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Predigten zu Johannes 7,28

"Jesus nun rief im Tempel, lehrte und sprach: Ihr kennet mich und wisset auch, woher ich bin; und ich bin nicht von mir selbst gekommen, sondern der mich gesandt hat, ist wahrhaftig, welchen ihr nicht kennet."

Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Wir reduzieren die Wahrheit zu einem Gesetzbuch – und sterben geistlich

Zu viele Leute glauben, die Wahrheit sei etwas, was man verstandesmäßig aufzunehmen und festzuhalten vermag, und dass die Wahrheit zu einem Gesetzbuch reduziert werden kann – etwa, wie wir den Satz akzeptieren: »Zweimal zwei ist vier.« Vor zweitausend Jahren bestaunten die Gesetzeslehrer Jesus. Sie sagten zueinander: »Wie besitzt dieser Gelehrsamkeit, da er doch nicht gelernt hat?« Sie fragten sich, woher Er diese wunderbare Lehre hatte, wo Er doch nie eine Schule der Rabbiner besucht hatte. Dies verrät uns, dass jene jüdischen Führer von der »Wahrheit« meinten, sie sei nur intellektuell aufzufassen und darum auf ein Gesetzbuch zu reduzieren. Für sie gab es keine geheimnisvolle Tiefe in der göttlichen Wahrheit – nichts, was tiefer oder höher ist als »zweimal zwei ist vier«! Genau an dieser Stelle trennten sie sich von unserem Erlöser. Denn der Herr Jesus lehrte immer wieder das »Tiefere« und das »Höhere«. Er zeigte ihnen, dass Gott selbst sich durch Ihn offenbarte. Er sagte: »Meine Lehre ist nicht mein, sondern dessen, der mich gesandt hat.« Er war kein Rabbi, der nur Lehren verbreitete, die man lernen und wiederholen konnte. Er sagte nichts von sich selbst, sondern was der Vater sagte, das sagte auch Er. Weder in Seinen Tagen noch heute hat der Rationalist einen Durchblick. Er sieht weder geheimnisvolle Tiefen und Höhen noch etwas Übernatürliches oder Göttliches. Er nimmt den Text wie ein Gesetzbuch und gibt ihn zusammen mit dem Glaubensbekenntnis an andere weiter. Das Ergebnis ist der geistliche Tod für alle Beteiligten!