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Predigten zu Josua 24,15
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"Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!" Josua 24,15
Die rechte Entscheidung für Gott ist tief, ruhig, klar, bestimmt und wohlgegründet. Josua spricht seinen Entschluss nicht leichthin aus. Schaut auf das Angesicht des ernsten Kriegers, gezeichnet durch die Narben mancher Schlacht, gefurcht von mehr als hundertjähriger Erfahrung. Er sieht nicht aus wie ein Tändler. Er spricht nicht wie einer, der ein Liebeslied singt und es von seinen Lippen trillert, sondern seine Worte kommen mit der schroffen Ehrlichkeit und der tapferen Aufrichtigkeit eines Heerführers aus seinem Herzen. Es klingt, als hätte er gesagt: "Ich habe meinen Gott zu viele Jahre gekannt, um ihn nun zu verlassen. Ich habe nicht unter dem Schatten des Allmächtigen vierzig Jahre lang in der Wüste zugebracht, um nun am Ende die Götzen aufzusuchen." Er spricht wie einer, der die Sache gründlich erwogen hat und zu einer Entscheidung gekommen ist, die er gegen alle verteidigen kann. Ihr seht in ihm keinen Wetterhahn, der aus Menschengefälligkeit der öffentlichen Meinung beipflichtet, sondern ihr hört einen ehrlichen Mann, der sein Herz aufschließt und seine innersten Gefühle mit heiligem Ernst ausspricht. Er verkündet einen unumstösslichen Entschluss: "Ich aber und mein Haus, wir wollen trotz der Menge und trotz der Sitten, trotz Versuchungen und Trübsale, trotz der Götzen oder Teufel bis zum Ende dem Herrn dienen." Genauso sollte die Entschiedenheit eines jeden von uns sein, und ich wünsche ernstlich, sie wäre es.
Ich liebe an Josua, dass er niemand darüber im unklaren lassen will, wie er steht. Warum seid ihr nicht ebenso offenherzig, die ihr den Herrn liebt? Er hat sich nicht geschämt zu bekennen, dass er uns liebt. Sollten wir uns nun seiner schämen? Zieht die Flagge am Masten hoch, damit jedes Auge sie sehen kann. Und wenn jemand mit dem Herrn Jesus Krieg führt, führt er mit uns Krieg. Lasst Erde und Hölle dies ein für allemal wissen.
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"Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!" Josua 24,15
Gott zu dienen ist die vernünftigste Sache der Welt. Er hat dich erschaffen; sollten deinem Schöpfer also nicht deine Dienste geweiht sein? Er ist es, der dich versorgt und am Leben erhält; sollte dieses Leben nicht zu seiner Verherrlichung eingesetzt werden?
Angenommen, du hättest einen Hund, der nie mit dem Schwanz vor dir wedelt, der, statt Notiz von dir zu nehmen, jedermann sonst auf den Fersen folgt - würdest du dieses Geschöpf nicht bald leid werden, das dich so wenig als seinen Herrn anerkennt? Wer würde sich eine Maschine anfertigen, wenn er nicht hoffte, dass sie ihm von Nutzen sein würde?
So hat Gott dich erschaffen, und wahrlich, dein Leib ist ein wundervoller Mechanismus; deine Seele ist gleichfalls etwas Wunderbares. Willst du Gott nicht gehorchen und ihm dienen?
"Ich habe Kinder großgezogen und erhöht, und sie sind von mir abgefallen. Ein Ochs kennt seinen Besitzer, ein Esel die Krippe seines Herrn; Israel kennt ihn nicht, mein Volk unterscheidet nicht" (Jesaja 1,2-3).
Zwanzig Jahre ohne Gott gelebt zu haben ist ein unverzeihliches Versäumnis; wie hast du das nur fertig gebracht! Dreissig oder vierzig Jahre gelebt zu haben, ohne je dem Ehrfurcht gezollt zu haben, der dir das Leben gegeben hat, ohne den du längst im Grab liegen würdest, ist eine gemeine Übertretung. Willst du nicht endlich den richtigen Weg einschlagen?
Es gibt Menschen, die es nicht ertragen können, fünf Minuten, ja nicht einmal fünf Sekunden lang gereizt zu werden. Aber von dir hat sich Gott jahrelang und noch länger - dreissig, vierzig, ja fünfzig Jahre lang - reizen lassen, und doch hat er es mit unendlicher Langmut und Geduld getragen. Wird es also nicht Zeit, dass du ihm dein Leben weihst? Da er uns erschaffen, erlöst und bewahrt hat, hat er das Recht, dass wir ihm als seine Kinder dienen.
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"Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen!" Josua 24,15
Ich höre jemand sagen: "Ich will kein Knecht, keine Magd sein." Nun, mein Freund, daran kommst du nicht vorbei; du musst irgend jemandes Knecht sein. "Nun, dann will ich mir selbst dienen", sagt jemand. "Entschuldige, Tapferer, wenn ich dir ins Ohr flüstere:"Wenn du dir selbst dienst, dienst du einem Narren!"Wer sein eigener Diener ist, der ist ein Sklave eines Sklaven, und ich kann mir keine erniedrigendere Stellung denken als die eines Menschen, der der Sklave eines Sklaven ist. Du wirst sicherlich auch jetzt schon irgend jemand dienen. Du wirst auch Fesseln tragen, wenn du dem Meister dienst, den sich die meisten Menschen erwählen. Gibt es einen denkenden Menschen in Ketten, dem gleich, der sich"freisinnig" nennt? Gibt es einen Menschen, der so leichtgläubig ist wie der, welcher nicht an die Bibel glauben will? Er verschluckt eine Tonne von Schwierigkeiten, während er sich beklagt, dass wir ein Gramm davon verschluckt haben. Eine gewisse Sorte von Menschen braucht viel mehr Glauben, als wir haben, hat es der Unglaube doch mit viel schwierigeren Problemen zu tun als der Glaube. Und sieh dir den an, der seinen freien Gedanken nachlebt - welch eine Knechtschaft ist sein Leben! Der elendeste Galeerensklave und der bedauernswerteste Leibeigene ist nicht halb so geknechtet wie der junge Mann, der, von seinen Lüsten geleitet, wie ein Ochse zur Schlachtbank, seinem eigenen Verderben entgegengeht, indem er sich zum Opfer seiner Leidenschaften macht. Wenn ich ein Sklave sein müsste, wollte ich lieber der Sklave eines Wilden sein als mein eigener Sklave, denn das wäre der tiefste Abgrund der Erniedrigung. Du musst irgend jemandes Diener sein, ohne das kommt man nicht durch die Welt. Wenn du aber dein eigener Sklave bist, ist deine Dienstbarkeit eine schreckliche. Oh, dass du in den Dienst Gottes eintreten wolltest!
Es ist noch Raum für dich. Andere Stellen sind überfüllt. Hunderte von jungen Menschen gehen von einem Geschäft zum andern und bitten um Beschäftigung, und manche laufen sich die Sohlen ab, um Arbeit zu bekommen. Im Dienst Gottes ist Platz für alle; und er ist willig, sie anzunehmen.
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen."
Das ist Josuas Wahlspruch. Er fühlt sein Ende herannahen. Noch einmal versammelt er das ganze Volk um sich. Er stellt es vor die Wahl, ob sie den Götzen ihrer Urväter in Chaldäa, den Götzen Ägyptens und Kanaans oder dem lebendigen Gott dienen wollen. Dann ruft er zum Schluss: "Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen." - Ein herrliches Bild: Ein Mann, der unabhängig von der Entscheidung der anderen Menschen fest auf der Seite Gottes steht. - Bei der heute üblichen Vermischung von Christentum und Welt brauchen wir so notwendig selbständige Christen, die durch Gottes Geist fest und hart gemacht sind, die sich nicht nach den weltlichen Sitten der Namenchristen, sondern nach der Bibel richten, die frei sind von Menschenfurcht und weder rechts noch links, sondern ehrfurchtsvoll nach oben blicken. - "Ich und mein Haus" sagt Josua. So kann nicht jeder sprechen. Mancher hat bei der Heirat auf das Geld oder die schöne Gestalt gesehen. Josua hat eine Frau genommen, das ihm in der Gottesfurcht gleichstand. Wie bitter muss mancher es bereuen, dass er nicht auch so wählte! Jahrzehntelang muss er darüber seufzen. Gott erbarme sich unserer leichtsinnigen Jugend, die Verbindung anknüpft hinter dem Rücken der Eltern, über die sie später bitter weinen müssen. Ich - und mein Haus! - Zu dritt sagt Josua: "Wir wollen dem Herrn dienen." Bei Josua war mehr zu finden als ein Kopfglaube. Sein ganzes Leben stand im Dienste des Herrn. - Das wollen wir uns auch gesagt sein lassen. Ob wir daheim sind oder auf dem Arbeitsplatz, ob wir auf Reisen sind oder Besuch empfangen: Wir sollen immer im Dienst des Herrn stehen. Denn dazu ist der Herr gekommen, "dass wir erlöst aus der Hand unserer Feinde, ihm dienen unser Leben lang" (Lk. 1, 74).Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
"Ich aber und mein Haus, wir wollen dem Herrn dienen."
Wie kann man Josuas Wahlspruch im eigenen Hause durchführen? Am Beispiel des Erzvaters Jakob kann man sehen, wie das gelingen kann. Für Jakob war das eine schwere Aufgabe. Jakobs Frau Rahel hing mit ihrem Herzen an den Götzen ihres Vaterhauses. Seine Kinder waren zum Teil ganz weltlich gesonnen und trieben hinter dem Rücken des Vaters schlimme Dinge. Jakob aber hatte seine Pnielstunde hinter sich und war gründlich gereinigt von seinen Götzen und Lieblingssünden. Dadurch war es ihm gegeben, eines Tages in göttlicher Autorität vor seine versammelte Familie hinzutreten und zu sprechen: "Tut von euch die fremden Götter! Reinigt euch! Lasst uns auf sein, dass ich Gott einen Altar baue!" Und alle fügten sich ihm: Rahel, seine leidenschaftlichen und zornmütigen Söhne Simeon und Levi, sowie alle übrigen Familienglieder. Unter der Eiche zu Ophra begruben sie sämtliche Götzen. - Ihr gläubigen Eltern, wie lange wollt ihr die Eitelkeit und den Leichtsinn eurer Töchter, die Zuchtlosigkeit und Frechheit eurer Söhne dulden? Habt ihr selber eure Sache in heiligem Gebetskampf vor Gott zurechtgebracht, dann schenkt er euch auch die heilige Vollmacht Jakobs, und eine Familie, die in ihrer Gesamtheit Gott dient. - Wo es bei den Eltern selbst nicht stimmt, geht es wie in der Familie des Hohenpriesters Eli. Der Vater Eli sah und hörte, wie seine Söhne in schändlichen Unzuchtssünden lebten und Diebstahl am Heiligsten verübten. Er aber vermochte nicht mehr als die schwächlichen Worte herauszustossen: "Nicht doch, meine Kinder, das ist kein gutes Gerücht, das ich von euch höre" (1. Sam. 2, 24). - Es gibt bis heute in frommen Kreisen Häuser, deren Väter nicht nur jeder männliche Schneid, sondern vor allem die göttliche Entschiedenheit und die Vollmacht von oben fehlt - "Elihäuser". Jakobs Familie besteht bis heute. Elis Haus ging in Schanden unter.Zitate von John F. MacArthur anzeigen
DIE GROSSE WAHL
In der Bergpredigt werden wir vor die alles entscheidende Wahl gestellt. Die darin enthaltenen ethischen Wahrheiten segnen diejenigen, die glauben und Christus gehorchen, und richten diejenigen, die ihn verwerfen.
Die geistliche Entscheidung, die du keinesfalls ignorieren oder aufschieben solltest, betrifft deine Errettung. Es gibt einen richtigen Weg, um mit Gott ins Reine zu kommen – und viele falsche Wege. Es stimmt nicht, dass alle Wege in den Himmel führen – es gibt nur einen. Du musst alle von den Menschen entwickelten Wege, die auf Werksgerechtigkeit basieren, verwerfen und dich voll und ganz auf den von Gott offenbarten Weg verlassen, um in den Himmel zu kommen – glaube an die rettende Gnade, wie wir sie im Sühnetod seines Sohnes finden (Apg 4,12; 1Tim 2,5-6).
Zitate von Carl Eichhorn anzeigen
Stunden der Entscheidung
"Erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt!"
Es war ein großer Wendepunkt im Leben der Israeliten, an dem Josua, ihr Führer, dieses Wort an sie richtete. Sie waren im Begriff, sich nach 40jährigem Wanderleben und 7jährigen Kämpfen im Land Kanaan häuslich niederzulassen. Durch ihren Unglauben und Sündendienst hatten sie oft den Bund mit dem Herrn gebrochen. Jetzt sollte der Bund erneuert werden zwischen dem Herrn und dem Volk. Wie der Herr das Volk in freier Liebe erwählt hatte, so sollten sie, nach soviel Wohltaten, freiwillig aus dankbarer Liebe mit Freuden in seinem Dienst stehen. Er stellt den Bund in ihre freie Wahl, indem er ihnen erklärt, er habe sie schon erwählt. Sie hatten viel Güte und Treue von Gott erfahren. Er hatte seine Verheißungen eingelöst. Es fehlte nichts an allem, was er ihnen versprochen hatte. Es kam alles! Nun sollen sie wählen. Josua drängt ihnen den Dienst Jehovas nicht auf. Im Gegenteil, er verhehlt ihnen die Schwierigkeiten nicht. Gott nimmt es genau, gerade mit denen, die ihm gehören wollen. Sie sollen es sich wohl überlegen und die Kosten überschlagen. Josua für seine Person ist entschlossen. Er will mit seinem Haus dem Herrn dienen. Wohl dem, der die gleiche Wahl trifft! Sie hat noch niemanden gereut. Im Gegenteil: jeder, der sich Gott ergibt, bedauert die Zeit, die er dem Herrn gestohlen und der Eitelkeit geweiht hat. Der Psalmist dankt dem Herrn, dass er ihm geraten hat, ihn zu seinem Teil zu erwählen. Es gibt in unserem Leben besondere Wendepunkte und Tage, wo wir am Scheideweg stehen und vor die Wahl gestellt werden, wem wir dienen wollen, der Trautag, auch besondere Trauertage sind wie Marksteine auf unserem Lebensweg. Das "Heute", wo wir uns entscheiden sollten, sind insbesondere auch die Tage und Stunden, wo uns Gottes Gnade so recht nahetritt. Dieses "Heute" schafft nicht der Mensch, sondern Gott; darum liegt es nicht in unserem Belieben, die Gnade zu ergreifen, wann wir wollen, sondern wir können sie nur ergreifen, wann Gott will. Es gibt böse Tage, wo die Finsternis eine unheimliche Macht hat. Es gibt auch Gnadentage, wo die Wahrheit mächtig an unser Herz dringt, wo der Herr mit seiner Pflugschar den Herzensboden lockert und ihn mit besonderen Gnadenkräften durchdringt. Da gilt: "Heute, wenn du seine Stimme hörst, verstocke dein Herz nicht!" Aufschieben ist eine gefährliche Sache. Eine versäumte und verpasste Gnadenstunde kehrt vielleicht wieder, vielleicht auch nicht. Jedenfalls geht's das nächste Mal nicht leichter, sondern schwerer. Beachte das selige "Heute"! Die Gnade hat Grenzen und Zeit. Josua sagt Vers 19: "Ihr könnt dem Herrn nicht dienen." Ich kann nicht, so schreit ein Herz, das aufrichtig dem Herrn dienen möchte und merkt, dass ihm die Kraft dazu gebricht. Wenn dies aus aufrichtiger Demut gesprochen wird, dann ist es der erste Schritt zum seligen Können. Jesus ist da, der das Vollbringen schafft.
Zitate von Aiden Wilson Tozer anzeigen
Wie der Mensch diese Welt sieht
Wenn du je über diese Welt, in der wir jetzt leben, nachgedacht hast, hast du sicherlich erkannt, welche Macht der Deutung zukommt, d. h. der Auffassung, wie man diese Welt versteht. Die Welt an sich ist recht beständig und ändert sich kaum im Lauf der Jahre. Doch wie anders sieht der heutige Mensch diese Welt im Vergleich zu unseren Vorfahren! Für uns alle ist die Welt nicht nur das, was sie augenscheinlich ist. Sie ist das, was wir glauben, dass sie es ist. Und von der Stichhaltigkeit unserer Weltdeutung hängt viel Wohl und Wehe ab!
Vor einigen Jahrhunderten, als das Christentum noch großen Einfluss auf das Denken der Menschen hatte, sah man diese Welt als Kampfplatz. Der Mensch - so meinten unsere Vorväter - müsse zwischen zwei Seiten wählen. Er konnte sich nicht neutral verhalten - es ging für ihn um Leben oder Tod, Himmel oder Hölle! Heute hat sich die Sicht der Welt völlig verändert. Wir sind nicht dazu da, zu kämpfen, sondern um unseren Spaß zu haben. Wir sind nicht in einem feindlichen Ausland - wir sind zu Hause! Nun wird es zur schuldigen Pflicht eines jeden Christen, sein geistliches Denken im Licht der Bibel zu überprüfen. Davon hängt zu viel ab, als dass wir das auf die leichte Schulter nehmen könnten!
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Zu einem großen Landtag hat der alte Feldherr Josua noch einmal sein Volk versammelt. Da gibt er einen Überblick über Gottes Tun an Seinem Volk. Dabei bekräftigt er seine Worte, indem er das Volk vor die gewaltigste Entscheidung stellt: „Dienet dem Herrn! Gefällt es euch aber nicht, dass ihr dem Herrn dienet, so erwählet euch heute, wem ihr dienen wollt! Ich aber –" Und nun schließt er mit einem Bekenntnis: „Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen."
Es ist ein heimlicher Jubel in diesem Satz. Der klingt aus dein Wort: „… und mein Haus." Das ist eine herrliche Sache, wenn Mann und Weib, wenn Eltern und Kinder in solchem Weg einig sind. Das ist ein gesegneter Hausstand! Und der Dichter hat schon recht: „O selig Haus, wo man dich aufgenommen / du wahrer Seelenfreund, Herr Jesu Christ!"
Es spricht auch eine eiserne Entschlossenheit aus dem Wort des Josua. Es ist mir, als sehe ich den alten Kriegsmann vor mir. Seine Hand umklammert den Schwertgriff, als er es entschlossen bekennt: „Ich und mein Haus wollen dem Herrn dienen." So etwas kann man nicht mit halbem Herzen sagen. Hier gibt ein starker Mann seinem Herrn seinen ganzen Willen. Und es spricht ein starker Trotz aus dem Wort des Josua: „Wählt, wem ihr dienen wollt! Und wenn ihr alle vom Herrn abfallt – ich aber will dem Herrn dienen?" Mit diesem „aber" stellt er sich allein gegen eine ganze Welt. Und es wird auch bei uns nicht anders gehen, als dass wir uns mit diesem trotzigen „Ich aber -" lösen von aller Menschenfurcht und alles auf den starken Herrn stellen. Amen.
Ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen.
Josua hielt seinen letzten Landtag und ermahnte das Volk, nicht den Götzen, sondern dem Herrn zu dienen. Sollten sie nicht dem Herrn dienen wollen, so erklärt Josua öffentlich und feierlich, dass er und sein Haus dem Herrn dienen wollen. Wenn ein einzelner Mensch bekennt, ich will dem Herrn dienen, so ist es immer etwas Großes, und er kann es nur tun durch die Gnade Gottes. Viel mehr aber will es heißen, wenn ein Familienhaupt und wir müssen bei Josua das „Haus“ im weiteren Sinne der Verwandtschaft nehmen – für sich und die Seinen erklärt, wir wollen dem Herrn dienen. Der wahre Gottesdienst einer Familie versteht sich zu keiner Zeit von selbst, weil in eine Familie so mancherlei Einflüsse kommen können, abgesehen davon, dass jedes Glied derselben in Sünde geboren ist. Weder unter Mose, noch unter Josua war Israel je frei gewesen von Abgötterei, und diese eine Hauptsünde hatte viele andere Sünden im Gefolge. Gewiss blieb auch Josua's Familie von diesen traurigen Dingen nicht unbeeinflusst. Was gab ihm wohl die Kraft und den Mut öffentlich hinzustehen und zu sagen: ich aber und mein Haus wollen dem Herrn dienen? Etwa seine Erziehungskunst? Kaum. Josua war ein heiliger Mann und gerade die in Wahrheit frommen Leute äußern sich gewöhnlich bescheiden über ihre Erziehungskunst. Oder war es Josuas Autorität? Ich möchte nicht nein sagen, wenn ich auch keineswegs behaupte, dass er auf Grund seiner Autorität obige Worte aussprach. Wir wissen ja aus Erfahrung, dass Autorität allein nicht ausreicht, die einzelnen Familienglieder zu innerem Gottesdienst zu führen; doch ist die Autorität einer geheiligten Persönlichkeit eine große Macht. Gesetzliche Autorität ist drückend und hat in vielen Fällen keine geistliche Wirkung. Die Autorität eines Menschen dagegen, der in der Furcht Gottes und im Gehorsam gegen Gott steht, ist eine Macht, die Gottesfurcht verbreitet. Es ist die geheiligte Persönlichkeit, die weitaus am meisten Einfluss in der Familie hat. Josua stand eben für sich in lebendiger Gemeinschaft mit seinem Gott; sein Gottesdienst war Tat, und in Bezug auf sein Haus hielt er im Glauben fest, dass der Herr sein Vorbild segne und seine Gebete erhöre. Sorgen wir nur dafür, dass unser Wandel ein heiliger sei, und halten wir in gläubigem Gebete an für unsere Häuser, so werden wir auch nicht zu Schanden.
Barmherziger Gott! hilf, dass ich und mein Haus Dir diene. Wehre dem Feind und allen seinen Einflüssen und regiere Du unter uns. Amen