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Predigten zu Offenbarung 2,11
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
O wie mag dieses Wort den Bischof zu Smyrna, als er zum Zeugentod verurteilt wurde, getröstet und erquickt haben. Er wußte ja wohl, daß, wenn er auch jetzt sein Leben dahingehen müsse, doch der andere Tod ihn nicht antasten dürfe. Es war keine Kleinigkeit, sein Leben also dahinmartern und schlachten zu lassen. Die natürliche Liebe zum Leben ist uns ja tief eingeprägt; wenn die Lebenskräfte sich in Krankheit nach und nach verzehren, so kann sie zwar abnehmen, aber den gesunden Leib unsäglichen Martern und Qualen mit geduldiger Lammesart preiszugeben, dazu war Kraft von oben und der Glaube nötig, der die Welt überwindet; da galt es auszuharren, um der Siegerkrone in der Herrlichkeit teilhaftig zu werden. Darum ließ es auch der Heiland nicht an Trostworten fehlen, an denen die ermatteten Seelen sich erquicken konnten in der Stunde der Anfechtung und in der Glut der Trübsal. Dieser Verheißung nun, nämlich der Auferstehung im ewigen Leben, haben sich alle Zeugen Christi getröstet; im Blick auf jenen Auferstehungsmorgen haben schon jene sieben Jünglinge, die, wie die Geschichte erzählt (2. Makk 7), weil sie das Gesetz nicht brechen wollten, zu Tode gemartert wurden, ihren Peinigern geantwortet: »Du nimmst uns wohl das zeitliche Leben, aber der König der Welt wird uns, die wir um seiner Gesetze willen sterben, wiedererwecken in der Auferstehung zum ewigen Leben.« Und so haben auch alle Märtyrer im Blick auf die unvergängliche Krone, in der Hoffnung des ewigen Lebens ihre Häupter auf den Block gelegt, den Scheiterhaufen bestiegen und den Rachen der reißenden Tiere nicht gefürchtet. Alle haben überwunden durch des Lammes Blut und das Wort ihres Zeugnisses, und haben ihr Leben nicht lieb gehabt bis in den Tod, und des Wortes Christi gedacht: »Wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden.«
Wenn Gott nach seinem Wort wird Babels Pracht entblößen und die Gefangenen von Zion wird erlösen, da werden wir einst sein gleich jenen Träumenden, die von dem Kerker weg zum neuen Salem gehn. Da wird dann unser Mund voll ungeglaubter Freud, die Zunge voller Ruhm nach überstandnem Leid.