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Predigten zu Matthäus 12,3
Zitate von Adolf Schlatter anzeigen
Schaubrote aß David und es fiel kein Blitz vom Himmel, der ihn zerschmetterte, und kein Kennzeichen ward an ihm sichtbar, das ihn in das Elend trieb. Obgleich er Schaubrote gegessen hatte, blieb er der Mann nach Gottes Herzen, der Besitzer der königlichen Sendung, der dem Volk zum Herrn gegeben wurde, damit durch ihn Gottes Regierung zuteil werde. und doch war es eine unzweifelhafte Satzung des Gesetzes, dass die Schaubrote Gottes Eigentum seien und daher, wenn sie durch neue ersetzt wurden, allein dem Priester gehören. Kann denn ein Mensch gegen das Gesetz handeln, ohne dass das Gesetz ihn zerbricht? Den Pharisäer machte diese Frage stumm; denn sie warf seine ganze Frömmigkeit um. Jesus sah dagegen in diesem Bericht der Schrift nichts Dunkles, weil Er auch im Gesetz den Willen des Vaters vernahm, der das Gesetz um des Menschen willen gab. Für die anderen war das Gesetz eine schreckliche Macht, die zwischen ihnen und Gott stand wie der Cherub mit dem feurigen Schwert vor dem Paradies. Wehe dem, der es brach; er hat Gott gegen sich. Ist die Schuld geschehen und das Schaubrot gegessen, dann gibt es für den, der schuldig geworden ist, weder Rat noch Hilfe. Für Jesus dagegen gibt es kein göttliches Wort, das Gott nicht als den Gebenden offenbarte, auch dann, wenn Gott gebietet und ein Heiligtum aufrichtet, das der Willkür des Menschen entzogen ist. Für mich ist Gottes Gesetz gegeben, nicht gegen mich. Begehrt David die Schaubrote im Aufruhr gegen Gottes Gesetz, dann fällt er. Gibt sie ihm der Priester, weil David Brot braucht, dann sah Jesus in Gott nichts von Eifersucht; dann gönnt ihm Gott auch die ihm gehörenden Brote gern.
Deine Güte, Herr, gibt mir mein Gebot. Deine Gnade bindet mich an meine Pflicht. Behüte mich vor allem Murren gegen Dein Gebot. Mache es mir süß und zu meinem eigenen Willen und binde in mir fest zusammen, was ich soll und was ich will, damit ich Lust habe an Deinem Gesetz. Amen.