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Predigten zu Matthäus 27,60
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Er war sicher ein besinnlicher Mann, der Josef von Arimathia. Manches Mal wohl ging er durch seinen Garten bis dahin, wo in einer Felswand die Gräber seiner Familie lagen.
Da liegt der Großvater, der den Reichtum des Hauses begründete – dort der Vater – hier die Mutter – – und hier – hier werde ich einmal liegen.“ Dann kam ihn wohl ein leises Grauen an, wenn er vor seinem eigenen Grabe stand: „Ach, wie ist der Tod doch so bitter!“ - „Ich muss mir ein anderes Grab hauen lassen", denkt Josef am Karsamstagabend. Und es will ihm seltsam und schwer zumute werden, dass nun ein anderer in seinem Grabe liegt: Jesus von Nazareth, der Mann, an den er so große Hoffnungen knüpfte.
Und wieder steht er wenige Tage später vor der Grabeskammer. Es sieht hier nach Zerstörung aus: Die Beete sind zertrampelt von römischen Soldaten, der Rasen zertreten, die Felsplatte, die das Grab abschloss, liegt wie weggeschleudert an der Seite. Jesus lebt! Josef schaut in sein Grab. „Nun werde ich doch hier liegen", denkt er. Und seltsam – er empfindet gar kein Grauen mehr. Die Furcht ist vergangen. Fast fröhlich schaut er in sein Grab.
Wo mein Heiland lag, kann ich mich getrost zur Ruhe betten", denkt er. „Ich werde in einem Grabe liegen, über dem der Fürst des Lebens seine Siegesfahne aufgepflanzt hat." Und das gilt nicht nur für Josefs Grab; das gilt auch für unser Grab. Amen.