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Predigten zu Offenbarung 20,15
"Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buche des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen."
Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Und wenn jemand nicht geschrieben gefunden wurde in dem Buch des Lebens, so wurde er in den Feuersee geworfen."
Das Thema Hölle erweckt im Herzen des Menschen immer einen riesigen Widerstand. Der findet meist in der Frage Ausdruck: "Wie könnte denn ein Gott der Liebe jemals eine ewige Hölle zulassen?"Wenn Paulus diese Frage zu beantworten hätte, dann würde er zunächst wahrscheinlich sagen: "Wer bist du überhaupt, dass du Gott etwas entgegnen willst?" oder: "Gott hat recht, auch wenn jeder Mensch als Lügner dastehen sollte." Das bedeutet: Das Geschöpf hat wirklich kein Recht, dem Schöpfer Fragen zu stellen. Wenn Gott eine ewige Hölle zulässt, dann hat Er seine guten Gründe dafür. Wir haben kein Recht, Seine Liebe oder auch Seine Gerechtigkeit in Frage zu stellen. Doch wir haben genügend Informationen in der Bibel, um Gott auch in dieser Sache zu verteidigen.
Zuerst einmal wissen wir, dass Gott die Hölle nicht für den Menschen, sondern für den Teufel und seine Engel gemacht hat (s. Matthäus 25,41).
Dann wissen wir auch, dass Gott durchaus nicht will, dass irgend jemand verloren geht, sondern dass alle zur Buße kommen (s. 2. Petrus 3,9). Wenn ein Mensch tatsächlich in die Hölle kommt, dann ist das ein großer Kummer für das Herz Gottes.
Die Sünde des Menschen verursacht alle diese Probleme. Die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes verlangt, dass Sünde bestraft werden muss. Der göttliche Beschluss lautet: "Die Seele, die sündigt, sie soll sterben" (Hesekiel 18,4). Das ist nicht willkürlich von Gott her gesehen. Es ist vielmehr die einzige Haltung, die ein heiliger Gott der Sünde gegenüber einnehmen kann.
Gott könnte die Sache damit auf sich beruhen lassen: Der Mensch hat gesündigt, daher muss er sterben.
Aber da schritt Gottes Liebe ein. Damit der Mensch nicht in Ewigkeit verloren gehen sollte, ging Er bis zum Äußersten, um der Errettung doch noch einen Weg zu bahnen. Er schickte Seinen einzigen Sohn auf die Erde, damit Er als Stellvertreter für die sündigen Menschen sterben und für sie die Strafe bezahlen sollte. Es war eine wunderbare Gnade des Heilands, dass Er die Sünde des Menschen an Seinem Leib am Kreuz getragen hat.
Jetzt schenkt Gott ewiges Leben als freies Geschenk allen, die ihre Sünden bereuen und an den Herrn Jesus Christus glauben. Er wird aber keinen Menschen gegen seinen Willen erretten. Jeder muss sich für den Weg des Lebens selbst entscheiden.
Wahrhaftig, mehr hätte Gott gar nicht tun können. Er hat schon mehr getan, als man von Ihm erwarten konnte. Wenn die Menschen nun Sein freies Angebot der Barmherzigkeit ausschlagen, gibt es keine Alternative mehr. Die Hölle ist die bewusste Entscheidung derjenigen, die den Himmel nicht haben wollen.
Wenn wir also Gott anklagen, weil Er eine ewige Hölle zulässt, so ist das höchst ungerecht. Dann übersehen wir nämlich glatt die Tatsache, dass Er schon das Beste, was Er hatte, Seinen einzigen Sohn, aus dem Himmel herniedersandte, damit das Böseste auf Erden, der Mensch, niemals die Qualen des Feuersees erleiden müsste.