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Predigten zu Offenbarung 20,11

"Und ich sah einen großen weißen Thron und den, der darauf saß, vor dessen Angesicht die Erde entfloh und der Himmel, und keine Stätte wurde für sie gefunden."

Autor: Dora Rappard (* 01.09.1842; † 10.10.1923) Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin

"Ich sah einen großen, weißen Stuhl, und den, der darauf sass, vor des Angesicht floh die Erde und der Himmel, und ihnen ward keine Stätte gefunden."

Schnell geht das Jahr zu Ende. Seine Tage sind verschwunden und kehren niemals wieder. Alles Irdische vergeht, und es naht die Stunde, da die Erde selbst mit dem Firmament, das sie umgibt, vergehen und fliehen wird vor dem Angesicht dessen, der auf dem großen, weißen Stuhl sitzt als Richter der Welt. Eine Art von Grauen erfasst das Gemüt beim Gedanken an das völlige Zurücktreten alles Sichtbaren. O, wir brauchen ein bergendes Kleid, um vor der blendenden Reinheit des Thrones stehen zu können. Wir brauchen eine schützende Heimstätte, die nimmermehr vergeht. Gott sei gepriesen, wir haben sie. Alle können sie haben. Jesus hat sein Herz weit aufgetan, und wer zu ihm kommt findet in Ihm den sicheren Bergungsort, der auch in jener großen Gerichtsstunde ihn völlig decken wird.

O christuslose Seele, wie soll es dir ergehen an jenem Tage? Wo wirst du bleiben, wenn Erde und Himmel entfliehen? Wenn nichts mehr da sein wird, um dich zu decken vor dem feuerflammenden Auge Gottes? Ich bitte dich, eile, heute schon dich zu bergen in dem Felsen der Ewigkeit, dass du einst in Ihm erfunden werdest in seiner Herrlichkeit.

Jetzt, da ich noch leb im Licht, Wenn mein Aug' im Tode bricht, Wenn durchs finstre Tal ich geh, Wenn ich vor dem Richter steh: Fels des Heils, geöffnet mir, Birg mich, ew'ger Hort, in Dir!


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ein großer weißer Thron

Er ist groß, weil Großes sich dort entscheidet; weil der große Gott ihn einnimmt; die Seligkeit oder Unseligkeit der großen Ewigkeit von dem dort gefällten Richterspruch abhängt.

1. Er in weiß, denn er ist von makelloser Reinheit. Dort ist jede Ungerechtigkeit ausgeschlossen; der Richter, dessen Augen sind wie Feuerflammen, durchschaut alles und wird einem jeglichen geben, nach dem er gehandelt hat bei Leibesleben, es sei gut, oder böse.

Ewigkeit! In die Zeit Leuchte hell uns an! Dass uns werde klein das Kleine Und das Große groß erscheine! Hehre Ewigkeit!

2. Ein Thron, denn ein König wird darauf sitzen, des Menschen Sohn, Gottes Sohn! Welche Umwandlung! Er, der am Schandpfahl des Kreuzes hing, sitzt nun auf dem Thron der Herrlichkeit. Er, der von dem irdischen Richtstuhl verurteilt wurde, entscheidet über die Zukunft der ganzen Menschheit, und offenbart die Gerechtigkeit der göttlichen Weltregierung.

Aber jenes Gericht trifft die nicht, die zu den Wunden Jesu geflüchtet sind; diese kommen nicht ins Gericht. Wir müssen genau unterscheiden zwischen dem Gericht, das über die Sünde erging als Jesus am Kreuze starb, dem Gericht, das auch den Gläubigen erwartet, in Bezug auf Gebrauch der ihm anvertrauten Gaben und seiner Lebensarbeit auf Erden, – und zwischen jenem letzten das denen gilt, die dem Lichte und der Liebe Gottes Gericht, widerstanden, und sich freiwillig dem Dienste Satans ergeben haben.