssen. Er kehrte dem HErrn den Rücken und verleugnete Ihn; aber Jesus führte ihn wieder zurück durch jenen Blick, jene Botschaft durch Maria Magdalena, jene Begegnung in der Stille und dann am Ufer des Sees. Er wandte ihn um, so dass seine Augen sich auf Ihn richteten; da erglänzte Petri Angesicht und er war gerettet.
Wir können nur einmal wiedergeboren, aber oftmals bekehrt (zurückgeführt) werden. Das neue Leben wird uns ein für allemal eingepflanzt, und es ist ein ewiges, unauslöschliches, stetiges Leben; allein die von oben geboren werden und ohne Zweifel Kinder Gottes sind, können sich unter dem Einfluss kräftiger Verführung abwenden, können auf verbotenen Pfaden wandeln und in solche Verirrung geraten, dass sie von dem zuerst eingeschlagenen Wege abweichen und die entgegengesetzte Richtung einschlagen. Es kann Zeiten geben, wo unser Verlangen nach Gott abnimmt, unser Hunger nach seinem Worte verloren zu sein scheint, unsere Seele durch Bande der Sünde gefesselt ist. Lasset uns alsdann unsere Torheit und Ohnmacht beweinen und schreien: „O Gott, führe uns zurück!“ Er, der uns zuerst zu sich rief, muss uns zurück rufen; Er, der uns durch seinen Tod versöhnt hat, muss uns erlösen durch sein Leben. Wenn wir im tiefsten Dunkel stecken, untere Entfremdung, unseren inneren Tod am bittersten inne werden, so wollen wir mit Ephraim flehen: „Bekehre du mich, so werde ich bekehrt; denn du, HErr, bist mein Gott.“ (Jer. 31,18).