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Predigten zu Philipper 2,5
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Gott lässt sich nicht gefallen, dass Adam mit Ihm spielt
Wir haben es bitter nötig, die Wahrheiten von der Souveränität Gottes und von dem Herrsein Christi zu begreifen. Gott lässt nicht mit sich spielen. Christus lässt sich von keinem aus Adams selbstsüchtiger Nachkommenschaft »benutzen«. Wir täten gut daran, diese Dinge ganz schnell zu lernen, damit die junge Generation vor dem schrecklichen Unheil bewahrt wird, nur einem Christus der Beliebigkeit und überhaupt nicht mehr dem wahren Herrn der Herrlichkeit zu folgen! Ich bekenne, mich äußerst unwohl zu fühlen, wenn ich all die fragwürdigen Dinge höre, die Christus für die Leute heutzutage tun soll. Er wird oft als wunderbar hilfsbereiter, aber alles nicht so genau nehmender Großer Bruder angeboten, der Freude daran hat, uns zu helfen und unseren Zwecken dienlich zu sein, und der uns entgegenkommt, indem Er sich versagt, irgendwelche peinlichen Fragen über die moralischen und geistlichen Qualitäten jener Zwecke zu stellen. In unserem Eifer, Menschen zur »Annahme« Christi zu bewegen, sind wir oft versucht, einen Christus anzubieten, der kaum mehr als eine Karikatur des »Heiligen« ist, der durch den Heiligen Geist empfangen und von der Jungfrau Maria geboren wurde, um gekreuzigt zu werden und am dritten Tage aufzuerstehen, um Seinen Platz zur Rechten der Majestät in den Himmeln einzunehmen. Alles, was Gott mit der Erlösung erreichen wollte, war, uns heilig zu machen und in uns das Bild Gottes wiederherzustellen! Um dies zu erreichen, entbindet Er uns von irdischen Begierden und zieht uns fort von den billigen und wertlosen Zielen, auf die weltliche Menschen ihre Herzen richten.
Philipper 2,1-11 ist einer der wichtigsten Abschnitte in der Bibel. Er enthüllt einen unnormalen Zustand unter den Christen im allgemeinen, zeigt uns aber gleichzeitig das Geheimnis, wie man leben und arbeiten kann, um dem Herrn Ehre zu machen.
Ein wahrhaft uneigennütziges Leben und Dienen findet man nicht bei der großen Menge; solche Pflanzen wachsen nicht auf den ausgetretenen Pfaden der Christenheit. Aber ihr Duft und ihre Früchte werden von wohlgesinnten Menschen anerkannt und erwecken Vertrauen. In religiösen Dingen Vorteile für sich selber zu suchen, ist so gang und gäbe, daß das Gegenteil Verwunderung und Widerstand, ja Neid und Mißtrauen bei denen erregt, die ihre eigenen selbstsüchtigen Motive auch bei anderen vermuten.
Gott und Seinem Volk uneigennützig dienen, der Welt dienen, ohne etwas für sich zu erwarten, heißt gesinnt sein, wie Jesus Christus war, «der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen, und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht…»
Damit führt uns Gottes Wort in ein Heiligtum, und um hineindringen zu können, gilt es einen Preis zu bezahlen, in die Gemeinschaft der Leiden des Christus einzugehen. Aber darauf folgt eine Belohnung! Wir werden Frucht tragen in der Welt. Dort gibt es noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind und die hergeführt werden müssen. Unsere Berufung gilt der Welt, und das Geheimnis, Seelen gewinnen zu können, liegt darin, daß man so gesinnt ist wie Jesus Christus, und daß man unter Seinen Kindern so lebt, wie Er unter Seinen Jüngern lebte. Laßt uns das Wort des Lebens in die Welt tragen und in der allgemein herrschenden Verwirrung zu Ihm gehen, um von Ihm selbst den rechten Blick zu erhalten, die Gesinnung, die in Ihm war, damit wir Seinen Fußspuren folgen, außerhalb ausgetretener Wege, dort, wo Er die Welt, die Er so sehr geliebt hat, segnen kann.
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Auch den ersten Gemeinden wurde es schwer, beisammen zu bleiben. Ihre Gemeinschaft stand nicht auf einem natürlichen, volkstümlichen Boden und war nicht durch ein Gesetz zusammengebunden. Ihr Grund war einzig Christus und seine gebende Gnade. Die Gemeinschaft verlangt aber von uns die Entsagung. Jeder muss dem anderen Platz gönnen und sich selbst beschränken, jeder zum anderen kommen und sich selbst vergessen. Wenn jeder spricht und keiner hört, jeder regiert und keiner gehorcht, jeder für seine Ehre kämpft und sie nicht auch den anderen gibt, dann ist die Gemeinde zerrissen. Dennoch, obwohl die Gemeinschaft, die uns Jesus bereitet, den natürlichen Willen des Menschen gegen sich hat, ist sie fest begründet. Denn das, was sie gefährdet, vergeht, wenn wir auf Jesus sehen. Er zeigt uns die Entsagung, ohne die es keine Gemeinschaft gibt, in einer Herrlichkeit, mit der das, was innerhalb der Gemeinde geschehen muss, nicht vergleichbar ist. Die Gestalt Gottes und die Gestalt des Knechtes und Menschen sind durch eine gewaltige Entfernung voneinander getrennt. Jesus einigt aber beides in sich. Als der Sohn ist er in Gottes Gestalt, also Herr, der spricht und es geschieht, der gebietet und es wird ihm gehorcht. Er nahm aber die Gestalt des Knechtes an, der keinen eigenen Willen und kein Eigentum hat, dem nichts gehört und der nichts für sich erwirbt, sondern gehorcht und dient. Die Knechtsgestalt trug er, weil er die des Menschen an sich nahm, denn für den Menschen ist es die richtige Lebensform, dass er der Knecht Gottes sei. Aber nicht nur das zeigt Jesus der Gemeinde, wie man sich entäußert und erniedrigt, sondern auch, dass die Erniedrigung zur Erhöhung führt. Weil Jesus die Knechtsgestalt trug und das menschliche Leben bis zum Tod erlitt, hat ihn Gott zum Herrn über alles erhöht. Auch in der Gemeinde wird jeder, der sich um der anderen willen beschränkt, erniedrigt und gehorsam wird, erfahren, dass seine Erniedrigung ihn zur Erhöhung führt. Ist auch das, was er zu leisten hat, nur klein, so hat es doch die Segensmacht des Gott dargebrachten Dienstes bei sich und der Gehorsam, mit dem er auf seinen eigenen Willen verzichtet, wird zum heiligen Opfer, mit dem er in der Nachfolge und Gemeinschaft Jesu bleibt.
Zu Dir trete ich, dem Sohn, der Knecht war, dem Herrn, der gehorchte, dem Fürsten des Lebens, der getötet ward, damit ich in Deinem Licht erkenne, wie eigensüchtig ich bin, und damit ich Dir nicht widerstrebe, sondern willig diene, wenn Du unter uns Deine Gemeinde baust. Amen.
Zitate von Hermann Bezzel anzeigen
Ein jeglicher sei gesinnet, wie Jesus Christus auch war.
Denk nicht mehr an das Deine, schau auf das, was deinen Nächsten bedrückt! Rede nicht mehr soviel von deiner Art, sieh wie dein Nächster leidet und sich grämt! Denk nicht, was dir zum Vorteil und Segen gereicht, frage, ob in deines Bruders Garten nicht bald die Blumen blühen! Weine nicht, wenn in deinem Leben es winterlich und schwer und frostig scheint, schau lieber hin, dass du die Sonne für deines Bruders Haus und Herz erweisest! Denk nicht soviel an dich, sonst krankst du an dir und leidest in dir und stirbst an dir – und das sind ja die ewigen Strafen, mit seinem Leid allein sein ohne Aufhören und Ende –, sondern nimm deines Bruders Leid recht ins Herz! Ein jeglicher sehe nicht auf das Seine, sondern auf das, was des andern ist! Kommen in diesen Tagen, kommen in deinem Christenleben selbstsüchtige Gedanken, opfere sie in der Kraft der Kreuzesliebe! Wirst du des Rühmens voll, entäußere dich dieser Gedanken im Ernst der Kreuzesnachfolge! Hast du an dir selber Gefallen, denke daran, um deinetwillen hat er gelitten! Wirst du mit dir selber zufrieden, frage dich, was du für deinen Herrn getan hast! O wenn unter dem Kreuz Jesu Christi die zarte Blüte der Selbstverleugnung entsprösse und unter uns kein anderes Verlangen mehr wäre, als aufzuhören, damit er anfange, und zu schweigen, damit er Gestalt gewönne!