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Predigten zu Markus 8,2
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Mich jammert des Volkes; denn sie haben nun drei Tage bei mir beharrt und haben nichts zu essen.
Den Jüngern war der Herr von innen nach außen nahegetreten, hier tritt er Tausenden von außen nach innen nahe. Sie waren drei Tage bei ihm gewesen und hatten nichts gegessen. Und er tut nun sein ganzes Inneres auf vor den Jüngern und schämt sich nicht, wie der Hebräerbrief sagt, sie Brüder zu heißen, und spricht: „Mich jammert des Volks.“ Das war Erinnerung und Vorausschau zumal, was ihn so sprechen hieß. Erinnerung an den Tag, da er unter Steinen in der Wüste einsam schmachtete und litt, und der Versucher zu ihm trat und sprach zu ihm: „Bist du Gottes Sohn, so mache diese Steine zu Brot!“ Da hat er's erfahren, wie Leibesnot die Seele beschwert und äußeres Gebresten den Geist aufhält und Kleinlichkeiten von Ewigkeitsgrößen trennen können. Und darum spricht er in Rückerinnerung des Erbarmens: „Mich jammert des Volks!“ Und die Rückschau wird zum Vorblick. Er denkt an die Stunden, da er um der Menschen heil ringend und um den Frieden der Welt kämpfend all seine, Größe und Majestät in das ärmliche Wort erniedrigend über die Welt hinrief: „Mich dürstet!“ Er, der so Großes vorhat, wird von so Kleinem gebunden, und der die Majestät der Weltaufgabe durch die Willenshingabe der Treue löst, wird durch solche Kleinigkeiten erniedrigt: „Mich jammert des Volks.“
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Mich jammert des Volkes; denn sie haben nun drei Tage bei mir beharrt und haben nichts zu essen.
Komm herzu, o Seele, die du heute unter Kleinlichkeiten leidest und wisse: Große Schwierigkeiten bringen Jesu näher, Kleinigkeiten ihm ferner. Denke an all diese Verdrießlichkeiten, die die erste Stunde des Tages dir bringt und die letzte zurücklässt: sie sind weit schwerer als große, die ganze Persönlichkeit beanspruchende Ausgaben und Schwierigkeiten. Unter den Wellen ist ein Petrus standhaft geblieben, aber bei den unbedeutenden Spottreden einer Magd ist er gefallen. Komme her mit deinen Äußerlichkeiten, die du nicht einmal deinem Nächsten sagen magst, weil du in ihnen und durch sie dir erbärmlich dünkst, und sage es ihm. Seine Sänger haben wohl in der Stunde Großes zu hören gewünscht, Ewigkeitsweisheit, Sinnspruch, der in der Seele hastet, Rede, die den Tod überwindet, und statt der ersehnten Größe nun dies Wort, dies ärmliche Wort, das meine Seele stillt: „Mich jammert des Volks!“