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Predigten zu Matthäus 8,34
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
Der Heiland hatte in der Gegend der Gadarener zwei Besessene gesund gemacht und den Teufeln erlaubt, in die daselbst weidende Herde Schweine zu stürzen, und die ganze Herde hatte sich mit einem Sturm in's Meer gestürzt und war im Wasser ersoffen. Darüber erschreckt und entrüstet, ging die ganze Stadt heraus Jesu entgegen und bat ihn, da sie ihn sahen, daß er von ihren Grenzen weichen möge. Wo der Heiland sonst hinkam, war er ein willkommener Gast, überall ließ man ihn nicht nur mit Freuden ein, man ging ihm auch entgegen, und das Haus, in dem er einkehrte, war besonders beglückt, denn der Friede Gottes kehrte mit ihm ein und die Kraft des Höchsten. In seiner Nähe wurden alle Tränen getrocknet, alle Seufzer gestillt, die Not verschwand, und statt der bangen Sorgen brachen die Herzen in das Lob Gottes aus. Aber die Gadarener baten ihn, daß er von ihren Grenzen wiche; wenn sie ihn nicht gefürchtet hätten, hätten sie ihn wohl gar wie die Einwohner von Nazareth hinausgestoßen. Warum? Antwort: Aus dem einfachen Grunde, der Verlust ihrer Schweine hatte einen solchen nachteiligen Eindruck auf ihr Gemüt gemacht, daß ihnen der Anblick und die Anwesenheit dessen, der, wie sie glaubten, ihnen diesen Verlust zugefügt, ganz unerträglich war; ihr geringer zeitlicher Verlust ging ihnen über die Nähe des Herrn, sie liebten das Zeitliche mehr als Christum, sie waren anhänglich an das Irdische und wollten diese Anhänglichkeit, welche ihnen der Heiland gern zerstört hätte, nicht aufgeben. Ach in einem Herzen, wo die Liebe zur Welt und den Dingen dieser Welt herrscht, in einem Herzen, das an den Staub der Erde angefesselt ist, das durch die mancherlei Anhänglichkeiten der vergänglichen und eiteln Dinge dieses Lebens eingenommen und bezaubert ist, kann Jesus nicht einkehren. Fleischlich gesinnet sein ist eine Feindschaft gegen Gott. Merke es.
Du, o schönes Weltgebäude, magst gefallen, wem du willst: Deine leichtgewobne Freude ist mit lauter Angst umhüllt. Denen, die den Himmel hassen, will ich ihre Weltlust lassen; mich verlangt bei dir allein, Jesum, teures Heil, zu sein!
O möcht ich in deinen Armen Ruhe finden nach dem Streit! Für dein ewiges Erbarmen gab ich alle Lust der Zeit! Gold und Ehr und andre Gaben wollt ich nimmer, nimmer haben: Du nur, Jesu, solltest mein, Du mein Schmuck und Reichtum sein!
Andre mögen durch die Wellen und durch Wind und Klippen gehn, ihren Handel zu bestellen, und da Sturm und Not bestehn: Ich will meine Glaubensflügel schwingen zu dem Sternenhügel; Jesu, du nur sollst allein meiner Wallfahrt Ende sein!