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Predigten zu Matthäus 28,1

"Aber spät am Sabbath, in der Dämmerung des ersten Wochentages, kam Maria Magdalene und die andere Maria, um das Grab zu besehen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Am Morgen kam Maria Magdalena, das Grab zu besehen."

Von Maria Magdalena wollen wir lernen, wie wir in die Gemeinschaft des Herrn Jesu kommen können. Achten wir darauf, wie sie Ihn suchte. Sie suchte den Heiland am Morgen sehr frühe. Wenn du auf Christum warten kannst, wenn du dich geduldig der Hoffnung überlassen kannst, du werdest später schon noch einmal zum innigen Umgang mit Ihm kommen, dann wirst du dieses Umganges überhaupt nie teilhaftig werden; denn dasjenige Herz, das zur Gemeinschaft Christi reif ist, ist ein Herz, das da hungert und dürstet. Sie suchte Ihn auch mit großem und starkem Mut. Andre Jünger flohen von dem Grabe, denn sie zitterten und waren bestürzt; von Maria aber heißt es, sie "stand" am Grabe. Wenn ihr Christum bei euch haben wollt, so sucht Ihn mutig. Lasst euch nichts abhalten und zurückschrecken, bietet der ganzen Welt Trotz. Wo andre fliehen, drängt euch hinzu. Sie suchte Christum voller Glauben, sie stand vor dem Grabe. Manche finden es schwer, bei einem lebendigen Heiland zu stehen, sie aber stand ein einem toten. Wir wollen Christum auf diese Weise suchen und uns auch an das Geringste halten, was Ihn betrifft, und gläubig dabei stehen bleiben, ob auch alle andern Ihn verlassen. Beachten wir ferner, dass sie den Herrn Jesum mit Ernst suchte; sie stand und "weinte." Diese fließenden Tränen waren gleichsam ein Bann, durch welchen der Heiland gebunden ward, dass Er kommen und sich ihr zeigen musste. Wenn ihr wünscht, dass der Herr Jesus euch nahe sei, so weint nach Ihm. Wenn ihr nicht glücklich sein könnt, es sei denn, dass Er komme und zu euch spreche: "Du bist mein Freund," so werdet ihr seine Stimme bald vernehmen. Endlich sehen wir, dass sie nur allein den Herrn Jesum suchte. Was kümmerte sie sich um die Engel, sie wandte sich von denselben ab; sie verlangte nur nach dem Herrn. Wenn Christus unsre eine und alleinige Liebe ist, wenn unser Herz alle Götzen verbannt hat, so werden wir den Trost und Frieden seiner Gegenwart nicht lange missen. Maria Magdalena suchte so angelegentlich, weil sie viel liebte. Wir wollen unser Herz, wie Maria, erfüllen lassen von Christo, so wird unsre Liebe volle Genüge an Ihm haben. O Herr, offenbare Dich uns!


Autor: Hermann Friedrich Kohlbrügge (* 15.08.1803; † 05.03.1875) niederländischer reformierter Theologe

O wie tröstlich ist es, dass, wo die lieben Evangelisten ihre Evangelien abschließen, sie eben da das volle Maß der Unvernunft, des Unglaubens, der Herzenshärte, des Verzagtseins der lieben Jünger des Herrn an den Tag legen. Der Herr hat es nicht gewollt, dass sie es in breiten Worten herausstreichen sollten, mit welcher Macht oder wie und wann unser Herr aus dem Grabe gekommen, was im Himmel dabei vorgefallen, was vor dem Thron vorgefallen, was Adam und Eva und alle Heiligen gesagt haben, da es am Kreuze hieß: Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist. Ein Schächer an dem Kreuz, rohe Soldaten unter dem Kreuz sind bekehrt worden, eine Frucht der Fürbitte Christi. Das sollen wir wissen zu unserm Troste. Und nachdem uns das berichtet ist, da strömen die Furchtsamen und die Verzagten herbei. Sie, die als Juden und Jüdinnen die Schriften von ihrer Jugend auf gelesen, auch darin unterwiesen waren, wussten die Schriften noch nicht, dass Jesus von den Toten auferstehen würde. So sollen wir doch ja den Trost zu uns nehmen, dass es dem Herrn gefallen, uns seine lieben Jünger nach Wahrheit zu schildern, auf dass wir wissen und verstehen, was für ein Volk er sich zum Eigentum erkauft, und welche es sind, deren er sich nicht schämt.
Ihm sei der Dank und die Ehre, der alles also gewirkt hat in Christo, da er ihn von den Toten auferweckt hat. Ihm ist nichts zu wunderbar. Beharren wir nur einfach bei seinem Gebot, so wie wir es verstehen, und so wie Lukas, der Evangelist, von den Weibern bezeugte: Aber am Sabbat ruhten sie nach dem Gebot. Die Hoffnung, welche lebendig ist durch Christi Auferstehung, beschämt nicht. Dazu sage ein jeder von uns: Das ist gewisslich wahr.

Großer Siegesheld,
Tod, Sünd', Höll' und Welt
hast du mächtig überwunden
und ein ew'ges Heil erfunden
durch das Lösegeld
deines Blut's, o Held.