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Predigten zu Matthäus 7,7

"Bittet, und es wird euch gegeben werden; suchet, und ihr werdet finden; klopfet an, und es wird euch aufgetan werden."

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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WEISHEIT FÜRS LEBEN

Gottes Weisheit zu besitzen, zählt mit zu unseren größten Bedürfnissen. Sie hilft uns, in unserem Christenleben kluge Entscheidungen zu treffen – Gottes Wege zu wählen und die Wege der Welt zu verwerfen. Wir finden in der Bibel wohl eine Menge von Geboten und Prinzipien für ein frommes Leben, doch ist sie kein Handbuch, das uns für jede erdenkliche Situation eine maßgeschneiderte Lösung präsentiert. Das würde den Rahmen sprengen und würde uns davon abhalten, direkt aus der Abhängigkeit Gottes heraus zu leben. Er will, dass wir täglich in seinem Wort forschen, um seine Prinzipien für ein gottseliges Leben zu erkennen und damit wir Weisheit zum Gebet haben und um seine Führung bitten, wenn es schwierige Entscheidungen zu treffen gilt.

Der Herr offenbart in der Schrift einerseits genug Wahrheit, so dass wir verantwortlich handeln können; andererseits gibt es so viele Geheimnisse, dass wir ihn immer wieder im Gebet suchen müssen: „Wenn aber jemand von euch Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der allen willig gibt und keine Vorwürfe macht, und sie wird ihm gegeben werden“ (Jak 1,5).


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Tue deinen Mund weit auf

Wer nichts empfängt und auch nichts findet, der hat gewisslich weder gebetet noch gesucht. Und wem nicht aufgetan wird, der hat auch sicher nicht angeklopft. Daher muss es zweifellos an uns liegen, wenn uns etwas mangelt. An Gott kann es ja nicht liegen, weil der so willig und geneigt und auch so bereit ist, uns etwas zu geben. Er gebietet uns, nicht nur fleißig zu suchen und getrost anzuklopfen, sondern er hat uns das auch noch mit einem heiligen Eid versichert durch seinen eingeborenen Sohn, den er zum Versöhner und Fürsprecher verordnet hat, wenn er sagt: »Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe, den sollt ihr hören!« (vgl. Mt 17,5). Nun aber spricht dieser Sohn Gottes also: »Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er’s euch geben« (vgl. Joh 16,23). Gott möge faulen Händen nichts gelingen lassen, die hier nicht zugreifen! Amen.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Wer bittet, empfängt!

Das ist doch wohl deutlich gesagt! Unser Bitten, Suchen und Klopfen soll nicht umsonst sein, sondern ganz gewiss nichts als ein klares »Ja« zur Antwort bekommen. O, wer das glauben und in diesem Glauben bitten könnte! Wie selig wäre der Mensch, dem sich Gott selbst so hoch und teuer verbindet, dass er sein Gebet hören und geben will, was dieser Mensch erbittet. O Herr, hilf unserem Unglauben! Es wäre kein Wunder, und es sollte sogar so sein, dass ein Christ Gott zu aller Zeit in den Ohren liegt und nicht von ihm lässt, wo Gott sich doch so freundlich hören lässt und uns ohne Unterlass in den Ohren liegt, indem er spricht: »Bittet, sucht, klopft an!« O, dass wir so eifrig mit dem Bitten wären (wenigstens mit den Seufzern des Herzens) wie Gott, der uns zum Gebet anreizt, lockt und nötigt und der es gebietet und seine Verheißungen dazu gibt! Ach, wie sind wir doch faul und undankbar! Das wolle Gott uns vergeben und unseren Glauben stärken.


Autor: Martin Luther (* 10.11.1483; † 18.02.1546) theologischer Urheber der Reformation
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Bitten, suchen, anklopfen

Das Gebet hat bis heute die Kirche erhalten. Darum muss auch jetzt noch gebetet werden, wie Christus sagt: »Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.« Bitten ist das Erste. Damit muss man anfangen. Doch wenn man zu beten anfängt, dann hat es den Anschein, dass Christus sich verbirgt und nicht hören und sich auch nicht finden lassen will. Darum muss man ihn nun suchen und nicht aufhören zu beten. Wenn du ihn dann ernsthaft suchst, geht er in eine Kammer und schließt hinter sich zu. Willst du nun da hineinkommen, so musst du klopfen. Wenn du dann ein- oder zweimal geklopft hast, dann hört er dich noch nicht, doch wenn man sehr viel klopft, macht er endlich auf und fragt: »Was willst du denn von mir?« »Herr, ich will dies oder das haben«, antwortest du. Dann sagt er darauf: »Du sollst es empfangen!« So muss man ihn aufwecken. Ich glaube, dass hier in Wittenberg noch viele fromme Leute sind, die fleißig beten, obwohl es hier auch wohl viele böse Buben gibt. Darum bedeutet der Befehl »Bittet!« nichts anderes als: »Bittet, ruft, schreit, sucht, klopft und macht Lärm!« Und das muss man fortwährend betreiben, ohne damit aufzuhören.


Autor: Ludwig Hofacker (* 15.04.1798; † 18.11.1828) deutscher evangelischer Pfarrer
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Weil das Gebet der einzige Weg ist, mit dem lebendigen Gott und mit Jesu Christo in Gemeinschaft zu kommen, wird es auch allen Menschen in der heiligen Schrift so dringend empfohlen. Betet allezeit, sagte der Heiland, und werdet nicht müde (Lk 18,1). Betet ohne Unterlaß, schreibt Paulus in 1. Thess 5,17. Und das ist uns lediglich zu unserem eigenen Besten geboten. Denn Gott weiß freilich zum voraus, was wir bedürfen; er bedarf also von seiner Seite unseres Gebets eigentlich nicht; auch geht seine Liebe zu uns so weit, daß er nicht nötig hat, durch unser Gebet erst erweicht und bewogen zu werden, uns zu helfen, uns zu trösten und zu segnen. Aber es ist sein Wille und ein Gesetz in seinem Reich, daß nur diejenigen, die zu ihm kommen und sein Antlitz suchen, ihn finden und sein Heil genießen sollen. Und die Natur der Sache bringt dies selbst mit sich. Denn wie ich einen Menschen nicht kennenlerne, wie ich von seinen Tugenden, von seiner Liebe und Freundlichkeit keine Erkenntnis, keinen Genuß erlangen kann, wenn ich nicht selbst zu ihm gehe und mit ihm rede von Angesicht zu Angesicht - oder wie mich ein Feuer nicht wärmet, wenn ich nicht zu demselben hintrete, so offenbart Gott meiner Seele nur dann seine Liebe und Barmherzigkeit, wenn ich zu ihm selbst komme und mein Herz in seine Gegenwart versetze. Das Beten ist also nichts anderes als ein Kommen zu Gott, zu Jesus Christus, ein Sprechen der Seele und des Mundes mit ihm, dem Allgegenwärtigen. Und weil er überall ist, so kann der Mensch auch überall zu ihm beten. Im Zimmer, in der Kirche, in der Einsamkeit und unter Menschen, in Feld und Wald oder wo du sonst bist, kannst und darfst du mit deinem Gott und Erlöser reden, und je öfter, je anhaltender du dies tust, desto besser ist es. Und die seligste Verheißung, die Gott dem betenden Menschen gibt, ist diese, daß er das Gebet erhören will. Bittet, so wird euch gegeben, sagt der Heiland; bittet, auf daß ihr nehmet und eure Freude vollkommen sei (Joh 16,24). Sollte das einen betenden Menschen, der so vieles nach Leib und Seele nötig hat, nicht Mut und Freudigkeit geben, wenn er hört: der große Gott und Heiland will mir geben, was ich von ihm bitte?

Darf ich dir, dem Friedefürsten, innig sagen all mein Dürsten, was für meine Pilgertage ich im tiefsten Herzen trage, Herr so fleh ich: Mach es kindlich, sanft, einfältig, still, empfindlich, daß es dir sich überlasse und dein Heil in Demut fasse.

Gib mir, hohe Wunderliebe, stetig neue Lebenstriebe, deine Friedensspur zu finden und mit dir mich zu verbinden, tiefer stets dich zu erkennen, flammender für dich zu brennen, der sein Blut für mich gespendet und des Opfer mich vollendet.