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Predigten zu Jesaja 35,8
Es wird daselbst eine Bahn sein und ein Weg, welcher der heilige Weg heißen wird, dass kein Unreiner darauf gehen wird; und derselbige wird für sie sein, dass man darauf gehe, dass auch die Toren nicht irren mögen.
Von einer heiligen Bahn und einem heiligen Weg redet der Prophet. Diesen heiligen Weg hat unser Heiland eröffnet; nur er, der Heilige konnte es tun. Ja, er ist selber der Weg; ohne ihn kommt niemand nach dem Zion, das droben ist. Alle, die diesen heiligen Weg. gehen wollen, müssen den breiten Weg verlassen, auf dem so viele wandeln, und den schmalen Weg betreten, auf dem unser Heiland uns vorangegangen ist. Dieses Wegewechseln greift tief in das ganze Wesen und Leben des Menschen ein; es bedeutet einen Bruch mit der Vergangenheit, ein Absagen der Sünde und Unreinigkeit, ein Kommen zu Jesu·mit der bußfertigen Erkenntnis, dass Er hinfort der einzige Führer sein, Kraft zu jedem Schritt geben und den Pilger täglich bewahren muss. Nur so kann man den Weg gehen, auf dem kein Unreiner gehen wird. Gar zu oft begegnet uns der Irrtum, man könne bei unserm Christenlauf alles Mögliche mitlaufen lassen. Täuschen wir uns nicht; der Weg ist heilig, es hat kein Unreiner Platz darauf. Die Welt mag in ihrem Gemisch bleiben, auf ihre Verantwortung hin. Ein wahrer Jünger Jesu schaut auf seinen Bahnbrecher, Jesum Christum, der als der Reine und Heilige uns vorangegangen ist, und dessen Nachfolger sich reinigen lassen, um ihm ähnlich zu werden. Die Sünde ist die Ursache der vielerlei Meinungen über diesen Weg; für Augen, die geöffnet sind durch den heiligen Geist, ist der Weg so klar, dass Toren nicht irren können. Willst auch du nicht irren, so schaue nicht mehr auf die vielen Wanderer mit ihrem verdächtigen Gepäck, das sie mitschleppen, sondern blicke unverwandt in Gottes Wort hinein. Dort siehest du die Fußstapfen deines Heilandes und seiner Apostel, und wenn du in diesen wandelst, o kannst du nicht irren. Lass es dich aber nicht befremden, wenn dein Weg rau ist; halte aus! Dein Führer lässt dich nicht.
O Herr! Du hast mich auf den Weg Deiner Nachfolge gestellt. Ich bitte Dich, erhalte mich auf demselben, und lass das Ziel Deiner Herrlichkeit nie von meinen Augen weichen, bis ich vom Glauben zum Schauen gelangen werde. Amen
Der heilige Weg
Hier wird uns ein herrlicher Ausblick gewährt auf die Zeit vollkommener Glückseligkeit, wenn der so lange schon auf unserer Erde lastende Fluch hinweg getan sein wird. In jenes liebliche, gelobte Land führt uns ein Weg: es ist der heilige Weg.
1. Es ist ein Weg
Unsere Heiligkeit ist eine fortschreitende. Wenn wir auch, so weit unsere Erkenntnis geht, vollkommen gehorsam sind, so nimmt diese Erkenntnis doch immer zu und winkt uns vorwärts. Vor uns liegt der durch Jesu Fußspuren bezeichnete Pfad, der von Kraft zu Kraft führt, und diesen müssen wir einschlagen.
2. Es ist ein gebahnter Weg
– für jeden, der darauf wandeln will. Er wird auf des Königs eigenen Befehl unterhalten. Er gleicht jenen römischen Heerstraßen, die ganze Länder durchzogen und bis auf den heutigen Tag unverwüstliche Denkmäler sind der Kunst ihrer Erbauer.
3. Der Weg ist den Unreinen verschlossen
Einem Aussätzigen war vor alters verboten, einen öffentlichen Weg zu betreten. Also wird einer unreinen Seele nicht gestattet, jenen heiligen Weg zu beflecken. Gottes erste Forderung an uns ist: Absonderung von allem Unreinen.
4. Dieser Weg wird von Jesus betreten
„Er wird bei ihnen sein.“* Die heilige Seele hat einen göttlichen Begleiter. Als Glieder einer großen Schar gehen die meisten diesen Weg; aber wenn der Pfad einsam wird, dann wandelt Er neben uns, der einst nach Emmaus ging.
5. Der Weg ist deutlich bezeichnet
Die Wanderer, die ihn betreten, brauchten, wenn sie auch Toren wären, nicht irre zu gehen. Folge treulich der Weisung der Bibel, den heiligen Eindrücken deiner Seele, und vor allem der Stimme des Trösters, der in alle Wahrheit leitet. Der Weg mag zuweilen mit spitzen Steinen belegt sein; aber bleibe nur darauf; du gehst sicher, denn er führt dich heim.