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Predigten zu Matthäus 7,2
Mit welcherlei Maß ihr messet, wird euch gemessen werden
Das ist ein unumstößlicher Grundsatz. Nicht erst dadurch, dass ihn Jesus ausgesprochen hat, ist er wahr geworden, sondern weil er wahr ist, hat Er uns darauf aufmerksam gemacht. Es gibt im Leben wenigstens dreierlei Arten von Klugheit in Beziehung auf das Geben;
- zunächst die des gemeinen Flegels, der nur gibt, wenn er dazu gezwungen wird;
- dann die des Geizigen, der nach dem kleinsten Maße, das ihm zu Händen kommt. Seine Gaben bemisst;
- endlich die des gütigen Mannes, der allezeit mit freigebiger Hand seine Schätze austeilt. Dieser gibt so viel es ihm möglich ist; wo er liebt, da ist es von ganzem Herzen; wenn er vergibt, so krönt er den Begnadigten noch mit Liebe und Freundlichkeit; wo er seine Hand an irgend ein Werk legt, so trägt jegliches Teilchen davon die Spur seines Reichtums, seines Geschmacks, seiner Hingabe und Aufopferungsfähigkeit.
Man möchte denken, solche Handlungsweise müsste zum Bankrott und schleuniger Verarmung führen; aus Furcht davor hüten sich viele, sie sich anzueignen. Sie geben entweder gar nicht, oder mit ängstlicher Sparsamkeit. Aber es ist merkwürdigerweise Tatsache, dass wo jemand anderen gegenüber, mit dem großen Maße misst, diese ihm mit derselben Großartigkeit begegnen. Sie bemessen ihre Liebe und ihre Gaben nach seinem Beispiel.
Führe ein königliches Leben, mein Bruder, wie es sich dem Kinde eines so großen Vaters ziemt. Gib, ohne etwas zurückzuerwarten, mit vollem, gedrücktem und überfließendem Maße. Gib nicht sowohl Geld als Liebe, zartes Mitgefühl, menschliche Teilnahme: gib als einer, der beständig schöpft aus dem unbegrenzten Vorrat Gottes. Vorausgesetzt, dass deine Beweggründe lautere sind, so wird dir alles wiedergegeben werden. Gott wird dafür sorgen, dass dir reichlich vergolten werde.