10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Philipper 4,6
Zitate von John F. MacArthur anzeigen
PROBLEME MIT DANKBAREM GEBET BEANTWORTEN
Anstatt mit Zweifeln und Unzufriedenheit zu Gott zu beten, sollte der Gläubige sich Gott in einem Geist der Dankbarkeit nahen. Gott hat ja versprochen, dass er in unserem Leben nichts zulässt, das wir nicht tragen könnten (1Kor 10,13). Er wird alles zu unserem Guten mitwirken lassen (Röm 8,28); „... er selbst wird euch, die ihr eine kurze Zeit gelitten habt, vollkommen machen, stärken, kräftigen, gründen“ (1Petr 5,10).
Alle Schwierigkeiten stehen im Rahmen der Absichten Gottes, und wir können ihm dafür danken, dass er für uns die nötige Kraft und seine Zusagen bereithält. Petrus fordert uns auf, „all unsere Sorgen auf ihn zu werfen“ (1Petr 5,7). Indem wir das tun, sollen wir ihm für seine Vorsehung, sein Versprechen, uns zur Vollkommenheit zu führen, die daraus resultierende Verherrlichung seines Namens und die vergangenen Gnadenerweise danken. Das wiederum bringt die Verheißung zukünftiger Segnungen mit sich.
"Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden."
Wie eine klebrige Klette hängt sich die Sorge an unsere Seele, und sie ist so zäh, dass wir sie kaum loskriegen. Aber der Apostel nennt ein gutes Mittel, um den bösen Gast wegzubringen. Sie kann es nämlich nicht vertragen, wenn man Gott dankt für das, was er bei ihren früheren Besuchen an uns getan hat. Sie hatte uns alles mögliche davon vorgeredet, wie schlimm es uns gehen werde, und Gott hat es so ganz anders gemacht. Darum bleibt ihr heute das Wort im Halse stecken, wenn wir, statt angstvoll auf sie zu hören, Gott Dank sagen. Dann sind wir sie bald los und haben es anstatt mit ihr nur noch mit Gott zu tun. Wer seine Bitten, anstatt an Menschen zu richten, in den Briefumschlag des Gebets steckt und durch den Eilboten gläubigen Flehens zu Gott schickt, der wird bald solche Antwort bekommen, dass er nichts als danken kann. Wo aber freudiger Dank herrscht, da ist kein Raum für die hässliche Sorge. Und Gotteskinder, die nach dem Vorhergehenden gelernt haben, sich an ihrem Heilande zu freuen, sind keine geduldige Gesellschaft für das Nörgeln und Übertreiben der Sorge. Es bleibt da der Sorge nichts übrig, als das Feld zu räumen. Je schneller man sie los ist, desto wohler ist einem zumut und desto freier ist unser Umgang mit Gott.Nun, lieber Vater, wir wollen dir alles an dein Herz legen; wir wollen besser bitten und fleißiger danken lernen. Nimm uns dafür und dadurch die Sorge von der Seele. Du bist es wert, dass man dir vertraut. Amen.
"Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset eure Bitten im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden."
Wollen wir hier einmal das Sorgen in ganz besonderem Sinn verstehen: Sorge um das geistliche Wachstum oder die Bekehrung anderer. Was hat mehr Aussicht auf Erfolg: Sorge oder Fürbitte? Sorge macht uns müde und traurig und im Zusammensein mit jenen, die sie uns verursacht, befangen und bedrückt. Fürbitte erleichtert uns selbst das Herz und stimmt uns freudig und macht uns für den Verkehr mit jenen vertrauensvoll und entgegenkommend. Sollten wir, die wir so echt für sie gebetet haben, nicht selbst an unser Gebet glauben? Damit glauben wir aber auch an das Gute in den Menschen, für die wir beteten, sonst wäre ja alle Hoffnung erloschen! Beten für sie können wir nicht, ohne sie lieb zu haben und ihnen mit priesterlichem Herzen zu nahen. Man kommt aber erst recht aus der Sorge um andere Menschen heraus, wenn man treulich für sie gebetet und gefleht hat. Dann wird zu seiner Zeit auch die Danksagung kommen. Sie gehört zu den schönsten Augenblicken auf Erden, wenn sie am Tage der Erhörung unserer Fürbitten aufsteigt. Was wird die Ewigkeit von der Frucht unserer Fürbitte erst offenbaren, und wie viel Freude wird dann über unserem Haupt sein!
Knüpfe du, Herr Jesus, das heilige, unsichtbare Band, damit wir so an andere Herzen gebunden sind, dass wir ohne an sie zu denken, nicht im Gebetskämmerlein sein können. Segne unser Beten und hilf uns besser beten. Amen.
Zitate von William MacDonald anzeigen
"Seid um nichts besorgt."
Es gibt so vieles, worüber man sich Sorgen machen könnte - die Gefahr von Krebs, Herzinfarkt und einer Unzahl anderer Krankheiten; angeblich schädliche Nahrungsmittel, plötzlichen Unfalltod, eine kommunistische Machtübernahme, Atomkrieg, unaufhaltbare Inflation, eine ungewisse Zukunft, die düsteren Aussichten für Kinder, die in einer derartigen Welt aufwachsen müssen. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt.
Und dennoch sagt uns Gottes Wort: "Seid um nichts besorgt." Gott möchte, dass wir ein sorgenfreies Leben führen, und zwar aus guten Gründen!
Sorgen sind unnötig. Der Herr kümmert Sich um uns. Er hält uns in Seiner Hand geborgen. Nichts kann uns außerhalb Seines zulassenden Willens geschehen. Wir sind nicht blinder Willkür, dem Zufall oder dem Schicksal ausgeliefert. Unser Leben ist von Gott geplant, geordnet und geleitet.
Sorgen sind nutzlos. Sie können niemals ein Problem lösen oder eine Krise vermeiden. Jemand hat einmal gesagt: "Sorgen nehmen dem Morgen niemals seine Schmerzen, sie entziehen aber dem Heute seine Kraft."
Sorgen sind schädlich. Die Ärzte stimmen darin überein, dass viele Krankheiten ihrer Patienten von Sorgen, Spannungen und Nervenreizungen verursacht werden. Magengeschwüre nehmen einen großen Platz unter den durch Sorgen hervorgerufenen Krankheiten ein.
Sorgen sind Sünde. "Sie ziehen die Weisheit Gottes in Zweifel; sie unterstellen Ihm, dass Er nicht weiss, was Er tut. Sie ziehen die Liebe Gottes in Zweifel; sie behaupten, dass Er Sich nicht um uns kümmert. Sie ziehen die Kraft Gottes in Zweifel; sie meinen, dass Er mit den Umständen nicht fertig wird, die meine Sorgen verursachen."
Oft bilden wir uns auf unsere Sorgen auch noch etwas ein. Als ein Ehemann einmal seine Frau wegen ihrer unaufhörlichen Sorgen ansprach, antwortete sie: "Wenn ich mir nicht ständig Sorgen machen würde, dann würde hier wahrscheinlich gar nichts mehr getan werden." Wir werden niemals davon befreit werden, bis wir sie als Sünde bekennen und sie gründlich verurteilen. Dann können wir mit Zuversicht sagen:
Ich mache mir keine Gedanken wegen morgen, Mein Heiland wird Sich darum kümmern; Und füllt Er es mit Kummer und Sorgen, Hilft Er mir auch, die Schmerzen zu tragen. Ich mache mir keine Gedanken wegen morgen; Warum sollte ich seine Lasten dann jetzt schon tragen? Wenn ich seine Gnade und seine Kraft nicht borgen kann, Warum sollte ich dann seinen Kummer borgen?
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Keine Sorgen machen
Ihr braucht euch um euch selbst keine Sorgen zu machen. Er, den ihr jetzt erkannt habt, der wird für euch sorgen. Die Heiden, die nicht wissen, dass sie einen Gott haben, sorgen sich, aber Christus spricht: »Sorget nicht für euer Leben, was ihr essen und trinken werdet, auch nicht für euren Leib, was ihr anziehen werdet. … Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr des alles bedürfet« (Mt 6,25.32). Darum lasst ruhig die ganze Welt stehlen und rauben, ihr werdet nicht eher an Hunger sterben oder erfrieren, bevor sie euch den Gott, der für euch sorgt, fortgenommen haben. Aber wer kann ihn von euch nehmen, wenn ihr ihn nicht selbst verlasst? Darum haben wir keinen Grund zur Sorge, weil wir den zum Vater und zum Versorger haben, der alles in seiner Hand hält – auch alle, die uns berauben oder Böses antun wollen. Wir aber bleiben fröhlich und allen Menschen gegenüber freundlich und bescheiden, weil wir gewiss sind, dass wir zu aller Zeit genug für Leib und Seele haben werden. Vor allem aber, dass wir einen gnädigen Gott haben, denn wer den nicht hat, der muss wohl sorgen. Unsere Sorge aber soll sein, nicht zu sorgen, denn in Psalm 37,25 steht: »Ich bin jung gewesen und alt geworden und habe noch nie gesehen den Gerechten verlassen oder seinen Samen nach Brot gehen.« Der Herr sorgt für mich!
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Wirf deine Sorgen auf den Herrn
Hier belehrt Paulus uns, dass wir alle Sorgen auf Gott werfen müssen, und das heißt: Wir sollen uns keine Sorgen machen. Kommt aber etwas, was uns Sorgen macht (nach Gottes Wort sollen wir ja in dieser Welt viele Widerwärtigkeiten haben), dann dürfen wir uns nicht in unsere Sorgen vergraben. Es sei, was es sei – geht mit Gebet und Flehen zu Gott und bittet ihn für alles, was ihr vorher mit Sorgen selbst ausrichten wolltet. Und tut das mit Dank, dass ihr einen solchen Gott habt, der für euch sorgt und der alles, worüber euer Herz in Unruhe ist, in Ordnung bringen kann. Wer es aber anders macht und mit eigener Vernunft und Weisheit die Sache regieren will, wenn die Sorgen kommen, der begibt sich in viel Elend und Jammer und verliert seine Freude und seinen Frieden in Gott. Er schafft doch nichts und gräbt sich nur tiefer in losen Sand, wie wir täglich aus eigener und anderer Leute Erfahrung lernen können.
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Gebetslos sein
Dies Wort hat uns Paulus gesagt, damit niemand denken soll: »Lasst alles einfach so gehen, wie es geht, Gott wird schon sorgen«, und er selbst tut nichts, sondern bleibt nur faul und ohne Gebet. Denn solche Leute werden bald umgestoßen werden und in Sorgen geraten. Aber wir müssen auf dieser Erde immer kämpfen, und ebendarum überfallen uns die Sorgen, damit wir durch die Sorgen zum Gebet getrieben werden. Der Apostel hat nicht umsonst diese beiden Dinge miteinander verbunden. »Sorget nichts!«, sagt er und fügt hinzu, dass wir in allen Dingen im Gebet zu Gott kommen sollen. »Nichts« und »alles« stehen einander gegenüber. Damit zeigt er deutlich an, dass es viele Dinge gibt, die uns in Sorge versetzen, aber in dem allen sollen wir nicht sorgen, sondern uns an das Gebet halten und alles Gott anbefehlen und um alles bitten, was uns fehlt.
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Bitten, flehen und danken
Hier müssen wir lernen, wie das Gebet formuliert wird und was eine gute Weise zu beten ist. Es gibt vier verschiedene Arten des Betens, nämlich das Gebet, die Bitte, das Flehen und den Dank. Unter Gebet verstehe ich nichts anderes als das andächtige Aussprechen oder Lesen von Worten, wie die des Vaterunsers, der Psalmen oder dergleichen, worin oftmals etwas anderes gesagt wird als das, was man erbittet. Bitten bedeutet, dass man Gott die Dinge vorträgt, die einem am Herzen liegen, wie auch im Vaterunser, das sieben Bitten enthält. Beim Flehen wird das Gebet anhaltender und drängender, indem man sich auf Gottes Verheißungen und auf Christus beruft. So wie man einen Menschen um etwas bittet und dabei sagt: »Tue es doch bitte um deines Vaters oder deiner Mutter willen oder wegen einer Sache, die dir lieb und wert ist.« So ist es auch, wenn wir Gott um seines Sohnes willen oder wegen seiner Verheißungen oder um seines Namens willen anflehen. Der Psalmist tut das in Psalm 132,1. Dort sagt er: »Gedenke, HERR, an David und all sein Leiden.« Paulus bittet in Römer 12,1 »durch die Barmherzigkeit Gottes«. Dann wird das Bitten zum Flehen! Danken ist, wenn man mit Gott über empfangene Wohltaten spricht oder ihm Lieder singt. Dadurch wird der Glaube gestärkt.
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Goldene Räucherschalen
Mit diesen Worten hat Paulus die goldene Räucherschale wunderbar vergeistigt und ihr Geheimnis offenbart. In den Büchern Mose steht viel über die Räucherschalen und den Räucheraltar geschrieben, und dort werden die Priester angewiesen, wie sie diese gebrauchen sollten. Nun sind wir als Christen alle Priester, und unsere Gebete sind die Räucherschalen. Die goldenen Gefäße sind die Worte der Gebete, die uns lieb und teuer sind wie das Vaterunser, die Psalmen und andere Gebete. Doch in der ganzen Schrift wird das Gefäß für den Inhalt, nämlich die Worte, genommen, weil sie den Sinn des Gesagten enthalten, so wie mit dem Gefäß Wein, Wasser, Kohlen oder was auch immer umschlossen werden. So wird auch der goldene Kelch zu Babylon in Offenbarung 17 als die Menschenlehre verstanden, und der Kelch mit dem Christusblut ist das Evangelium.
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Fremdes Feuer
Die feurigen Kohlen sind die Danksagung und die Aufzählung der Wohltaten im Gebet, denn die Kohlen bedeuten Wohltaten, wie Paulus in Römer 12 bezeugt, wo er die Sprüche Salomos anführt: »So nun deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln«, denn Wohltaten öffnen das Herz und lassen die Liebe entbrennen. Aber im Gesetz war geboten, dass man die Feuerkohlen nur von dem Altar nehmen durfte. Das heißt, wir dürfen unsere Gebete nicht mit unseren Werken und Verdiensten anzünden wie der Pharisäer im Evangelium (Lk 18,11), sondern müssen die Wohltaten Christi empfangen, der sich für uns geopfert hat. Der ist unser Altar, und für seine Wohltaten müssen wir danken und um seinetwillen unsere Bitten vortragen. So sagt Paulus in Kolosser 3,17: »Tut alles in dem Namen des Herrn Jesu, und danket Gott … dem Vater durch ihn.« Sonst kann Gott dein Bitten und Danken nicht ertragen, wie er das in 3. Mose 10 bewiesen hat, als sein Feuer die Söhne Aarons, Nadab und Abihu, vor dem Altar verzehrt hat, weil sie die Kohlen für ihr Räucherfass nicht vom Altar genommen hatten, sondern dafür fremdes Feuer nahmen.
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Gebete, die Gott wohlgefallen
Die Bitten sind das Räucherwerk, also der Weihrauch oder der Thymian. Was immer man auf die Kohlen legt, das soll das Gebet vollkommen machen. Und wenn Paulus sagt: »Lasset eure Bitten … vor Gott kundwerden«, so hat er gleich den Rauch vom Räucherfass angesehen und gedeutet, als wenn er sagte: »Wenn ihr räuchern wollt, was Gott gern riecht, so lasst eure Bitten mit Flehen und Danksagung vor Gott kundwerden.« Das ist der feine süße Rauch der zu Gott aufsteigt und ihm kundwird, wie der natürliche Rauch vom Räucherfass aufsteigt. Solches Gebet dringt hindurch bis zum Himmel. Denn Dank für Gottes Wohltaten macht das Bitten kühn und stark und außerdem leicht und fröhlich, wie die Feuerkohlen den Rauch stark machen; sonst ist das Gebet kalt, träge und schwer, wenn das Herz nicht zuvor entzündet wurde mit den Kohlen göttlicher Wohltaten.
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Dir geschehe, wie du geglaubt hast
Wie aber können unsere Gebete in rechter Weise vor Gott kundwerden, wo sie ihm doch bekannt sind, bevor wir zu beten anfangen, und Christus uns zuvorkommt und uns eingibt, was wir beten sollen? Darauf gibt uns Paulus eine Antwort. Er belehrt uns, dass wir es mit Danksagung vor Gott kundwerden lassen, damit es nicht in den Wind und aufs Geratewohl gebetet werde, wie jene es machen, die nicht darauf achten, ob sie erhört werden. Das ist aber nicht beten, sondern Gott versuchen und spotten. Denn wenn mich jemand um etwas Geld bittet und glaubt nicht, dass ich es ihm geben werde, den möchte ich nicht hören, weil ich dächte, er mache sich über mich lustig und halte mich zum Narren. Wie viel weniger wird Gott auf solches Geplärr hören! Denn ein Gebet soll mit Danksagung vor Gott kundwerden. Dann zweifeln wir nicht, dass Gott uns hört und unser Gebet vor ihn kommt, und wir werden gewiss das Erbetene erlangen. Denn wenn wir nicht glauben, kommt es auch gewiss nicht vor ihn. Unserem Glauben gemäß wird uns geschehen.
Zitate von Martin Luther anzeigen
Nicht erhört
Der aus der Räucherschale aufsteigende Rauch ist nichts anderes als das gläubige Gebet. Das bedeutet, dass wir selbst glauben, unser Gebet werde vor Gott kommen und von ihm erhört werden. Und mit diesen Worten stimmt Paulus mit den im Psalter oft gebrauchten Worten überein: »Ihr Herz ist gewiss, dass dein Ohr darauf merket«, oder: »Lass mein Gebet vor dich kommen«, und dergleichen. Davon sagt Christus in Matthäus 21,22: »Alles, was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, werdet ihr’s empfangen.« Und in Jakobus 1,6-7 steht: »Er bitte … im Glauben und zweifle nicht; denn wer da zweifelt, der ist wie die Meereswoge, die vom Winde getrieben und gewebt wird. Solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.« Darum kann man leicht begreifen, dass das Plärren in den Stiften und Klöstern in aller Welt nichts als Spott ist, bei dem Gott versucht wird. Denn solch ein Gebet wird wohl vor den Leuten kund, sie schreien und plärren ja laut genug, aber nichts davon dringt zu Gott; keine Kunde kommt davon bis zu ihm, weil sie selbst nicht glauben und gewiss sind. Es wäre daher wohl an der Zeit, dass man endlich gegen dieses Lästern und Gott-Versuchen vorgehe und die Häuser vertilge, in denen Gott so verspottet wird. O, wenn wir doch in dieser Weise beteten, was gäbe es dann, was wir nicht vermöchten? Nun aber beten wir viel und haben nichts, denn unser Gebet erfreut Gott gar nicht. Wehe dem Unglauben und dem Misstrauen!
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Glaubensvolles Gebet rechnet mit Gottes Allmacht
Mit unserem Los zufrieden zu sein, bedeutet nicht, wir müssten schlechte Bedingungen als unabänderlich hinnehmen und dürften nichts zu ihrer Verbesserung tun. So zu lehren, würde bedeuten, die deutlichen Lehren der Schrift zu diesem Thema zu missachten. Wo eine Situation nicht dem Willen Gottes entspricht, ist es unser Vorrecht und unsere Verpflichtung, für eine Änderung zu beten und zu wirken – denn wir haben klare Verheißungen dafür in der Schrift. Werden wir zum Beispiel krank, sollten wir uns nicht der Krankheit als unabwendbarem Schicksal unterwerfen und nichts dagegen tun. Vielmehr sollten wir sie zunächst als den augenblicklichen Willen Gottes für uns annehmen und Ihn bitten, ob Er uns wieder heilen möchte. Obwohl das gläubige Gebet uns befähigt, mit der Allmacht Gottes zu rechnen und viele wunderbare Veränderungen hier auf Erden zu bewirken, gibt es manche Dinge, die auch das Gebet nicht zu ändern vermag. Sie liegen außerhalb der Reichweite des Gebets und müssen mit Danksagung als der weise Wille Gottes für uns angenommen werden. Wir haben zum Beispiel die Weisheit Gottes in der Schöpfung anzunehmen. Im Laufe eines Lebens mag es tausend Dinge geben, die wir uns anders wünschten. Aber das Wort »wünschen« steht nicht im Wörterbuch der Christen. Denn ebendieses Wort kann auch einer gereizten Auflehnung gegen Gottes Schöpfungsordnungen entspringen. Noch einmal: Nimm dich an. Außer der Sünde, die du verabscheust, ist nichts an dir, dessen du dich schämen müsstest. Hör auf, dich über Dinge zu ärgern, die nicht in deiner Macht stehen. Bewahre dein Herz mit aller Sorgfalt, und um das Weltall wird Gott sich kümmern!
Zitate von Hermann Bezzel anzeigen
Sorget nichts!
O ihr Kleingläubigen, es ist nicht recht zu sorgen; denn in der Stunde, in der du sorgst, kehrt der alte Feind deines Glückes, der Räuber der Jesusehre in dein Herz ein und zeigt dir nicht was dein Gott dir gab, sondern was er dir vorenthielt, und die Treue deines Gottes tritt zurück hinter der Untreue des Verführers. Schatten- und Scheingüter, die er zeigt, erscheinen dir wertvoller als das, was dein Gott dir gab, und so verarmt das Leben. Unglaube ist minder gefährlich als Kleinglaube, denn der Kleinglaube hat zu viel erlebt, um Unglaube zu sein, und zu wenig gelernt und behalten, um treu zu sein. Unglaube ist Entschiedenheit, Kleinglaube ist Halbheit und Lauheit. Wie stehst du vor ihm, dem du auf tausend Fragen, ob er es habe fehlen lassen, nur mit Dank antworten kannst, wenn du sorgst? Was muss er dir vorhalten, wenn du in kleingläubiger Ängstlichkeit von dem Berge sagst, er sei unübersteigbar, und von der Tiefe, du könntest sie nimmer vermessen. Seht, unser Herr und Heiland hat dem Glauben verheißen, dass er Berge versetzen, dass er Tiefen durchschreiten könne. Berge der Sorge sind zerronnen, Tiefen der Sünde sind geschlossen.
Sorget nichts, sondern in allen Dingen lasset eure Bitte im Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kund werden.
Was sollte am Neujahrstag die Grundstimmung eines jeden Christen sein? Herzlicher Dank und kindliches Vertrauen; herzlicher Dank für die vielen Gnadenerweisungen Gottes in der Vergangenheit und kindliches Vertrauen auf Gottes Vatertreue für die Zukunft. Mag das alte Jahr in mancher Beziehung schwer gewesen sein, so steht doch Eines fest: es ist für alle, die in Demut und Dankbarkeit dem Herrn die Ehre geben wollen, ein beredter Zeuge von Gottes Erbarmen gewesen; darum wollen wir ihm unserem treuen Gott auch für die Zukunft vertrauen. Vertrauen ist das Gegenteil vom Sorgen; denn Sorgen, ängstliches Sorgen ist Unglaube. Es ist ein köstliches Vorrecht von Gottes Volk, wenn sein treuer Bundesgott ihm heute zuruft: sorget nichts! Welch eine herrliche Stärkung ist das für unsern Pilgergang! Wir wissen ja nicht, was uns begegnen wird, und an Versuchungen zum Sorgen wird es nicht fehlen. Wer beten kann, darf diesen Versuchungen nicht unterliegen. Durch Jesu Blut haben wir einen Zugang zum Gnadenthron. Dort ist unser Vater; für alle unsere Anliegen, die kleinen und die großen hat er ein Vaterherz, voll von Vatertreue und Vaterliebe. Er übernimmt es, wie bisher, so auch ferner für uns zu sorgen. Unsere Losung soll sein: ich will nicht für den andern Morgen sorgen. Täglich will ich an dich meinen Gott mich halten, mit Gebet und Flehen. Ich weiß, dass Du Weisheit genug, Macht genug und Liebe die Fülle hast, für mich und alle meine Lieben zu sorgen. So werfe ich alle Sorgen auf Dich und bitte Dich, bewahre mich Tag für Tag, damit ich nie wankend werde in meinem Vertrauen auf Dich, sondern getrost und dankbar meine Straße ziehen möge.
Sorget nichts!
Ach, die bange Sorge! Von jeher hat sie sich bei den Menschen heimisch gemacht, und vielleicht heute mehr als je, denn der Druck des Lebens wird immer schwerer, der Zwang der Verhältnisse immer gewaltiger. Gibt es nicht Stunden, wo sich auch über der Gemeine Gottes die Wolken dicht zusammenziehen, und die tapfersten Herzen zittern? Ist es leicht, selbst für einen Christen, ohne eine Spur von Sorge, die Schar seiner Kindlein anzuschauen, wie sie so sanft schlafen, – zu wissen, dass sie morgen hungrig erwachen werden, während die Vorratskammer leer ist?
Zu solchen Zeiten heißt uns der Apostel beten. „Lasset euere Bitten vor Gott kund werden,“ Wir brauchen nicht vor Ihm zu jammern, als ob wir Ihn, gleich den Priestern Baals, die sich schnitten und ritzten, durch unsere Angst desto eher rühren könnten. Nein, sprich deine Anliegen ganz einfach, still und ruhig vor Ihm aus. Lege deine Bürde ab zu seinen Füßen. Er ist dein Vater. Der den Leib gemacht und dir gegeben hat, wird auch für seine Notdurft sorgen. Deine Gesundheit, deine Kinder, alle deine Verhältnisse sind Ihm wichtig, der einen fallenden Sperling beobachtet, und der selbst die Haare deines Hauptes alle zählt.
Des Lebens Zucht können wir nicht entgehen. Wir werden einmal Überfluss haben, und dann wieder Mangel leiden. Aber bei alledem, wird der Friede Gottes, einer Engelwacht gleich, unsere Herzen und ihre Neigungen, unsere Sinnen und Gedanken bewahren. Unruhe und Sorge wird draußen stehen bleiben müssen – wie der Lärm der Straße umsonst durch die Doppelfenster eines städtischen Geschäftshauses zu dringen sucht – während das Kind Gottes in Geduld und Demut die Liebe seines Vaters erfahren darf, und lernt, nichts zu sorgen; sondern „in allen Dingen“ zu bitten und zu danken.