10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...

Predigten zu Lukas 16,9

"Und ich sage euch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn er zu Ende geht, man euch aufnehme in die ewigen Hütten."

Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
Zitate von Carl Eichhorn anzeigen

Mildtätigkeit findet eine offene Himmelspforte

"Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten!"

Das ist die rechte Klugheit, wenn man Sorge trägt für eine gute Unterkunft in der Ewigkeit. Weltmenschen sind bedacht, sich eine günstige irdische Zukunft zu sichern. Sie sind klug berechnend "gegenüber oder im Verhältnis zu ihrem Geschlecht" (wörtl. Lk. 16, 8). Das zeigt das Beispiel des ungerechten Haushalters im Gleichnis. Er verpflichtet sich die Schuldner seines Herrn, indem er ihnen einen Vorteil zuwendet und sie gleichzeitig in eine gewissenlose Handlungsweise mit hineinzieht, die ihnen Schweigen auferlegt. Sie müssen ihm eine Unterkunft gewähren, sonst kann er sie jämmerlich blossstellen. Sie sind also an ihn gebunden.

So sind Weltmenschen. Sie fragen nicht, was vor Gott recht ist, sie handeln gewissenlos, wenn sie nur ihre irdischen Zwecke erreichen. Anders die Kinder des Lichts. Sie fragen nach Gott und sind auf das bedacht, was ihnen ewig nützt. Doch darin können sie von den Weltmenschen lernen, dass sie sich ihre Leute ebenfalls zu verpflichten suchen. "Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon!", Freunde unter den Lichteskindern, also unter denen, die Jesus kennen und lieben und eine Geburt aus Gott erlebt haben! Wer solchen Gutes erweist, der sorgt für seine ewige Zukunft. Er legt sein Geld auf der Bank Gottes an, der es mit reichen Zinsen heimzahlt. Wer Jesusjüngern Liebe erzeigt, dem wird es angerechnet, als hätte er's dem Heiland selbst getan. Er sichert sich einen guten Empfang an dem großen Gerichtstag. Auch treten Gotteskinder fürbittend für ihre Wohltäter ein. So sind sie mittelbar und unmittelbar die Ursache ihrer Aufnahme in die ewigen Hütten. Es ist eitel Nutzen, wenn man notleidende Gotteskinder unterstützt. Wer etwas übrig hat, kann es nicht besser anwenden. Er erweist sich selbst den größten Gefallen. Reiche kommen nach Jesu Wort schwer ins Reich Gottes. Wollen sie selig werden, gibt es für sie keinen andern Weg, als bedürftigen Jesusjüngern Gutes zu tun. Gewiss ruht zunächst die Seligkeit allein auf dem Glauben an die Gnade Jesu Christi. Aber wer sein Herz gegen die Not der Brüder verschließt, verscherzt seine Seligkeit wieder. Um so leichter sollte man sich vom Gelde trennen, als es ein "ungerechter Mammon" ist, an dem viel Unredlichkeit, Hartherzigkeit, rücksichtslose Ausbeutung und Habgier kleben. Wenden wir ihn aber nach dem Sinne Jesu an, kann er uns eine offene Himmelstür verschaffen, wenn die Zeit kommt, wo wir "darben" oder unsere Leibeshülle, unser irdisches Heim und alles einbüssen, was wir auf Erden besassen.


Autor: Hermann Bezzel (*18.05.1861; † 08.06.1917) deutscher lutherischer Theologe
Zitate von Hermann Bezzel anzeigen

Und ich sage euch auch: Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, auf dass, wenn ihr nun darbet, sie euch aufnehmen in die ewigen Hütten.

Machet euch Freunde mit eurer Kraft, mit eurer Zeit, mit eurem Mut und mit eurem Gebet. Wenn wir unser Gebet auch denen zuwenden, die wir nie gesehen haben, wenn wir für die armen Heiden beten, so werden uns die, für die es zum Vater aufsteigt, als Freunde erwarten in den ewigen Hütten. Jeder von uns ist in einer gebrechlichen Hütte, und über ein kleines, so werden wir der Hütte überdrüssig. Darum machet euch Freunde, die euch aufnehmen in die ewigen Hütten. Wenn alle freundschaftliche Liebe, alle irdischen Beziehungen verwelken, so tritt an deren Stelle die ewige Freundschaft, die alle zeitlichen Verbindungen zwar nicht aufhebt, wohl aber noch inniger macht. Und wenn wir uns hier schon im Leben mit dem besten Freund, mit Jesu, verbunden haben, dann werden wir dort den Freudenruf hören: „Komm, du Gesegneter des Herrn!“