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Predigten zu Jesaja 20,6
Wie könnten denn wir entrinnen?
Die Gedankenverbindung ist hier folgende: Assyrien sollte nach den Weissagungen Jesajas in Mohrenland einfallen und es gefangen nehmen; dann würden die Bewohner der Küste, die wir unter dem Namen Philisterland kennen, wahrlich Ursache haben, sich zu fürchten. Wenn Ägypten und das Mohrenland, auf deren Hilfe sie sich verließen, dem mächtigen Volk aus dem Norden nicht widerstehen konnten, wie hoffnungslos war dann die Lage der Einwohner des Küstenstrichs; wie könnten sie wagen, allein sich zur Wehr zu setzen?
Die Anwendung liegt auf der Hand; Petrus weist darauf hin, wenn er sagt: „Es ist Zeit, dass anfange das Gericht an dem Hause Gottes. So aber zuerst an uns, was will es für ein Ende werden mit denen, die dem Evangelium Gottes nicht glauben? Und so der Gerechte kaum errettet wird, wo will der Gottlose und Sünder erscheinen?“ – Kaum errettet! Es ist, als ob unsere Errettung die Gnadenmittel Gottes aufs äußerste erschöpften; als hätte Er wohl Gnade und Kraft genug, aber nicht mehr. Unsere Erlösung geschah um den Preis blutiger Tränen und bitteren Herzwehs. Wie wollen denn diejenigen entrinnen, die den bald über unsere Welt hereinbrechenden Stürmen trotzen wollen, ohne sich an dem einzigen Rettungsanker zu halten, der ihrer Wut widerstehen kann? „So das Wort fest geworden ist, das durch die Engel geredet ist, und eine jegliche Übertretung und Ungehorsam hat empfangen seinen gerechten Lohn; wie wollen wir entfliehen, so wir eine solche Seligkeit nicht achten?
Ein frommer Vater, der dem Tode nahe war, wünschte triumphierend zu sterben, damit dadurch seine Söhne zur Bekehrung kämen. Statt dessen umfing seine Seele tiefes Dunkel. Aber dies war gerade das Mittel, das Gott zur Bekehrung der ganzen Familie benutzte, denn sie sagten sich: Wenn ein so frommer Mann in Dunkelheit stirbt, was wird erst aus uns werden?