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Predigten zu Lukas 21,2
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Was hat doch, der Herr Jesus für wundersame Augen! Er. sieht das, was wir nicht sehen. Und das, worauf unsere Augen gerichtet sind, das übersieht Er. Die Welt war voll von den Taten des römischen Kaisers. Jesus aber dachte: „Der Mensch ist wie eine Blume auf dem Felde. Wenn der Wind darüber geht, ist sie nimmer da. Und ihre Statte kennet sie nicht mehr."
Wer aber beachtete die arme Witwe! Wie belanglos waren vor den Augen der Menschen ihre zwei Scherflein!
Doch gerade diese Frau sieht Jesus. Und Er nimmt sie so wichtig und macht ein solches Aufsehen um sie, dass wir heute noch von ihrer Gabe wissen. Jesus sieht die Dinge hinter den Kulissen dieser Welt.
Wie viel prunkvolle Kunst war in dem Tempel in Jerusalem! Jesus hat nur ein Wort dafür: „Es wird kein Stein auf dem anderen bleiben." Aber ein Menschenherz, das so innig seinen Gott liebt, dass es fröhlich und heimlich alles opfert, wie diese Witwe, – das ist Ihm so wichtig, dass Er es vor aller Welt preist. Jesus sieht hinter die Kulissen. Auch in unserem Leben. Mögen wir immerhin der Welt ein buntes und geschicktes Theater vorführen, das sieht Jesus nicht an. Aber unsere versteckte Not, unsere stillen Gebete, unsere verzweifelte Selbstsucht und unsere heimliche Liebe zu Ihm – all dies Verborgene sieht Er an. „Der Mensch siehet, was vor Augen ist, Gott aber siehet das Herz an." Amen.