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Predigten zu Philipper 4,4

"Freuet euch in dem Herrn allezeit! wiederum will ich sagen: Freuet euch!"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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FREUE DICH IM HERRN

V iele Gläubige lassen zu, dass sie Opfer der Umstände werden, was dazu führt, dass sie geistlich dauernd zwischen „himmelhoch jauchzend“ und „zu Tode betrübt“ hin und her schwanken. Das Gebot, sich zu freuen, erscheint ihnen unzumutbar zu sein. Doch das ist es, was das Gebot besagt: „Freut euch im Herrn“ (Phil 4,4).

Nun, die Umstände und Menschen geben nicht immer Anlass zur Freude; denn beide können schlimm sein. Doch in unserem Herrn können wir uns immer freuen, denn er ist immer gut und verändert sich nie. Folglich besteht ein direkter Zusammenhang zwischen unserer geistlichen Stabilität und unserer Erkenntnis Gottes. Wer Gott kennt, vermag über den Umständen zu stehen und kann sich geistlicher Stabilität erfreuen. Deshalb wurden die Psalmen auch in Gedichtform verfasst mit einem Versmaß, das sich vertonen lässt – so konnten die Israeliten sich die Schrift einprägen und mittels Gesang ihre Gotteserkenntnis vertiefen. Wenn wir Gott kennen, erscheint plötzlich alles in einem anderen Licht.


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Immerwährende Freude

"Freut euch in dem Herrn allewege!"

Kann man denn die Freude gebieten? Sind wir Herr über unsere Gefühle? Können wir die Traurigkeit nur so wegscheuchen? Wenn ich zu einem verschuldeten Menschen, der hart bedrängt wird, spreche: "Sei nur guten Mutes!", dann wird ein solcher Zuruf an seinem Herzen abprallen. Oder wenn ich zu einem Kranken sage: "Lass alles Klagen und Seufzen fahren!", wird er mit Recht entgegnen: "Du kannst leicht reden, in meiner Lage kann man nicht vergnügt sein." Hingegen, wenn du die frohe Kunde bringen darfst: Die Schulden sind gedeckt, du bist frei, oder zum Kranken sagen kannst: "Du wirst ganz gewiss wieder gesund", dann darfst du mit gutem Grund ihm zurufen: "Freue dich!" - In dieser Lage befindet sich der Christ. Er hat einen Heiland, der alle seine Schulden tilgt. Er hat an ihm einen Arzt, der alle seine Gebrechen heilt, der dem Gebundenen Freiheit bringt und den Kerker der Gefangenen öffnet. "In dem Herrn" freuet euch allewege! Das ist möglich, weil er sich nicht verändert. Er hat uns auch dann lieb und ist bei uns, wenn es in unserem Leben durch Feuer und Wasser geht. Er spricht sein "Fürchte dich nicht, ich bin bei dir" hinein in unser Dunkel. Weil wir so wert geachtet sind in seinen Augen und herrlich werden sollen, darum ordnet er alles so, dass wir dieses Ziel erreichen. In ihm sind wir geborgen und versorgt. Es ist also Grund zur Freude, nicht zur Trauer. Als Luther zum Glauben an den Herrn Jesus durchgedrungen war, forderte er alle Christen auf, sich mit ihm zu freuen. "Wer nicht will", setzte er hinzu, "der mag bei sich heulen." Es ist außerordentlich wichtig, dass wir uns täglich neu zur Freude erwecken und unsere Herzensharfen auf den Freuden- und Dankeston stimmen. Wollen wir uns doch recht vergegenwärtigen, was wir an Jesu haben, und wie reich wir in ihm gesegnet sind! Wir werden uns dann schämen, dass wir durch irdische und vergängliche Leiden uns niederdrücken lassen. Es ist ja alle Trübsal "zeitlich" und darum leicht. Die Anfechtungen währen nur eine "kleine Zeit" im Vergleich zur ewigen Herrlichkeit. Dann wollen wir uns auch fleißig besinnen auf all das Gute, das wir schon empfangen haben, auf all die Durchhilfen und Gnadenstunden, die uns der Herr schon beschert hat. Wir wollen auch nicht vergessen, wie wir bei allem Schweren noch viel Gutes haben. Und das Beste ist, dass wir ihn haben!

Weicht, ihr Trauergeister; denn mein Freudenmeister, Jesus, tritt herein. Denen, die Gott lieben, muss auch ihr Betrüben lauter Freude sein. Duld' ich schon hier Spott und Hohn, dennoch bleibst du auch im Leide, Jesu, meine Freude.


Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Freuet euch in dem Herrn allewege! Und abermals sage ich euch: Freuet euch!"

Verfolgungen zwangen Paulus und Barnabas alsbald, die Gruppe der Jünger in Antiochien in Pisidien zu verlassen und weiterzuziehen (Apostelgeschichte 13,50 ff.). Wie wirkte sich ihr baldiger Weggang auf die noch so junge Gemeinde aus? Es war eine Schar ganz neu zum Glauben Gekommener, unerfahrene Kindlein in Christus. Flehten sie die Apostel an, sie möchten noch etwas dableiben und für ihr geistliches Wohlergehen sorgen? "Wenn ihr uns jetzt verlasst, sind wir wie Schafe ohne Hirten. Wenigstens einer von euch könnte doch hierbleiben und uns behüten. Die Verfolgung ist so heftig, ohne eure Hilfe können wir nicht durchkommen." Redeten sie so? Nein, nichts von derartigem Flehen, vielmehr berichtet die Schrift zu unserem Staunen: "Und die Jünger wurden mit Freude und heiligem Geist erfüllt" . Es geschah kein Klagen, als Paulus und Barnabas weiterzogen, sondern alle waren voller Freude, weil der Aufbruch der Apostel zur Folge haben würde, dass auch andere die Frohe Botschaft hörten. Aber nicht nur deshalb. Sie selbst waren versorgt: sie waren erfüllt mit dem Heiligen Geist.


Autor: Samuel Keller (* 15.03.1856; † 14.11.1924) deutscher protestantischer Theologe und Schriftsteller

"Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich euch: Freuet euch!"

Es gibt Christen, die meinen, sauer dreinsehen gehört zu ihrer Uniform, und wenn man dem alten Menschen seine verdrossene Stimmung noch für eine gute Tugend erklärt, dann lässt er seine Flügel hängen und glaubt, besonders fromm dabei zu sein! Dagegen erinnert der Apostel daran, dass die Freude am Herrn Jesus zum eisernen Bestand des gesunden Christentums gehört, und kommandiert seine Leute, dergleichen auch freien Lauf zu lassen. Mögt ihr noch so viel äußeren Anlass zur Verstimmung haben - ihr habt mehr Anlass zur Freude im Herrn Jesu! Stäubt eure Seelen ab und gebt euch solcher Freude hin. Nicht nur werdet ihr selbst durch solche Freude frei von krankhafter geistlicher Blutstockung. Ihr macht dem Herrn damit eine Ehrung in eurem Leben bereit und ihr kränkt durch solche Freude den Satan aufs empfindlichste. Die Welt aber wird sehr erstaunt aufmerken, wenn ihr so fröhliche Leute seid. Sie muss sich sagen: "Von nichts ist nichts! Freuen sich diese verachteten, verfolgten Leute, die gar keinen irdischen Anlass zur Freude haben, dann müssen sie wahrlich einen inneren Schatz haben und ein heimliches Glück, das wir nicht begreifen." Das predigt manchmal besser als viele gesalbte Redereien.

Mein Freudenmeister, tritt in meine stille Stube und rühre meine Seele an, dass sie anfange, leise und froh zu klingen. Dann geh mit mir in die Arbeit und den Kummer draußen und lass mein Lied anschwellen zu deiner Ehre. Amen.


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

Es gibt zweierlei Freude. Es gibt eine falsche Freude; da taugt das nicht, worüber man sich freut, und ebenso wenig auch der Grund; das ist Eitelkeit. Es gibt aber auch eine wahre Freude, und die hat ihren Grund nicht in dem Sichtbaren, sondern in den Dingen, die droben sind; sie hat ihren Grund nicht in dem, was der Mensch getan hat, oder was der Mensch ist, sondern in dem, was Gott getan hat für eine arme verlorene Seele. Der Herr Jesus ist ein Freudenmeister, der Teufel aber ist ein Trauergeist. Der Teufel ist stets darauf aus, dass wir finster blicken sollen; er beschwert Leib und Seele mit allerlei, um den Menschen niederzudrücken. Im Grunde ist auch nichts da, worüber man sich stets freuen könnte, sondern alle, auch die gute Freude, die erlaubt ist, ist doch nur kurz, und bald darauf folgt wieder etwas, was den Menschen traurig macht. Nun will aber Gott, dass es bereits im Anfang in der Gemeinde sei, wie es oben im Himmel ewig sein wird. Und im Himmel ist eine ewige Freude. Freuet euch in dem Herrn! Ihr habt keine Ursache, traurig zu sein oder finster zu sehen; Gott ist ein gnädiger Gott und alles hienieden wird er gut machen; was er nimmt, das gibt er hundertfältig wieder, und es ist ihm nichts zu wunderbar; er nimmt sich der armen Seele an, hört ihr Beten und ihr Schreien, und das Unmöglichste ist bei ihm möglich. Das ist die Arznei, welche wirksam ist gegen alle Traurigkeit und gegen das Gift der Hölle, wodurch der Mensch von Gott abgebracht wird.

Nun freut euch, lieben Christenge'mein,
und lasst uns fröhlich springen,
dass wir getrost und all in ein
mit Lust und Liebe singen,
was Gott an uns gewendet hat,
und seine süße Wundertat;
gar teu'r hat er's erworben.


Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich euch: Freuet euch."

Von alters her ist unser heutiges Wort als Epistel für die vierte Adventswoche gewählt worden. Es klingt schon ganz weihnachtlich in unseren Ohren. Denn wäre Jesus nicht geboren, wie könnte es dann heißen: Freuet euch? Auf Erden gibt es wohl auch Freuden, weil unser Gott so sehr gütig ist. Aber diese Freuden sind von kurzer Dauer. Um sich allewege freuen zu können, muss die Freude ewigen Grund haben.

Aber auch wo man diese Freudenquelle kennt und daraus geschöpft hat, kommt noch manches, was das Herz betrübt. Sünde und Unglaube, eigene und fremde Not, Armut, Entbehrung und bitteres Todesweh. Dies und noch manches Leid will nicht stimmen zu dem Ton der Freude. Eben darum wird die Mahnung wiederholt: Abermals sage ich euch: Freuet euch! Es ist mehr als Mahnung. Es ist Befehl. Wenn alles bricht, besinne dich auf das Eine, das bleibt. Wende dein Auge ab von der Erde und blicke in den Himmel. Mitten in der tiefsten Trauer kann Jesus die Seele so wunderbar erquicken, dass sie demütig bezeugen kann: Der Schmerz ist groß, aber die Freude seines Naheseins ist noch grösser.

Duld ich schon Hier Schmach und Hohn, Dennoch bleibst Du auch im Leide, Jesu, meine Freude!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Erweckungssegnung strömt aus göttlichen Verheißungen

Ein Merkmal, das weithin in der durchschnittlichen Gemeinde fehlt, ist geistliche Erwartungshaltung. Wenn sich Christen treffen, erwarten sie nicht, dass etwas Ungewöhnliches geschieht. Dementsprechend geschieht auch nur das Normale, und das Normale ist vorhersagbar wie der Sonnenuntergang. Eine Psychologie des Nichts-Erwartens unterwandert die Gemeinde, eine Stimmung des Gelangweiltseins, die der Pastor durch verschiedene Mittel zu vertreiben sucht. Was er dazu anwendet, hängt von dem kulturellen Niveau der Gemeinde und natürlich vor allem von dem Pastor selbst ab. Die Erwartung des Durchschnitts-Christen ist auf das Programm, nicht auf Verheißungen gerichtet. Was die Heiligen unternehmen sollen, bekommen sie von denen gesagt, von denen sie annehmen, sie wüssten es besser als sie selbst. Der vorherrschende geistliche Zustand ist zwar schwach. Aber man akzeptiert ihn als unveränderlich – was kommen wird, ist das, was immer war! Die müden Sklaven der langweiligen Routine halten es für unmöglich, auf Besserung zu hoffen. Heute brauchen wir einen frischen Geist der Erwartung, der aus den Verheißungen Gottes quillt! Wir müssen der Stimmung des Nichts- Erwartens den Kampf ansagen und in kindlichem Glauben zusammenkommen. Nur dann lernen wir wieder die Schönheit und die Wunder der Gegenwart des Herrn in unserer Mitte kennen!


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Ist denn das nun nicht zuviel verlangt? Es gibt doch graue Alltage, wo man nur Arger und Verdrießlichkeiten hat. Es gibt doch schwere Notzeiten und Tage düsterer Sorgen! Es gibt doch Zeiten schwerer Anfechtungen und innerer Armut. Kann man sich da freuen? Als Paulus dies Wörtlein „allewege" schrieb, hat er denn da auch bedacht, was er schrieb? Ist das nicht zuviel verlangt?

Aber es steht nun einmal in der Bibel. Und es steht da – nicht als Druckfehler, sondern weil es dahin gehört. Als Paulus es schrieb, schrieb er es nicht in Leichtfertigkeit. O nein! Um ihn her war es ja unheimlich dunkel. Er war Gefangener in Rom. Und es war noch nicht mal klar, ob bei dem Prozess nicht ein Todesurteil herauskäme. In solcher Lage schreibt man nicht oberflächlich vom „Freuen allewege"!

Nein: Das Wort gilt. Und es sagt uns: Es ist keine Macht so dunkel, dass uns nicht der Stern der Gnade Gottes in Jesus strahlte. Es ist kein Tal so tief, dass wir nicht das Kreuz sehen könnten und daran den, der uns zuruft: „Fürchte dich nicht; ich habe dich erlöst!" Es ist keine Alltag so arm, dass nicht der selbst da wäre, der die Welt überwunden, hat. Es ist keine Lage so verloren, dass Jesus sie nicht retten könnte. Darum: „Freuet euch in dem Herrn allewege!" Amen.


Autor: Adolf Schlatter (* 16.08.1852; † 19.05.1938) schweizer evangelischer Theologe und Professor fürs Neues Testament
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In diesen Tagen kehrt in manches Herz Freude ein und so ist es recht. Die Christenheit ist nicht dazu beisammen, damit wir weinen und uns mit dem quälen, was uns fehlt, sondern damit wir uns freuen. Aber die festlichen Zeiten erinnern uns daran, dass es bei uns nicht so steht, wie die Mahnung des Paulus uns haben möchte. Wir brauchen die Anregung durch die festlichen Tage, damit die Freude einigermaßen in uns erwache, und regen sie durch viele andere Dinge an, nicht nur durch den auf den Herrn gerichteten Blick. Darum geht die Freude, die die Festzeit hervorlockt, auch wieder weg und hat nur kurze Dauer. Nur das, was in Gott seinen Grund hat, bleibt. In dem, was Gott uns zeigt und für uns tut, ist uns der Grund einer Freude gegeben, die immer bei uns bleibt, unabhängig vom Kalender, unabhängig von unserer Lage, unabhängig sogar von dem, was sich in uns selbst als Not und Kampf anhäuft. Solange uns der Blick zum Herrn hinauf gegeben ist, fällt ein Lichtstrahl in unsere Seele hinein, der uns so innig und völlig froh macht, wie keine von der Natur uns gereichte Gabe es uns gewähren kann. Gott kennen, Gottes Eigentum sein, ihm gehören und in seinem Dienst stehen, wie soll ich ein solches Wort auf meine Lippen nehmen, ohne dass daraus ein Jubel wird? Solange ich sagen kann: Abba Vater, ist die Freude in mir daheim. Darum mahnt Paulus zu ihr und heißt sie die Pflicht der Christenheit. Denn wenn sie uns erlischt, sei es durch Schmerz der Reue oder im Getriebe unserer dienstfertigen Arbeitsamkeit, dann hat sich eine Wolke zwischen uns und Gott gelegt und der Mensch reckt und streckt sich in die Höhe, sei es mit klagend gegen den Himmel erhobenen Armen, sei es in der Größe seiner Verpflichtungen und unentbehrlichen Leistungen. Unser christlicher Beruf ist aber nicht der, zu zeigen, was ein Mensch vermag, auch nicht, wie jämmerlich ein Mensch ist, sondern sichtbar zu machen, wie hoch und tief Gottes Gnade ist, und zu dieser Pflicht gehört das frohe Herz.

Heile allen inneren Schaden, heilender, helfender Herr. Wenn uns Deine Hand berührt, dann jubeln wir. Spüre ich sie nicht, so ist mein Auge blind und der Glaube mir entschwunden. Dir wende ich mich zu und sage Dir Dank, dass Du uns, Deiner Kinder Schar, jene Freude gibst, die bei uns bleibt. Amen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
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Freuet euch in dem Herrn allewege.

Es brauchen nicht alle Leute Stärkung, aber Freude brauchen sie alle. Damit sie der ewigen Freude teilhaftig werden, müssen sie im Tale der Tränen Freude merken. Was der Glaube auch heimlich leidet und worüber er innerlich klagt, Freude ist doch sein eigen. Wenn er hervortritt, ist sein Antlitz gewaschen und die Tränen sind weg. Das bleibt doch das größte Glaubenswerk, dass Menschen mitten im Leid und in der Angst froh sein können. Es ist etwas Großes, an Gräbern stehen und doch froh bleiben. Es ist etwas Reizvolles, dass man sich zu schweren Wegen anschickt, nirgends die führende Hand mehr spürt, noch das tröstende Wort mehr hört, sondern dazu verurteilt wird, sein Leid je länger je tiefer zu begraben und dabei doch die Freude im Wesen zu tragen, die aus der Gewissheit quillt: Hab ich doch Christum noch, wer will mir den nehmen?