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Predigten zu Lukas 7,14
Zitate von Ludwig Hofacker anzeigen
Jesus ist die Liebe, die liebenswürdigste Liebe, die Liebe, der wir uns ganz anvertrauen können; und nicht nur das, er ist nicht nur die Liebe, sondern die allmächtige Liebe. »Weine nicht!« sprach er zu der unglücklichen Witwe im Evangelium. Das ist aber nicht nur so gesagt, wie wir etwa einander trösten, wo oft kein Nachdruck, wenigstens keine Hilfe sich daran knüpft. Nein, sein Wort: »Weine nicht!« war Tat und Leben; denn zum Jüngling, der im Sarge lag, sprach er: »Jüngling, ich sage dir, steh auf!« Das war ein Wort! Ein Wort des Schöpfers, ein Wort des allmächtigen Gebieters, ein Wort dessen, der Herr ist über Leben und Tod. Wo ist das erhöret von der Welt her, daß ein Mensch oder ein Engel mit einem einzigen Wort einem Toten das Leben wieder gegeben hätte? Zwar haben einige Propheten, Elias und Elisa, auch Toten das Leben wiedergegeben; aber so hat es keiner gemacht, daß er hingetreten wäre und gesagt hätte: »Ich sage dir, steh auf!« und der Tote dann sich aufgerichtet hätte. Man fühlt, daß derjenige, welcher hier spricht: »Ich sage dir« - nicht bloß ein Knecht, sondern der Herr selbst ist, derselbe, der da sprach: »Es werde Licht und es ward Licht.« - »Ja, wir haben einen Gott, der da hilft, und einen Herrn, der vom Tod errettet.« Unser Jesus ist die allmächtige Liebe, die alles in ihrer allmächtigen Hand hält, Glück und Unglück, Tod und Leben; alles ist in den Händen dessen, der die Liebe ist, und wird benützt zu seinen Liebesabsichten. Als allmächtige Liebe hat er sich in der Schrift bewiesen von vorne bis hinten, in der Schöpfung des Menschen und in seiner Wiederherstellung, in den Zeiten des Gesetzes und in der Gnadenzeit des Evangeliums, während seines Wandels auf Erden, und nun, da er sitzt zur Rechten der Kraft und ist ihm alles unterwürfig: überall ist er die nämliche, allmächtige, erbarmende Liebe gewesen. Wer diese Erweisungen seiner Herrlichkeit, seiner allmächtigen Liebe, im Licht des Geistes sieht, der kann nicht anders als niedersinken und anbeten.
König, dem kein König gleichet, dessen Ruhm kein Lob erreichet, dem als Gott das Reich gebühret, der als Mensch das Zepter führet, dem das Recht gehört zum Throne, als des Vaters eingem Sohne, den so viel Vollkommenheiten krönen, zieren und begleiten. Herr, was ist in allen Reichen deiner Größe zu vergleichen? Was dem Reichtum deiner Schätze? Was der Ordnung der Gesetze? Was der Herrlichkeit der Gaben, welche deine Bürger haben? Was dem Segen deiner Freunde? Was der Ohnmacht deiner Feinde?
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Eine Botschaft geht durch's Land: „Jesus macht Tote lebendig." Du sagst: „Das kann nicht wahr sein"? Ja, wenn's nun doch wahr wäre?! Dann hieße das: Das Gesetz der Sünde und des Todes ist durchbrochen! Das eherne Weltgesetz ist gesprengt! Dann hieße das: Jesus reißt Kerkertüren auf! Das Leben ist erschienen! Dann hieße das: Das Reich Gottes auf Erden ist angebrochen! Und so ist es in der Tat!
Der Herr Jesus hat einmal ein feines Gleichnis gebraucht: Da ist ein grausamer Raubritter. Eine Menge Gefangener hält er in seinem Raubschloss gefangen. Kein Mensch kann diesem Mächtigen wehren, – bis eines Tages ein noch Mächtigerer und Stärkerer kommt. Der berennt das Schloss. Der öffnet die Kerker. Der führt die Gefangenen in die Freiheit.
Wir alle, wir Menschen in der gefallenen Welt, wir sind die Gefangenen unter dem „Gesetz der Sünde und des Todes". Wir sind es, auch wenn wir tun, als sähen wir die Ketten nicht und als seien wir frei.
Aber Jesus ist der „Stärkere, der dem gewappneten Starken ins Haus bricht". Er ist der Held, der Befreier, der Erretter. Als Er auf Golgatha sterbend rief: „Es ist vollbracht!" – da brachen Kerkertüren auf, da war der „Mächtige", der „alt-böse Feind" überwunden. Da begann die Heißzeit. Bis zu diesem Tag geht die Botschaft durchs Land: „Jesus ist kommen, Grund ewiger Freude." Amen.