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Predigten zu Matthäus 27,52

"und die Grüfte taten sich auf, und viele Leiber der entschlafenen Heiligen wurden auferweckt;"

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Das Unheimlichste und Quälendste in der Leidensgeschichte Jesu ist das Schweigen Gottes. Als der Sohn Gottes Sein Wirken begann, da zeugte Gott von Ihm: „Dies ist mein lieber Sohn..." Aber in der Passion schweigt Gott. Bis zum letzten Atemzug umgab den Heiland nur das Reden, Rufen, Schwätzen und Plappern der Menschen. Menschen redeten! Menschen richteten! Menschen spotteten! — Und Gott schwieg! Nun hat der Herr Jesus den letzten Schrei getan. Und da — da beginnt Gott zu reden. Nun ergreift Er das Wort. Mit dem Zerreißen der Felsen beginnt es. Und damit, daß Er den Fürsten des Lebens aus den Toten ruft, geht es weiter. Und dann folgt an Pfingsten die Ausgießung des herrlichen starken Gottesgeistes. Das alles begann mit dem Erdbeben. Nun hat Er das Wort.

Es wird immer wieder solche Zeiten geben, wo die Menschen mit ihrem Wesen einen großen Lärm machen. Wie alles übertönend wird es erst sein, wenn einmal der Antichrist kommt in der letzten Zeit! Das ist die „Stunde des Menschen". Aber — Gottes Volk, sei getrost! Der Mensch behält nicht das letzte Wort. Handle du in solchen Zeiten nach dem Rat, den Gott dir durch Jesaja gibt: „Geh hin, mein Volk, in deine Kammer und schließ die Tür nach dir zu; verbirg dich einen kleinen Augenblick, bis der Zorn vorübergehe." Es erscheint gewiß die Stunde, wo Gott das Wort bekommt, wo die Felsen zerreißen und das arme Geschwätz der Menschen untergeht in Seiner gewaltigen Rede. Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Ein Schrei tönte durch die unheimliche Nacht von Golgatha. „Jesus neigte sein Haupt und verschied." In diesem Augenblick geschahen ungeheure und erschreckende Dinge: „Die Felsen zerrissen, die Erde bebte." Da erfuhr die Welt, welches Schicksal ihr bevorsteht. Dies war ja nur ein Anfang. Gott sagt durch den Mund Jesajas: „Es wird die Erde mit Krachen zerbrechen, zerbersten und zerfallen. Die Erde wird taumeln wie ein Trunkener . . . denn ihre Missetat drückt sie, daß sie fallen muß."

Ich habe einmal einem Manne gesagt, er solle sich doch um seiner Seele Seligkeit bekümmern. Abwehrend meinte er darauf: „Ich mag solche religiösen Dinge nicht. Ich halte es für besser, mit beiden Beinen fest auf dem Boden zu stehen." Da habe ich gelacht und ihm erwidert: „Nun, dann haben Sie sich aber einen unsicheren Stand ausgesucht. Gottes Wort sagt: Das Wesen dieser Welt vergeht."

Dieses endgültige Schicksal der Welt deutete Gott in dem Erdbeben beim Tode Jesu an. Ja, man muß diese beiden Ereignisse in einem inneren Zusammenhang sehen. Durch Sein Sterben hat der Herr Jesus das Fundament gelegt für eine neue, erlöste Welt. Damit ist auf Golgatha der alten Welt das Todesurteil gesprochen. Sie wird vergehen. Eine neue Welt ist im Kommen, in der „das erwürgte Lamm" im Mittelpunkt steht, in der Gott abwischen wird alle Tränen von unsren Augen. Und nun bleibt uns nur die eine Sorge: Laßt uns zusehen, daß wir unsern Stand nicht in der untergehenden alten Welt, sondern auf dem Fundament der neuen Welt haben: beim Kreuze Jesu. Amen.