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Predigten zu Jesaja 63,7

"Ich will der Gütigkeiten des HERRN gedenken, der Ruhmestaten des HERRN, nach allem, was der HERR uns erwiesen hat, und der großen Güte gegen das Haus Israel, welche er ihnen erwiesen nach seinen Erbarmungen und nach der Menge seiner Gütigkeiten."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Ich will der Güte des Herrn gedenken, und des Lobes des Herrn in allem, das uns der Herr getan hat."

Und kannst du das nicht? Hast du keine Beweise seiner Gnade empfangen? Wie verdunkelt auch dein Weg in diesem Augenblick sei, o, so kannst du doch gewiss die selige Stunde nie vergessen, da der Herr Jesus dir entgegen kam und sprach: "Komm zu mir." Kannst du dich nicht der entzückenden Wonne erinnern, die dich überwältigte, da der Herr deine Fesseln sprengte und deine Ketten zerriss und dich tröstete: "Ich komme und löse deine Bande, und mache dich frei?" Oder wenn du die erste bräutliche Liebe vergessen hast, so findet sich doch gewiss längs deiner LebensStraße noch irgend ein köstlicher Meilenstein, den das Moos noch nicht ganz überwuchert hat, und kannst darauf ein seliges Denkmal seiner Liebestreue und Gnade gegen dich lesen? Wie, hast du noch nie auf dem Schmerzenslager geweint, wie jetzt, und hat Er dir nicht wieder aufgeholfen? Hast du noch nie Mangel gelitten, und hat Er sich dann nicht all deiner Not angenommen? Bist du noch nie in Widerwärtigkeiten geraten, und hat Er dich nicht daraus befreit? Raffe dich auf und gehe hinab zum Nilstrom deiner Erfahrungen und sammle ein wenig Rohr und füge es zu einem Kästlein zusammen, und lege das Kindlein deines Glaubens darein, dass es ungefährdet auf dem Strom schwimme. Vergiss nicht, was dein Gott für dich getan hat; wende die Gedenkblätter seiner Wohltaten um und schaue zurück in die vergangenen Tage. Gedenkst du nicht an den kleinen Berg im Lande am Jordan? Ist dir der Herr nie begegnet zu Hermonim? Hebst du deine Augen nicht auf zu den Bergen, von dannen dir Hilfe kommt? Ist dir noch nie Hilfe gekommen zur Zeit der Not? O doch, gewiss. Darum kehre eine kleine Strecke zurück zu den auserwählten Gnaden von gestern, und ist auch jetzt alles dunkel, o, so zünde doch die Lampen der Vergangenheit an, die werden die Nacht erleuchten, und du wirst auf den Herrn vertrauen, bis dass der Tag anbricht und die Schatten fliehen. "Gedenke, Herr, an Deine Barmherzigkeit und an Deine Güte, die von der Welt her gewesen ist."O Du Zuflucht der Elenden! Wer hat nicht von Deinen Händen Segen, Hilf' und Heil genommen, Der gebeugt zu Dir gekommen?


Autor: Carl Eichhorn (* 11.07.1810; † 08.02.1890) deutscher lutherischer Pastor
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Das Lob ohne Ende

"Ich will der Gnade des Herrn gedenken und des Lobes des Herrn in allem, was uns der Herr getan hat."

Gesegnete Beschäftigung: die Gnadenspuren Gottes aufsuchen und seine Gnadentaten sich vergegenwärtigen! Wir sehen die vorlaufende Gnade, die unsere Bekehrung angebahnt hat. Da wir noch blind und töricht waren, hat schon die Gnadenhand Gottes unsern Lebensweg gestaltet und die große Wendung vorbereitet, die dann geschah. Ein Sehnen nach wahrer Freiheit, nach innerster Befriedigung unter dem peinlichen Gefühl der Gebundenheit hat uns dem Heiland, ohne dass wir's wussten, nähergebracht. Dann trat er mit seiner Gnadenfülle in unser Leben herein. Die Gnadenstunden sind die größten und entscheidendsten im Leben. Sie sind Geburtsstunden. Es beginnt ein Neues. Von diesen Stunden gehen Wirkungen aus auf die ganze Folgezeit, ja auf die Ewigkeit. Wir wollen sie nie vergessen. Keiner erfasst die Gnade sogleich in ihrer ganzen Fülle. Mancher, der unter den Anklagen des Gewissens stand, ergreift vor allem die sündenvergebende Gnade. Ein anderer, der in ernstem und doch erfolglosem Kampf mit seinen Untugenden und mit seiner Selbstsucht stand, erlebt zuerst die Überwindungsgnade, die unserer Ohnmacht zum Siege verhilft. Im Verlauf des Lebens kommt es dann zu weiteren Erlebnissen der Gnade. Aber haben wir der Gnade auch die Alleinherrschaft verliehen? Haben wir uns durch sie allezeit stark in den Stunden der Anfechtung erwiesen? Haben wir den Trost und die Allgenugsamkeit der Gnade festgehalten? Haben wir uns nicht oft wieder niederdrücken lassen durch irdische Verhältnisse? Haben wir uns nicht der Unzufriedenheit und Sorge hingegeben? Haben wir nicht oft schlechten und abscheulichen Gedanken nachgegeben, anstatt durch die Gnade zu siegen? Ach, die vielen Versäumnisse! Da wird die Gnade, die uns dennoch trägt und nicht schnell wegwirft, beschämend groß. Und dann die erziehende und züchtigende Gnade! Wir gedenken der Demütigungen, die uns Gottes Gnade geschickt hat, damit wir zu mehr Gnade fähig würden. Er hat uns "mit Maßen" gezüchtigt. Wenn er mit uns handeln wollte, wie wir's verdient haben, müsste er uns alles nehmen und ganz aufreiben. Er müsste alle unsere Glieder zerschlagen. Denn wir haben sie sämtlich missbraucht zur Sünde. Seine Güte ist es, dass wir nicht gar aus sind. Seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende. So viel Gnade, so viel Dank! Je mehr Gnade, desto mehr Dank! Die Ewigkeit währt gerade lange genug, um die Gnade zu preisen. Dem Gott aller Gnade, der uns berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christo Jesu, demselbigen sei Ehre und Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.

Halleluja singe, welcher Christum nennet, sich von Herzen ihm ergibet! O wohl dir! Glaube mir: Endlich wirst du droben ohne Sünd' ihn loben!


Autor: Aiden Wilson Tozer (* 21.04.1897; † 12.05.1963) US-amerikanischer evangelischer Pastor und Autor (besser bekannt als A. W. Tozer)
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Gott braucht keine Adjektive

Es ist nicht nötig, dass wir, wenn wir von Gott, von Seiner Liebe oder Gnade reden, ein Eigenschaftswort verwenden, das Ihn größer macht. Der allmächtige Gott erfüllt das Universum über alle Maßen, denn so ist Sein Wesen: unendlich und unbegrenzt!

Wir müssen Seine Liebe nicht als »groß« bezeichnen, obgleich wir das tun. Wir müssen auch nicht von Gottes »überreicher« Gnade reden, obwohl wir auch das tun. Ich vermute, wir sagen das, weil wir groß von Gott denken wollen, nicht weil wir meinen, dass es bei Gottes Eigenschaften irgendwelche Abstufungen gäbe, z. B. ein Mehr oder Weniger an Gnade.

Unser Eigenschaftswörter können nützlich sein, wenn wir von irdischen Dingen reden — wenn wir zum Beispiel an die große Liebe denken, die ein Mann zu seiner Familie hat, oder an den ungeheuren Reichtum eines Menschen. Doch wenn wir von Gott reden, kann es keine Grenze geben. Reden wir über Gottes Reichtum, so gehört aller Reichtum dazu, den es überhaupt gibt! Gott ist nicht weniger oder mehr reich - Er ist reichl Er trägt alle Dinge mit Seinem Wesen.

So verhält es sich auch mit Seiner Gnade. Gott ist nicht weniger oder mehr gnädig. Er ist voll Gnade! Was auch immer Gott ist, Er ist das in der Fülle Seiner unbegrenzten Gnade!