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Predigten zu Lukas 23,46
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
Was behält Wert in der Sterbestunde?
"Und Jesus rief laut und sprach: Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände!"
Tausend Dinge verlieren ihren Wert, wenn es ans Sterben geht. Irdisches Vermögen hilft gar nichts mehr. Hohe Titel, Ehre vor Menschen sind gänzlich entwertet. Aber anderes steigt in dieser Stunde im Wert und ist unbezahlbar köstlich. Was ist das? Das letzte Kreuzeswort Jesu zeigt uns drei Gewissheiten, die den Heiland beim Eingang in das Tal der Todesschatten begleiten. Das sind die Stücke, die ganz allein auch bei uns in dieser Stunde ihren Wert behalten.
1. Gottes Wort
Jesus ging mit einem Schriftwort in die Todesschatten hinein. Das letzte Kreuzeswort ist ein Psalmwort (Ps. 31, 6). So hatte einst David gebetet, als er unter der Verfolgung des blutgierigen Saul sein Leben voll und ganz in Gottes Hände hinein befahl. So übergab jetzt Jesus im Sterben seinen Geist dem Vater. Mit einem Bibelwort, einem Psalmwort, schied Jesus aus dem Leben. Gottes Wort war sein Stecken und Stab gewesen von Jugend an. Gottes Wort fesselte den zwölfjährigen Jesus im Tempel. Gottes Wort war des Heilands Waffe, als der Teufel ihn versuchte. Gottes Wort blieb seine Hilfe bis in den letzten Augenblick seines irdischen Lebens.
Sollte diese Tatsache, dass Jesus bis zum letzten Stündlein sich an das Wort Gottes hielt, nicht für uns eine Aufmunterung sein, dies Wort höher zu schätzen? Wenn irgend etwas wahrhaft wertbeständig ist, so ist es Gottes Wort. Was wir an Licht und Kraft aus diesem Wort in unser Inneres aufnehmen, das behält seinen Wert, das hilft uns in der Sterbestunde. Wohl allen, die dieses Wort über alles lieben und treu damit umgehen! Aber wer es im Leben nicht hatte, dem wird es im Sterben als Halt und Hoffnung fehlen.
2. Der Vatername Gottes
Der Vatername Gottes blieb dem Heiland in der Todesstunde. Er setzte vor das Psalmwort "In deine Hände befehle ich meinen Geist" das Wort "Vater" . Damit drückte er aus, dass das Kindschaftsverhältnis mit seinem Gott ihm in diesem Augenblick völlig gewiss war. Mit dem Wort "Vater" begannen die Stunden am Kreuz: "Vater, vergib ihnen!" (V. 34). Mit dem Wort "Vater" schlossen sie ab. Dass die Vaterliebe Gottes nicht aufhörte, dass er des himmlischen Vaters Sohn war und blieb, das stand für Jesus in der Sterbestunde felsenfest.
Mit diesem Halt lässt es sich wohl sterben. Jesus war von Herkunft und Wesen her der ewige Sohn des Vaters. Die an ihn glauben, werden um seinetwillen in die Gemeinschaft Gottes als Kinder aufgenommen. Nun darf auch in ihrem Herzen das "Abba, lieber Vater" (Röm. 8, 15) in Wahrheit erklingen. Das gilt bis hinein in die Stunde, wo von allem Erdenbesitz nichts mehr bleibt. Die Gewissheit der Vaterliebe Gottes, die Gewissheit, sein Kind sein zu dürfen, ist der wertvollste Besitz in der Sterbestunde. Ein armer, geringer Mann, der im Sterben das "Vater" von Herzen seufzen kann, ist reicher als alle Fürsten, die dies nicht vermögen.
3. Das Vertrauen auf des Vaters Macht
Das Vertrauen auf seines Vaters Macht erfüllte Jesus in der Sterbestunde. Er war vorher in der Sünder Hände übergeben worden, die mit ihm gemacht hatten, was sie wollten. Aber auch da war er über alle Macht hinaus, die Menschen an ihm hatten und übten, in des Vaters Macht, Hand und Plan geblieben. Nun erst recht legte er sich in seines Vaters Hände. Jetzt hatte bloss noch der Vater Macht über ihn, und sein Geist war ganz bei ihm geborgen. Dass nicht Menschenmacht das letzte Wort habe, sondern Gottes Allmacht triumphieren werde, das war dem Herrn Jesus gewiss.
Wohl uns, wenn auch uns in allen Lagen, auch wenn die Finsternis zu siegen scheint, diese Zuversicht erfüllt! Lasst uns jetzt schon täglich Leib und Leben und alles, was wir haben, Gottes Händen übergeben! Dann dürfen wir auch für die Sterbestunde die Zuversicht haben, dass er uns in seine treue Obhut aufnimmt.
Solcher Trost ist besser als alle Menschenklugheit und Menschenerkenntnis.
Zitate von John F. MacArthur anzeigen
LASS GOT T SICH DARUM KÜMMERN
Der Apostel Petrus lehrte die Christen: „Vergeltet nicht Böses mit Bösem, oder Scheltwort mit Scheltwort, sondern im Gegenteil segnet“ (1Petr 3,9). Das war Jesu Haltung. Er konnte das tun, weil er „sich dem übergab, der gerecht richtet“ (1Petr 2,23). Das Wort „übergeben“ bedeutet: „jemandem etwas überreichen, damit dieser es behält.“ In jedem Moment seines Leidens befahl unser Herr sich selbst und die Umstände ganz dem Vater an. Denn er vertraute dem gerechten Gericht Gottes und war sich der bevorstehenden Herrlichkeit gewiss. Dieses Vertrauen ermöglichte es ihm, schreckliches Leid mit einem ruhigen Geist zu ertragen.
Du solltest genauso reagieren, wenn dir bei der Arbeit, in deiner Familie oder unter Freunden Unrecht widerfährt. Wenn du Vergeltung übst, beraubst du dich des Segens und des Lohnes, den Leid mit sich bringt. Vergeltung offenbart deinen Mangel an Vertrauen in Gott, dass er sich zu seiner Zeit und auf seine Weise um die Dinge kümmern wird. Er wird die Schuldigen bestrafen und diejenigen, die Leid treu ertragen haben, belohnen. Überlass es also Gott, damit er sich darum kümmert.
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Die Gottheit — für immer nur eine
Als Jesus Christus für die Menschheit an jenem elenden Kreuz starb, teilte er nicht die Gottheit! Bereits die frühen Kirchenväter bezeugen uns eindeutig, dass der Vater im Himmel, Sein ewiger Sohn und der Heilige Geist für immer und ewig eine Gottheit sind - untrennbar, unteilbar - und dass sie nie etwas anderes sein werden. Nicht einmal alle Schwerter Neros könnten je die Substanz der Gottheit durchtrennen, um den Vater vom Sohn zu scheiden.
Es war Marias Sohn, der ausrief: »Warum hast du mich verlassen?« Es war der Menschenleib, den der Vater Ihm gegeben hatte. Es war das Opfer, das schrie - das Lamm, das starb! Der Menschensohn wusste sich von Gott verlassen. Gott warf jene riesengroße, schmutzige, schlammige Masse menschlicher Sünde auf den Heiland - und dann weit hinter sich.
Glaube es, dass die zeitlose Gottheit niemals zertrennt wurde! Er war immer noch am Herzen des Vaters, als er ausrief: »In deine Hände befehle ich meinen Geist!« So ist es kaum ein Wunder, dass wir jeden Tag voll Staunen vor dem Wunder stehen, was die Theologen der frühen Christenheit erkannt und verstanden haben!
Zitate von Hermann Bezzel anzeigen
Vater, ich befehle meinen Geist in deine Hände.
Der seinen heiligen Geist dem Vater zu treuen Händen befohlen hat, will den reinigenden, heiligenden, verneuenden Geist noch nicht von unserem Volke nehmen. Ihm sei Dank, dass Gnade, Treue und Wahrheit uns nicht lassen wollen. – Es ist ein großes Sterben in unserem Volke ausgekommen; es will sterben, weil es selbstwillig das Leben verlässt. Es ist ein großes Klagen und Zagen: „Ist denn keine Salbe in Gilead? Warum ist mein Volk nicht geheilt?“ Nur ein Name, der dem Kreuz armselig überschriebene, durch Kreuz im Himmel leuchtend angeschriebene Jesusname, ist dem deutschen Volke gegeben, in dem es Kraft und Heil für einst und jetzt empfangen kann. Möge es zu diesem Namen sich bekennen – dieses war auch mit dem Jesus von Nazareth –, damit nicht auf das Siegesostern Jesu ein Karfreitag, ein Sterbetag ohne Hoffnung folge!
Vater, in Deine Hände befehle ich meinen Geist.
Wie lieblich klingt dieses letzte Wort des Heilandes am Kreuz! Vater, kann er nun wieder sagen in derselben herzlichen, innigen, vertrauensvollen Weise, wie er es vor seiner Gottverlassenheit immer getan. Wir haben in diesem Wort das Siegel des völligen Glaubenssieges über alle Versuchungen, durch die der Herr sich durchzukämpfen hatte. Sein Leben blieb ein Leben im Glauben bis zum letzten Atemzug; vom Vater war er immer abhängig im völligen Gehorsam und im Vertrauen; in demselben Vertrauen, in dem er beständig wandelte, will er bleiben auf dem Gang durch das Todestal und deshalb übergibt er seinen Geist in des Vaters Hände. Für seinen Leib ist er nicht bekümmert; er war in seinem ganzen Leben ein Werkzeug des heiligen Geistes gewesen, und von diesem Geiste durchheiligt, und so weiß er, dass sein Pilgerkleid die Verwesung nicht sehen kann, sondern durch den Geist der Herrlichkeit auferwecket werden wird, wie er es seinen Jüngern vorausgesagt hatte. Für uns, die wir wissen, dass wir hier keine bleibende Stätte haben, ist es beherzigenswert, zu sehen, in welcher Glaubenseinfalt der Herr seinen Geist in die Hände des Vaters befiehlt: wir sehen ebenso wenig Ängstlichkeit, als Vorwitz über den Ort, an den er kommen möchte. Es genügt ihm vollkommen, seinen Geist in des Vaters Händen zu wissen; in seiner Macht, Liebe und Treue weiß er sich vollkommen geborgen, so dass der Feind ihn nicht antasten kann. So liegt in dem letzten Worte des Herrn am Kreuz seine letzte Glaubenstat, die gekrönt wurde durch seine Auferstehung. Nie wollen wir vergessen, dass alles, was er getan, er für uns getan hat, als unser Stellvertreter, unser Haupt und Vorgänger, der für uns Weg gemacht hat. Stephanus beweist es uns: mit derselben Glaubenseinfalt, die wir bei unserm sterbenden Heiland sehen, übergibt der erste Blutzeuge seinen Geist in Jesu Hand. Für Jesum hatte er gezeugt, sein Eigentum war er, und in seiner Hand will er bleiben. Wohl allen, die im Glauben wissen, dass sie Jesu angehören, und sich ihm übergeben haben! Mit seliger Ruhe können sie ihrem Abschied entgegen sehen, denn er ändert in der Hauptsache nichts: leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn; darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Da brauchen wir auch nicht zu grübeln, wo wir hinkommen werden; es genügt uns, bei Jesu zu sein.
Herr! Wir können Dir nicht genug danken, das; Du dem Tode den Schrecken genommen hast und wir nun unser Haupt getrost hinlegen dürfen in kindlicher Gewissheit: selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben von nun an. Amen