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Predigten zu Psalm 105,16
Zitate von Charles Haddon Spurgeon anzeigen
Die Gegenwart Gottes blieb bei Seinen Auserwählten, während sie Kanaan durchzogen, und wich auch nicht von ihnen, als sie hinunter nach Ägypten gerufen wurden. Sie gingen nicht nach eigener Wahl dorthin, sondern auf göttliche Weisung, und darum bereitete der Herr ihren Weg und gab ihnen Gelingen, bis Er sie für bereit fand, wieder ins Land der Verheißung geführt zu werden. Josef war der Vorläufer und Wegbereiter für die ganze Sippe. Seine Brüder hatten ihn verkauft; aber Gott hatte ihn gesandt. Wo die Hand des Bösen sichtbar ist, kann Gottes Hand unsichtbar am Werke sein und die Bosheit überwinden. Niemand war besser in der Lage, die Vorhut zu bilden, als Josef. Ein Ausleger von Träumen wurde gebraucht, und seine Brüder hatten von ihm gesagt: »Siehe, da kommt dieser Träumer!« Müssten wir einen Menschen zu solchem Werk losschicken, hätten wir ihn mit Geld ausgestattet – Josef ging ganz arm; wir hätten ihn mit Autorität bekleidet – Josef ging als Sklave; wir hätten ihm alle Freiheiten gegeben – Josef ging gebunden. Doch Geld war wenig nütze bei Getreideknappheit; Autorität hätte den Pharao eher irritiert, als dass sie Josef Gehör verschafft hätte, und Freiheit hätte Josef nicht mit dem obersten Leibwächter und seinen anderen Knechten in Verbindung gebracht; dann wäre Josefs Fähigkeit, Träume zu deuten, nie an das Ohr des Königs gelangt. Gottes Weg ist der richtige Weg. Der Pfad unseres Herrn zu Seinem Mittlerthron verlief über das Kreuz von Golgatha, und unsere Straße zur Herrlichkeit führt an den Bächen des Leides entlang.
Der Pharao gab Josef die Vollmacht, von den sieben reichen Ernten Vorräte anzulegen, um sie in den kommenden mageren Zeiten austeilen zu können. Alle Schätze Ägyptens standen unter Josefs Schlüsselgewalt; denn die Kornhäuser der Welt wurden auf sein Geheiß hin versiegelt und auch geöffnet. Somit war er in der denkbar besten Stellung, um das Haus Israel am Leben zu erhalten, mit dem der Bund geschlossen war. Wie unser Herr Jahrhunderte später in Ägypten vor den Nachstellungen des Herodes sicher war, so stand auch dem erlösten Geschlecht in der Stunde der Not dort ein Schutz zur Verfügung. Gott hat stets eine Zuflucht für Seine Heiligen, und wenn die ganze Welt ihnen kein Heiligtum bieten kann, dann ist der Herr ihnen ein Wohnort und nimmt sie auf, um sie in Seinem Schoß sitzen zu lassen. Wir werden immer sicher sein dürfen, Nahrung zu finden, auch wenn die Welt verhungern sollte. Es ist ein wunderbarer Gedanke, dass unser Größerer Josef die Völker zum Wohl Seines eigenen Hauses regiert, und es geziemt sich für uns, selbst in politischen Katastrophen ruhig und vertrauensvoll zu bleiben; denn Jesus sitzt auf dem Thron der Vorsehung, und Er ist König der Könige und Herr der Herren, und das wird bis ans Ende der Welt so bleiben.